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Veröffentlicht am 22.07.2020

Ein facettenreicher Reihenauftakt

Elbendunkel 1: Kein Weg zurück
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Inhalt:

Jago, Luz Vater und Oberbefehlshaber der Elb Liberation Organization, ist keiner, der über den Schatten seiner Ressentiments springen kann. Niemals hätte er daher erlaubt, dass Luz ihr Date Niall ...

Inhalt:

Jago, Luz Vater und Oberbefehlshaber der Elb Liberation Organization, ist keiner, der über den Schatten seiner Ressentiments springen kann. Niemals hätte er daher erlaubt, dass Luz ihr Date Niall zu einem Poetryslam ins Elben-Ghetto begleitet. Elben sind die Paria der Gesellschaft und die Elb Liberation Organization Teil des Unterdrückungsapparates.

War es vielleicht nur der Reiz des Verbotenen? Oder die Reize der Subkultur, die das Viertel so unheimlich attraktiv aussehen lässt? Andererseits fühlt Luz sich als Fremdkörper und wird auch so wahrgenommen.

Und dann kommt es plötzlich zu einer Razzia. Durchgeführt von Luz Vater. Luz landet unfreiwillig auf dem Polizeirevier. Noch bevor sie genau weiß, wie ihr geschieht, passiert etwas Unerwartetes. Luz wird mit einer Wahrheit konfrontiert, die ihr gesamtes Leben von einem Moment auf den anderen verändern wird.



Meinung:

Die Geschichte von Elbendunkel spielt in der Zukunft, im Jahre 2044. Nachdem die Elben aus der Anderswelt Alfheimr in die Menschenwelt geflohen waren, stand diese Kopf. Aus Angst vor den stärkeren und mental überlegenen Wesen, wurden kurzerhand Gesetze zur Sicherheit der Menschen ins Leben gerufen und nach und nach immer weiter verschärft. Nur wenige Länder waren überhaupt bereit gewesen, Elben aufzunehmen. Für die Neuankömmlinge gibt es Sonderregeln.

Eine Organisation, die Elb Liberation Organization, soll die Einhaltung dieser Regeln überwachen. Jeder Elb wird beispielsweise dazu verpflichtet, sich einen Chip unter die Haut einpflanzen zu lassen, der bei Aggression eine tödliche Substanz freisetzt und für den sofortigen Tod des Elbs sorgt. Kein Wunder also, dass die Widerstandsbewegung im Kampf gegen die Unterdrückung langsam zur ausgewachsenen Rebellion wird.

Die Protagonisten der Geschichte erweisen sich als vielschichtige Figuren, die sich je nach Herkunft, Charakter und sozialem Kontext als Träger von gesellschaftspolitischer Kritik oder als Identifikationsfiguren entpuppen.

Die Zukunft wird in diesem literarischen Werk oft zum Spiegelbild unser Gegenwart.

Die Protagonistin Luz muss auf ihrem Weg durch die Geschichte einige Rückschläge einstecken und führt uns dabei durch eine berührende Coming-of-Age-Geschichte.

Besonders gefallen haben mir die kleinen Psychospielchen, die sich im Buch zwischen dem Poetryslammer und Luz abgespielt haben.

Rena Fischer bedient sich einer gut durchdachten Handlung, denn sie beleuchtet die Motive ihrer Figuren von vielen Seiten. Fischer schreibt nicht fürs schnelle Lesen, sondern zwingt den Leser zur Konzentration, zum permanenten Lesen zwischen den Zeilen und Dechiffrieren ihrer Allegorien.

Als kleine Unterstützung findet der geneigte Leser am Ende des Buches ein Verzeichnis der wichtigsten Personen und ein Sachverzeichnis, in dem unter anderem die Hierarchie der Lichtelben, die Organisationen, Institute und technologische Besonderheiten sowie besondere Elbenbegriffe aufgeschlüsselt werden.



Fazit:

Wow! Das ist wohl der erste Gedanke, der einem nach der Lektüre von "Elbendunkel – Kein Weg zurück" durch den Sinn geht. Rena Fischer schafft es, aktuelle Themen in ihrer Vielschichtigkeit offenzulegen, Charaktere aufzubauen, mit denen man mitempfindet.

Der Roman ist lesenswert – wegen der erfrischenden, unkonventionellen Geschichte, wegen der überraschenden Nuancen in den Beschreibungen von Menschen und gesellschaftlichen Zusammenhängen, und nicht zuletzt wegen des perfekt durchdachten Plots, der bis zum Schluss für Spannung sorgt.

Allerdings ist anzumerken, dass viele Passagen dem Leser höchste Konzentration und Geduld abverlangen. Belohnt wird dieser mit einem Meisterwerk, auf dessen Fortsetzung man sich schon jetzt freuen kann.



Buchzitate:

Am schlimmsten ist es, wenn das, was wir lieben, sich gegen uns wendet, Feind wird, wo es uns doch so vertraut ist.

„Opa hat gesagt, jeder hat Angst. Aber tapfer ist, wer seine Angst ignoriert.“ … Angst ist nur ein Gefühl wie Liebe, Freude, Sehnsucht oder Wut. Sie ist dein Freund, Luz. Sie warnt dich.

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Veröffentlicht am 16.07.2020

Leseempfehlung!

Stolen 1: Verwoben in Liebe
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Inhalt:

Darkenhall ist eine Schule, die sich damit rühmt, mit jeder Art von Kind fertigzuwerden. Jeder noch so unzähmbare Geist wird hier ausgetrieben. Eltern werden mit einer sozialkonformen Persönlichkeitsentwicklung ...

Inhalt:

Darkenhall ist eine Schule, die sich damit rühmt, mit jeder Art von Kind fertigzuwerden. Jeder noch so unzähmbare Geist wird hier ausgetrieben. Eltern werden mit einer sozialkonformen Persönlichkeitsentwicklung der Kinder belohnt.

Als Abby das Schulgelände betritt, weiß sie, dass Darkenhall ihre letzte Chance darstellt. Das Leben hat ihr bis jetzt eine wenig schöne Jugend in diversen Pflegefamilien bereit. Nach langen heimatlosen Jahren hat sie eine Härte entwickelt und versteckt ihren Schmerz hinter Aufmüpfigkeit. Diese soll ihr nun ausgetrieben werden.

Das Zusammentreffen mit einigen Mitschülern am ersten Tag lässt Abby hoffen. Keineswegs sind die Schüler, die ihr hier bislang begegnet sind, perfekt. Mit ihrem Zeichenblock und einem Stift bewaffnet, überbrückt Abby die erste Wartezeit. Ihr Motiv stellt ein Junge dar, dessen Uniform zerknittert wirkt und dessen Haare wild abstehen. Ein schöner Kontrast zu den perfekt lächelnden Kindern auf den ausliegenden Schulflyern.

Und dann gibt es da noch Tristan. Der arrogante Junge ist ein notorischer Womanizer, der auch ihr sofort den Hof macht. Was soll's, denkt sich Abby, neue Freunde erleichtern das Sich-Eingewöhnen.

Schnell erkennt Abby ihre neue Welt und deren Abgründe. Der Junge vom ersten Tag wirkt beim Wiedertreffen wie ausgetauscht. Akkurat gekleidet und absolut ausgeglichen, aber auch fleisch- und seelenlos also, quasi Konfektionsware. Und auch Tristan scheint etwas zu verbergen. Das wird spätestens klar, als er Abby seinen zwielichtigen Bruder vorstellt.



Meinung:

Emily Bold schreibt mit „Stolen – Verwoben in Liebe“ einen Trilogieauftakt und schenkt ihren Lesern erste Orientierung in einer Welt, die sich langsam entwickelt.

Auf den ersten Seiten lernt der Leser die Protagonistin Abby kennen, die mit den Geistern ihrer Vergangenheit zu kämpfen hat. Insbesondere Ungerechtigkeiten bringen das Mädchen aus der Fassung. So lässt sie es sich nicht nehmen, den Klassenfiesling am ersten Tag um den Finger zu wickeln, um ihn im nächsten Moment zu bestehlen. Eine Tat, die, so gerechtfertigt sie vielleicht auch ist, einen Regelverstoß darstellt.

Schnell findet Abby bereits zu Anfang Anschluss. Sie trifft auf den arroganten Tristan, der vermutlich jedes Mädchen an der Schule schon einmal klargemacht hat. Hier entwickeln sich geschliffene Dialoge voller Witz und Schärfe, die das Gegenüber oft buchstäblich zu Boden gehen lassen.

Abseits ausgetretener, oft erzählter Pfade erzählt die Autorin immer undogmatisch, immer phantasievoll und oftmals magisch durchwirkt.

Neben den interessanten Brüdern gibt es weitere Charaktere, die Abbys Alltag verdichten. So gibt es einen Lehrer mit zweifelhaften Therapieansätzen, der sich auch nicht scheut Abby vor der Klasse bloßzustellen. Es gibt die beiden Influencerinnen, mit denen sie sich ein Zimmer teilen muss, die ihre Sätze mit Abkürzungen wie OMG einleiten und stets auf der Suche nach neuen Fotomotiven für Instagram sind. Oder das frühere Mobbingopfer Gwynedd, das nunmehr zum Täter wird.



Fazit:

"Stolen – Verwoben in Liebe" zeigt, wie innovative Fantasy aussieht – anfangs allerdings mit nicht unerheblichen Längen.

Neben der klugen Erzählweise und der ausgezeichneten Dialoge ist vor allem Emily Bolds stilistische Finesse hervorzuheben.

Ohne Spoiler ist der weitere Verlauf der Geschichte kaum zu besprechen. Also müsst ihr mir schon glauben, wenn ich euch versichere, dass die Geschichte nicht gradlinig, nie konstruiert, dafür aber phantasievoll und bisweilen witzig ist.

Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 23.06.2020

Eine fesselnde und zugleich berührende Geschichte

Denn Geister vergessen nie
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Inhalt:

Amy kämpft täglich mit leidvollen Erinnerungen. Sie kann ihren Alltag meist nur noch noch mit großer Anstrengung bewältigen. Als ihre Freunde sie fragen, ob sie nicht Lust hätte, an einem gemeinsamen ...

Inhalt:

Amy kämpft täglich mit leidvollen Erinnerungen. Sie kann ihren Alltag meist nur noch noch mit großer Anstrengung bewältigen. Als ihre Freunde sie fragen, ob sie nicht Lust hätte, an einem gemeinsamen Segeltrip teilzunehmen, zögert sie. Doch dieser Trip könnte eine Ablenkung von ihren düsteren Gedanken sein.

Die Brüder Mian und Jano verbindet weit mehr als Blutsverwandtschaft. Beide nehmen ihre Umwelt hochsensibel wahr. Mians Antennen sind so sensibel wie sein Gemüt. Er hat eine Intuition, die ihm ganz schnell sagt, wenn mit einem Menschen etwas nicht stimmt. Ihm kann man nichts vormachen. Jano wiederum empfindet eine starke Bindung zu Tieren.

Auch Mian wird von seinem Freund Ben zu dem Segeltörn eingeladen. Auch er ist nicht vom ersten Moment an begeistert. Doch als er Amy begegnet, spürt er sofort die tiefe Trauer, die sie ausstrahlt. Mian möchte nichts mehr, als dem Mädchen zu helfen. Eine gemeinsame Zeit auf dem Boot könnte da helfen.



Meinung:

Jessica Koch ist eine Könnerin, die sich stets an schwierige Themen heranwagt. So war meine Vorfreude auf eine weitere, erbauliche Neulektüre groß.

In „Denn Geister vergessen nie“ sucht die Autorin nunmehr nach dem Übersinnlichen.
Eine Gruppe von Freunden begibt sich aus einer spontanen Idee heraus auf einen gemeinsamen Segeltörn.

Wir begegnen hier Collin, einem Jungen, der sich zum Ziel gesetzt hat, endlich eine Freundin zu finden. Sein Augenmerk liegt auf Amy mit dem kummervollem Blick, die immer noch mit den Geistern ihrer Vergangenheit zu kämpfen hat.

Jayden ist bodenständig und nahbar. Ihm gehört das Boot. In Krisensituationen versucht er die Lage zu konsolidieren.

Und dann gibt es noch Mary, über die ich sehr gerne mehr erfahren hätte. Aufgrund ihrer Schwangerschaft kann sie ihren Mann Jayden und seine Freunde leider nicht auf dem Trip begleiten. Gerade sie erschien mir aber von den Figuren mit am interessantesten. Mary wurde in der Vergangenheit in der Schule gemobbt. Wenn sie sich gestresst fühlt, beginnt sie zu stottern. Ich wollte mehr über sie erfahren. Am Ende des Buches erschien ein Hinweis, dass Marys Geschichte in dem bereits erschienenem Buch „Wenn das Meer leuchtet“ ausführlich behandelt wird.

Die Brüder Mian und Jano verbindet ein besonderes Band. Als Mian dem Tode nahe war, haben die Eltern, die durch ihren Job als Entwicklungshelfer schon viel rumgekommen sind, einen folgenschweren Entschluss gefasst. Ein Medizinmann im tiefsten Dschungel sollte den Jungen heilen. Ein Geschenk solch einer Art fordert auch immer einen Tribut. Welche Art von Opfer die Eltern für die Rettung des Kindes letztlich bringen mussten, das wird ihnen erst viel später bewusst.

Das Buch wird in erster Linie aus der Perspektive von Amy und Mian erzählt. Besonders interessant war zu beobachten, wie Mian gemeinsam mit seinem Bruder Jano agiert. Ihre starke Empathie für andere Menschen macht es den Brüdern nicht immer einfach. Nicht selten spüren den sie Hass, die Wut und den Schmerz, den andere Menschen ausstrahlen.

Auf dem Boot müssen die verschiedenen Charaktere miteinander auf kleinstem Raum klarkommen. Es entwickelt sich ein psychologisches Kammerspiel, das zeigt, dass Jessica Koch in der Lage ist, die Leser an die Seiten ihres Buches zu fesseln.



Fazit:

„Denn Geister vergessen nie“ ist der Folgeband zu „Wenn das Meer leuchtet“, kann aber genauso gut als Einzelband gelesen werden.

Der Fokus der Geschichte liegt auf Amy, die einen schweren Schicksalsschalg erleiden musste. Es scheint für sie keinen Ausweg aus der Depression zu geben. Doch dann begegnet das Mädchen den beiden Brüdern Mian und Jano und mit einem Mal zeigt sich ihr das nicht allzu utopische Bild eines Lebens ohne Unglück, Depression und Erschöpfung.

Mit den verschiedenen Erzählebenen gelingt Jessica Koch die Schilderung spannender Geschichten, deren komplexe Verknüpfung langsam zutage tritt. Sie nimmt sich die nötige Zeit, um das vielschichtige Gefüge aus Tragik, Vergangenheit und Übersinnlichem sichtbar werden zu lassen.

Es sind hierbei die oftmals minutiös geschilderten Rückblenden, die das Ausmaß der Ereignisse unterstreichen und Spannung erzeugen.

Neuerung für Fans sind die übersinnlichen fiction-Elemente, die in der - durchaus weltlichen - Geschichte ihren Platz haben.

Lässt man sich darauf ein, wird man mit einer Geschichte belohnt, die nachwirkt.

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Veröffentlicht am 19.06.2020

Leseempfehlung trotz kleiner Kritikpunkte

Broken Darkness: So verführerisch
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Inhalt:

Annie hat es geschafft. Sie ist endlich vor ihrem Ehemann geflohen und möchte sich nun eine neue Existenz aufbauen. Ein eigener Wohnwagen und ein Job als Hausmeisterin in einem heruntergekommenen ...

Inhalt:

Annie hat es geschafft. Sie ist endlich vor ihrem Ehemann geflohen und möchte sich nun eine neue Existenz aufbauen. Ein eigener Wohnwagen und ein Job als Hausmeisterin in einem heruntergekommenen Trailerpark ist alles, was sie braucht, um neu anzufangen.

Während der ersten Begutachtung ihrer neuen „Wohnung“ vernimmt Annie ein Klingeln. Es scheint zwischen den Ritzen der Sitzbänke zu kommen. Voller Hoffnung vielleicht neben Unrat auch noch ein paar Münzen zu finden, fischt Annie ein Handy aus der Polsterung hervor. Kurzentschlossen nimmt sie den Anruf an. Am anderen Ende verlangt eine männliche Stimme ohne zu zögern nach der ursprünglichen Besitzerin des Smartphones. Annie klärt das Missverständnis auf. Ein lockeres Gespräch mit dem Fremden erscheint ihr als eine nette Abwechslung. Doch bald schon wird die Unterhaltung intim. Der ominöse Anrufer stellt sich als Dylan vor. Er fragt, ob Annie sich im Trailerpark sicher fühlt, und bietet ihr bald schon einen Auftrag an. In einem der Wohnwagen wohnt ein Mann, den die Vorbesitzerin für ihn im Auge behalten hat. Dieser Job sei nun neu zu besetzen. Kurzerhand willigt Annie in dieses sonderbare Angebot ein.

Während der nächsten Tage lebt sich Annie im Trailerpark ein. Ein bunter Schal soll die Blutergüsse am Hals verdecken. Eine Sonnenbrille schützt zumindest imaginiert vor den Blicken der „Nachbarn“. Doch schnell muss Annie feststellen, dass ihre Verkleidung alles andere als unauffällig wirkt und dass auch die anderen Menschen, die hier im Trailerpark wohnen, eine düstere Vergangenheit haben, über die sie nicht immer sprechen wollen. Gerade aber der Mann, vor dem Dylan sie kürzlich noch gewarnt hat, scheint Annie am nettesten von allen zu sein.



Meinung:

Bereits auf den ersten Seiten des Buches wird klar, dass es Annie in ihrem Leben nicht immer einfach gehabt hat. Ihre körperlichen Verletzungen sind kaum verheilt, die seelischen Folgen erheblich.

Schnell wird klar, dass in dem neuen Umfeld, in dem die junge Frau nun Fuß fassen möchte, Menschen mit ähnlichen Problemen leben. Es sind die Menschen mit dunklen Geheimnissen und starken Gefühlen.

Als Annie ein Telefonat von einem vergessenen Handy annimmt, meldet sich am anderen Ende ein Mann, der sie unvermittelt nach ihrer Sicherheit fragt und ihr zugleich einen Job anbietet. Nämlich den, einen Trailerparknachbarn zu beobachten. Dieser sehe harmloser aus, als er in Wirklichkeit sei. Hier läuten bei jedem klar denkenden Menschen die Alarmglocken. Annie jedoch nahm die Botschaft des Fremden relativ locker. Auch Warnungen vor der Gefährlichkeit ihres Nachbarn schlägt sie in den Wind. Das Telefonat mit Dylan geht der attraktiven, aber einsamen Frau nicht so schnell aus dem Kopf.

Dylan meldet sich kurz darauf auch erneut bei Annie. Die beiden bauen eine Bindung zueinander auf, die sich im Wesentlichen auf Telefonsex beschränkt. Doch zwischen den Zeilen merkt Annie, dass der Fremde zu einer Bezugsperson wird, die sie in ihrem Leben so dringend benötigt. Dylan schenkt ihr, für den Leser schwer nachvollziehbar, ein Gefühl von Sicherheit.

Nach und nach lernt Annie weitere Menschen kennen. Die Bewohner des Trailerparks haben allesamt ihre eigenen Geheimnisse. Und auch, wenn Annie das gar nicht unbedingt geplant hat, gerät sie immer mehr in das Leben der neuen Nachbarn hinein.



Fazit:

In „Broken Darkness“ entspinnt sich eine spannende Geschichte, getragen von einer oft allzu naiven und weltfremden, aber herzensguten Protagonistin.

Dennoch gelingt es dem Leser schnell Annie ins Herz zu schließen. Die Autorin lässt die chaotische Lebensweise schließlich nicht naiv, sondern lebensbejahend, als Überlebensmöglichkeit wirken.

Für mich ist sie Musterbeispiel für Resilienz. Damit ist jenes Phänomen gemeint, dass es manchen Menschen gelingt, trotz erlebter Widrigkeiten oder Traumata psychisch gesund zu bleiben.

Die unvermeidliche „prickelnde Erotik“ gibt's natürlich auch. Manchmal scheint das Buch sogar mit erotischen Szenen überladen.

Beim Lesen fällt auch der gekonnte Sprachgebrauch sofort auf: Der Schreibstil ist flüssig und leicht. Der Auftakt von Broken Darkness lässt sich nicht so schnell beiseitelegen.

Von mir gibt es daher – trotz kleiner Kritikpunkte – eine Leseempfehlung.


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Veröffentlicht am 05.06.2020

Vier verschiedene Maltechniken

Das große Aquarell-Praxisbuch - Waldtiere
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Inhalt:

In „Das große Aquarell-Praxisbuch-Waldtiere“ finden sich ca. 50 Motive, die sich thematisch ,passend zum Titel, rund um das Thema Natur/Wald erstrecken. Das Buch beginnt mit einer Einleitung, ...

Inhalt:

In „Das große Aquarell-Praxisbuch-Waldtiere“ finden sich ca. 50 Motive, die sich thematisch ,passend zum Titel, rund um das Thema Natur/Wald erstrecken. Das Buch beginnt mit einer Einleitung, in der die verschiedenen Techniken, der Aufbau einer Motivseite und die benötigten Materialien kurz vorgestellt werden.

Aufgegliedert ist das Buch in vier Abschnitte, denen die jeweils in ihnen vorgestellte Technik als Überschrift vorangestellt ist: Dry-Brush-Technik, Nass-in-Nass-Technik, Fell-Maltechnik und Tusche und Farbe. Am Anfang jedes Kapitels wird die Technik erläutert. Eine kleine Übung hilft, das soeben Erlernte gleich zu vertiefen.

Hierauf folgen allerhand Projekte, die sich vom Schwierigkeitsgrad unterscheiden. Einige Motive wie die Hummel oder das Holzhaus sind extrem realistisch und detailreich gestaltet. Andere, als Beispiele seien hier der Farn oder das Ahornblatt genannt, sollten sogar beim blutigen Anfänger auf Anhieb funktionieren.

Die Projektvorstellung erfolgt auf zwei Buchseiten, ist didaktisch sehr gut aufgebaut, und anschaulich dargestellt. Auf der linken Seite des Buches findet sich eine große Skizze des Motives. Auf der rechten Seite wird die Anleitung präsentiert. Diese beginnt mit einer Überschrift, in der das fertige Bild qualifiziert wird. Direkt darunter wird das Motiv in wenigen Worten und mit dem ein oder anderen Tipp vorgestellt. Es folgt eine Farbpalette, bei der die zu verwendenden Farben benannt werden, so dass ein genaues Nachzeichnen des Bildes möglich ist. Direkt darunter stehen die Materialien, die man für die Umsetzung des Projektes benötigt. Das fertige Motiv wird ebenfalls mit einer dazu passenden peu à peu Anleitung auf der rechten Seite abgebildet.


Aufmachung:

Natürlich ist das Buch optisch sehr ansprechend und liebevoll gemacht. 120 Seiten, ca. 50 Motive und ein großes Buchformat (24,1 x 22,8 cm) sorgen für einige Stunden Malspaß. Die kleinteiligen Anleitungen zu den Übungen sind übersichtlich und wirken motivierend.



Eigene Meinung:

„Das große Aquarell-Praxisbuch-Waldtiere“ ist schon ein Eyecatcher, wenn man im Buchladen darin herumblättert. Der süße Bär, das schöne Waldmotiv – das wollte ich zeichnen. Ein Blick ins Buch verrät, dass das Cover nicht zu viel verspricht. Realistisch wirkende Bilder wechseln sich mit süßen Motiven ab. Es gibt ein breites Schwierigkeitsgrad-Spektrum.

Um auch Anfängern dieses Buch schmackhaft zu machen hat der Verlag mitgedacht. Die Buchseiten bestehen aus hochwertigem Aquarellpapier. Jede Übung beginnt mit einer groben Skizze des Motives, die der Anwender direkt nutzen kann. Ein direktes Malen ins Buch ist gewollt.

Ich selbst zeichne nur ungern ins Buch und habe die Skizze auf mein eigenes Papier übertragen. Auch an die vorgegebene Farbpalette habe ich mich nicht gehalten. Stattdessen habe ich mir eine ähnliche Farbgebung aus vorhandenen Farben zusammengemixt. Angenehm empfand ich, dass hier zwar keine Markenpromotionen erfolgte, aber dennoch erwähnt wurde, welche Pinselgrößen und konkreten Farben hilfreich bei der Umsetzung des Motives sein könnten.

Die Schritt-für-Schritt-Anleitung hilft dabei das Motiv umzusetzen. Wünschenswert, um die Projekte auch Anfängern näher zu bringen, wäre eventuell noch eine entsprechende Bebilderung gewesen, bei der nicht nur das fertige Motiv, sondern auch die einzelnen Schritte gezeigt werden.

Sehr gefallen hat mir, dass hier vier verschiedene Techniken vorgestellt wurden. So lernt der Anwender spielend einfach wie er folgende Praktiken anwenden kann:

- die Dry-Brush-Technik. Hierbei lässt man nach jedem Schritt das Motiv immer erst trocknen, bevor man die nächste Farbe aufs Papier aufträgt

- die Nass-in-Nass-Technik: Hierbei werden die Farben auf nassem Papier aufgetragen. Es kommen schöne Farbverläufe zustande

- die Fell-Maltechnik: Mit kleinen Strichen wird die Fellstruktur eines Tieres/Insekts imitiert

- und die Tusche und Farbe-Technik: Es wird grob gearbeitet. Auf eine schnelle Skizzierung folgt ein rascher Farbauftrag.



Fazit:

In „Das große Aquarell-Praxisbuch“ vereinen sich traumhaft schöne Motive mit einem gelungenen Konzept, das durch Praxisnähe und einem nachvollziehbaren didaktischen Aufbau besticht.

Das Buch ist geeignet für Anfänger oder Fortgeschrittene, die ihre Technik weiterentwickeln möchten.

Zwar hatte ich Methoden wie die Dry-Brush-, Nass-in-Nass-Technik schon häufiger angewendet, doch die Projekte haben geholfen, meine Technik weiter zu verfeinern.

Die Übungen für die Fell-Maltechnik waren sehr lehrreich. Die Tusche und Farbe-Technik hingegen lässt sich für Bilder, die eher "en passant" entstehen, hervorragend nutzen.

Ich empfehle dieses Buch Lesern, die nach erste Erfahrungen bereit sind, nun den nächsten Schritt anzugehen.

Für mich war dieses Buch mit Sicherheit nicht das letzte der Autorin.

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