Schmöker - einfach super
Winterspuren in ArrowwoodNicky ist Trickreiterin und arbeitet normalerweise von Calgary aus. Durch einen Unfall stirbt ihr Pferd und sie muss sich auskurieren. Das tut sie bei ihrer Großmutter mitten im Nirgendwo am Rand des Jasper ...
Nicky ist Trickreiterin und arbeitet normalerweise von Calgary aus. Durch einen Unfall stirbt ihr Pferd und sie muss sich auskurieren. Das tut sie bei ihrer Großmutter mitten im Nirgendwo am Rand des Jasper Nationalparks – auf einem Gnadenhof für ehemalige Rodeopferde.
Ihre Großmutter freut sich auf und über ihren Besuch, sie kann Hilfe gut gebrauchen. Im nahe gelegenen Dorf leben unter anderem ein preisgekrönter Sattler, der spezielle Aufträge erhält, und den Geheimnisse umwehen. Ebenso erhält man Einblicke in das Leben der Cree, die das Dorf bereichern, und eine intakte Dorfgemeinschaft. Nicky selbst kommt gerade zu Anfang sehr schlecht mit ihrer neuen Situation klar. Sie vermisst ihr Pferd und ihre bisherige Art zu leben. Aber es kommen andere Dinge und Menschen in ihr Leben. Es ändert sich so Einiges.
Der Roman ist vielschichtig und sehr gut anschaulich verfasst, kommt ohne weitschweifige Beschreibungen aus und doch kann man sich alles sehr gut vorstellen. Keine der Hauptfiguren ist einseitig, alle können mehr als man anfänglich denkt und sie werden so eingeführt als ob sich eine Serie daraus entwickeln würde. Es wäre übrigens wunderbar, wenn das so wäre, denn diese Geschichte macht spätestens nach dem ersten Viertel süchtig. Man lernt etwas über die heutige Lebensweise der Native Nation Cree. Mit Blake und seiner Schwester sowie einer Ältesten des Stammes schummeln sich immer mehr Details hinein. Weder aufgesetzt noch belehrend sondern immer genau zur Geschichte passend, als könne sie sich nur so und nicht anders entwickeln. Dazu kommen gut gesetzte Spannungsbögen, weil auch auf dem wirklich ländlich gelegenen Dorf nicht die heile Welt herrscht. Kein Mord und Totschlag sondern das Leben an sich: Schuldgefühle bei dem einen, beginnende Demenz bei der anderen, spezielle Geheimnisse und die Liebe, die spielt auch auf die ein und die andere Weise hinein. Pferde spielen Nebenrollen. Es ist also kein reiner Pferderoman für Erwachsene, aber sie bereichern die Geschichte im positiven Sinn.
Ich hoffe auf einen zweiten Band rund um die Sleeping Lake Ranch 🙂