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Veröffentlicht am 08.03.2018

Dieses Buch wird vom Preisleistungsverhältnis her nur schwer zu toppen sein

Brushlettering & Watercolor
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Inhalt:

Katja Haas erklärt in ihrem Buch Brush Lettering und Watercolor nicht nur, wie man wundervolle Watercolorhintergründe ganz leicht zu Papier bringt, sie widmet sich auch den Basics des Handletterings ...

Inhalt:

Katja Haas erklärt in ihrem Buch Brush Lettering und Watercolor nicht nur, wie man wundervolle Watercolorhintergründe ganz leicht zu Papier bringt, sie widmet sich auch den Basics des Handletterings in einem kurzen Überblick: Welches Papier, welche Farben, welche Pinsel und welche Stifte eignen sich für Watercolorbilder, was braucht man, um zusätzliche Effekte aufs Papier zu zaubern? Auch die Grundformen der Buchstaben sowie einzelne Alphabete werden in diesem Buch vermittelt.
Wunderschöne Bilder zeigen Beispiele und erläutern, wie man zum Beispiel ganz leicht einen Blumenkranz oder einen Schriftzug, der durch kleine Akzente und, ja, vielleicht auch wenig Glimmer hervorsticht, kreieren kann.



Eigene Meinung:

Mein erstes Handletteringbuch war „Handlettering: Schöne Schriften - Schritt für Schritt“. Schon damals überzeugte mich die Autorin mit ihren motivierenden Worten und den wunderschönen Praxisbeispielen. Als ich hörte, dass nun ein neues Werk von Katja Haas auf dem Markt erscheinen würde, wollte ich es unbedingt lesen. Brush Lettering und Watercolor zog bei mir ein. Ein erster Blick hinter den Buchdeckel überzeugte mich bereits völlig. Wundervolle Fotos einzelner Werke der Autorin, farbenfrohe Hintergründe und übersichtliche Anleitungen, die auch grafisch sehr ansprechend in Szene gesetzt wurden, stachen sofort ins Auge.


Erst war ich mir unsicher, ob 80 Buchseiten genügend Inhalt präsentieren könnten, zumal auch noch Alphabete und Materialempfehlungen Platz in dem Buch einnehmen. Die Skepsis war im Nachhinein völlig unbegründet. Katja Haas vermittelt in diesem Buch wirklich alles, was es benötigt, um mit Brush Lettering und Watercolor starten zu können. Anfänger werden an die Hand genommen und mit den wichtigsten Basics in die Thematik eingeführt. Fortgeschrittene Handletterer fühlen sich durch das Thema Watercolor, Praxisbeispiele und Texteffekte, ebenfalls nicht gelangweilt.

Ich habe bereits einige Handletteringbücher gelesen und war somit beim Griff zum Buch schon mit den Grundlagen vertraut. Dennoch konnte ich durch Katja Haas erneut einiges dazulernen. Gerade was Schnörkel angeht, habe ich mich bislang sehr schwer getan. Die Autorin zeigt hier einige Beispiele, die mit Sicherheit gelingen. Ich war begeistert, wie die Autorin mit einfachen Effekten ihren Werken das gewisse Etwas verleiht. Mir schien es, als hätte Katja Haas eine Vorliebe für Glimmer und Pastelltöne. Damit traf sie genau meinen Geschmack.


Unbedingt anführen möchte ich in meiner Rezension auch, wie motivierend dieses Buch auf den Leser wirkt. Bereits im Vorwort erwähnt die Autorin, dass es beim Handlettering darum geht, Spaß zu haben. Handlettering muss nicht perfekt sein, Handlettering fordert den Zeichner auf, zu experimentieren und kreativ zu sein. Dass die Autorin Freude an dem hat, was sie tut, merkt man dem Buch auf jeder Seite an und diese Freude springt durch Aufmachung, schöne Bilder, einfache Erklärungen und Katja Haas Worte auf den Leser über.



Fazit:

Brush Lettering und Watercolor kann ich einfach nur weiterempfehlen. Anfänger, die sich bislang noch nicht mit dem Thema Handlettering auseinandergesetzt haben, aber auch erfahrenere Letterer kommen hier auf ihre Kosten. Hier stimmt einfach alles: Die Empathie der Autorin, farbenfrohe Bilder im Innenteil, gezielte Materialempfehlungen und einfache Anleitungen, die zu einem großen Wow-Effekt führen, motivieren zum sofortigen Loslettern.

Der Leser bekommt in Brush Lettering und Watercolor sowohl die Basics, Handlettering, aber auch Watercolorzeichnungen, betreffend, vermittelt. Aber das Wichtigste: Katja Haas vermittelt den Eindruck, dass alles gar nicht so schwer ist und mit den richtigen Tricks und Tipps ganz leicht ein wunderschöner Blumenkranz, ein Watercolorhintergrund, der ins Auge sticht oder ein Schriftzug, der den Betrachter mit Sicherheit einen staunenden Ausruf entlocken wird, auf dem Papier entstehen kann.

Dieses Handletteringbuch ist für mich vom Inhalt, vom Lerneffekt und vom Preis her eine Empfehlung, die schwer zu toppen sein wird. Ich würde es jedem, der Handlettering für sich entdecken möchte oder bereits Versuche gestartet hat, wärmstens ans Herz legen wollen.

Veröffentlicht am 06.03.2018

Ein vielversprechender Buchreihenauftakt

Save Me
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Inhalt:

Rubys einziges Ziel ist es, für ihre Mitschüler in der Schule möglichst unsichtbar zu sein. Diese ist der Schauplatz von Kämpfen um Macht, Anerkennung und Prestige.
Die Schülerschaft der Maxton ...

Inhalt:

Rubys einziges Ziel ist es, für ihre Mitschüler in der Schule möglichst unsichtbar zu sein. Diese ist der Schauplatz von Kämpfen um Macht, Anerkennung und Prestige.
Die Schülerschaft der Maxton Hall ist eine Ranking-Gesellschaft, in der der Kampf um Anerkennung nur mit erheblichen finanziellen Ressourcen zu führen ist, an denen es Ruby fehlt.
Jeden Tag plant Ruby wird mithilfe ihres Bulletjournals. Sie ist bereit viel zu lernen, um schließlich ihren größten Wunsch zu erfüllen: Einen Abschluss in Oxfort.
Auf der Suche nach Mr. Sutton, der ihr ein Empfehlungsschreiben für Oxfort vorbereiten wollte, platzt Ruby in ein Techtelmechtel zwischen eben diesem Lehrer und einer Schülerin, die ihr bekannt vorkommt. Es handelt sich um Lydia Beaufort, der Tochter des Mannes, der ein milliardenschweres Modeunternehmen führt und somit an der Maxton Hall wohlgelitten ist.
Es dauert nicht lange, bis sie auf dem Flur von James angesprochen wird. James ist das genaue Gegenteil von Ruby. Als Lydias Zwillingsbruder besitzt er viel Geld, eine Menge Ansehen und nimmt sich, was er haben möchte. Er fällt gerne auf und dennoch gibt es etwas, was er nicht möchte und das ist den Ruf seiner Familie gefährden. Seine Drohung gegenüber Ruby ist klar und deutlich: Wenn sie Lydias Geheimnis verrät, dann wird er ihr das Leben zur Hölle machen.

Bald schon fragt sich Ruby, wie dieser kleine Moment dazu führen konnte, dass sich ihr Leben von einem Tag auf den anderen so verändert hat, denn fortan ist sie für einige Schüler nicht mehr unsichtbar. James behält sie im Blick und sucht somit auch ihre Nähe. Wird man mit diesem Jungen gesehen, dann fällt man zwangsläufig auf. Und das ist genau das, was Ruby doch immer vermeiden wollte.



Schreibstil:

Mona Kastens Bücher haben immer eines gemeinsam: Charaktere, die dem Leser mit ihren Ecken und Kanten und kleinen Schrulligkeiten einfach ans Herz wachsen müssen. So verhält es sich auch in diesem Band mit Ruby, ihrer Familie, James und seinen Freunden.

Ruby ist ein sehr strebsames Mädchen. Ihr Bulletjournal befindet sich stets in Griffnähe. Hiermit plant sie ihren Alltag. Sie lebt für das Ziel auf eine renommierte Schule in Oxfort zu wechseln. Dafür würde sie alles tun. In der Familie findet Ruby den Halt und die Ruhe, die ihr die Schule einfach nicht bieten kann. Ihre Schwester Ember, die einst aufgrund ihrer Körperfülle gemobbt wurde, ist mittlerweile zu einem gesunden Selbstbewusstsein gelangt. Ihr Blog für Plus Size Fashion-Mode wächst und gedeiht. Hier hat sie sich eine Community aufgebaut, auf die sie stolz ist und die ihr mit liebevollen Kommentaren hilft, den Alltag zu bestehen. Rubys Eltern unterstützen ihre Kinder. Alle haben füreinander stets ein offenes Ohr.

James hingegen ist ein Junge, der gegen den Druck und die Erwartung der Familie, einmal die Firma des Vaters zu übernehmen, kämpft. Geld und Ansehen muss er sich allerdings nicht erst erkämpfen. Sein ganzes Engagement steckt James in das Lacrosseteam seiner Schule, welches er einst aufgebaut hat und welches mittlerweile ebenfalls einen sehr guten Ruf genießt. In seiner Freizeit besucht er mit seinen engsten Freunden gerne exzessive Partys.

Als Ruby und James das erste Mal aufeinandertreffen, scheint es, als wenn zwei Welten aufeinanderprallen. Ruby versteht erst gar nicht, was James von ihr möchte, als er ihr Stillschweigen erst erkaufen und dann erzwingen möchte. Denn eigentlich möchte sie ja nur ihre Ruhe und möglichst anonym bleiben. James hingegen kann Rubys Verhalten so gar nicht deuten und bleibt ihr gegenüber skeptisch.

Mona Kasten lässt ihrer Geschichte und auch ihren Charakteren Zeit sich zu entwickeln. Spannung erzeugt sie durch die Beleuchtung von Klassenunterschieden. Gerade James schafft es mit seinen Bad-Boy-Attitüden der Protagonistin das Leben einerseits schwer zu machen, aber auch zugleich ihr Interesse zu wecken.

Besonders gut hat mir gefallen, dass Ruby trotz ihrer Absicht nicht auffallen zu wollen, ein sehr starker und kämpferischer Charakter ist. In schwierigen Situationen schafft sie es, sich nicht unterkriegen zu lassen.

Schockiert zurückgelassen hat mich das Ende dieses Buches, welches mit einem fiesen Cliffhanger dafür sorgt, dass man unbedingt zum nächsten Band greifen und weiterlesen möchte. Immerhin lässt dieser nicht mehr allzu lange auf sich warten.



Fazit:

Save Me ist ein Auftakt, der eine fesselnde und zugleich prickelnde Lovestory verspricht. Mit Ruby und James erschafft die Autorin, zwei Charaktere, die auf den ersten Blick völlig unterschiedlich wirken. Ruby ist strebsam, ihr Handeln wird von Gerechtigkeitssinn und der Fürsorge für andere bestimmt. James hingegen liebt das Leben und ist bekennender Hedonist. Die Entwicklung gewisser Konfliktlinien parallel zu den konträren Wertvorstellungen der Protagonisten ist vorprogrammiert.

Ich empfehle dieses Buch an Leser/innen, die eine Liebesgeschichte mit Bad-Boy-Charakter suchen und Figuren lieben, die schnell zu guten Freunden werden und denen es gelingt, den Leser wie von selbst aus seinem Alltag zu entführen.



Buchzitate:

Die Art, wie sie ihre Ordner fest im Arm hielt, ihre zielstrebigen Schritte, das vorgereckte Kinn. Sie sah aus, als würde sie in einen Kampf ziehen.

Er scheint jeden Ort, an den er geht, zu seinem Reich zu machen. Die Schule, das Lacrosse-Feld, dieses Geschäft. Ob das auch passiert, wenn er eine Eisdiele betritt? Vielleicht würde ich das bei Gelegenheit austesten müssen.

Veröffentlicht am 01.03.2018

Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite

Marthas Mission
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Inhalt:

Martha ist im letzten Moment ihrer Hinrichtung entronnen. Zuvor hatte ihr Freund Isaac die Schuld am Mord an seinem Vater auf sich genommen.
Seit dem Tag der Befreiung ist eine Woche vergangen. ...

Inhalt:

Martha ist im letzten Moment ihrer Hinrichtung entronnen. Zuvor hatte ihr Freund Isaac die Schuld am Mord an seinem Vater auf sich genommen.
Seit dem Tag der Befreiung ist eine Woche vergangen. Isaac ist in Zelle 1 eingewiesen worden, während einer von Marthas Freunden, Gus, auf eine Gefängnisstrafe wartet. Es vergeht keine Stunde, in der Martha nicht gemeinsam mit ihren verbliebenen Freunden Eve, deren Sohn Max und dem pensionierten Richter Cicero darüber nachsinnt, wie sie Isaac aus der Inhaftierung befreien soll. Zugleich spitzt sich die Situation aber auch um Martha und ihre Freunde immer mehr zu. Denn die Beweise, die einst so klar auf der Hand lagen, die den Tathergang rund um den Tod von Isaacs Vater klar offenlegten und die bewiesen, dass das derzeitig politische System aus Korruption, Machtgier und Manipulation bestand, wurden beiseite geschafft. Stattdessen wurde die Jagd eröffnet, auf die, die Widerstand leisten: Auf Martha und ihre Freunde.



Wichtigste Charaktere:

Isaac ist Marthas Freund. Er hat im ersten Band die Schuld am Tode seines Vaters auf sich genommen. War es auch nur eine Verzweiflungstat, so muss er dennoch seine Strafe absitzen. Das Volk soll nun über seine Hinrichtung entscheiden.

Cicero ist ein pensionierter Richter. Im ersten Teil hat er sich auf Marthas und Isaacs Seite gestellt und den beiden Jugendlichen beim Kampf um die Wahrheit geholfen.

Patty ist Isaacs Stiefmutter.

Mrs. B. ist eine Freundin der Familie. Sie steht auf Marthas Seite.

Kristina hat in Band 1 gemeinsam mit Joshua die Fernsehshow „Death is Justice“ moderiert. Mittlerweile wurde sie auf eine Stelle als Moderatorin von „Buzz for Justice“ versetzt. Kristina neigt zur Gehässigkeit und ist begeisterte Befürworterin der Todesstrafe.

Joshua ist ein Publikumsliebling. Mit seinem Charme gewinnt er die Herzen der weiblichen Zuschauer.

Jackson Paige ist Isaacs Vater. Er hat Marthas Mutter umgebracht und wollte auch Martha ermorden. Das Volk sah ihn aufgrund seiner Taten als Wohltäter und glaubte an seine Unschuld.



Schreibstil:

Marthas Widerstand ist, ähnlich wie sein Vorgänger aufgebaut. Der Leser verfolgt die Geschichte erneut aus den Perspektiven der verschiedenen Charaktere. In den einzelnen Kapiteln begleitet er Martha und auch ihre Freunde auf der Flucht und zugleich beim Kampf gegen die Regierung, zudem erhält er einen Blick auf das Geschehen aus der Sicht des Premierministers und dessen Gefolgsleuten. Natürlich gibt es auch wieder Kapitel in denen der Leser einen Blick in die Fernsehserien „Buzz for Justice“ und „Death is Justice“ werfen darf.

Kerry Drewerys Schreibstil ist, wie aus dem Vorgänger gewohnt, sehr fesselnd. Im Fokus ihrer Geschichte stehen erneut die Themen Manipulation, Korruption und die Kluft zwischen Arm und Reich.
Wie Leser des Vorbandes sich bestimmt noch erinnern können, gibt es auch in diesem Band wieder einzelne Kapitel, die einen schonungslosen Blick in die Fernsehshow „Buzz for Justice“ und Death is Justice“ werfen. Die Moderatoren sind umgesetzt worden. Kristina, die stets auf einen Skandal aus ist und das Volk dazu ermutigt, den Inhaftierten zur Todesstrafe zu verurteilen, ja, manchmal schon fast gehässig wirkt, hat mittlerweile zu „Buzz for Justice“ gewechselt. Der Show, bei der sich drei Bürger des Volkes einen Juryplatz für läppische 499 Pound erkaufen können und mit Mehrheitsentscheid darüber abstimmen, ob der Gefangene ins Gefängnis wandert oder seine Freiheit erhält. Joshua hingegen moderiert nunmehr alleine die Sendung „Death is Justice“, in der das Urteil über „Leben oder Tod“ durch das Volk per SMS, Onlinevoting oder Anruf gefällt wird.

Die Darstellung der Fernsehshow wird erneut plastisch visualisiert. Der Leser bekommt einen Blick auf das, was er auf dem Bildschirm erkennen würde: Das Logo der Serie, den Auftritt des Moderators und alsdann - in Dialogform - die Gespräche zwischen Showmaster und Publikum/Gästen.
Auch merkt man anhand dieser Kapitel sehr schnell, wie reißerisch die Show aufgebaut ist. Zeitschriften informieren über die neuesten Ereignisse, Abstimmung per SMS über die Strafe kann man mit einfachen Worten wie STERBEN oder LEBEN an eine Rufnummer abgeben. Die Moderatoren der Sendung motivieren zu einem „gerechten“ Urteil, welches – ganz klar – nur einen Schuldspruch bedeuten kann.

Erneut zeigt Kerry Drewery in ihrer Romanfortsetzung auf, wie einfach es ist, sich dem System anzupassen und welche Risiken es birgt, es zu hinterfragen. Die Protagonistin Martha ist eine systemkritische Gallionsfigur. Doch die Regierung nutzt die Möglichkeit von Manipulation und Propaganda, um ihre Ziele zu verfolgen und das Volk ruhigzustellen. Bald schon gerät die Protagonistin in Bedrängnis, selbst ihre Freunde können sie nicht mehr schützen. Sie flieht und sucht nach einer Lösung aus dieser ausweglosen Situation. Währenddessen bleibt die Zeit nicht stehen. Isaac durchläuft die Todeszellen und gerät ebenfalls an seine Grenzen, denn die Folterungen erfolgen subtil. Die Kameras, die scheinbar überall sind, zeigen nur das, was das Volk sehen soll.



Fazit:

Marthas Mission ist von der ersten Seite an fesselnd geschrieben. In dieser Reihenfortsetzung begleitet man Martha auf ihrem Kampf gegen das System und auf ihrem Wettlauf gegen die Zeit. Denn ihr Freund Isaac muss sich in den Todeszellen der Folter stellen und das Volk ist gewillt, ihn zum Tode zu verurteilen. Zugleich sind Marthas engste Freunde, aber auch sie selbst in Gefahr, denn die Regierung verfolgt Personen, die sich gegen das Regime stellen.

Dieses Buch zeigt eine Dystopie schlechthin; ein Land in den Fängen von Macht und Korruption, krass gespalten in Arm und Reich. Sein Reiz speist sich aus der Buntheit und der gekonnten Wahl von Perspektiven. Durch die plastische Darstellung der unterschiedlichen Figuren wirkt das Buch lebendiger als manch Film.

Dieses Buch fesselt von der ersten bis zur letzten Seite. Es regt zum Nachdenken an und widmet sich einem wichtigen Thema. Diese Buchreihe gehört auf den Lesestapel.



Buchzitat:

Aber wie schon gesagt, die Leute, die im Todestrakt das Sagen haben, sind schlau und gerissen: Was die Leute zu Hause zu sehen bekommen, ist nicht das, was hier wirklich passiert.

Veröffentlicht am 08.02.2018

Ein humorvoller und abenteuerlicher Roadtrip

Acht Städte, sechs Senioren, ein falscher Name und der Sommer meines Lebens
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Inhalt:

Nur schweren Herzens gibt Aubree ihrer Schwester Elizabeth das Versprechen, für sie einzuspringen und die Leitung einer Reisegesellschaft von sechs Senioren zu übernehmen. Die Reise geht durch ...



Inhalt:

Nur schweren Herzens gibt Aubree ihrer Schwester Elizabeth das Versprechen, für sie einzuspringen und die Leitung einer Reisegesellschaft von sechs Senioren zu übernehmen. Die Reise geht durch sechs Städte innerhalb von Europa. Aubree hat ihre Heimat noch nie verlassen müssen. Doch Elizabeth hat einen wasserdichten Plan: Ein großer Ordner, ein Namenstausch und der Ausweis, auf dem sich beide Schwestern doch sehr ähneln, wird helfen.

Aubrees Reise beginnt chaotisch und steckt voller Tücken und Probleme. Dieser Trip wird zu einem Abenteuer werden, an das sie sich noch lange erinnern wird.



Erweiterter Inhalt und Schreibstil:

Aubrees geheime Vor-Abschluss-Schulparty ist irgendwie ein wenig aus dem Ruder gelaufen. Statt einer gemütlichen sechs Freundinnenparty ist die Feier zu einem kleinen Gelage im elterlichen Haus ausgeartet, bei dem unter anderem Alkohol konsumiert wurde. Als es an der Tür klingelt, ist Aubree alarmiert. Doch ihre Schwester Elizabeth öffnet und steht einem Polizisten gegenüber, den sie noch aus der Schulzeit kennt. Der Grund seines Erscheinens, die Beschwerden der Nachbarschaft, rückt bald in den Hintergrund. Eine Differenz mit Elizabeth, lässt den Beamten zu härteren Mitteln greifen. Alkohol an Minderjährige auszuschenken ist verboten. Ein Griff an das Handgelenk des Polizisten kann als Bedrohung ausgelegt werden. Schneller, als Elizabeth glauben kann, befindet sie sich im Gewahrsam.

Die Strafe, die Elizabeth erwartet, klingt im ersten Moment harmlos. Sie darf den Bundesstaat nicht verlassen. Doch für Elizabeth bedeutet diese Einschränkung viel mehr. Ihre Karrierechancen bauen auf einem Aushilfsjob in der Wiederwahlkampange eines Kongressabgeordneten auf. Eine wichtige Spendengeberin eines Abgeordneten hat den Abgeordneten um Hilfe gebeten, jemanden zu finden, der in letzter Sekunde als Reiseleiter für ihr Unternehmen einspringt und dabei ganz nebenbei Elizabeth vorgeschlagen.

Da Aubree an Elizabeths Verhaftung auch ein wenig Schuld trägt, kann sie den Vorschlag der Schwester nicht ausschlagen: Aubree soll als Elizabeth nach Europa reisen und die Seniorengesellschaft als Reiseleiterin während der Städtetour begleiten.

Doch Aubree ist so ganz anders als ihre Schwester. Sie ist alles andere als organisiert. Sie spricht keine Fremdsprachen und war noch nie auf Reisen. Bislang hat sich ihre Mutter immer um alles gekümmert. Bald schon entwickelt Elizabeth einen Plan und schneller, als Aubree sich versehen kann, befindet sie sich im Flugzeug. Doch schon da beginnt das Chaos. Sollte man ausnahmsweise von fremden Menschen Medikamente annehmen, wenn man starke Flugangst hat? Elizabeth hätte gewiss darüber nachgedacht. Doch nicht Aubree, die teils unüberlegte und spontane Entscheidungen trifft. Was die Figur sympathisch macht.

Als Aubree ihre Seniorengruppe erreicht, ist sie bereits mit den Nerven am Ende. Der Leser hingegen hat schon eine Menge gelacht und klebt an den Seiten des Buches. Die Geschichte hat gerade erst begonnen, denn die Gruppe aus sechs rüstigen und charakterlich sehr unterschiedlichen Rentnern steckt voller Abenteuerdrang. Jeder von Ihnen sorgt dafür, dass Aubree die Tage ihrer Reise nicht so schnell vergessen wird. So trifft man hier auf den dickbäuchigen Texaner Hank, der mit seiner Frau Maisy reist; alle zehn Jahre machen beide eine Hochzeitsreise und verlieben sich jeden Tag erneut ineinander. Man trifft auf den ruhigen und intelligenten Lehrer Mr. Fenton, der seine Dienstzeit doch vermisst und die besten Freundinnen Emma und Mary, die einen Jugendtraum verwirklichen möchten sowie Dolores, die Aubree bald mit ihrer stillen und geheimnisvollen Art Sorge bereitet. Eine lustige Truppe also, die für einiges an Wirbel sorgen wird.

Mit ihren spärlichen Kenntnissen von Europa, ihrer chaotischen und tolpatschigen Art und dem Willen, alles irgendwie hinzubekommen, wirkt Aubree schnell sympathisch.
Bald gesteht sich das Mädchen ein, dass sie nicht viel über den alten Kontinent weiß. Sicher, Europäer machen gute Schokolade und sind komplett fußballverrückt. Reicht dieser Kenntnisstand, um eine Reisegruppe zu führen? Lasst euch überraschen.



Fazit:

Acht Städte, sechs Senioren, ein falscher Name und der Sommer meines Lebens ist ein humorvoller
Roadtrip. Ein zusammengewürfelter Haufen eigenartiger und komischer Figuren begibt sich auf eine Reise, die der Leser so schnell nicht vergessen wird. Die chaotische Aubree und die Senioren, die unterschiedlicher nicht sein könnten, machen diese Reise lebendig und versetzen den Leser in die schönsten Städte Europas. Aber auch die lesenswerte Darstellungen europäischer Länder, aus Aubrees humorvoller Perspektive, machen das Werk liebenswert.




Buchzitate:

Ich mag vor sechs Tagen die Highschool abgeschlossen haben, aber es gibt Momente im Leben, da braucht man einfach sein Plüschtier.

Okay, das war jetzt wieder hundertprozentig Aubree, aber auf keinen Fall trinke ich schwarzen Kaffee, nur um nicht aus der Rolle zu fallen. Igitt!

Na großartig. Nackt badende Omas, sexsüchtige Texaner auf goldener Hochzeitsreise und Erpresser-Opas. Was kommt als Nächstes?

Veröffentlicht am 25.01.2018

Eine einmalige Chance

Liebe und der erste Blick
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Inhalt:

Seit seiner Geburt ist Will blind. Mit dieser Einschränkung weiß er gut umzugehen. Doch immer wieder begegnet er sehenden Mitmenschen, die sich nicht in seine Lage einfühlen können. Bei seinem ...


Inhalt:

Seit seiner Geburt ist Will blind. Mit dieser Einschränkung weiß er gut umzugehen. Doch immer wieder begegnet er sehenden Mitmenschen, die sich nicht in seine Lage einfühlen können. Bei seinem Wechsel an die neue Schule möchte er möglichst nicht auffallen. Er verzichtet auf eine Sonnenbrille und, soweit möglich, auf den Gehstock.
Als Cecily, eine der Mitschülerinnen plötzlich weinend das Klassenzimmer verlässt, reagiert Will überrascht. Die Lehrerin erklärt ihm, er hätte sie angestarrt.
Nach der Aufklärung dieses Missverständnisses wird für ein Kunstprojekt ein Teampartner für Cecily gesucht. Keiner der Mitschüler meldet sich. Will zögert nicht lange. Er möchte den Vorfall von zuvor wieder gutmachen.
Während des Projekts kommen sich Will und Cecily dann auch näher. Aus einer Freundschaft entstehen tiefergehende Gefühle. Für Will jedoch scheint eine Beziehung nicht mit seiner Behinderung vereinbar. Doch dann bietet sich Will eine unglaubliche Chance. Eine experimentelle OP könnte helfen, dass er sein Augenlicht wieder gewinnt. Doch welchen Preis wird Will zahlen müssen, wenn er sich als Kandidat für dieses Projekt meldet?



Schreibstil:

Josh Sundquist konnte mich bereits auf den ersten Seiten seines Romans von seinem Schreibstil überzeugen. Der Leser lernt hier den Protagonisten Will kennen, der seit seiner Geburt blind ist und sich seine Umgebung mit den verbleibenden Sinnen Riechen, Fühlen, Hören erschließt. Nach dem Wechsel von einer Schule für Sehbehinderte auf eine Allgemeinschule entstehen schnell erste Konflikte. Der Konrektor begegnet Will mit den üblichen Vorurteilen. Er greift nach Wills Hand und bittet ihn, sein Gesicht zu ertasten. Anstatt pikiert zu reagieren, begegnet Will seinem Gegenüber mit Humor. Er lehnt dankend ab, schlägt aber vor, ihn hinter dem Ohr zu riechen. Die Reaktion des Rektors führte nicht nur zu einem Schmunzeln bei Will, sondern auch bei mir.

Will hat gelernt seinen Platz in der Welt zu finden. Er weiß, wie er sich einen Weg einprägen und schließlich selbstständig bewältigen kann. Sicherlich gibt es Situationen, wie zum Beispiel der Besuch eines Einkaufszentrums, in dem ständig irgendwelche Hindernisse wie Rolltreppen, kniehohe Springbrunnen und Menschenmassen auftauchen, die Will gerne meidet. Doch mit Hilfe von Apps, Brailleschrift, Hörbüchern oder Siri (Apples Assistentin) gelingt es ihm, nahezu selbstständig seinen Alltag zu bewältigen.

Will möchte und braucht kein Mitleid. Das wird schnell klar. Dennoch ist sein Alltag geprägt von erschrockenem Schweigen oder vielfachen Entschuldigungen, wenn der Gesprächspartner erkennt, dass Wills Handeln seiner Behinderung geschuldet war.
Will wird an der neuen Schule Freunde finden. Das erste Zusammentreffen mit dem fünfköpfigen „Quizteam“ ist vielversprechend. Will möchte sich auf einen freien Stuhl setzen und landet unversehens auf dem Schoß eines Mitschülers. Dieses Missverständnis führt zu einem ersten Kontakt zu den Außenseitern der Schule, die in ihrer Freizeit gerne Brettspiele spielen und mit unnützem Wissen prahlen können.

Gekonnt erzählt Josh Sundquist die Geschichte eines Jungen, dessen Alltag sich von dem eines sehenden Menschen erheblich unterscheidet. Für mich war es horizonterweiternd zu erfahren, welche Konflikte beim Zusammentreffen von sehenden und blinden Menschen entstehen können. So hilft es Will selbstverständlich nicht weiter, wenn ihn der Konrektor darauf hinweist, dass der neue Klassenraum an einer bestimmten zuvor abgegangenen Stelle rechts abgeht. Will muss auch diesen Weg erst erleben, um ihn sich anhand der gegangenen Schritte einprägen zu können. Den Konflikten des Alltags begegnet der Protagonist immer wieder mit einem humorvollen Kommentar oder Gedanken. Damit sorgt er einerseits für eine gewisse Erheiterung und erwirbt Sympathien beim Leser.

Josh Sundquist hat, so verrät er im Nachwort, viel recherchiert. Das merkt man seiner Geschichte an. Will bekommt im Laufe der Geschichte die Möglichkeit sich zu entscheiden, ob er an einer Versuchsreihe teilnehmen möchte. Wenn alles gut läuft, so kann er nach der Operation vielleicht wieder sehen.

So vielversprechend sich das in diesem Moment anhört, hier fangen seine Schwierigkeiten erst an. Selbst bei einem erfolgreichen Operationsverlauf ist es keinesfalls so, dass der Patient nach dem Eingriff die Augen öffnet und die Welt in allen Formen und Farben wahrnimmt. Die psychologischen Konflikte, die ein solcher Eingriff mit sich bringen kann werden in der Geschichte, aber auch im Nachwort, ausführlich geschildert. Diese Informationen waren für mich einerseits sehr interessant, aber zugleich auch schockierend.



Fazit:

Liebe und der erste Blick ist weit mehr als eine Geschichte über Freundschaft und Liebe. Es ist ein Buch, das sich ausführlich mit den Gedanken und Gefühlen eines Jungen auseinandersetzt, der seit seiner Geburt erblindet ist und nun eine einmalige Chance bekommt. Eine Operation soll ihm helfen, das Augenlicht wiederzugewinnen.

Durch seine Wahrnehmung zeigt Will seinen Mitmenschen und auch dem Leser, was wirklich wichtig ist im Leben. Auch wenn er mit seinen Augen nicht sehen kann, so nimmt er doch so viel mehr wahr als seine Umwelt.

Josh Sundquist schafft mit „Liebe und der erste Blick“ eine Geschichte, die berührt, die zum Nachdenken anregt und die aufklärt. Er erschafft mit Will einen Protagonisten, der anders ist und der Wünsche und Träume in sich trägt. Der aber auch kein Mitleid haben möchte. Will begegnet seinem Umfeld mit seinem ganz eigenen Humor.

Dieses Buch erzählt eine fesselnde und zugleich bewegende Geschichte, die ich Lesern empfehlen möchte, die offen sind für eine neue, nicht längst erprobte Perspektive.



Buchzitate:

Ich spüre den Gurt ihrer Kamera, die selbst jetzt bei der Party und in diesem Kleid über ihrer Schulter hängt. Das liebe ich an Cecily. Allzeit bereit, Schönheit festzuhalten.