Etwas zäh zuweilen
Café HoffnungDer zweite Band der Trilogie rund um das Café und Hotel Augustin in Westerland bezieht sich mehr auf Kari. Sie ist die Tochter von Brit und Ziehtochter von Olaf. Denn der Vater kam mutmaßlich bei einem ...
Der zweite Band der Trilogie rund um das Café und Hotel Augustin in Westerland bezieht sich mehr auf Kari. Sie ist die Tochter von Brit und Ziehtochter von Olaf. Denn der Vater kam mutmaßlich bei einem Schiffsunglück um.
Knapp zwanzig Jahre nach der Heirat ihrer Mutter heiratet Kari einen homosexuellen Modedesigner von dem sie auch ein Kind bekommt. Die Umstände sind abenteuerlich ebenso wie der Ort an dem sie ihr Kind gebiert. Eine reine Zweckehe. Sie möchte aus dem spießigen Dasein im Elternhaus ausbrechen. Er braucht ein biederes Bild nach außen, denn das Ausleben der Homosexualität war in den 1980-er Jahren noch streng verboten. Man ahnt zwar nicht, wie es ausgehen könnte, aber das diese Ehe nicht lange halten wird, das ahnt man.
Der Roman liest sich gut, aber er hat Längen. Besonders an einigen Stellen wird zu dick aufgetragen. Das betrifft die Verwandtschaft im Bremischen ebenso wie die Glamour-Welt von Karis Mann. Und es gibt eine Vielzahl kleinerer und größerer Begebenheiten. So ist der Vater von Karis Kind offenkundig nicht weiß und auch wohlbekannt. Damit kommt Rassismus mit ins Spiel. Ihr eigener Vater spielt auch noch eine Rolle ebenso wie kriminelle Vorgänge, die im weitesten Sinn mit ihrer Verwandtschaft zu tun haben. Sehr viele Nebenfiguren mischen mit, einige sorgen für kurzweilige Lesemomente. Andere sind Störenfriede oder schlicht zu viel.