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Veröffentlicht am 07.09.2021

Was gibt es Schöneres als einen Teich…

Drittes Schilfrohr links – Geschichten vom Seerosenteich
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Nicht nur unterhaltsam, sondern gleichzeitig auch ungemein lehrreich ist dieses Vorlesebuch über eine Froschfamilie am Teich. Jedes der elf Kapitel beginnt mit dem gleichen Satz, der nur am Ende variiert, ...

Nicht nur unterhaltsam, sondern gleichzeitig auch ungemein lehrreich ist dieses Vorlesebuch über eine Froschfamilie am Teich. Jedes der elf Kapitel beginnt mit dem gleichen Satz, der nur am Ende variiert, je nachdem um welche Jahreszeit es sich handelt. Denn „gibt es etwas Schöneres als einen Teich?“ So bewegt man sich mit jedem Kapitel ein Stück weiter durch das Jahr, beginnend im Frühling, wenn die welken Blätter des letzten Winters einem frischen Grün weichen, und endend, wenn die Tiere nach einem anstrengenden Jahr in den Winterschlaf verfallen.

In den elf Kapiteln erleben die Froschgeschwister Franzi und Frido jede Menge Abenteuer am heimatlichen Teich mit all seinen Bewohnern. Der Spagat zwischen kindgerechten Geschichten zum Vorlesen bei gleichzeitiger Wissensvermittlung gelingt wie bei kaum einem anderen Buch. Die vordergründigen Themen sind naturgemäß das Überleben, Aufzucht der Jungtiere und das Vorbereiten auf den Winter. Dabei werden viele Tiere im und am Teich vorgestellt, mit ihren jeweiligen Eigenschaften und Bedürfnissen. Jedes Tier ist ein liebevoll gestalteter Charakter, abwechslungsreich und einzigartig. Manchmal auch mit Ecken und Kanten, und dem Menschen gar nicht so unähnlich. Auch sehr gelungen sind die Illustrationen auf jeder Seite, die die Geschichten in amüsanten Bildern widergeben.

Die Abenteuer rund um den Seerosenteich mit seinen zauberhaften Bewohnern sind bei meinen Kindern richtig gut angekommen. Die Länge der Kapitel eignet sich perfekt zum Vorlesen vor dem Schlafengehen (nicht zu lang, denn meistens sind meine Augen abends auch schon recht müde). Und so mancher Teich in unserer Nähe wird nun mit anderen Augen betrachtet.

Vielen lieben Dank an cbj für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 05.08.2021

Urlaubsliebe und Alltagswahnsinn

Wenn nicht jetzt, wen dann?
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Ines ist eine Frau in den besten Jahren: knapp(!) über 50, Ärztin und Psychologin und Mutter von drei Kindern von drei unterschiedlichen Männern. Um bei der Hochzeit ihres schwulen Ex und Vater des ersten ...

Ines ist eine Frau in den besten Jahren: knapp(!) über 50, Ärztin und Psychologin und Mutter von drei Kindern von drei unterschiedlichen Männern. Um bei der Hochzeit ihres schwulen Ex und Vater des ersten Kindes nicht allein dazustehen, beschließt Ines, dass es Zeit für einen neuen Mann in ihrem Leben ist. Da ihr in ihrem chaotischen Alltag die Zeit fehlt, einen geeigneten Mann in kürzester Zeit aufzutreiben, beauftragt sie eine Partnervermittlung. Dabei weiß Ines ganz genau, was sie will – und was nicht.

Der Roman beschreibt dann also Ines’ Bemühungen, das turbulente Familienleben, den Arbeitsalltag und die Suche nach dem perfekten Mann unter einen Hut zu kriegen. Dabei kommt es zu skurrilen Situationen und Begegnungen, die von ihr nonchalant gemeistert werden.

Für meinen Geschmack hätte in der Handlung etwas mehr Abwechslung vorkommen können. Etwa 90 Prozent des Buches schwanken zwischen Familienstress – sich ständig wiederholende Besorgungen von Zutaten für die kochende Zwölfjährige – und den Begegnungen mit unpassenden Kandidaten hin und her, vor denen Ines die Flucht ergreift, indem sie einen Notfall in der Familie vortäuscht. Die eigentlich niedlich gedachte Liebesgeschichte wird dann auf die letzten fünf Seiten gequetscht. Das ist ein bisschen schade. Nach all den Strapazen, die Ines mit Familie, Beruf und Männersuche hat, hätte ich ihr ein ausführlicheres Happy End gegönnt. Trotz alledem ist das Buch eine geeignete Lektüre für den Sommer, leicht verträglich und kurzweilig.

Dankeschön an den Goldmann Verlag und ans Bloggerportal für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 04.08.2021

Vintage-Kleid und Zimtkaffee

Die Glücksschneiderin
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Mit der Eröffnung ihres Nähcafés hat sich Clara einen Herzenswunsch erfüllt. Bei Kaffee und Kuchen bietet sie für Interessierte Nähkurse an. Anleitungen für das Nähen von Baby-Schühchen, Upcycling-Ideen, ...

Mit der Eröffnung ihres Nähcafés hat sich Clara einen Herzenswunsch erfüllt. Bei Kaffee und Kuchen bietet sie für Interessierte Nähkurse an. Anleitungen für das Nähen von Baby-Schühchen, Upcycling-Ideen, maßgeschneiderte Kleider und vieles, vieles mehr, Clara ist mit Herz und Seele bei der Sache. Aber was so großartig klingt, spielt auf der anderen Seite nicht den erwünschten Erfolg ein. Mit dem paillettenbesetzten Vintage-Kleid vom Flohmarkt erhofft sie sich einen Blickfang, der mehr Kundinnen ins Café lockt und fürs Nähen begeistert. Das Kleid lockt vor allen Dingen ihren Ex-Freund Finn an, der sie vor fünf Jahren sang- und klanglos verlassen hat. Durch einen kuriosen Zufall und geradezu schicksalshafte Zusammenhänge ist seine Familie mit dem Kleid verbunden. Und fordert es zurück.

“Die Glücksschneiderin” erzählt die zauberhafte Liebesgeschichte zwischen Clara und Finn. Während sie gemeinsam Nachforschungen über die geheimnisvolle Vergangenheit des Kleides anstellen, kommen die Gefühle von damals wieder hoch und die Frage, warum Finn Clara überhaupt verlassen hat. Obwohl ihre Geschichte den Großteil der Handlung einnimmt, gibt es zahlreiche Nebencharaktere, die ebenso detailliert ausgearbeitet sind und zu dem sympathischen Gesamtbild rund um das Würzburger Nähcafé beitragen.

Das Buch liest sich durch den souveränen Schreibstil flott durch. Die Charaktere und ihre jeweiligen Probleme fesseln einen auf angenehme Weise an die Seiten, sie sind gut recherchiert und orientieren sich am aktuellen Zeitgeist. Gegen Ende wird das Hick-Hack zwischen Clara und Finn zwar etwas anstrengend, weil sie häufig auf der Stelle treten, aber dank der vielfältigen Nebencharaktere wird über diese Längen hinweggetäuscht und der Roman findet zu einem zufriedenstellenden Ende.

Als Sommerlektüre für den Urlaub oder für Hobby-Näherinnen ist „Die Glücksschneiderin“ auf jeden Fall ein Hauptgewinn.

Ich bedanke mich beim Heyne Verlag und dem Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 22.07.2021

In jeder Sage steckt Wahrhaftiges

Die Geheimnisse von Oaksend - Die Monsterinsel
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Zum dritten Mal können Leser in die geheimnisvolle Welt von Oaksend eintauchen. Für Robin und sein Schutzmonster Melvin wird es in diesem Band piratenhaft und unheimlich, denn es geht um die Sage der mysteriösen ...

Zum dritten Mal können Leser in die geheimnisvolle Welt von Oaksend eintauchen. Für Robin und sein Schutzmonster Melvin wird es in diesem Band piratenhaft und unheimlich, denn es geht um die Sage der mysteriösen Weißen Königin, eine geheimnisvolle Insel und einen Fluch. Jede Menge Suchtpotential … sollte man meinen.

Allerdings gestaltet sich der Einstieg echt zäh. Obwohl der Schreibstil flüssig und humorvoll ist, zieht sich die erste Hälfte des Buches mit zahlreichen Andeutungen unerwartet in die Länge. Der rote Faden, der alles miteinander verbinden soll, lässt sich noch nicht erkennen. Figuren tauchen auf und lassen Situationen entstehen, an die sich gewisse Erwartungen koppeln. Aber aus unerfindlichen Gründen trägt das alles nicht dazu bei, dass die Geschichte an Fahrt aufnimmt. Erst gegen Ende ballen sich die zu Beginn gestreuten Hinweise zu einer abenteuerlichen, überaus spannenden Geschichte. Es wäre schön gewesen, wenn das Buch von Anfang bis Ende eine kontinuierliche Dynamik besäße, aber wer Ehrgeiz beweist und dran bleibt, wird letztlich belohnt. Das letzte Drittel reißt alles raus. Vergessen die Langeweile vom zähen Anfang. Es wird unheimlich, gefährlich, temporeich. Am Ende schlägt man das Buch mit dem Gefühl zu, von Robin und Melvin außerordentlich unterhalten worden zu sein und ertappt sich bei der Vorfreude auf den nächsten Band.

Auf jeden Fall sollten Band 1 und 2 zuerst gelesen werden, sonst irrt man verzweifelt und hilflos durch Oaksend und findet sich überhaupt nicht zurecht. Das Hintergrundwissen wird halt vorausgesetzt und nicht noch einmal zusammenfassend widergekaut. Da es sich um fantasievolle und abwechslungsreiche Abenteuer handelt, die schön geschrieben und liebevoll illustriert sind, kann ich die gesamte Buchreihe allen jungen Lesemäusen wärmsten empfehlen.

Vielen lieben Dank an cbj und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 13.07.2021

Über die Magie des Lächelns

Lächeln gefunden
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Bär und seine Freunde aus dem Wald erzählen uns in „Lächeln gefunden“ eine neue, warmherzige Geschichte über den Zauber eines Lächelns und wie ansteckend gute Laune und Freude sein können.

Nachdem Bär ...

Bär und seine Freunde aus dem Wald erzählen uns in „Lächeln gefunden“ eine neue, warmherzige Geschichte über den Zauber eines Lächelns und wie ansteckend gute Laune und Freude sein können.

Nachdem Bär aus dem Winterschlaf erwacht ist, erfreut er sich an den ersten Frühlingsboten. Die Frühlingsblumen duften, die Tautropfen glitzern in der Morgensonne. Auf der Oberfläche des glasklaren Teiches blickt er in sein eigenes Spiegelbild. Doch was ist das? Mitten in seinem Gesicht strahlt ein dickes, zufriedenes Grinsen. Dieses Lächeln kann unmöglich ihm gehören, denkt sich Bär. Und was einem nicht gehört, muss man zurückgeben. Da Bär für seine unglaublich guten Ideen bekannt ist, verteilt er Zettel überall im Wald: „Lächeln gefunden. Abzuholen bei Bär.“
Nach und nach trifft er auf seine Freunde, die wir bereits aus dem ersten Band „Post für dich“ kennen. Hase, Igel, Wiesel, Dachs, Reh und Wildschwein. Allen zaubert er auf unterschiedliche Weise ein Lächeln ins Gesicht.

Die Illustrationen sind genauso warmherzig wie die Geschichte. Sie erwecken den Wald und seine Bewohner in märchenhaften Farben zum Leben. Wer ganz genau aufpasst, entdeckt noch eine weitere Geschichte, die sich in den Bildern verbirgt.

Dieses Bilderbuch ist einfach nur zauberhaft und richtig was für’s Herz. Der gutmütige, leicht trottelige Bär könnte genauso gut Winnie Puh sein. Der Vergleich drängt sich geradezu auf, als Bär am Ende von seinen Freunden einen großen Honigtopf geschenkt bekommt. Auf der letzten Seite befinden sich noch eine Bastelanleitung und eine Bärenmaske zum Ausschneiden. So können die Kinder in Bärs Rolle schlüpfen und selbst Lächeln verschenken.

Ein herziges Dankeschön an den Baumhaus-Verlag und die Bloggerjury für dieses kostenlos zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar!

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