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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2019

Für Erwachsene

Josef, mach die Musik leiser!
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Ein Buch, das etwas größer als meine Hand ist, und Glitzer auf dem vorderen Deckel hat. Im ersten Moment dachte ich an kleine Geschichten für Kinder. Weit gefehlt. Drinnen verstecken sich, aufgelockert ...

Ein Buch, das etwas größer als meine Hand ist, und Glitzer auf dem vorderen Deckel hat. Im ersten Moment dachte ich an kleine Geschichten für Kinder. Weit gefehlt. Drinnen verstecken sich, aufgelockert durch frivol-liebevolle Illustrationen von Thorsten Saleina, feine Kurzgeschichten und lockere Sprüche. Einige sind zwei Seiten kurz, andere etwas länger. Von Kaminer, Kästner, Kaléko, Dickens, Gernhardt und anderen: weder Zeichnungen noch Texte sind für Kinder gedacht.

Die Geschichten bringen mich zum Schmunzeln, das Büchlein passt in ein größeres Kuvert und in die Weihnachtspost für Leute, mit denen man sich zu Weihnachten gern Kleinigkeiten schenkt. Oder auch mal die ein oder andere Winzgeschichte als Beigabe zur Weihnachtskarte

Veröffentlicht am 27.10.2019

Unglaublich spannend!

Im Schatten des Turms
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Ein historischer und sehr spannend erzählter Roman rund um die Zeit als die erste Psychatrie in Wien entstand. Insofern auch ein Stück weit Medizingeschichte rund um die Insassen des Narrenturms enthält.

Bildhafter ...

Ein historischer und sehr spannend erzählter Roman rund um die Zeit als die erste Psychatrie in Wien entstand. Insofern auch ein Stück weit Medizingeschichte rund um die Insassen des Narrenturms enthält.

Bildhafter Wortschatz

Es gibt sie noch, die scharfen Einteilungen in die Herrschaften - ob adlig oder kaufmännisch -, ebenso wie die Hierarchien in deren Familien war auch die Dienerschaft hierarchisch gegliedert, auch die Leibeigenschaft wird hier gut beschrieben. Ebenso, wie Anour ganz nebenbei einige Geschichtskenntnisse auffrischt, ob Wiener oder Habsburger Geschichte betreffen, und immer in die Handlung einbezieht. So entstand eine dichte Geschichte, deren Figuren genauso gut beschrieben wurden, wie die Umstände in die sie geraten. Das Ganze untermalt von etlichen österreichischen Ausdrücken. Deren Bedeutung man im Glossar erfährt, ahnte man sie nicht bereits beim Lesen. 



Krimi mit Liebesgeschichte

Eine berührende Liebesgeschichte wob Anour auch mit hinein, dazu einen dichten Krimi samt Intrigen, Mord und Verrat. Er teilte seinen Roman in zwei Handlungsstränge, jedem seiner Protagonisten widmete er einen, und jeder Strang ist mindestens so spannend wie die eingewobenen medizinischen Fakten zu den Narren. 

Sehr gut, atmosphärisch dicht geschrieben - eindeutig kein Roman, um ihn abends vor dem Einschlafen zu lesen oder gar zwischen Tür und Angel. Man braucht Zeit, um in die Erzählungen einzutauchen und darin zu versinken. 

Veröffentlicht am 22.10.2019

Wallace-artig

Das Tal der toten Mädchen
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Ein Krimi wie aus der "guten, alten Zeit". Erinnerte manchmal ein wenig an die Schreibweise von Edgar Wallace und inhaltlich an die Moderne angepasst. Liest sich gut. Das mag daran liegen, dass wenig psychologisiert ...

Ein Krimi wie aus der "guten, alten Zeit". Erinnerte manchmal ein wenig an die Schreibweise von Edgar Wallace und inhaltlich an die Moderne angepasst. Liest sich gut. Das mag daran liegen, dass wenig psychologisiert wird:

Ohne Schnickschnack

Wie bei Wallace konzentriert sich Spain auf die Ermittlung des Mordes und den Verbrechen, die sein Ermittler aufzuklären hat. Dadurch liest sich alles sehr geradlinig und irgendwie auch entspannend, weil man die ganze Zeit über direkt am Ball bleibt. Dazu schreibt Spain spannend und so, dass man gerne weiter lesen möchte. Er ersann ein sympathisches Ermittlerteam und beschreibt auch die irische Landschaft passend zu seinem Krimi. Kurz: Er nimmt mich als Leserin mit und zieht mich geistig in den Roman quasi hinein. Miträtseln inklusive!

Veröffentlicht am 22.10.2019

Wunderbarer Schmöker!

Die Zeit der Weihnachtsschwestern
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Um es vorweg zu nehmen: Weihnachten ist hier nur der Aufhänger - man könnte das Buch das ganze Jahr über lesen! Es ist eine tiefer gehende, lesenswerte Lektüre über drei Schwestern, die samt ihren Adoptiveltern, ...

Um es vorweg zu nehmen: Weihnachten ist hier nur der Aufhänger - man könnte das Buch das ganze Jahr über lesen! Es ist eine tiefer gehende, lesenswerte Lektüre über drei Schwestern, die samt ihren Adoptiveltern, früher ein Mal Schlimmes erlebten und sich der Vergangenheit unterschiedlich stellen. Sowohl ein Liebes- als auch ein Advents- als auch ein Familienroman ist hier auf gute Weise entstanden! Auch mein Freund las die Geschichte gerne.

Advent mit Rückblenden

Es gibt vier Handlungsstränge: Jede der drei Schwestern erlebt die Welt anders ebenso wie ihre Adoptiveltern. Handlungen finden sowohl in den USA als auch in Schottland statt. Der Klappentext drückt nicht annähernd aus, was sich die Autorin ausdachte und behutsam umsetzte. Dieser Roman geht in die Tiefe und bringt sowohl gut gesetzte Schmunzel- als auch Spannungsbögen mit sich. Man lernt am Anfang alle etwas kennen, wie und wo sie leben und auch, wie sie mit der Katastrophe ihrer Kindheit als Erwachsene umgehen. Alle haben ihre Ecken und Kanten, jede Figur konnte ich mir gut vorstellen und der dörfliche Charakter an dem alle später zusammenfinden ist grandios beschrieben.

Morgan schrieb lockerflockig flüssig und so, dass das zur Seite legen des Buches schwer fiel. Je nach beschriebenem Charakter erzählt Morgan warmherzig, optimistisch und spannend die Geschichten der Protagonisten und verwebt am Schluss sämtliche noch losen Fäden zu einem wunderbaren Finale. Passend für jede Jahreszeit und natürlich für den Advent. 

 Eindeutig nix für "im  Bett lesen", lieber früher man bleibt eindeutig zu gerne dran! 

Veröffentlicht am 22.10.2019

79 Geschichten

Der Untergang der Könige
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Ein Dieb sitzt im Kerker, bewacht von dem Gestaltwandler Klaue, und wartet auf seinen "Bruder", der ihm den Tod bringen soll. Um sich die Zeit bis dahin zu vertreiben, erzählt der Dieb seinem Bewacher ...

Ein Dieb sitzt im Kerker, bewacht von dem Gestaltwandler Klaue, und wartet auf seinen "Bruder", der ihm den Tod bringen soll. Um sich die Zeit bis dahin zu vertreiben, erzählt der Dieb seinem Bewacher seine Geschichte. Aber nicht nur das, auch der Gestaltwandler kennt den Dieb gut - weil er dessen Gedanken lesen kann. Heraus kam

Ein Buch voller Erzählungen

Die Autorin stellt sich meiner Meinung nach selbst mit ihrer Herangehensweise eine Falle. Denn die Erzählungen des Diebs sind nur nachvollziehbar durch diejenigen von Klaue, welche ungefähr ein Jahr vorher beginnen. Gesamt entstanden so neunundsiebzig Geschichten, die zwar aufeinander aufbauen, aber immer wieder rückwärts gerichtet sind und so ein wenig irritieren. Man taucht ein in eine Welt der Drachen, Elfen, Assassinen und Bruderschaften, leider aber nicht wirklich. Denn keine dieser Gestalten wird so gut beschrieben, dass man sie sich oder den Grund ihres Handelns/Wesens gut vorstellen kann. Zudem merkte ich spätestens in der Buchmitte:

Viele Gestalten verwirren

Viele Gestalten und sehr viele Namen schwirren durch diese Geschichten. Dazu sind alle der Magie fähig, viele können sich verwandeln und viele Namen sind einander ähnlich. Eine Art Übersicht gelang mir nicht. Zumindest nicht im E-book, darin sind zwar ettliche Typen, die zuerst auftreten mit einer roten Zahl für den Anhang gekennzeichnet. Aber, was nutzt das im e-book (785 Seiten stark) ständig in den Anhang zu blättern und dann wieder zurück an die Leseausgangsseite? Ab der Mitte wird die Story langweilig. Man weiß, dass der Dieb ein Sklave geworden ist und wie und warum, dass er für die Taten herhalten muss, die seine Herrschaften im auftrugen. Aber sonst?