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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2018

Eine Geschichte über eine ungewöhnliche Giraffe

Frau Giraffe zieht um!
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Als Löwenzahnfans waren wir schon gespannt auf Guido Hammesfahrs Kinderbuch. Wer Moderator einer Kindersendung ist, weiß doch bestimmt, was Kinder toll finden. Und ehrlich, wir sind so froh, dass Guido ...

Als Löwenzahnfans waren wir schon gespannt auf Guido Hammesfahrs Kinderbuch. Wer Moderator einer Kindersendung ist, weiß doch bestimmt, was Kinder toll finden. Und ehrlich, wir sind so froh, dass Guido Hammesfahr zum Autor geworden ist.

Die Geschichte über Frau Giraffe, die ein neues zu Hause sucht, wird mit einem feinen Gespür für Kinder erzählt. In einem einfachen Text mit einem angenehmen Erzählfluss wird beschrieben, wie Frau Giraffe ihre gewohnte Umgebung verlässt und auf andere Tiere trifft. Hilfsbereit und gastfreundlich laden die unterschiedlichsten Tiere Frau Giraffe in ihr zu Hause ein. Aber nichts will so richtig passen. Bis Frau Giraffe am Ende ihr Traumhaus baut und umgeben von ihren Freunden ein wahres zu Hause findet.

Den Kindern werden verschiedene Tiere und deren bevorzugte Lebensräume nahegebracht. Was wirklich großartig und lehrreich ist, doch nicht immer authentisch. So ist es schon ein bisschen verwunderlich, dass die Giraffe ausgerechnet zum Krokodil ins Wasser steigt. Insbesondere, wenn das Krokodil dann auch noch frohlockt, wie leicht ihm das Fressen ins Maul schwimmt. Als Erwachsener staunt man sowieso nur über die Unbedarftheit der Giraffe und ihr bedingungsloses Vertrauen. Warum sie sich auf die Suche nach einem neuen zu Hause macht, konnte ich nicht nachvollziehen. Sie tut es einfach. Kinder stören sich ja nicht an solch kleinen Ungereimtheiten.

„Frau Giraffe zieht um!“ ist das derzeit beliebteste Buch bei uns. Vom Verlag wurde eine Altersempfehlung von 4 bis 6 Jahren angegeben, aber mein Dreijähriger findet die Geschichte so klasse, dass wir sie jeden Abend vorlesen müssen. Wegen der sehr schönen Erzählweise macht das Vorlesen auch als Erwachsener richtig Spaß. Ich hoffe, es bleibt nicht bei dem einen Kinderbuch von Guido Hammesfahr!

Veröffentlicht am 02.10.2018

Wahnsinn! An nur einem Tag durchgelesen. Was für ein Leseerlebnis!

Queen and Blood
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Kjell ist ein Krieger, groß, stark, unnahbar. Er ist es gewöhnt, seine eigenen Bedürfnisse denen anderer unterzuordnen und die zu beschützen, die er liebt. Eines Nachts heilt er mit seiner Gabe die schwerverletzte ...

Kjell ist ein Krieger, groß, stark, unnahbar. Er ist es gewöhnt, seine eigenen Bedürfnisse denen anderer unterzuordnen und die zu beschützen, die er liebt. Eines Nachts heilt er mit seiner Gabe die schwerverletzte Sklavin Sasha. Auch sie verfügt über eine Gabe, nämlich die des Vorhersehens. Sie erkennt Kjell aus ihren Visionen wieder und begleitet ihn von nun an auf Schritt und Tritt. Dabei ist sie unfassbar unterwürfig, liebenswert, geduldig und schafft es mit ihrer unentwegt freundlichen Art und ihren märchenhaften Geschichten Kjells gesamte Truppe zu verzaubern. Ich meine, wer Sasha nicht mag, wirft wahrscheinlich auch Steine nach niedlichen Welpen. Die Figur ist einfach so angelegt, dass einen ihr Schicksal berührt. Man will unbedingt erfahren, wie es ihr gelingt, Stück für Stück Kjells harte Schale zu erweichen. Aus diesem Grund habe jedenfalls ich an den Seiten geklebt und konnte das Buch keinen Moment aus den Händen legen.

Einen leichten Knick erfährt die Handlung, als Sasha ihre Erinnerung an ihre Vergangenheit und ihre wahre Identität wiedererlangt. Daraufhin ist sie eine völlig andere Person und auch Kjell entwickelt sich ein bisschen zur unterwürfigen Klette. Hat mir nicht so gefallen, denn ich bin mehr der Happy-End-Typ und diese zusätzliche Verwicklung und Verzögerung der Handlung hat ein bisschen genervt. Aber das Ende war echt spannend und die Geschichte ergab eine schöne, runde Sache.

Kurz, ich hatte schon lange kein Buch, das mich derart fesseln konnte. Dabei kannte ich nicht einmal Band 1. Aber da beide Bände voneinander unabhängige und in sich abgeschlossene Geschichten erzählen, stellte das kein Problem dar. Die Fantasy-Welt ist nicht zu komplex aufgebaut. Strukturen, Geografie und wichtige Personen auch aus dem Vorgängerband werden noch einmal vorgestellt. Man taucht von der ersten Seite an in Amy Harmons Welt ein und erst auf der letzten Seite wieder auftaucht, ohne zwischendurch Luftholen zu müssen. Eine wunderschöne Liebesgeschichte.

Veröffentlicht am 01.10.2018

Eine heiße Rockstar-Geschichte zum Schmachten und Träumen

Idol – Gib mir die Welt
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Liberty Bell – gestraft mit einem wirklich schrecklichen Namen – lebt nach dem Tod ihrer Eltern ein isoliertes und behagliches Leben ohne den kleinsten Aufreger. Sie verkriecht sich in ihrem Schneckenhaus ...

Liberty Bell – gestraft mit einem wirklich schrecklichen Namen – lebt nach dem Tod ihrer Eltern ein isoliertes und behagliches Leben ohne den kleinsten Aufreger. Sie verkriecht sich in ihrem Schneckenhaus und pflegt eine unaufgeregte Routine. Damit ist es vorbei, als ein betrunkener Motorradfahrer in ihrem Vorgarten liegt.

Killian ist zu Beginn das Klischee eines abgehalfterten Musikers schlechthin. Betrunken, ungepflegt, ungeniert. Es kommt zu einigen ziemlich amüsanten Schlagabtauschen zwischen diesen beiden sehr unterschiedlichen Figuren. Doch wie von einer Liebesgeschichte nicht anders zu erwarten, zieht es sie immer wieder zueinander hin. Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Libby und Killian erzählt, wodurch man einen guten Einblick in beide Charaktere gewinnt und ihr Denken und Handeln nachvollziehen kann.

Die erste Hälfte des Buches spielt in Libbys Welt. In der ländlichen Zurückgezogenheit kommen sich die beiden immer näher und von dem einstigen Rockstar ist nicht viel zu spüren. Aber etwa ab der Hälfte des Buches zieht es Killian zu seiner Band zurück, eine Tour ist geplant und Libby muss sich entscheiden, ob sie endlich ihr Schneckenhaus verlässt. Was sie selbstverständlich tut. Schließlich ist Killian ein Rockstar. Halloho! Im Verlauf findet Libby nicht nur ihren Platz an der Seite eines weltberühmten Musikers, nein, sie muss auch ihren eigenen Platz in der Welt finden und behaupten.

„Idol – Gib mir die Welt“ ist der erste Band der VIP-Reihe und für Fans von Rockstar-Geschichten absolut zu empfehlen. Die Handlung ist abwechslungsreich, witzig, gespickt mit einigen heißen Szenen. Mit Libby konnte ich mich nicht so anfreunden. Diese Mischung aus zart und ängstlich zu schlagfertig und taff war nicht immer ausgewogen. Manchmal empfand ich ihre Empfindlichkeit als nervig und einige Szenen zwischen ihr und Killian sind einfach nur platt und kitschig. Abgesehen davon liest sich das Buch super. Der Schreibstil ist klasse.

Veröffentlicht am 06.08.2018

Genau so will ich unterhalten werden!

Tell me three things
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Nein, ehrlich, an diesem Buch gibt es nichts auszusetzen. Es ist eine unterhaltsame, rundum ausgewogene Liebesgeschichte, die sich auch gut noch ein zweites oder drittes Mal lesen lässt. Die Hauptfigur ...

Nein, ehrlich, an diesem Buch gibt es nichts auszusetzen. Es ist eine unterhaltsame, rundum ausgewogene Liebesgeschichte, die sich auch gut noch ein zweites oder drittes Mal lesen lässt. Die Hauptfigur Jessie ist ein normales, unauffälliges Mädchen, das den Boden unter den Füßen verloren hat, nachdem ihre Mutter vor wenigen Jahren verstorben ist. Ihr Vater hat eine neue Frau und Jessie muss ihr zu Hause und ihre Freunde verlassen, um fortan mit der neuen Patchworkfamilie in Kalifornien zu leben. Dabei ist Jessie nicht der weinerliche Typ, der die ganze Zeit Trübsal bläst und in Selbstmitleid badet. Sie möchte Anschluss finden und nimmt daher auch die Ratschläge des anonymen E-Mail-Schreibers an.

Die Dialoge sind jugendlich, der Nachrichtenaustausch zwischen Jessie und SN ist humorvoll und schlagfertig. Sich gegenseitig drei Dinge zu erzählen, die der andere nicht von einem weiß, zieht sich konstant als Motiv durch die E-Mails.

Natürlich fesselt einen das Miträtseln um den mysteriösen Nachrichtenschreiber. Relativ schnell kommen drei ‚Verdächtige‘ in die engere Wahl. Allesamt charismatische Jungs, doch einer nach dem anderen kann aufgrund fein gestreuter Hinweise ausgeschlossen werden. Dadurch ist bereits ab Mitte des Buches ziemlich offensichtlich, wer sich hinter dem Pseudonym SN verbirgt, aber die Spannung wird bis zum Ende erbarmungslos ausgereizt. Leser mit einer ausgeprägten romantischen Ader könnten unter Umständen das ein oder andere Mal ins Buch beißen wollen oder die Versuchung verspüren, bis zum Ende vor zu blättern. Tut es nicht. Durchhalten. Lesen. Vor lauter Romantik seufzen.

Man braucht aber kein zu kitschiges Teenager-Highschool-Drama zu fürchten. ‚Tell me three things‘ hat genau die richtige Mischung aus den typischen Highschool-Stereotypen, die gut ankommen, eine ordentliche Portion Humor und Intelligenz. Die Handlung ist also nicht zu platt und auch nicht zu klischeehaft. Lesen. Das ist mein Ernst!

Veröffentlicht am 17.07.2018

Eine leichte Sommerlektüre – nicht mehr und nicht weniger

Wo mein Herz dich findet
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Sommerzeit ist Reisezeit! Und zumindest für mich schließt diese Zeit auch immer die Suche nach einer nicht zu anspruchsvollen Lektüre für die Strandliege ein. Außerdem fühle ich mich im Sommer gern wieder ...

Sommerzeit ist Reisezeit! Und zumindest für mich schließt diese Zeit auch immer die Suche nach einer nicht zu anspruchsvollen Lektüre für die Strandliege ein. Außerdem fühle ich mich im Sommer gern wieder wie sechzehn und könnte eine Liebesgeschichte nach der anderen verschlingen. Unterhaltsam soll sie sein, gern ein bisschen Seifenoper, fesselnd, und bloß nicht mit den Stereotypen geizen. Mit Kathryn Taylors ‚Wo mein Herz dich findet‘ habe ich genau so eine Lektüre bekommen.

Junge Hotelerbin entdeckt in einsamer Waldhütte den griesgrämigen, aber unfassbar attraktiven Außenseiter. Beide fühlen sich sofort zueinander hingezogen. Aber oh nein! Er hat ein fürchterliches Geheimnis, das auch noch im Zusammenhang mit der jungen Hotelerbin steht. Perfekt. Was will man mehr.

Überraschenderweise gibt es aber auch noch eine zweite Liebesgeschichte, die für mein Empfinden die erste ziemlich in den Schatten stellt. Die Jugendliebe von Caras Bruder kehrt zurück. Kurz vor dessen Hochzeit. Was in diese Konstellation hineinspielt, ist um Längen spannender als die Geschichte um Cara und Liam. Die Gefühle zwischen Patrick und Amy, ihre Trennung, die Missverständnisse und natürlich die bevorstehende Hochzeit verleihen dem Roman seine Dynamik. Man fiebert bis zum filmreifen Ende mit, ob und wen Patrick heiratet. Die aus dem Klappentext hervorgehenden Hauptfiguren Cara und Liam, deren Gefühle noch frisch und wild sind, wirken dagegen oberflächlich. Ich hatte mir mehr von den beiden versprochen.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass ‚Wo mein Herz dich findet‘ reichlich gut unterhält. Es liest sich flüssig und die einzelnen Erzählstränge sind angenehm miteinander verwoben. Die verschiedenen Elemente wie Figuren und Intrigen erinnern an die Rosamunde Pilcher-Verfilmungen auf ZDF und die zählen immerhin zu den beliebtesten Sendungen.