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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.10.2022

Sehr kurzweilig

Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens
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Lucien wird wider Willen zum Assassinen. Zumindest dann, wenn sein undurchsichtiger Onkel ihn anruft. Da beide einander nicht ausstehen können, weiß er wann er jemanden töten muss. Ohne es zu wollen. Von ...

Lucien wird wider Willen zum Assassinen. Zumindest dann, wenn sein undurchsichtiger Onkel ihn anruft. Da beide einander nicht ausstehen können, weiß er wann er jemanden töten muss. Ohne es zu wollen. Von Kindesbeinen an wurde er dazu trainiert und seine Familie sieht es überhaupt nicht gerne, dass er dieses Bistro führt… Aber, nun ja. Man kann nicht alles haben. Lucien hat HelfershelferInnen verschiedener Art und die Absicht eben nicht direkt selbst zu töten. Dennoch kommt er in die ein oder andere Bredouille hinein.

Lucien ist ein Unicum, der das Savoir-vivre liebt und lebt. Mit ihm und den wunderbar kurzweiligen Beschreibungen leben die Côte d´Azure, Monaco und die angrenzende, italienische Region vor dem inneren Auge auf. Das vermeintlich leichte Leben des Südens, Luciens Marotten und ein minimales Erlebnis mit einer gewissen Madame und ihrem Mustang bringen Würze. Dazu die

Veröffentlicht am 13.10.2022

Etwas zäh zuweilen

Café Hoffnung
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Der zweite Band der Trilogie rund um das Café und Hotel Augustin in Westerland bezieht sich mehr auf Kari. Sie ist die Tochter von Brit und Ziehtochter von Olaf. Denn der Vater kam mutmaßlich bei einem ...

Der zweite Band der Trilogie rund um das Café und Hotel Augustin in Westerland bezieht sich mehr auf Kari. Sie ist die Tochter von Brit und Ziehtochter von Olaf. Denn der Vater kam mutmaßlich bei einem Schiffsunglück um.

Knapp zwanzig Jahre nach der Heirat ihrer Mutter heiratet Kari einen homosexuellen Modedesigner von dem sie auch ein Kind bekommt. Die Umstände sind abenteuerlich ebenso wie der Ort an dem sie ihr Kind gebiert. Eine reine Zweckehe. Sie möchte aus dem spießigen Dasein im Elternhaus ausbrechen. Er braucht ein biederes Bild nach außen, denn das Ausleben der Homosexualität war in den 1980-er Jahren noch streng verboten. Man ahnt zwar nicht, wie es ausgehen könnte, aber das diese Ehe nicht lange halten wird, das ahnt man.

Der Roman liest sich gut, aber er hat Längen. Besonders an einigen Stellen wird zu dick aufgetragen. Das betrifft die Verwandtschaft im Bremischen ebenso wie die Glamour-Welt von Karis Mann. Und es gibt eine Vielzahl kleinerer und größerer Begebenheiten. So ist der Vater von Karis Kind offenkundig nicht weiß und auch wohlbekannt. Damit kommt Rassismus mit ins Spiel. Ihr eigener Vater spielt auch noch eine Rolle ebenso wie kriminelle Vorgänge, die im weitesten Sinn mit ihrer Verwandtschaft zu tun haben. Sehr viele Nebenfiguren mischen mit, einige sorgen für kurzweilige Lesemomente. Andere sind Störenfriede oder schlicht zu viel.

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Veröffentlicht am 27.09.2022

Föhrfeeling

Inselhoffnung
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Es ist der zweite Band rund um Sarah und Marten auf Föhr und so allmählich kristallisiert sich ihr großes Geheimnis heraus. Ich habe mindestens die Hälfte des Romans gelesen bevor ich merkte, dass es ein ...

Es ist der zweite Band rund um Sarah und Marten auf Föhr und so allmählich kristallisiert sich ihr großes Geheimnis heraus. Ich habe mindestens die Hälfte des Romans gelesen bevor ich merkte, dass es ein zweiter Teil ist und ich den ersten kenne. Vorher hätte ich mir eine kleine Einordnung im ersten Kapitel oder als Vorwort oder im Klappentext gewünscht. Denn man ist auf einmal mitten in der Geschichte drin ohne sich zu erinnern, wer mit wem wann was und so weiter. Dafür war der erste und ist dieser viel zu seicht gewesen. Auch dieser ist vor allem nett und seicht, ideal als gute Bettlektüre oder für zwischendurch. Mit gut gesetzten Spannungbögen, einer passenden Geschichte und dem Alltag von Sarah, der zwar alltäglich ist, aber schon so erzählt, dass ich ihn sehr gerne las und wissen wollte, wie es weitergeht.
Das Buch liest sich von Anfang bis Ende locker und l eicht, es ist eine wunderbare Geschichte für zwischendurch und ein geistiger Ausflug nach Föhr beziehungsweise auf eine Nordseeinsel.

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Veröffentlicht am 27.09.2022

Pferderoman für Erwachsene

Gut Rosenthal - Das Gestüt in Pommern
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Charlotte stammt von einem Gut und wächst ziemlich frei auf. Zusammen mit ihrem Pferd Wolke reitet sie oft aus, auch mal nachts. Dabei trifft sie eines Nachts einen Fremden mit einer wunderschönen Araberstute. ...

Charlotte stammt von einem Gut und wächst ziemlich frei auf. Zusammen mit ihrem Pferd Wolke reitet sie oft aus, auch mal nachts. Dabei trifft sie eines Nachts einen Fremden mit einer wunderschönen Araberstute. Diesen trifft sie in Gestalt des Stallmeisters ihres baldigen Gatten wieder. Bei beiden funkt es während sich der Gemahl als Fiesling herausstellt. Es gibt also sehr schnell eine Eingliederung in gut und böse ebenso wie die Pferde eine so herausragende Rolle spielen, dass man fast bis zum Ende einen PFerderoman für Erwachsene liest. Mit viel Lokalkolorit hinsichtlich Pommer´scher Weite. Ansonsten lässt sich die Geschichte zwar gut lesen, die Story hüpft allerdings ziemlich und die Liebe zwischen Johann und Lotte ist deutlich zu merken. Beide wahren die Grenzen des Anstands. Zwischendrin passiert das ein oder andere Unglück, Lotte flieht, trifft Johann wieder und beide wandern aus.

Der Schreibstil ist wunderbar. Zwischen Lotte und Johann funkt es, beide kommen nicht zueinander, können aber auch nicht voneinander lassen - bis zu einem bestimmten Punkt. Wie sie wieder zusammenfinden, ist allerdings sehr konstruiert und auch der weitere Verlauf. Immer noch gut lesbar, aber nicht so flüssig. Es wirkt, wie ein Erstling mit Potential. Auch frage ich mich, wie der zweite Teil wohl werden mag. Denn das Gut Rosenthal ist in Pommern während die beiden sich am Ende auf einem anderen Kontinent ansiedeln. Bin gespannt, wie die Autorin dies löst

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Veröffentlicht am 21.09.2022

Zeitgeist transportierend

Die Douglas-Schwestern – Das Paradies der Düfte
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Der zweite Teil rund um die Anfänge von „Douglas“ spielen Anfang der 1930-er Jahre und nehmen auch die politischen Besonderheiten mit auf.

Anna und Maria Carstens treten in dieser Fortsetzung ein wenig ...

Der zweite Teil rund um die Anfänge von „Douglas“ spielen Anfang der 1930-er Jahre und nehmen auch die politischen Besonderheiten mit auf.

Anna und Maria Carstens treten in dieser Fortsetzung ein wenig in den Hintergrund. Sie überlassen ihren Nichten Lucie und Hertha die Prokura, sorgen aber im Hintergrund schon noch für ihre Parfümerie. Auch die alte Madame Lambert aus Grasse kommt ab und zu nach Hamburg. Vorrangig mischt die Zeit nach dem ersten Weltkrieg mit, bringt düsteres Flair mit hinein. Die Inflation schlägt zu, Adolf Hitler kommt in die Gänge und die nationalistischen Parteien haben höheren Zulauf als den Douglas-Frauen lieb ist. Dazu verliebt sich Lucie in einen Chinesen. Und damit thematisiert das Autorenpaar auch die chinesischen Migranten in St. Pauli, den Rassismus und das deutliche Fremdeln mancher Bürger. Aber eben auch das Gegenteil, viele Hamburger sind immer noch weltoffen.

Viele Themen vermischen sich hier und alle bekommen ihr Plätzchen ohne das der Roman überladen wirken würde. Der Zeitgeist wird wunderbar integriert. Manches Mal merkt man, wie sehr manches sich in der heutigen Zeit widerspiegelt. Manchmal fand ich die Geschichte etwas zäh zu lesen, aber das betrifft wirklich nur einzelne Seiten. Falls es noch einen dritten Band geben sollte, würde ich ihn gerne lesen.

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