Die ruhigen Töne
Der Gast im GartenEin Pärchen im mittleren Alter hat sich eine kleines Haus etwas außerhalb Tokyos gemietet. Dort leben sie relativ farblos vor sich hin. Sie streiten sich nicht, sie streiten sich nicht mit den Nachbarn. ...
Ein Pärchen im mittleren Alter hat sich eine kleines Haus etwas außerhalb Tokyos gemietet. Dort leben sie relativ farblos vor sich hin. Sie streiten sich nicht, sie streiten sich nicht mit den Nachbarn. Aber sie leben auch nicht richtig. Bis das Leben in Form einer kleinen Katze bei ihnen Einzug hält und langsam aber sicher alles verändert.
Takashi Hiraide bildet mit seinem kleinen Roman, der mit wenigen Worten auskommt um eine atemberaubende Stimmung zu erzeugen, die Abgestumpftheit unserer Gesellschaft ab. Zwei Menschen, die einander haben und doch füreinander und für andere wortlos geworden sind, beginnen sich über ein scheinbar unbedeutendes Wesen – eine Katze – wieder zu spüren. Sie nehmen wahr und erleben, was um sie herum passiert. Und nicht nur das, sie reflektieren wieder, sich selbst aber auch andere.
Mit wenigen Sätzen erzählt er uns, wie farblos das Leben ist, wenn wir uns nicht an andere knüpfen und uns von ihnen in ihre Leben knüpfen lassen.
Die kleine Katze Chibi schleicht sich in so ein fade gewordenes Leben und mit ihrer bloßen Anwesenheit verändert sie so vieles in den Herzen der Menschen um sie herum.
Takashi Hiraide zeigt uns – das Leben. Das Leben, das einfach – IST. Mit und ohne große Dramen, mit und ohne große Katastrophen. Das Leben fragt nicht, es hinterfragt nicht – es fließt und wir fließen für den Bruchteil eines Wimpernschlages mit.
Ein kraftvolles Buch, das ganz ohne „Knuff“ – „Bumm“ – „Bäng“ auskommt. Lesenswert!