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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2023

Kaum Liebe, viel Grübelei

Die kleine Inseltöpferei
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Nella ist die Tochter von Europareisenden, die es nie lange an einem Fleck aushielten. Sie mag ihren langweiligen Freund und die langweilige Arbeit in Meißen - bloß nicht reisen! Sie hofft auf seinen Heiratsantrag, ...

Nella ist die Tochter von Europareisenden, die es nie lange an einem Fleck aushielten. Sie mag ihren langweiligen Freund und die langweilige Arbeit in Meißen - bloß nicht reisen! Sie hofft auf seinen Heiratsantrag, doch nach einem Aufenthalt auf Langeoog wird alles ganz anders.

Die neuen Freunde auf ihrer neuen Lieblingsinsel, auf die sie für den Sommer zieht, sind gut beschrieben. Das es bereits zwei oder drei Vorgängerromane gibt, fiel mir erst später auf. Der Schreibstil ist lockerflockig, aber die eigentlich Geschichte rund um Jack und Nella kommt überhaupt nicht Gang. Er ist zwar in aller Munde, mischt direkt kaum mit. Und ihre Gedanken kreisen um ihn, aber sie zickt ihn ständig an. Auch ihr alter Beruf - Töpferin und Porzellanmalerei - wird ihr wichtig, doch auch da erfährt man wenig, denn die Freundinnen aus den vorherigen Bänden stehen eher im Vordergrund. Zusammen mit Nella. Dadurch gibt es viele Ansätze, aber leider keinen richtigen "Liebesroman". Schade!

Veröffentlicht am 19.02.2023

Ab der 2. Hälfte lesenswert

Hanne. Die Leute gucken schon
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Hanne ist die Tochter von Romy, die im ersten Band die Hauptfigur spielte und nun vor den Herausforderungen einer neuen Zeit steht. Der Krieg und seine Folgen sind noch überall spürbar, aber es weht ein ...

Hanne ist die Tochter von Romy, die im ersten Band die Hauptfigur spielte und nun vor den Herausforderungen einer neuen Zeit steht. Der Krieg und seine Folgen sind noch überall spürbar, aber es weht ein neuer Wind.

Vieles Unbequeme von „gestern“ wird unter den Teppich gekehrt. Im Gegensatz zu ihrer Mutter ist Hanne ein stilles Kind, das viel denkt und mehr mitbekommt, als ihre Umgebung merkt. Sie verliebt sich in einen weitaus älteren Mann und sorgt so für Aufsehen und Tratsch.

Die erste Hälfte des Romans liest sich zäh, fand ich. Ganz anders als der erste Band, den ich ruckzuck las. Aber es lohnt sich weiter zu lesen, denn die zweite Hälfte ist richtig, richtig gut verfasst und die Geschichte wird spannend. Es finden sich Parallelen zu Romys Geschichte. Denn auch die Tochter hat kein Händchen, passende Männer aufzugabeln mitsamt der typischen Probleme, die dabei auftreten. Manches wird so ähnlich auch in anderen Romanen zu den 1950-er Jahren beschrieben. Bei manchen Szenen denkt man, muss das jetzt wirklich sein? Aber ja, es ist ein lesenswerter Roman – ab der zweite Hälfte.

Veröffentlicht am 31.12.2022

Nett

Sommerglück auf der Isle of Skye
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Nach dem Tod ihres Mannes arbeitete Juliette mehr als je zuvor. Als sie um eine Auszeit bittet, ist ihre Chefin mehr als erfreut und sagt ihr ein Sabbitical zu. Sie reist nach Skye, um die Wurzeln ihrer ...

Nach dem Tod ihres Mannes arbeitete Juliette mehr als je zuvor. Als sie um eine Auszeit bittet, ist ihre Chefin mehr als erfreut und sagt ihr ein Sabbitical zu. Sie reist nach Skye, um die Wurzeln ihrer Mutter zu erkunden.

Nebenbei bewirbt sie sich beim Heimatmuseum auf der Insel, um dort den Sommer über ehrenamtlich zu arbeiten. Leider wird ihre Bewerbung abgelehnt, sie sei nicht schottisch genug. Nun ja. Juliette fährt trotzdem hin und macht sie quasi unentbehrlich. Dabei bleibt sie locker und zurückhaltend. Es gibt zwei „Besen“ in der Dorfgemeinschaft, die eine bleibt bis zum Schluss kratzbürstig. Der andere kämpft um das Sorgerecht für seinen Sohn und ist allgemein eher missmutig. Und ja, man ahnt, wie das zwischen ihm und Juliette ausgehen könnte. Bis dahin ist die Geschichte sehr feinfühlig, wenig seicht mit etwas Tiefgang lockerflockig mit zu erleben. Ein rundum schöner Wohlfühlroman.

Veröffentlicht am 29.11.2022

hm

On a cosy Winter Night
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Ein Hotel mit Kneipe, in dem man seinen richtigen NAmen nicht preisgeben muss und lauter Menschen, die Weihnachten feiern ohne zu wissen mit wem eigentlich. Eine Party bei der jede/r für sich sein darf, ...

Ein Hotel mit Kneipe, in dem man seinen richtigen NAmen nicht preisgeben muss und lauter Menschen, die Weihnachten feiern ohne zu wissen mit wem eigentlich. Eine Party bei der jede/r für sich sein darf, mit anderen Darts oder Billard spielen kann oder einfach tanzen. Beide Hauptfiguren haben Verluste hinter sich und eine von ihnen suchte explizit dieses Hotel auf, sie wollte eigentlich woanders hin. Aber es gab kein freies Zimmer mehr.
Beide verbringen eine abenteuerlich-schöne Nacht im Schnee miteinander. Samt Weihnachtsgottesdienst, leckerem Essen und Rodeln, sie schlafen miteinander und am nächsten Morgen ist sie verschwunden. Ihr Name? Fake. Wie seiner übrigens auch. Zwischen seinen Dienstreisen sucht er sie und sie erinnert sich an ihn. Bis sie zusammenfinden, dauert es allerdings.

Zwei Drittel sind sehr angenehm-amüsant zu lesen. Das letzte Viertel ging mir auf die Nerven, es passte nicht zum anderen Stil. Viel Sex und dieser detailliert beschrieben, seitenfüllend, nicht nur einmal, nicht mal anregend. Puh. Die Zwischentöne fehlten auf einmal. Es wurde langweilig.

Veröffentlicht am 14.11.2022

Durchwachsen

Eine fast perfekte Debütantin
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Johannas Eltern haben eine längere Reise vor sich und schicken ihren Tochter von Königsberg zu ihren Verwandten nach München. Dort geht alles ein bisschen „anständiger“ zu und ihre Großmutter führt ein ...

Johannas Eltern haben eine längere Reise vor sich und schicken ihren Tochter von Königsberg zu ihren Verwandten nach München. Dort geht alles ein bisschen „anständiger“ zu und ihre Großmutter führt ein strenges Regiment im Lilienpalais.

Johanna spielt Violine, Klavier, tanzt von Herzen gerne und malt. Sie ist gesellig und backt gerne. Damit fällt sie im strengen München sofort auf. Denn ihr zur Teezeit gebackener Kuchen düpiert sowohl das Küchenpersonal als auch ihre Großmutter. Eine Adlige hat nichts in der Küche verloren. Auf einem Gut sieht das anders aus, in einem Stadtpalais herrschen andere Sitten… Die Großmutter ist ein „Besen.“ Gut, dass ihre Cousine lockerer drauf ist. Eine Tändelei endet für sie mit tagelangem Hausarrest, der Grund dürfte selbst für diese Epoche zu trivial sein.
Ab der Mitte lässt sich der Roman gut an, wird kurzweilig statt zäh und düster und man braucht weniger Mitleid mit Johanna zu haben. Die Gouvernante bietet der Oma die Stirn und gibt der Hauptakteurin gute Tipps, auch durchaus leichtfertige. Auf einmal wendet sich das Blatt, nur wenige wissen von Johannas Doppelleben. Und dieses passt wiederum nicht zum ersten Teil. Ein wenig schon, aber der Kontrast ist groß.
Der Schreibstil ist locker, ein reiner Roman zur Kurzweil. Es wird kein Hintergrundwissen vermittelt außer ein bisschen zur Theatinerkirche. Und, wie gesagt, die zweite Hälfte ist richtig amüsant. Gut gesetzte Spannungshöhepunkte und ausgearbeitete Figuren.

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