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Veröffentlicht am 12.02.2019

Locker-leichte Liebesgeschichte mit kleinen Makeln

Songbird
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Inhalt:

Schon seit sie zwölf Jahre als ist, schwärmt Ella heimlich für Sam, den besten Freund ihres Bruders. Sam ist seit Jahren so etwas wie ein Familienmitglied. Daheim bei seinem gewalttätigen Vater ...

Inhalt:

Schon seit sie zwölf Jahre als ist, schwärmt Ella heimlich für Sam, den besten Freund ihres Bruders. Sam ist seit Jahren so etwas wie ein Familienmitglied. Daheim bei seinem gewalttätigen Vater ist es nicht eben angenehm und heimelig ist, sondern bedrohlich. Ellas Familie hingegen ist ganz anders. Die Eltern streiten sich so gut wie nie, sie räumen ihren Kindern größtmögliche Freiheiten ein. Sam wurde von ihnen als eigenes Kind aufgezogen.

Die Nachricht, dass das absolvierte Auslandsjahr nicht angerechnet wird, trifft Ella sehr. Sie muss eine Klasse wiederholen. Als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, offenbart Sam ihr in einem Gespräch, dass er das Referendariat, das er im Zuge seines Studiums absolvieren muss, an ihrer Schule stattfinden wird. Ella ist fix und fertig. Wie soll sie damit umgehen, dass Sam sich in eine Autoritätsperson verwandelt? Veränderungen und Spannungen liegen in der Luft. Hinzu kommt, dass es zwischen Sam und Ella ordentlich knistert.



Im Detail:

Als Ella von Sam die Nachricht erhält, dass dieser sein Referendariat an ihrer Schule absolvieren möchte, bricht für sie eine kleine Welt zusammen. Aus ihrer Schwärmerei wurde nämlich Liebe.
Wie soll sie damit klarkommen, dass ihre Klassenkameradinnen bei dem Anblick des neuen Sportlehrers nahezu dahinschmelzen?

Die ersten Tage sind für Ella eine große Herausforderung. Dann steht eine Klassenfahrt an. Es geht in die Fränkische Schweiz. Zwei Tage Pottenstein, drei Nächte in die Wälder nahe Muggendorf. Also mitten ins Nirgendwo. Kurz vor der Abreise erhält Ella den nächsten Schock. Sam soll das Gepäck der Schüler transportieren und als Begleitperson die Gruppe unterstützen.

Ellas schlimmste Befürchtungen werden wahr. Die Tage in Muggendorf sind ein Ausflug ins Survival-Camp, eine Art Schüler-Kontrastprogramm zur Urbanität. Es gilt, eine Wildpflanzenwanderung mit Survivaltrainer Flori zu absolvieren sowie anschließendes Verarbeiten, Kochen und Essen der frischgesammelten Ausbeute und gemütliches Beisammensein am Lagerfeuer hinter sich zu bringen. Bei dieser Art von Ausflug bleibt es nicht aus, dass sich Sam und Ella näher kommen. Ellas Gefühle werden immer mehr durcheinandergewirbelt. Denn Sam muss als ihr Lehrer auf Distanz bleiben. Er darf sich nicht in eine Schülerin verlieben.

Der Klappentext von Songbird klingt vielversprechend. Eine Schüler-Lehrerbeziehung verspricht eine Menge Konfliktpotential. Dass sich zwischen Ella und Sam, die sich bereits aus Kindertagen kennen, über die Jahre hinweg Gefühle entwickelt haben, klingt plausibel. Mit Ella erschafft die Autorin eine Protagonistin, die oft von negativen Gefühlen, Empfindungen, Emotionen und Affekten getrieben wird. Diese pessimistischen Gedanken helfen Ella nicht gerade dabei mit der Situation umzugehen. Sam bietet da einen willkommenen Kontrast.

Das Schicksal der beiden verstrickt sich und eine Lehrer-Schüler-Beziehung wird aufgebaut. Diese Geschichte wird garniert mit einem Subplot um die Vergangenheit von Sam und ein gegenwärtiges Problem von Ella. Der Umgang der Autorin mit dem Stoff bleibt bei aller Direktheit und Inszenierung allerdings manchmal oberflächlich.

Anna Rosina Fischer zeigt in ihrem Roman Songbird allerdings ein Händchen für Nebencharaktere. Ellas Eltern haben mich mit ihrer offenen Art von sich überzeugen können. So packt Ellas Mutter ersteinmal Kondome für die Klassenfahrt ins Handgepäck ihrer Tochter, sie zeigt eine große Liebe für gute alte Musik und wirkt als Kontrast zu ihrer Tochter lebensbejahend und optimistisch. Ellas Bruder Kurt hingegen ist der typische Junggeselle. Die Eltern und die Schwester müssen gelegentlich vorbeischauen, ihm den Kühlschrank füllen und die Wäsche waschen. Er spielt in einer Band und wenn es hart auf hart kommt, ist er immer für seine Familie da. Aber auch die besten Freunde von Ella sorgen für schöne Lesemomente. Kurzum: Jede einzelne Figur muss man als Leser einfach ins Herz schließen.



Fazit:

Die Last mit der Liebe. Songbird nimmt eine unziemliche Lehrer-Schüler-Beziehung in Augenschein. Eine stete Abfolge von Alltagsbegebenheiten aus dem Leben der beiden Protagonisten trägt das Buch aber nicht durch vierhundert Seiten. Die Handlung wird unterstützt durch Nebenplots. Die Figuren werden dort aber nicht ausagiert. Über die Seiten hinweg werden wir Zeugen der endlosen On/Off-Beziehung zwischen Ella und Sam. Das kostet Nerven. Ellas bizarre, pessimistische und düstere Grundstimmung hilft hier auch nicht weiter.

Wird der Fokus auf die einzelnen Nebenfiguren gerichtet, hat das Buch seine großen Momente.
Man wünscht diesen mehr Raum zur Entfaltung, bilden sie doch einen positiven Gegenpol zu Ella.

Ich kann Songbird an Leser/innen empfehlen, die eine locker-leichte Liebesgeschichte suchen und die über die kleinen Makel hinweg sehen können.

Veröffentlicht am 07.02.2019

Gut durchdachte und sehr spannende Fortsetzung

Blood & Roses - Buch 2
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Inhalt:

Zeth befindet sich immer noch auf der Suche nach Sloanes Schwester. Mittlerweile hat er eine heiße Spur, der er nachgehen möchte. Doch bevor er sich um diese Angelegenheit kümmern kann, gilt ...


Inhalt:

Zeth befindet sich immer noch auf der Suche nach Sloanes Schwester. Mittlerweile hat er eine heiße Spur, der er nachgehen möchte. Doch bevor er sich um diese Angelegenheit kümmern kann, gilt es noch, Laceys psychische Verfassung zu stabilisieren und die beiden Frauen, die ihm am meisten am Herzen liegen, in Sicherheit zu bringen.

Während Sloane sich mit ihrem harten Job als Krankenschwester herumschlägt, trifft sich Zeth mit seinem Boss Charlie. Charlies Forderung ist klar. Zeth soll eine Befragung der brutalen Art durchführen. Gesucht wird nach einem Verräter in den eigenen Reihen, der Informationen an eine kleine örtliche Motorradgang weitergibt,

Zeths Informationsbeschaffung ist von glücklichen Zufällen gerahmt und führt zu einem interessanten Beifang. Charlie schmiedet, wie er jetzt erfährt, hinter seinem Rücken ganz eigene Pläne.



Im Detail:

Der zweite Teil der Blood & Roses-Reihe von Callie Hart setzt zeitnah an den Geschehnissen des ersten Bandes an. Sloanes Freundin Pip erklärt sich bereit, Zeths Freundin Lacey unter der Hand ins Therapieprogramm aufzunehmen.

Sloane hingegen kann sich nicht gegen ihre Gefühle wehren. So sehr Pip sie auch vor Zeth warnt, sie sehnt sich nach seiner Nähe.

Auch in Blood & Roses – Buch 2 geht es ordentlich zur Sache. Der Roman ist aber nicht mit Erotik überfrachtet. Zeth interessiert sich weiterhin für die Möglichkeiten der BDSM-Szene. Die „berühmte“ schwarze Tasche kommt erneut zum Zuge.
Wer bereits Dark Romance-Bücher aus dem Festa-Verlag gelesen hat, weiß allerdings, dass Erotik stets im Kontext der Geschichte steht und Bedeutung für die Handlung aufweist.

Callie Hart webt einen sehr spannenden und gut durchdachten Plot rund um die Hauptfiguren Zeth und Sloane. Im zweiten Band lernen sich Sloane und Lacey besser kennen. Sloane erfährt Details über Laceys Vergangenheit und deren Beziehung zu Zeth.
Währenddessen wird Zeth mit einem Auftrag konfrontiert, der ihm vor Augen führt, welche Geschäfte sein Boss Charlie hinter seinem Rücken treibt. Weiterhin gelingt es Zeth weitere Schritte zu unternehmen, um seinen Plan umzusetzen, Sloanes Schwester wiederzufinden. Hierfür muss er sich mit seinen skruppellosen mexikanschen Freunden treffen.

Auch Band 2 dieser Reihe kommt mit gut 200 Seiten relativ schmal daher. Offensichtlich kann Callie Hart dicht, spannend und atmosphärisch erzählen. Nach dem Lesen dieser Fortsetzung hatte ich das Gefühl viel erlebt zu haben und sehr gut unterhalten worden zu sein.



Fazit:

Auch in der Kürze liegt manchmal die Würze. So auch im Fall von Callie Harts Blood & Roses – Buch 2. Eine Fortsetzung, die sich durch eine durchdachte Komposition der Erzählteile und ein elegantes Ende auszeichnet.

Sicherlich enthält ein Dark Romance Buch auch immer eine gute Portion Erotik. Diese erstickt aber die sehr gut durchdachte und spannende Haupthandlung, in der es unter anderem um Drogen- und Menschenhandel geht, nicht.

Mit Zeth und Sloane werden hier zwei Protagonisten gezeigt, deren innere Stärke an die Grenze des Belastbaren getriebenen wird.

Blood & Roses – Buch 2 ist eine gelungene Fortsetzung der Dark Romance Reihe von Callie Hart. Die Zeit wird lehren, ob die Reihe künftig dem vielversprechenden Auftakt gerecht werden kann. Nach dem zweiten Band spricht aber viel dafür.



Buchzitate:

Das ihm etwas an jemand anderem liegt, bedeutet noch lange nicht, dass er dich nicht lebendig häuten und in kleine Stücke hacken würde.
(Pip zu Sloane)

Veröffentlicht am 05.02.2019

Ein abenteuerlicher Roadtrip

Glücksdrachenzeit
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Inhalt:

Schon seit einigen Jahren wird Nellies Bruder Kolja immer weiter in das kriminelle Milieu hineingezogen. Jüngst wurde er beim Handeln mit Drogen erwischt. Dennoch liebt Nellie ihren Bruder über ...

Inhalt:

Schon seit einigen Jahren wird Nellies Bruder Kolja immer weiter in das kriminelle Milieu hineingezogen. Jüngst wurde er beim Handeln mit Drogen erwischt. Dennoch liebt Nellie ihren Bruder über alles. Als Kolja plötzlich mit gepackter Tasche vor ihr steht und mitteilt, dass er auf große Reise gehen wird, bricht für sie eine kleine Welt zusammen.

Noch schlimmer wird es, als Kolja wirklich weg ist und die Eltern ohne mit der Wimper zu zucken sein Zimmer leer räumen. Nellie fasst einen Entschluss. Gemeinsam mit ihrem großen schwarzhaarigen Hund und bestem Freund Jackson will sie sich auf die Suche machen. Kolja hat es nach Avignon verschlagen, soviel hat Nellie bereits herausbekommen. Nun braucht es nur noch eine Mitfahrgelegenheit.

Kurzerhand entscheidet sie sich ihrem Bruder per Anhalter zu folgen. Der folgende Roadtrip gestaltet sich sowohl als lustiges wie auch mitunter tragisches Erlebnis. Nellie lernt auf ihrer Reise sehr unterschiedliche Menschen kennen, sie gerät in Gefahr und dennoch möchte sie stets mutig sein. Für Kolja ist sie bereit, jedes Opfer zu erbringen. Ihr Bruder ist der wichtigste Mensch in ihrem Leben.



Im Detail:

Katrin Zipse schreibt mit ihrem Roman Glücksdrachenzeit eine aufregende und abenteuerliche Geschichte, in der sich die 15-jährige Protagonistin Nellie gemeinsam mit ihrem Hund Jackson auf einen spannenden Roadtrip begibt.

Anfangs muss Nellie die Reise in die große weite Welt erst einmal planen. Ihre Eltern sind außer Haus. Der Vater hat sich entschlossen für zehn Tage in die Ägäis zu reisen. Dort wird seine Hilfe auf einem Segelboot benötigt. Die Mutter leidet unter Depressionen und sucht eine Auszeit. Für einige Zeit möchte sie Urlaub bei ihrer besten Freundin machen. Koljas bester Freund Viktor muss Nellie zu einem Alibi verhelfen. Er soll dafür sorgen, dass die Wohnung bei der Stippvisite einer elterlichen Bekannten bewohnt aussieht. Dass dieses Vorhaben zum Scheitern verurteilt ist und allerhand Probleme vorprogrammiert sind, kann man sich denken.

Währenddessen versucht sich Nellie an Viktors Rat zu halten. Steige nur bei Frauen ins Auto, gehe beim Trampen auf keinen Fall eine Gefahr ein. Doch was passiert, wenn man plötzlich mitten im Nirgendwo steht und die Alternativen stark eingeschränkt sind? Man steigt auch schon mal bei einem sehr merkwürdig aussehendem Mann ein und hofft einfach, dass alles gut werden wird.

Auf ihrer Reise lernt Nellie außerdem eine alte Frau kennen. Frau Wedlock trägt die merkwürdigsten Klamotten. Auch sie ist nicht alleine unterwegs. An ihrer Seite befindet sich eine fiktive Person namens Leni. Auch der Morris, ein mintgrüner Oldtimer, scheint in ihrer Gegenwart lebendig zu werden. Und dann gibt es da noch die kleinen Männer, vor denen Frau Wedlock auf der Flucht ist. Man kann sich seine Mitfahrgelegenheit nicht immer aussuchen, das hat Nellie schnell gelernt. Doch Frau Wedlock ist, wenn auch ein wenig verrückt, doch eine sehr liebenswerte alte Dame. An einer Haltestelle trifft die kleine Reisegesellschaft dann noch auf einen wirklich süßen Jungen mit abgetragenen Klamotten und einem großen Ziel vor Augen. Kurzerhand steigt auch Elias mit in den Morris. Bald muss Nellie feststellen, dass sie sowohl den Jungen mit dem warmen Blick, aber auch die alte Dame auf der Flucht in ihr Herz geschlossen hat. Nur darf sie auf ihrer Reise eines nicht vergessen: Sie hat doch eine Mission und die ist es, ihren Bruder zu finden und wieder mit nach Hause zu bringen.



Fazit:

Wohin die Reise der von Katrin Zipse liebevoll geschaffenen Figuren geht, bleibt anfangs lange abzuwarten. Doch von Beginn an liegen sie dem Leser am Herzen. Nicht nur der kunstvolle Sprachstil fesselt den Leser, sondern vor allem auch die Erzählung.

Mit der fünfzehnjährigen Protagonistin Nellie erschafft sie eine Figur, die vielleicht auch altersbedingt, manchmal ein wenig unüberlegt handelt. Beispielsweise wenn sie - entgegen ihrer Vorsätze - bei einem sehr dubiosem Mann ins Auto steigt. Dennoch wirkt Nellies Verhalten auf keiner Seite unrealistisch. Vielmehr ist sie gerade das richtige Maß an naiv, um diese Geschichte glaubhaft erscheinen zu lassen. Schließlich ist sie aus freien Stücken und im Wissen um das Risiko auf ihrem Weg.

Aber auch die weiteren Figuren wie die etwas verrückte Frau Wedlock, der liebenswerte Hund Jackson und der süße Junge namens Elias gewinnen schnell Sympathiepunkte. Zum Ende hin legt die Autorin noch mal eine ordentliche Schippe an Spannung oben drauf.

Das Lesevergnügen stellt sich schon als Folge der komischen, manchmal surrealen Situationen ein, die Katrin Zipse in einem fort niederschreibt. Ich kann Glücksdrachenzeit daher Lesern empfehlen, die einen verrückten, zugleich aber auch spannenden Roadtrip erleben wollen.



Buchzitate:

Wenn alte Leute nicht wollen, wollen sie nicht. Und wenn man für ihr Problem eine Lösung findet, suchen sie sich ein neues. Da kann man sich echt dran abarbeiten.
(Nellie über Frau Wedlock)

Veröffentlicht am 29.01.2019

Die Wunderpeperoni

Flora Botterblom - Die Wunderpeperoni
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Inhalt:

Eigentlich wollte Flora immer Wildtier-Fotografin, Hubschrauberpilotin oder eine Pyromechanikerin werden. Auf jeden Fall sollte es etwas abenteuerliches sein und nicht so etwas langweiliges wie ...

Inhalt:

Eigentlich wollte Flora immer Wildtier-Fotografin, Hubschrauberpilotin oder eine Pyromechanikerin werden. Auf jeden Fall sollte es etwas abenteuerliches sein und nicht so etwas langweiliges wie Gärtnerin. Sie hat daher keine großen Ambitionen eines Tages das Familiengeschäft zu übernehmen. Die gesamte Familie Botterblom besitzt den „grünen Daumen“. Ihr Lebensinhalt ist es, das heimische Gemüse zu pflegen, um es dann im Anschluss auf dem Markt verkaufen zu können. Flora, die bedauerlicherweise das Familientalent nicht teilt, trägt im Gegenteil versehentlich oft eher zum Untergang der Pflanzen bei.

Kein Wunder, dass Flora total schockiert ist, als ihr ihr Großvater an ihrem elften Geburtstag ein Geheimnis anvertraut. Floras Großmutter war einst im Besitz von Gemüsesamen, mit denen man Wundergemüse heranziehen konnte. Einst hat ihr Großvater seiner Frau versprochen, dass er ein Kind aus der Familie auswählen würde, welches diese Samen zurück in die Familie bringen sollte. Nun, seine Entscheidung ist auf Flora gefallen. Sie müsse dafür nur den letzten verbliebenen Samen einpflanzen und eine gesunde Peperoni-Pflanze daraus hervorbringen. Diese Peperoni müsse dann vollständig von einem Tier gefressen werden und dieses Tier könne Flora dann verraten, wo sich die restlichen Wundersamen nunmehr befinden.

Flora kann es gar nicht glauben, wieso hat Großvater nicht eines ihrer Geschwister für diese Aufgabe ausgewählt. Sie alle haben einen grünen Daumen. Sie alle würden diese Mission bestimmt mit Bravur bestehen. Doch Großvater hat seine Entscheidung getroffen und Flora reizt, allein schon um der Langeweile der Ferien zu entgehen, das mit dieser Aufgabe verbundene Abenteuer. Ach, irgendwie wird sie diese Peperoni schon groß bekommen und an ein Tier verfüttern. So schwer kann das alles doch gar nicht sein, oder?!



Im Detail:

Astrid Göpfrich schreibt mit „Flora Botterblom – Die Wunderperoni“ einen in sich abgeschlossenen Band einer mehrteiligen Buchreihe. In Band 1 lernt der Leser die Botterbloms genauer kennen. Bereits nach dem Aufklappen des Buchdeckels stößt man auf einen mit Blätterranken illustrierten Stammbaum. Jedes Mitglied der Familie Botterblom ist hier mit einer kurzen Charakterisierung, ihrem Lieblingswort und ihren persönlichen oder beruflichen Ambitionen (nimmt es Wunder, dass jeder außer Flora gerne Gärtner werden möchte?!) aufgeführt.

Als Flora von ihrem Großvater dazu auserkoren wird, die Aufgabe zu übernehmen, den letzten im Familienbesitz befindlichen Samen einer Wunderpeperoni zum Keimen zu bringen, ist sie erst einmal schockiert. Denn Flora besitzt im Gegensatz zum Rest der Familie gar keinen Sinn fürs Gärtnern.

Doch schon zu Beginn der Ferien hat Flora auch festgestellt, dass sie am liebsten wieder zur Schule gehen würde. Keiner hat Zeit für sie. Alle wollen sich nur um das Gemüse kümmern. Selbst an ihrem Geburtstag! Die Wunderperoni soll, so der Großvater, in der Lage sein, ein Tier zum Sprechen zu bringen. Mit Hilfe dieses Tieres soll es Flora dann gelingen, die weiteren Wundersamen ausfindig zu machen. Diese Samen sollen Pflanzen mit Früchten hervorbringen, die wiederum weitere besondere Fähigkeiten verleihen können. Beim Genuss der richtigen Frucht soll man beispielsweise in der Lage sein zu fliegen oder unsichtbar zu werden. Der Verzehr einer Erbse soll die Wirkkraft einer Wahrheitsdroge besitzen. Dieses Abenteuer kann sich Flora einfach nicht entgehen lassen. Und so schwer kann das doch alles gar nicht sein, oder?!

Wer hinter dieser Buchbeschreibung eine abenteuerliche und spannende Geschichte erwartet, der wird nicht enttäuscht werden. Zwar ist Band 1 in sich abgeschlossen, doch bietet der Gedanke daran, welche Abenteuer man mit dem Genuss von Wundergemüse noch so erleben könnte, eine Menge Potential für weitere Geschichten.

Am Ende des Buches findet sich, als besonderes Special „Floras kleines Gartenlexikon“. Wichtige Begriffe rund ums Gärtnern werden hier erläutert. Was bedeutet jäten, was sind eigentlich Gartengroupies und was ist der Unterschied zwischen einer Vorziehpflanze und Setzlingen?



Fazit:

Die Wunderpeperoni ist ein abenteuerlicher und spannender, in sich abgeschlossener Auftakt einer Geschichte rund um das jüngste Mitglied der Familie Botterblom. Die 11-jährige Flora hätte nie gedacht, dass sie sich jemals freiwillig am Gärtnern versuchen würde. Denn im Gegensatz zu dem Rest ihrer Familie besitzt sie so gar kein Talent dazu, eine Pflanze zum Blühen zu bringen. Als ihr Großvater sie dann bittet, eine Wunderperoni heranzuzüchten und diese an ein Tier zu verfüttern,
damit dieses sich künftig in menschlicher Sprache artikulieren kann, ist Floras Begeisterung geweckt. Das klingt nach einem Abenteuer und so schwer kann das doch alles auch gar nicht sein, denkt sich Flora.

Ein Familienstammbaum am Anfang und ein Gartenlexikon am Ende sind geeignet Familienmitglieder und Fachausdrücke aus der Gärtnerszene vorzustellen und schüren noch einmal zusätzlich Vorfreude auf die Geschichte. Die Lust am Text steigt parallel mit dem Verlangen nach unverstellter Naturerfahrung. Mit anderen Worten: Auf in den Garten.

Ich empfehle dieses Buch begeisterungsfähigen Naturfreunden jeden Alters und denen, die es noch werden wollen. Aber auch Leser, die ein fantasiereiches Abenteuer erleben wollen, werden sich in dieser Geschichte gut aufgehoben fühlen. Lesespaß von der ersten bis zur letzten Seite.



Buchzitate:

Flora fragte sich, ob eine Wunderpeperoni etwas Ähnliches war wie diese Wundertüten auf dem Jahrmarkt, die zunächst spannend aussahen und in denen dann aber nur billiger Plastikkram war.

Veröffentlicht am 22.01.2019

Vielversprechender Reihenauftakt

Blood & Roses - Buch 1
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Inhalt:

Als Sloane eines Tages in Spitzenunterwäsche und mit einer Maske in der Hand das Marriot in der Innenstadt von Seattle betritt, weiß sie bereits, was sie erwartet. Heute Nacht wird sie einem ...

Inhalt:

Als Sloane eines Tages in Spitzenunterwäsche und mit einer Maske in der Hand das Marriot in der Innenstadt von Seattle betritt, weiß sie bereits, was sie erwartet. Heute Nacht wird sie einem fremden Mann gegenüberstehen und sich diesem hingeben müssen. Erst als die beiden sich näher kommen, gibt dieser seine sexuellen Vorlieben preis.
Sloane bleibt unterdessen keine große Wahl, wenn sie an Informationen über ihre verschwundene Schwester Lex kommen will; doch der Preis, den sie dafür am Ende zahlen muss, ist verdammt hoch.

Seit Lexis spurlosen Verschwinden vergeht kein Tag, an dem Sloane nicht an Lex denkt. Deswegen beauftragt sie den Privatdetektiv Eli mit der Suche. Dessen Forderung für Informationen liegen klar auf dem Tisch. So lässt sich Sloane auf sexuelle Gefälligkeiten ein und hofft auf eine Spur ihrer Schwester.

Sloane betritt das Zimmer und findet sich im Dunkeln wieder. Der Mann, mit dem sie die Nacht verbringt, hat weder seinen Namen verraten, noch hat sie Details seines Gesichts oder seines Körpers erkannt. Diese Nacht, das wird bald klar, wird Sloane nicht so schnell vergessen können.

Auch am darauffolgende Morgen gibt es einen waschechten Schockmoment zu verdauen. Denn als Sloane die Informationen von Eli einfordern möchte, findet sie diesen leblos in seinem Sessel sitzend vor. Doch Sloane gibt nicht auf.

Erst zwei Jahre später erscheint ein Mann auf ihrer Arbeitsstätte, einem Seattler Krankenhaus. Er trägt ein Mädchen mit zerschnittenen Armgelenken herein. Als engagierte, angehende Ärztin ist für Sloane klar, dass sie helfen muss. Doch als der Mann sich dazu überwindet, die Patientin vorzustellen, bricht für Sloane die Welt zusammen. Diese Stimme kennt sie und sie versetzt sie sofort um Jahre zurück, an den Tag, als sie in einem Hotelzimmer bereit war alles zu geben, sogar ihre Jungfräulichkeit, nur, um an Informationen über ihre Schwester zu gelangen.



Im Detail:

Callie Hart erzählt die Geschichte über ein Mädchen namens Sloane und einen Auftragskiller namens Zeth. In dem aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erzählten Text gelingt es dem Leser sich in die verschiedenen Rollen der Charaktere hineinzuversetzen.

Schon früh erfährt der Leser, dass es sich bei Sloane zwar nicht um eine furchtlose, dafür jedoch um eine sehr willensstarke Figur handelt. Die junge Frau ist bereit alles zu tun, um den Aufenthaltsort ihrer Schwester in Erfahrung zu bringen.

Zwei Jahre, nachdem Sloane in einer Nacht nicht nur ihre Jungfräulichkeit, sondern auch einen Teil ihrer Hoffnung verloren hat, erscheint ein Mann auf der Schwelle des Krankenhauses, in dem die junge Frau bereits fünf Jahre ihrer Ausbildung absolviert hat.
Dieser Moment ist es, der alle Erinnerungen an diesen einen Abend zurückkehren lässt und der Sloane auch zugleich die Hoffnung zurückgibt. Eher aus einem Zufall heraus kann sie den Namen des Fremden in Erfahrung bringen.
Zeth scheint sich um ihre Patientin, das junge Mädchen mit den Selbstmordgedanken, zu sorgen und irgendwie scheint er auch an Sloane immer noch Gefallen zu finden. Denn schon bald erhält sie erneut eine Einladung. Dieses Mal direkt von diesem attraktiven, aber zugleich auch gefährlichen Mann. Was Sloane jedoch am Zielort erwartet, übertrifft alles, was sie bereits erlebt hat. Doch erneut locken sie Informationen über den Verbleib ihrer Schwester und irgendwie reizt sie auch das Abenteuer.

Zeth ist ein Charakter mit einem düsteren Karma. Er arbeitet für einen gefährlichen Gangster namens Charlie, in dessen Namen er Schulden auf brutale Weise eintreibt. Seine Besuche enden mitunter tödlich für den Schuldner.
Seinen Frust lebt Zeth aus, indem er sich in exzessive Sexorgien flüchtet. Dabei sind seine Praktiken oft außergewöhnllich. Er lebt in der Welt von SM und Bondage. Er liebt es seinen Gespielinnen Angst einzuflößen. Als er das erste Mal mit Sloane das Bett teilt, merkt er, dass dieses Mädchen nur wenig Angst zu haben scheint.

Schon bald merkt Zeth, dass er sich von Sloane fernhalten sollte, denn dieses Mädchen ist anders als die Frauen, die er sich üblicherweise ins Bett holt.



Fazit:

Blood & Roses ist der Auftakt einer Dark-Romance-Reihe mit einer bemerkenswerten Protagonistin. Sie ist mutig, eigenwillig und sie geht offen mit ihrer Sexualität um.

Mit Zeth erschafft Callie Hart einen Gegenspieler und für den Leser ein aufregendes Katz- und Maus-Spiel. Ein erotisches Abenteuer inklusive Bondage und Sado-Maso-Praktiken. Dabei kommt es zu einer Vielfalt von Konstellationen.Was die Entwicklung der Charaktere angeht, geht Callie Hart an Orte, die man niemals erwarten würde.
Sämtliche zentralen Charaktere – selbst Zeth- bieten Identifikationspotential und haben sympathische Charakterzüge.

Bedauerlicherweise besteht der erste Teil dieser Reihe jedoch nur aus knapp hundertachtzig Buchseiten. Das Ende kommt somit ziemlich abrupt. Dennoch bietet Callie Hart außergewöhnlicher, weithin spannender, äußerst intensiver Roman ein Leseerlebnis der besonderen Art.



Buchzitate:

(Zitat aus dem Nachwort:)
Dark Romance lässt dich den Anti-Helden lieben und deinen Geisteszustand in Frage stellen, weil dein moralischer Kompass verrücktspielt. Wenn du gute Geschichten über sehr böse Jungs liebst, dann ist Dark Romance genau das Richtige für dich.