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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.10.2019

Wallace-artig

Das Tal der toten Mädchen
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Ein Krimi wie aus der "guten, alten Zeit". Erinnerte manchmal ein wenig an die Schreibweise von Edgar Wallace und inhaltlich an die Moderne angepasst. Liest sich gut. Das mag daran liegen, dass wenig psychologisiert ...

Ein Krimi wie aus der "guten, alten Zeit". Erinnerte manchmal ein wenig an die Schreibweise von Edgar Wallace und inhaltlich an die Moderne angepasst. Liest sich gut. Das mag daran liegen, dass wenig psychologisiert wird:

Ohne Schnickschnack

Wie bei Wallace konzentriert sich Spain auf die Ermittlung des Mordes und den Verbrechen, die sein Ermittler aufzuklären hat. Dadurch liest sich alles sehr geradlinig und irgendwie auch entspannend, weil man die ganze Zeit über direkt am Ball bleibt. Dazu schreibt Spain spannend und so, dass man gerne weiter lesen möchte. Er ersann ein sympathisches Ermittlerteam und beschreibt auch die irische Landschaft passend zu seinem Krimi. Kurz: Er nimmt mich als Leserin mit und zieht mich geistig in den Roman quasi hinein. Miträtseln inklusive!

Veröffentlicht am 26.08.2019

Gewitzt

Es wird Zeit
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Es ist mein erster Roman dieser Autorin, aber gewiss nicht mein letzter Mit viel Witz schreibt sie über das Älterwerden ihrer Figur Judith, die sich selbst und andere manchmal selbstironisch auf den Arm ...

Es ist mein erster Roman dieser Autorin, aber gewiss nicht mein letzter Mit viel Witz schreibt sie über das Älterwerden ihrer Figur Judith, die sich selbst und andere manchmal selbstironisch auf den Arm nimmt. Da diese mittlerweile flügge gewordene Kinder und einen Gatten zu ihrer Familie zählt, ist die Midlifecrisis nicht weit. Nein, die haben nicht nur Männer. Auch Frauen bekommen auch die Chance einer zweiten Pubertät. 

Es fließen Lieder von Lindenberg mit hinein, Gedanken zum Sterben und den geschätzt dreiunddreißig Jahren bis dahin. Der Gedanke, das könne nicht alles gewesen sein, drängt sich förmlich beim Lesen auf. Eine Frau in der zweiten Selbstfindungsphase. So ganz kam ich mit der Figur der Judith nicht klar, manchmal eckte sie mit ihren Werten arg bei mir an. Aber die Geschichte leidet darunter nicht.

Schräg, mit eigenartigem Charme und amüsant-gewitzt verfasst. Der Roman kreist um Familie, Gesundheit, Älterwerden und Heimat ebenso wie über die Ehe im Besonderen und Freundschaften. 

Veröffentlicht am 04.08.2019

Das kleine Cottage auf dem Hügel

Das kleine Cottage auf dem Hügel
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Eine wunderbare Geschichte rund um Teamarbeit, sich zusammenraufen und loslegen! Emma Davies schaffte es großartige Figuren anzulegen, die zusammen aus einem in die Jahre gekommenen Herrenhaus und mehreren ...

Eine wunderbare Geschichte rund um Teamarbeit, sich zusammenraufen und loslegen! Emma Davies schaffte es großartige Figuren anzulegen, die zusammen aus einem in die Jahre gekommenen Herrenhaus und mehreren Cottages samt großem Garten neues Leben einarbeiten. Fast alle arbeiten gut zusammen, bis
eine PR-Frau dazu kommt. Sie wurde von einer involvierten, aber doch externen Partei hinzu gebucht. Eigentlich um das zu tun, was sie kann. Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Das geht jedoch schlecht, wenn noch gar nix öffentlichkeitswirksames steht und auch die Vision des Neuen fehlt. 

So ist man als Leserin sofort mittendrin. Lernt etwas über Strohdächer und wie man die Garben dafür bindet, über typische, historische Bauweisen im Lake District und amüsiert sich blendend beim Lesen. Schmöker!

Veröffentlicht am 07.07.2019

Das Tal der Orangen

Das Tal der Orangen
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Diese Geschichte verdeutlicht, dass es schon immer Migration gab. In diesem Fall zwischen Mallorca und Frankreich. Denn Anaïs lebt inzwischen in Paris, lernte ihre Urgroßmutter früher noch kennen, allerdings ...

Diese Geschichte verdeutlicht, dass es schon immer Migration gab. In diesem Fall zwischen Mallorca und Frankreich. Denn Anaïs lebt inzwischen in Paris, lernte ihre Urgroßmutter früher noch kennen, allerdings nicht ihre Vergangenheit. Auch die Mallorquiner haben anfänglichen Vorurteile gegenüber der Französin „die will sich doch nur die Finca unter den Nagel reißen…“. Das es anders kommt als man auf den ersten Seiten denkt, liegt am fast schon poetisch-reizvollen Erzählstil von Courtot. Sie pflegt eine sanfte Schreibe und bindet zwar viele Aspekte in ihren Roman ein. Aber sie versteht vor allem ihn leicht zu gestalten. Leicht und tiefgründig.

Ein Schmöker der besonderen Art!

Veröffentlicht am 07.07.2019

Ein Sommer am Gardasee

Ein Sommer am Gardasee
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Sehr angenehm zu lesen – nicht zu seicht, nicht zu tiefgründig, mit mehreren Haupt- und Nebenpersonen, der zudem noch die Region am und um den Gardasee näher bringt. Ich zumindest möchte jetzt gerne dahin!

Aufgrund ...

Sehr angenehm zu lesen – nicht zu seicht, nicht zu tiefgründig, mit mehreren Haupt- und Nebenpersonen, der zudem noch die Region am und um den Gardasee näher bringt. Ich zumindest möchte jetzt gerne dahin!

Aufgrund einer Trennung reist Barbara für einen Sommer an den Gardasee zu ihrer italienischen Tante. Dort wird sie herzlich aufgenommen, darf ein wenig in zwei Geschäften aushelfen und verliebt sich neu. So dürftig ist die ganze Geschichte glücklicherweise nicht und meine kurze Inhaltsangabe ist zu kurz, es fehlen ungefähr zwei Drittel ?

Liebelei & Kummer
Es ist ein Roman für Frauen. Ganz klar: viel Liebelei verquickt mit Erkundungen rund um den See mit Abstechern ins Landesinnere. Es gibt Sorgen verschiedener Art, manche sogar ziemlich spannend, manche dröppeln hinein und wieder hinaus. Eingeflochten wurden auch eindrucksvolle Beschreibungen der Umgebung verquickt mit den Abenteuern von Barbara oder der ihr nachgereisten Freundin samt neuem Bekannten.

Johanna Nellon verstand es ihre Figuren lebensnah und liebenswert darzustellen, die Nebenfiguren bleiben am Rand und mischen ein wenig die Szenerie auf. Dazu lässt sich das Buch in einem Rutsch locker durchlesen und eignet sich auch als Bettlektüre – es gibt kaum Aufreger.