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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2023

Kaum Liebe, viel Grübelei

Die kleine Inseltöpferei
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Nella ist die Tochter von Europareisenden, die es nie lange an einem Fleck aushielten. Sie mag ihren langweiligen Freund und die langweilige Arbeit in Meißen - bloß nicht reisen! Sie hofft auf seinen Heiratsantrag, ...

Nella ist die Tochter von Europareisenden, die es nie lange an einem Fleck aushielten. Sie mag ihren langweiligen Freund und die langweilige Arbeit in Meißen - bloß nicht reisen! Sie hofft auf seinen Heiratsantrag, doch nach einem Aufenthalt auf Langeoog wird alles ganz anders.

Die neuen Freunde auf ihrer neuen Lieblingsinsel, auf die sie für den Sommer zieht, sind gut beschrieben. Das es bereits zwei oder drei Vorgängerromane gibt, fiel mir erst später auf. Der Schreibstil ist lockerflockig, aber die eigentlich Geschichte rund um Jack und Nella kommt überhaupt nicht Gang. Er ist zwar in aller Munde, mischt direkt kaum mit. Und ihre Gedanken kreisen um ihn, aber sie zickt ihn ständig an. Auch ihr alter Beruf - Töpferin und Porzellanmalerei - wird ihr wichtig, doch auch da erfährt man wenig, denn die Freundinnen aus den vorherigen Bänden stehen eher im Vordergrund. Zusammen mit Nella. Dadurch gibt es viele Ansätze, aber leider keinen richtigen "Liebesroman". Schade!

Veröffentlicht am 21.03.2023

Wohlfühl-Krimi

Mousse mit Schuss - Die Inselköchin ermittelt
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Der dritte Krimi rund um die elsässische Köchin und auf Pellworm verankerte Hobby-Detektivin Louise Dumas ist wunderbar: Ein richtig spannender Krimi bei dem man zudem viel Amüsantes entdeckt.

Alles beginnt ...

Der dritte Krimi rund um die elsässische Köchin und auf Pellworm verankerte Hobby-Detektivin Louise Dumas ist wunderbar: Ein richtig spannender Krimi bei dem man zudem viel Amüsantes entdeckt.

Alles beginnt ganz harmlos mit den Proben zu einem Theaterstück der Pellwormer Laienspielgruppe. In einem zweiten Handlungsstrang lernt man Ron Schubert kennen, einen Schauspieler, der viel auf sich hält und nebenbei Polo spielt. Und dann gibt es noch einen unaufgeklärten Mord auf Sylt, ungefähr siebzehn Jahre her. Bevor auf Pellworm gemördert wird, gewinnen Momme und Fine ein Wochenende auf Sylt. Zeitgleich reitet Ron beim Poloturnier auf dieser Insel mit und erlebt Schräges. Ebenso befindet sich Louise dort, weil sie als ehemalige Sterneköchin dort für das VIP-Zelt kocht. Und alle deutschen Promis amüsiert, weil sie eben nur französische kennt 😉 Während die Pellwormer Sylt erkunden, beginnt in Rons Erzählstrang so langsam der Krimi. Dieser verdichtet sich immer weiter bis der erste Schuss fällt und ein Mörder gesucht wird.
Wie immer findet Louise die Toten und die Inselpolizistin findet diesen Umstand immer noch nervig. Aber dieses Mal ist es anders. Louise mischt sich eigentlich nicht mehr so stark ein und die hauptamtliche Ermittlerin bekommt einen auswärtigen Kollegen aus Flensburg an die Seite gestellt, der sie nicht ernst nimmt. Es wird in dieser Beziehung amüsant-spannend. Und auch der Krimi bietet viele Ansatzpunkte – für die echten Ermittler ebenso wie für Louise. Als Leserin habe ich mich gut unterhalten gefühlt und mit geraten.

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Veröffentlicht am 11.03.2023

Überseicht

Schokolade am Meer - Süße Wünsche
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Hanna steht vor dem Altar mit Sven als dessen Ehefrau herein fegt samt zwei Polizisten im Schlepptau. Die Hochzeit platzt, Hanna ist entsetzt-traurig, verständlich. Thies wiederum ist zusammen mit seinen ...

Hanna steht vor dem Altar mit Sven als dessen Ehefrau herein fegt samt zwei Polizisten im Schlepptau. Die Hochzeit platzt, Hanna ist entsetzt-traurig, verständlich. Thies wiederum ist zusammen mit seinen Brüdern Erbe einer kleinen, fiktiven Insel im nordfriesischen Wattenmeer und führt mit ihnen eine Schokoladenmanufaktur. Als Hannas Tante stirbt und ihr ihr Haus auf der Insel hinterlässt, lernen die beiden sich kennen.

Der Haken ist nicht die Liebesgeschichte sondern dass sich kein Wohlfühlfaktor einstellen mag. Der Roman ist überseicht und für mich bereits auf den ersten 65 Seiten schwer verdaulich. Sehr viele Namen und Bezeichnungen schwirren herum. Das betrifft sowohl Hannas Familie und Heimat zwischen Kiel und Eckernförde sowie ihren Lieblingsplätzen an der Schlei als auch Thies. Hanna grübelt viel und Thies ist vor allem zu Beginn ein fürchterlicher Schwadlappen. Hinzu kommen viele wörtliche und inhaltliche Wiederholungen. Und ja, man kann sich merken, dass Sven bereits verheiratet ist und Thies reicher Erbe samt zwei Brüdern. Das braucht man nicht auf jeder dritten Seite noch mal zu lesen. Der Lesefluss kommt kurz gesagt überhaupt nicht in Gang. Dazu kommt noch, dass Hanna zwar Erbin ist, aber dieser Fakt ihre Mutter und Oma völlig aus dem Tritt bringt. Und dies wird kurz erzählt, lässt mich als Leserin ratlos zurück. Denn alles andere rund um Hannas Gemütszustände wird breit ausgewalzt. Weder mit Thies noch mit Hanna wurde ich warm. Nicht mal mit der Insel, obwohl ich die nordfriesischen Halligen und Inseln sehr gerne mag. Auch da passt so einiges nicht zusammen, worüber ich sonst weg lesen würde. Aber bei dieser Herangehensweise kommt das als Negativpunkt noch obendrauf. Und es wird nicht besser.

P. S.: Ein "Sand" ist normalerweise kleiner als eine Hallig und deutlich kleiner als eine Insel mit 1 - 2 Dörfern und mehr. Wie mehrere Manufakturen, Fewos und Wohnhäuser auf eine Mini-Insel passen, ist mir ein Rätsel. Ebenso die Bezeichnung der Hauptstraße als "Küstenstraße". Die Küste ist das meernahe Festland. So ein klein wenig Recherche wäre hilfreich gewesen, um wenigstens die Begrifflichkeiten passend zu setzen.

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Süffig und kurzweilig

Fischbrötchen und Roibuschtee
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Ein Fördeliebe-Roman, der rein gar nichts mit den Figuren aus den anderen vier Roman zu tun hat. Und der größtenteils in Namibia spielt. Er beginnt und endet in Eckernförde, Fischbrötchen kommen auch vor, ...

Ein Fördeliebe-Roman, der rein gar nichts mit den Figuren aus den anderen vier Roman zu tun hat. Und der größtenteils in Namibia spielt. Er beginnt und endet in Eckernförde, Fischbrötchen kommen auch vor, sogar Schnee und kühler Wind an der Ostsee und in Hamburg. Alles andere spielt sich in warmen Gefilden ab.

Hannas Freund hat sich in eine andere verliebt. Und bevor er guckt, ob sich mit dieser Dame etwas Neues beginnen lässt, macht er erst Mal mit Hanna Schluss. Die flüchtet zu ihren Eltern und reist dann alleine nach Windhoek. Dort in der Nähe wird ihre beste Freundin heiraten und statt mit Hans kommt sie nu eben alleine. Auf dem Flughafen begegnet sie Louis und oh, Wunder, man begegnet sich immer mehrmals im Leben!
Man ahnt zum Glück nicht, dass sich die beiden am nächsten Tag wiedersehen und mehrere Tage miteinander verbringen werden. Höchstens ein bisschen 😉
Die Geschichte entwickelt sich extrem kurzweilig und wird von etlichen Herausforderungen garniert. Ebenso lernt man ziemlich viel über die Stadt Swakopmund, die zwischen der Namib und dem Atlantik liegt, sowie über das Leben in der Stadt heutzutage.
Ganz anders als die bisherigen, deutlich seichteren „Fördelieben“, überrascht dieser Roman deutlich. Immer noch ein reiner Liebes- und Wohlfühlroman, aber auf einer anderen Ebene. Dazu gibt es den ein oder anderen erfrischenden Sommer-Cocktail zu entdecken.

Veröffentlicht am 06.03.2023

Sehr einfache Sprache

Die Töchter der Kornmühle
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Rena und Viktoria sind Schwestern, um die 70 Jahre alt, und zanken sich immer noch wie früher als Jugendliche. Rena ist die ältere der beiden und liebt die Kornmühle, in der sie Zeit ihres Lebens wohnt ...

Rena und Viktoria sind Schwestern, um die 70 Jahre alt, und zanken sich immer noch wie früher als Jugendliche. Rena ist die ältere der beiden und liebt die Kornmühle, in der sie Zeit ihres Lebens wohnt und die sie von ihrer Mutter übernommen hat. Auch ihre Tochter Hilka liebt das Leben in diesem, nur als Museumsmühle fungierenden, Gebäude, und alles ,was damit zusammenhängt. Leider die Mühle in keinem guten Zustand mehr. Viktoria zog es rasch raus in die Welt. Sie spricht mehrere Sprachen und wohnt in London. Als ihre Mutter ins Krankenhaus muss, kehrt sie nach Hause zurück. Bei Besuchen erzählt die Mutter den betagten Schwestern von früher, von ihren Vätern und vom Leben während des Zweiten Weltkriegs.

Die Geschichte an sich ist empathisch erzählt. Was mich beim Lesen ermüdete, sind die ständigen inhaltlichen und wörtlichen Redundanzen. Die sehr einfach gehaltene Sprache. Bis zur Mitte kommt die Geschichte gefühlt kaum vom Fleck. Es wird in zwei Zeitebenen viel erzählt, nicht uninteressant eigentlich, aber viel zu einfach. Bilder werden herauf beschworen, ja, das schon. Aber inhaltlich tut sich nicht wirklich viel. Vater und Mutter liebten sich, der Vater leidete im Krieg und danach. Viktoria geht es auch nicht schnell genug, denn die Mutter kann die Geschichte nur ganz von A bis Z erzählen, sonst verliert sie den Faden. Das merkt man leider auch beim Lesen. Die Autorin baut viele Längen ein. Dazu kommt noch, das Hilkas Freund sie offenbar liebt, aber dennoch eine Gemeinheit plant, die die Mühle und das Leben der vier Frauen betrifft. Klar ist lange nur: Er liebt, plant trotzdem Mieses und was, das erfährt man erst zum Schluss. Samt Warum. Statt Spannung aufzubauen, erlahmte mein Interesse zunehmend.

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