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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.07.2022

Spritzig

Veränderungsgetümmel
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Anna ist um die fünfzig Jahre alt, lebt für ihren Beruf als erfolgreiche Anwältin und lebt (noch) mit ihrem erwachsenen Sohn aus geschiedener Ehe zusammen. Zusammen mit ihrer besten Freundin gönnt sie ...

Anna ist um die fünfzig Jahre alt, lebt für ihren Beruf als erfolgreiche Anwältin und lebt (noch) mit ihrem erwachsenen Sohn aus geschiedener Ehe zusammen. Zusammen mit ihrer besten Freundin gönnt sie sich einen Urlaub in Hamburg und auf Sylt. Und damit fängt im Prinzip alles an:

Robert & Anna, oder…?
In Hamburg begegnet sie zufällig zwei alten Damen, die es lieben sich zu zoffen, und den Sohn der einen, Robert. Robert ist, wie Anna, Single und in passendem Alter. Es funkt zwischen ihnen, aber Anna traut sich eine Fernbeziehung Köln – Hamburg nicht zu. Gebranntes Kind scheut das Feuer. Aber sie pirschen umeinander herum. Es ist aber kein reiner Liebes-, sondern auch eigentlich ein handfester Lebensroman. Der Sohn soll aus dem Hotel Mama ausziehen, der Ex-Mann mischt sich ebenso ein wie dessen Vater. Die Freundin steht ihr zur Seite und hilft aus psychologischer Sicht handfest. Und auch die beiden alten Damen mischen ab und zu als Nebenfiguren mit. Der ganze Plot ist richtig gut austariert und stimmig. Kein Wort zu viel, keine Redundanzen und eine Hauptfigur mit der ich mitfühlen und mich herzlich über ihre Kapriolen, sich mit Robert eben nicht zu verbandeln, amüsieren konnte. Denn natürlich funkt es immer weiter, sie begegnen sich immer mal wieder und diese Treffen sich höchst interessant und amüsant.
Von Katharina Mosel lese ich zukünftig bestimmt noch mehr. Und der Titel passt wirklich hervorragend!

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Veröffentlicht am 20.07.2022

Herrlich

Zimtschnecken zum Frühstück
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Wunderbar ist der Humor, der in fast jeder Zeile mitschwingt und die Beschreibungen von Claras Erlebnissen und Art sich weiterzuentwickeln. Ich habe diesen Roman "so weggelesen". Seicht, locker, humorvoll ...

Wunderbar ist der Humor, der in fast jeder Zeile mitschwingt und die Beschreibungen von Claras Erlebnissen und Art sich weiterzuentwickeln. Ich habe diesen Roman "so weggelesen". Seicht, locker, humorvoll und mit gut gesetzten Spannungsbögen versehen, dazu sind die Handlungen einfach herrlich.

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Veröffentlicht am 20.07.2022

Herzhaft und lockerflockig

Immer Ärger mit den Bambini
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Was harmlos und lustig beginnt, bekommt im Lauf des ersten Viertels einen ernsthafteren Unterton. Denn auch in Apulien ist nicht alles so, wie es auf den ersten oder zweiten Blick scheint. Heike stellt ...

Was harmlos und lustig beginnt, bekommt im Lauf des ersten Viertels einen ernsthafteren Unterton. Denn auch in Apulien ist nicht alles so, wie es auf den ersten oder zweiten Blick scheint. Heike stellt sich als resolute, handfeste Dame heraus, während Sandra sich weniger auf den Weineinkauf als auf den erstbesten, gut aussehenden Mann stürzt. Der wiederum sein eigenes Süppchen kocht, wenn auch ganz anders, als man jetzt denken mag.

Die Geschichte ist teilweise verzwickt und bietet sowohl richtig gute Situationskomik als auch einfühlsame Momente. Hennig schreibt wie immer locker und so, dass man sich selbst mitten in der Geschichte wähnt. Man ist quasi dabei, wenn Alessio grantelt, aber dann schon die von der Tedesca zubereiteten Ravioli auffuttert. Und hat angenehme Lektüre für einen Garten-Balkon-Nachmittag!

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Veröffentlicht am 13.07.2022

Mit Tiefgang zum Wohlfühlen!

Ein Sommer an der Schlei
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Hanna ist auf einem Tiefpunkt angelangt: ihr Vater verstarb vor einem halben Jahr, ihre Tochter nabelt sich ab, ihr Mann verließ sie für eine Jüngere und bekommt mit ihr ein Baby, und ihre Kreativität ...

Hanna ist auf einem Tiefpunkt angelangt: ihr Vater verstarb vor einem halben Jahr, ihre Tochter nabelt sich ab, ihr Mann verließ sie für eine Jüngere und bekommt mit ihr ein Baby, und ihre Kreativität lässt sie auch noch im Stich. Im Sommer will sie sich um das alte Haus an der Schlei ihres Vaters kümmern. Behalten oder Verkaufen?

Man ahnt zwar, wie es ausgehen könnte – zumal ganz am Anfang ihrer Fahrt an die Schlei ein Mann ins Spiel kommt. Aber die Geschichte schlägt mehrere kleine Wellen, bis sie an den Strand lecken und sich entscheiden: bleiben oder…? Mehrere Optionen scheinen möglich und Inken Bartels beherrscht die Kunst des Erzählens und in den Bann des Buches locken. Ich versank für einige Stunden am Strand in dieser Geschichte. Die beileibe nicht so seicht ist, wie ihr Titel vermuten lässt, sondern ein wenig Tiefgang aufweist. Neues über die Gegend zwischen Schleswig und Kappeln habe ich auch gelernt, unter anderem den Begriff „Ponysekt“. Sowas mag ich ja gerne!
Dazu kommen ein etwas skurriler Dorfpolizist, der im Privatleben seine alte Scheune für Partys umfunktioniert hat, ein Bootsbauer, den ich mir sofort bildlich vorstellte, sowie einige alte Weggefährten von Hannas Vater. Dazu kommt noch ein Geheimnis, das lange unter den Teppich gekehrt wurde, und durch ein altes Boot wieder zutage tritt.
Ein richtiger Schmöker, ideal, um einige Stunden geistig an der Schlei zu verbringen und erholt wieder „aufzutauchen“!

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Veröffentlicht am 13.07.2022

Lässt nach

Fischbrötchen und Schokoküsse
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Marlene lebt mit über zwanzig Jahren noch behütet bei den Eltern und arbeitet bei einer Immobilienverwaltung. Als sie gekündigt wird, kommen ihre Eltern auf die Idee, dass sie jetzt schon lange genug bei ...

Marlene lebt mit über zwanzig Jahren noch behütet bei den Eltern und arbeitet bei einer Immobilienverwaltung. Als sie gekündigt wird, kommen ihre Eltern auf die Idee, dass sie jetzt schon lange genug bei ihnen wohnen würde. Wie gut, dass ihre Freundin Anni mit einem Job in Eckernförde winkt!

Der vierte Roman rund um die Satelliten von Cafébesitzerin Anni und ihren Freund Kjell in Eckernförde ist immer noch angenehm zu lesen und bisweilen witzig. Im Gegensatz zu den drei Vorgängern, die wie dieses alle einzeln für sich gelesen werden können, gefiel mir diese Geschichte nicht so gut. Und zwar, weil die Hauptfigur Marlene eine ziemlich tolpatschige und überängstliche Person ist. Sie wirkt wie ein Küken, dass sich unter den Fittichen ihrer Mutter verstecken möchte und nicht wie eine erwachsene, junge Frau. Marlene hat ihr Studium abgeschlossen und bereits einige Jahre Berufserfahrung hinter sich. Ich fand sie als Figur niedlich, wurde mit ihrem chaotischen Verhalten allerdings so gar nicht warm. Zudem gerät sie in Eckernförde laufend in spezielle Situationen. Mal zerkratzt sie sich die Beine an Brennnesseln, dann klettert sie durch eine Hecke statt dem Pfad zum Strand einfach zu folgen. Das wirkt nicht komisch, sondern verwunderlich. Dazu kommt der dreißigjährige Neffe ihrer neuen Chefin, der von einem Extrem ins andere fällt. Sein ziemlich schlechtes Benehmen samt pubertierender Sprüche ging mir auf die Nerven. Er soll sich ein bisschen um Marlene kümmern. Das tut er auch, schwankt aber zwischen fürsorglichem und schnodderigem Verhalten.
Mir fehlten auch ein paar Beschreibungen, wie es vor Ort aussieht. Wie weit das Gut von Eckernförde ungefähr entfernt ist. Und auch die Einbindungen andere Figuren aus diesem „Fischbrötchen-&-Universum“.

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