Blumig
Strategien der NaturErwin Thoma schildert die natürlichen Vorgänge in Wald und Forst. Später auch, was im einzelnen Baum vor sich geht. Vieles lernt man bereits in der Schule oder auch in grünen Studiengängen, für den vergesslichen ...
Erwin Thoma schildert die natürlichen Vorgänge in Wald und Forst. Später auch, was im einzelnen Baum vor sich geht. Vieles lernt man bereits in der Schule oder auch in grünen Studiengängen, für den vergesslichen Otto-Normalverbraucher dürfte vieles eine nette Auffrischung sein.
Viele Kapitel sind interessant, etwa, das Bäume sich erinnern können und auch müssen. Alleine schon, um sich auf trockene und wasserreiche Zeiten besser einstellen zu können. Die Symbiosen zwischen Wurzeln, Organismen in der Erde und Nährstoffzufuhren sind auch spannend erzählt. Könnte auffrischend ein gutes Buch für Studienanfänger der Forstwirtschaft abgeben.
Viele Ideen & offenbar fehlendes Lektorat
Thoma hat viele Ideen - mehr oder weniger gut umsetzbar. Seine Gedanken zu mehr Holzhäuschen statt Hochhäusern dürfte ein Weg zu mehr versiegelten und zersiedelten Flächen sein. Eher für Schrebergärten geeignet als für die "breite Masse". Sein Schreibstil ist beschreibend, sehr detailliert und schwafelnd. Er erwähnt viele Aussagen oft dreifach statt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Offenbar ersparte sich der Verlag ein ordentliches Lektorat. Das ist sehr schade, sowohl für Thomas Ideen als auch für die Lesbarkeit.
Das Lesen wird unter anderem erschwert, dass sich Anekdoten, Gedankengänge, wissenschaftliche Erkenntnisse, Märchen, eigene Erfahrungen bunt aneinander reihen. Ohne inhaltliche Struktur. Thoma hält sich dabei zwar an seine Kapitel, aber in ihnen geht es kunterbunt durcheinander. Mühseliges lesen ist die Folge.
Zur Struktur des Titels
Die Ausführungen mit weißer Schrift auf grünem Hintergrund lockern zwar die Seiten optisch auf. Aber die Schrift verschwimmt nach einigen Zeilen vor den Augen. Viele Fotos sind doppelt auf einer Seite aufgeführt, einmal großrahmig und einmal klein darunter. Da verstehe ich den Sinn nicht und es keimt der Gedanke an Papierverschwendung auf. Immerhin aus Zellulose und damit einem Holzbestandteil. Wald, Bäume schützen und Papier derart verschwenden, passt nicht zusammen. Abgesehen davon, dass die Miniaturfotos keinen zusätzlichen Sinn ergeben. Viele Fotos sind dunkel: Zum Beispiel eine dunkle Wurzel vor dunklem Hintergrund, dazu auf mattem Papier gedruckt. Unprofessionell aufgenommene Motive passen nicht zur ansonsten hochwertigen Ausstattung des Buches.