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Veröffentlicht am 19.05.2023

Spannendes Abenteuer mit vielen Rätseln

Das Geheimnis von Darkmoor Hall
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Inhalt:


Der Umzug in das kleine schottische Dorf Darkmoor-on-Sea, das mitten an der Küste Cornwalls liegt, soll Kate's Eltern helfen, ihre Ehe zu kitten. Dort möchten sie ihren gemeinsamen, lang gehegten ...

Inhalt:


Der Umzug in das kleine schottische Dorf Darkmoor-on-Sea, das mitten an der Küste Cornwalls liegt, soll Kate's Eltern helfen, ihre Ehe zu kitten. Dort möchten sie ihren gemeinsamen, lang gehegten Traum umsetzen und ein kleines Cafè eröffnen.

Kate jedoch ist von ihrem neuen Zuhause auf den ersten Blick überhaupt nicht angetan. Das 450 Jahre alte Haus, in das die Familie gezogen ist, riecht muffig und ist mehr als nur baufällig. Ihre Stimmung ist im Keller. Nicht nur, dass zwischen ihren Eltern auch weiterhin ein eisiges Schweigen herrscht, zudem ist es auch in diesem kleinen Kaff einfach nur todlangweilig. Die karge Landschaft, nichts, was man erleben könnte; all das verbessert Kate's Laune kein bisschen.

Kate macht sich also auf, die Gegend zu erkunden. An der Spitze einer Landzunge stößt sie auf ein herrschaftliches Herrenhaus. Ein Haus, das sie magisch anzuziehen scheint. Wenig später entdeckt sie einen weiteren interessanten Ort. Ein Plateau an einem einsamen Ort. Einem Ort, an dem es sich hervorragend verweilen lässt. Das hat scheinbar noch jemand anderes erkannt. Denn mitten auf diesem Plateau befindet sich eine Zeichenmappe, aus der der Wind immer wieder vereinzelte Blätter herauszupft und eines davon zu ihr trägt.

Kate ist verblüfft von den detailreichen Zeichnungen, die der Künstler auf dieses Papier verewigt hat. Sie rettet kurzerhand die Mappe, auf der der Name Gustav Grenville steht, und beschließt diese zu ihrem Eigentümer zurückzubringen.

Doch dann lernt Kate Billy kennen. Dieser befindet sich gerade auf der Flucht vor drei Jungen, die es offensichtlich nicht gut mit ihm meinen. Kate schließt sich Billy an und erfährt von ihm mehr über die Gegend. Sie erfährt, dass das geheimnisvolle Herrenhaus einer alten griesgrämigen Frau namens Ethelda Grenville gehört. Sie erfährt von einem Fluch, der auf dem Haus liegt.
Kate schlussfolgert, dass der Eigentümer der Zeichenmappe mit Lady Grenville verwandt sein muss. Sie beschließt ihn aufzusuchen.

Im Laufe der nächsten Tage lernt Kate Billy und Gustav näher kennen. Sie erfährt, dass Billy von den drei Jungen aus dem Dorf gemobbt wird und dass Gustav unter der Fuchtel seiner Tante steht. Im Gespräch mit Gustav erfährt sie von einem Kompass, dem Erbstück von Gus' Großvater, von einem Gedicht, das dieser in seinem Testament hinterlassen hat und wittert das Abenteuer ihres Lebens. Endlich wird es in Darkmoor-on-Sea spannend!

Gemeinsam mit ihren neuen Freunden Gus und Billy beschließt Kate zu ermitteln. Sie möchte das Rätsel von Gus' Großvater lösen. Sie möchte die geheimen Gänge, die Lady Grenville unter Verschluss hält, erkunden und Billy helfen sich seinen Widersachern zu stellen.



Meinung:


Bereits auf den ersten Seiten von „Das Geheimnis von Darkmoor Hall“ gelingt es Nina Scheweling gekonnt die Stimmung einer diffusen Bedrohung aufzubauen und zugleich mit den Erwartungen des Lesers zu spielen. Für ihre Geschichte hat sie die perfekte Location gewählt: Schottland, eine Gegend in der viel Landschaft und oft schlechtes Wetter vorherrscht.

Nur wenige Häuser, ein kleines langweiliges Dörfchen, viel Natur. Auf den ersten Blick klingt das unglaublich langweilig. Das merkt auch die Protagonistin Kate sehr schnell. Dazu ein zerrüttetes Elternhaus.

Kates Missmut ist verständlich. Doch die Protagonistin lässt sich davon nicht unterkriegen. Sie ist resilient und zukunftsgerichtet, abenteuerlustig, sehr lebenshungrig und folgt ihren Impulsen.

Mit Billy und Gus lernt Kate zwei Jungen kennen, die im Gegensatz zu ihr oft ängstlich wirken. Sie sind bereits seit Jahren in ihren gewohnten Lebensmustern gefangen. Gus steht unter der Fuchtel seiner Tante oder Großtante (er ist sich selbst nicht ganz so sicher). Billy hingegen wächst in einer Familie auf, die nur wenig Geld hat, und Tag für Tag ums Überleben kämpfen muss. Dazu kommen die Mobbingattacken der Dorfjugend.

Kate bringt mit ihrer lebendigen Art erfrischenden Wind in das Dorf. Sie findet durch erste Zufälle also zwei neue Freunde und erteilt ihnen eine Lektion in Selbstwirksamkeit.



Fazit:


Nina Scheweling schreibt mit „Das Geheimnis von Darkmoor Hall“ den Auftakt einer zweibändigen Reihe und gibt dem Leser Rätsel über Rätsel rund um ein verlassenes Herrenhaus auf.

Von der ersten Seite an beginnt ein großes Abenteuer, das dramatischer wird, als es man es zu Beginn vermuten mag.

Die Protagonistin Kate zeigt, dass es sich lohnt, an seinem innersten Kern zu arbeiten, um effektiv und aktiv seine Umwelt beeinflussen zu können.

Der junge Leser darf sich über eine gut strukturierte Geschichte, schnörkellos vorgetragen und spannend inszeniert, freuen.

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Veröffentlicht am 18.04.2023

Ein perfekter Abschluss

Prison Healer (Band 3) - Die Schattenerbin
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Inhalt:


Nie hätte Kiva gedacht, dass sie nach all dem, was sie durchgemacht hat, noch einmal in Zalindov, dem wohl schlimmsten Ort Wenderalls, erwachen würde. Einst war das Gefängnis ihre Heimat. Hier ...

Inhalt:


Nie hätte Kiva gedacht, dass sie nach all dem, was sie durchgemacht hat, noch einmal in Zalindov, dem wohl schlimmsten Ort Wenderalls, erwachen würde. Einst war das Gefängnis ihre Heimat. Hier ist sie aufgewachsen, hat an der Seite ihres Vaters die Heilkunst gelernt, musste geliebte Menschen ziehen lassen und tagtäglich ums Überleben kämpfen.

Damals war Kiva allerdings als geschätzte Heilerin unter dem Schutz des Gefängnisaufsehers noch einigermaßen sicher. Nach den vergangenen Geschehnissen jedoch kann sie sich nunmehr allerdings weder auf Rookes Protektion verlassen, noch würde sie hier vermutlich nur auf sich gestellt auch nur zwei Tage überleben. Denn Kivas Schwester hatte nicht nur dafür gesorgt, dass Kiva wieder am Anfang landet. Sie hatte sie auch zugleich unter dem Einfluss einer gefährlichen Droge ausgesetzt. Zu guter Letzt sollte die junge Heilerin nun in den Tunneln arbeiten. Eine Aufgabe an der die stärksten Männer schon innerhalb kürzester Zeit zugrunde gegangen sind.

Auch droht Kiva von Vorwürfen und Gewissensbissen zerrieben zu werden. Sie hatte all ihre Freunde verraten. Sie hatte ihre große Liebe nicht nur seines Throns, sondern auch seiner Magie beraubt und schlimmer noch, sein Herz gebrochen.

Als Häufchen Elend trifft Kiva innerhalb der Gefängnismauern auf Cresta. Eine Leidensgefährtin, die sich über die Jahre hinweg jedoch nie ihrem Schicksal ergeben hat. Cresta beginnt für Kiva zu kämpfen und vertritt die Ansicht, dass Aufgeben nie eine Option ist. Gemeinsam versuchen die beiden Frauen Tag für Tag Zalindov irgendwie zu überstehen. Bis der Tag gekommen ist, an dem Kiva vor den Gefängnisaufseher treten muss.

Zwar gibt es Tiefpunkte, die sich als Wendepunkte erweisen. Dieser ist es nicht. Kiva darf das Gefängnis für kurze Zeit verlassen. Aber was sie außerhalb der Mauern erwartet, ist ein weiterer Albtraum. Erneut landet sie in einem Strudel aus Intrigen.



Meinung:


Mit Neugier und Vorfreude auf eine Geschichte, deren Vorgänger ein außergewöhnliches Lesevergnügen versprachen, habe ich dem Reihenabschluss entgegengefiebert.

Dass Kiva wieder in Zalindov landen würde, damit hätte ich beim besten Willen nicht gerechnet. Wie Leser der Reihe wissen, war es der jungen Heilerin nur mit Hilfe von Jarens Magie und der Unterstützung von Freunden gelungen, dem Gefängnis zu entkommen. So viel Glück würde sie vermutlich nicht ein weiteres Mal haben. Das bestätigt sich auch bereits auf den ersten Seiten des Buches. Kiva muss sich nicht nur einem heftigen Drogenentzug stellen, sie muss auch schwerste körperliche Arbeit in den Tunneln erleiden. All das in unmittelbarer Nähe von Aufsehern wie „Metzger“ und „Knochenbrecher“. Eine schier unlösbare Aufgabe.

Wie zuvor erschafft Lynette Noni auch im Finale neue Figuren, die Kiva im Laufe ihrer Geschichte zur Seite stehen und die dem Leser schnell ans Herz wachsen. Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle Cresta, die über Jahre hinweg in Zalindov überleben musste, und die Kiva schon bald mit ihrem vorlauten Mundwerk, ihrer burschikosen aber irgendwie auch herzlichen Art zur Seite steht.

Eine der im Fokus der Geschichte stehenden Figuren ist auch Navok, der gutaussehende aber bösartige und furchteinflößende König, der für seine Brutalität bekannt ist und der in diesem Buch eine tragende Rolle erhält.

Immer wieder habe ich mich beim Lesen dieses finalen Bandes gefragt, wie es der Autorin wohl gelingen würde, all die offenen Stränge wieder zueinander zu führen. Ich war mir sicher, dass Lynette Noni ein Happy End für ihre Charaktere und auch für den Leser würde schaffen wollen. Doch wie sollte das gelingen, bei all den Verstrickungen, dem Gefühlschaos und den ständig neuen Problemen, die sich von Seite zur Seite auftun?

Da für mich diese Reihe zu den absoluten Mustreads der Fantasyliteratur gehört, möchte ich euch so wenig wie möglich Spannung und Leseerlebnis nehmen. Verraten sei an dieser Stelle, dass ich über die Seiten hinweg eine wahre Achterbahnfahrt erlebt habe.

Die Handlung ist rasant arrangiert, scheint auf den ersten Blick etwas eilig strukturiert, enthüllt aber bei weiterem Lesen zahlreiche Wendungen, Finten und Dramatik.

Lynette Noni schreibt, als hätte sie im Leben nie etwas anderes getan. Sie berührt, sie bewegt, sie schockiert. Sie zerbricht Herzen und kittet sie wieder.



Fazit:


Mit „Die Schattenerbin“ schließt Lynette Noni ihre großartige Trilogie, eine absolut lesenswerte Jugendfantasyreihe, ab. Ihr gelingt es, alle Handlungsebenen miteinander zu verweben und in einem genialen Finale aufzulösen.

Auch zum Abschluss wird wieder eine unglaublich spannende, plausible, ungemein berührende Geschichte ohne künstlich wirkende Effekte, dafür aber mit viel Emotionalität präsentiert.

Bleibt zu hoffen, dass Lynette Noni bald wieder zur Tastatur greifen wird und ihren LeserInnen weitere Abenteuer von solch grandiosem Stil schenken wird.

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Veröffentlicht am 04.04.2023

Mein erstes und mit Sicherheit nicht letztes Buch von Mario Fesler

SWITCH YOU. Völlig übergeschnAPPt! 1: Völlig übergeschnAPPt!
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Inhalt:

Fred steht seinem kommenden Geburtstag eher skeptisch gegenüber. Denn was Geschenke betrifft, haben seine Eltern in der Vergangenheit einen wirklich gruseligen Geschmack bewiesen. Seine Freunde ...

Inhalt:

Fred steht seinem kommenden Geburtstag eher skeptisch gegenüber. Denn was Geschenke betrifft, haben seine Eltern in der Vergangenheit einen wirklich gruseligen Geschmack bewiesen. Seine Freunde konnten sich über die coolsten Spielzeuge freuen, er hingegen bekam Sachen wie vegane Holzklötze, die auch noch splittern, einen Zimmergarten oder einen Schaukasten für Steine geschenkt. Dinge, die die Welt nicht braucht. Dabei hätte er doch so gerne dieses coole Zeichenprogramm oder noch viel besser: Endlich seinen großen Traum von einem eigenen Handy erfüllt.

Doch dass es neben einem gruseligen Geschenk auch noch weitere Enttäuschungen geben könnte, damit hat Fred dann doch nicht gerechnet. Die Talsohle scheint erreicht, als sein Vater ihm verkündet, dass er genau an Freds Geburtstag auf eine wichtige Geschäftsreise gehen müsse.

Fred ist zutiefst enttäuscht. Auch der Umschlag, den sein Vater ihm überreicht, und der sein Geburtstagsgeschenk enthält, kann ihn da nicht mehr trösten.

Schlimmer geht es immer. Das muss Fred bald schon feststellen. An der Schule werden Mitschüler von einer geheimen Organisation, den „maskierten Skifahrern“, erpresst. So unter anderem auch Ruwen, der nur mit wenig Geld über die Runden kommen muss und einen sehr strengen Vater hat. Hundert Euro soll er an die Erpresser zahlen. Als Fred das erfährt, hat er Mitleid. Helfen kann er Ruwen nicht. Ihn aber wohl zu seiner Geburtstagsparty einladen.

Doch all das hat einen Harken. Denn Ruwen ist ein Pyromane. Die Sorge, dass an Freds Geburtstag plötzlich sein Elternhaus in Flammen stehen könnte, ist also nicht ganz so unbegründet. Doch Fred ist sich sicher, dass seine Mutter gewiss aufpassen wird.

Doch auch aus dieser Senke geht es plötzlich weiter steil nach unten. Denn Freds Mutter hat an seinem Geburtstag eine schlechte Nachricht für ihn: Onkel Ingmar muss sich einer Dünndarmoperation unterziehen. Als sozialer Mensch und als passionierte Heilpraktikerin kann Freds Mutter ihren Bruder natürlich nicht im Stich lassen.

Freds Laune ist im Keller. Doch die Party steht. Mittlerweile von seinem miesen Karma überzeugt, öffnet er am Geburtstag den Umschlag, den ihm sein Vater gegeben hat. Das Geschenk, das er hervorholt, ist der Game-Changer: ein Smartphone. Ein Smartphone jedoch ohne Appstore und mit nur einer App namens „Switch you“ darauf. Freds Enttäuschung macht sich schnell wieder breit. Noch weiß er nicht, was diese App kann. Sie ist einzigartig. Aber auch ziemlich gefährlich ...



Meinung:

Bei „Switch you – Völlig übergeschnAPPt!“ handelte es sich um mein erstes Buch von Mario Fesler. Zuvor hatte ich schon viel gutes über die Bücher des Autors gehört und war somit auch mit hohen Erwartungen an diese Geschichte herangetreten.
Diese wurden, soviel sei vorweggenommen, nicht enttäuscht.

Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an begeistern können. Mario Fesler baut das Grundgerüst rund um seinen Protagonisten Fred, einen ganz normalen 11-jährigen Jungen, gekonnt und stabil auf und würzt seine Erzählung mit einem lockeren und natürlichem Humor, der mir sehr gefallen hat.

Noch vor der eigentlichen Geschichte lernt der Leser die wichtigsten Charaktere anhand von kleinen Steckbriefen kennen. Alleine diese machen schon neugierig und laden zum Schmunzeln ein. So wird Freds Bruder Erik zum Beispiel mit den besonderen Kennzeichen Angst vorm Duschen und den Hobbys Schlafen, Kühlschrank plündern und seltsame Leute treffen vorgestellt. Ruwens Attribute hingegen lauten wie folgt: Hobbys: Wutanfälle, Dinge kaputt machen, Omas Blaubeerkuchen. Besondere Kennzeichen: Verhängnisvolles Interesse an Streichhölzern und Feuerzeugen.

Neben Ruwen, Erik und Fred wird auf diesen Seiten auch Freds beste Freundin Svetlana vorgestellt. Diese erhält als Erzählerin eine besondere Rolle in der Geschichte. Zwischen den Kapiteln gibt Svetlana, die unglaublich klug ist und hervorragend kombinieren kann, immer wieder ihren Kommentar ab. Sie berichtigt Freds Erzählung um eigene Details und reflektiert seine Wahrnehmung. Diese Kapitel empfand ich als sehr unterhaltsam, zumal sie die eh schon spannende und humorvolle Geschichte noch weiter auflockern.

Dem Autor gelingt es, Spannung zu erzeugen und unsere Aufmerksamkeit zu fesseln. Denn natürlich möchte man als Leser wissen, was es mit der mysteriösen App auf sich hat. Das findet Fred auch bald heraus. Denn er landet schnell in dem größten und verrücktesten Abenteuer seines Lebens. Allerdings gerät er auch in Gefahr.

Sehr gefallen hat mir hier auch die Darstellung von Fred, der eigentlich nie in Panik gerät, sondern alles sehr sachlich und rational betrachtet. Er lässt sich nicht einschüchtern und geht die Probleme auf seine Art an. Dabei wirkt er nie wie ein klassischer Held, sondern immer wie ein ganz normaler, ziemlich cooler Junge.

Aber auch der Nebenplot rund um die maskierten Skifahrer, den Mario Fesler gekonnt in seine Geschichte einbindet, erhält einige spannende und rätselhafte Wendungen, die beim Lesen zu fesseln wussten.

Sehr gefallen hat mir, neben dem natürlichen Humor, der Spannung und Dynamik der Geschichte, dass der Autor strickt einem roten Faden folgt. Von der ersten Seite bis zur letzten kam keinerlei Langeweile auf.

Als wäre das nicht schon der perfekte Bausatz für eine gelungene Geschichte, gibt es hier aber auch noch ein weiteres Schmankerl: Vereinzelte Schwarz-weiß-Zeichnungen von Nikolai Regner lockern die Geschichte noch zusätzlich auf.



Fazit:

„Switch you – Völlig übergeschnAPPt“ war mein erstes, mit Sicherheit aber nicht letztes Buch von Mario Fesler.

Den Leser erwartet hier eine durchweg spannende und gut durchdachte Geschichte, getragen von lockerem Witz und liebevollem Humor. Zusätzliche kleine Highlights wie vereinzelte Schwarz-weiß-Zeichnungen von Nikolai Regner, Steckbriefe am Anfang des Buches, die die wichtigsten Charaktere kurz und knackig vorstellen sowie gelegentliche Kommentare von Freds bester Freundin Svetlana sind hervorzuheben.

Ich bin begeistert. Und da das Buch den Interessen von Heranwachsenden Rechnung trägt und die ins Visier genommene Zielgruppe somit zur Identifikation einlädt, werde ich hiermit nicht allein bleiben.

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Veröffentlicht am 28.03.2023

Saueinfach zeichnen ist hier nicht nur ein Buchtitel sondern ein Versprechen

Saueinfach zeichnen
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Inhalt:

In „Saueinfach Zeichnen“ geht es darum witzige Figuren und Tiere mit Charakter schnell und einfach aufs Papier zu bringen.


Eigene Meinung:

Meine Erwartungen an „Saueinfach Zeichnen“ waren ...

Inhalt:

In „Saueinfach Zeichnen“ geht es darum witzige Figuren und Tiere mit Charakter schnell und einfach aufs Papier zu bringen.


Eigene Meinung:

Meine Erwartungen an „Saueinfach Zeichnen“ waren anfangs gar nicht so hoch. Ich hatte die Hoffnung zu lernen, wie ich schnell und einfach niedliche Figuren aufs Papier bringen kann. Doch Magdalena Wiegners Versprechungen weckten sogleich hohe Erwartungen. Diese wurden zweifelsfrei erfüllt, sogar übertroffen.

Auf den ersten Seiten erläutert die Autorin die Grundlagen. Sie berichtet von empfehlenswerten Materialien, lässt es dem Zeichner frei, welche Stifte er wählt, nennt aber zugleich auch Marken, die sich für sie selbst bewährt haben.

Kleine Tipps und Tricks helfen, sich selbst zu motivieren. Eine Ecke, in der die Materialien zum Zeichnen unaufgeräumt und griffbereit herumliegen dürfen, aber auch ein Ringordner mit Blättern, die man jederzeit leicht entnehmen kann wirken motivierender, als eine Malecke, die erst noch aufgebaut werden muss oder ein hübsches Skizzenbuch, in das man am Liebsten nur schöne Zeichnungen verewigen möchte.

Darüber hinaus finden sich in diesem Teil des Buches Tipps, wie du deinen eigenen Stil findest und kleine Skills, wie man sich zum Beispiel seinen eigenen Patronengürtel für zwanzig Stifte in einer Hand basteln kann.

Es folgen die Basics. Magdalena Wiegner erklärt hier, wie viel einfacher das Zeichnen ist, wenn man in Gegenständen Formen erkennen kann. Fast jede Zeichnung lässt sich aus den Grundformen Kreis, Dreieck, Ellipse und Viereck zusammensetzen. Das zu erkennen, macht es so viel einfacher!

In dem Abschnitt Basics bekommt der Anwender ein Verständnis für Perspektive und Komposition, für Präzession und Größenverhältnis anhand von sehr einfachen Übungen vermittelt.

Was mir an diesem Abschnitt unter anderem sehr gefallen hat ist, dass die Autorin die These vertritt, dass man beim Zeichnen möglichst kein Lineal verwenden sollte. Stattdessen gibt es hier Übungen, um das Zeichnen von geraden (und da Freihand gezeichnet, auch lebendig wirkenden) Linien zu verbessern.

Warum ist es verkehrt, wenn man die Öffnung einer gezeichneten Tasse wie eine Linse zeichnet? Das war mir neu. Die Autorin erläutert geschickt, warum Ellipsen die wahren Helden unter den Urmüttern der Formen sind.

Wie wichtig es ist in Zeichnungen eine gute Balance aus Schwarz-Weiß-Tönen zu treffen, das wurde mir erst durch dieses Buch bewusst.

Als ich bereits die Überschrift für das Kapitel, „Keine Angst vor Fluchtpunkten“, las, wurde mir ganz anders. Tiefenverständnis ist etwas, an dem es mir nach wie vor fehlt. Magdalena Wiegner betrat hier also mit mir Neuland. Allein war man dabei nie, denn die Autorin nimmt ihre Leser fast buchstäblich an die Hand.

Aber nicht nur kleine Tricks, um einem Motiv Tiefe zu verleihen, helfen das Bild lebendig wirken zu lassen. Auch Schatten und Lichtpunkte sind ein wichtiger Kniff, den man beherrschen sollte. Die Autorin beschreibt hier unterschiedliche Techniken, die allesamt funktionieren. Als kleiner Bonus wird hier auch das Randlicht (die Rückreflektierung von Licht auf der Schattenseite eines Motives) erläutert. Auch das war mir neu.

Ein kurzer Abschnitt über die Farbenlehre erläutert, worauf man achten muss, um eine fürs Auge angenehme Komposition zu wählen.

Es folgt eine Übersicht der drei Regeln für das schnelle Zeichnen (Formverständnis, Selbstsicherheit und grafisches Verständnis). Beherrscht du diese, so kannst du, laut Magdalena Wiegner, jedes Motiv einfach und schnell aufs Papier bringen. Hierfür bedarf es natürlich einiges an Übung, Übung, die du mit Hilfe der leicht umzusetzenden Lektionen im Buch erhalten kannst.

Nach den Basics und Grundlagen geht es dann an die Projekte.

Im ersten Teil dieses Abschnittes lernst du anhand von Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die jeweils in fünf Stufen aufgeteilt sind, wie du Gegenstände zu Papier bringst. Motivbeispiele: Blatt und Stift, Buch, Tasse, Blumenvase, Monstera, Früchte, Kopfhörer, verschiedene Varianten von Robotern (mit hohem Niedlichkeitsfaktor).

Es folgt der Abschnitt, „saueinfach Charaktere zeichnen“. Hier lernst du, wie du mit den Grundformen (Kreis, Viereck, Dreieck, Ellipse) arbeiten kannst und wie diese Formen auch auf die Ausstrahlung, die deine (Comic-)figur letztlich haben soll, wirken kann. Verwendest du zum Beispiel hauptsächlich Kreise, so wirkt deine Figur vermutlich wesentlich gemütlicher und netter, als würdest du den Fokus auf Vierecke legen. Frisuren, Klamotten, Accessoires … Mit diesen Stilmitteln kannst du jeden Charakter zu einem Unikat machen. Gerade bei den Frisuren helfen dir wieder die Grundformen bei der Umsetzung.

Die Form des Mundes, Falten und eine kleine Versetzung der Augenbrauen können so viel bei der Übermittlung von Bedeutungen durch Mimik bewirken. Die Autorin zeigt auf vielen Seiten einige Möglichkeiten auf, die sich leicht umsetzen lassen.

Auch hier folgen wieder einige Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Motivbeispiele: Dame mit Ballon, der Guru, der Farmer, die Königin.

Ein kleines Zwischenkapitel zeigt, wie man mit Schwerkraft und Bewegung Dynamik in seinen Charakter bringen kann. Eine stoisch dastehende Figur mit hängenden Armen und stocksteifer Statur, wirkt auf Dauer langweilig. Das wird an weiteren Projektideen deutlich. Motivbeispiele: Die Raverin, die Schwertkämpferin, der Drummer, die Spaziergängerin.

Letztlich kommen wir zu meinem persönlichen Lieblingsabschnitt des Buches: Tiere zeichnen. Auch in diesem Kapitel wird schnell klar, wie wichtig es ist, die Grundformen zu beherrschen und diese in Motiven erkennen zu können. Gelingt dir das, kannst du mit Veränderungen der Proportionen ganz einfach aus jedem Motiv ein ziemlich cooles Unikat mit Wiedererkennungswert zaubern.

Es folgen auch hier Projekte, anhand derer die Autorin erklärt, auf was du besonders achten musst. Welche Formen stehen bei welchem Motiv im Fokus? Verleihe mit Accessoires auch diesen Motiven Individualität.

Projektbeispiele: Chihuahua, Katze, Eule, Ziege, Alligator, Lama, Schildkröte, Tiger, Eisbär.

Das Buch endet mit motivierenden Worten der Autorin. Denn mit dem Zuklappen des Buches hast du zwar einiges gelernt, aber deine Reise ist hier noch längst nicht zu Ende. Sie beginnt vielmehr ab diesem Punkt. Geh auf die Jagd nach Motiven, stagniere nicht, sondern sei offen für Neues. Schau dir an, wo es noch Übung bedarf.


Fazit:

Madalena Wiegner setzt in ihrem Buch den Fokus gekonnt auf effektive Lernmethoden. Unglaublich niedrigschwellig und praxisnah fächert das Buch ein breites Spektrum an Themen auf.

Spielend einfach lernt der angehende Künstler hier, wie er seinen Motiven den letzten Schliff verpasst, wie er seinen Motiven zu mehr Tiefe und Lebendigkeit verhilft.

Kompositionen, Randlicht, Fluchtpunkte, all das entpuppt sich im Endeffekt nicht als Hexenwerk.

Magdalena Wiegner erklärt, worauf man hierbei achten muss. Das Ganze nimmt sofort an Fahrt auf und Aha-Momente sind garantiert.

„Saueinfach Zeichnen“ ist hier nicht nur ein Buchtitel, sondern ein Versprechen, das die Autorin auch einhält.

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Veröffentlicht am 22.03.2023

Helden mit Superkräften und Girlpower

Spring Storm 2: Dornen der Hoffnung
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Inhalt:


Gerade erst haben Cora, King und ihre Freunde Fedir aus der Gefangenschaft befreit, schon müssen sie sich auf eine neue Reise begeben. Denn Fedir fürchtet, dass sein Bruder, der als wichtiger ...

Inhalt:


Gerade erst haben Cora, King und ihre Freunde Fedir aus der Gefangenschaft befreit, schon müssen sie sich auf eine neue Reise begeben. Denn Fedir fürchtet, dass sein Bruder, der als wichtiger Wissenschaftler in einem Labor in Berlin mit der Forschung an einem der Quellfragmente betraut wurde, in Gefahr sein könnte.

Himari, Sam, Grant, Fedir, King, Cora und ihr Kater Bob haben noch nicht einmal die Hauptstadt erreicht, da erfahren sie aus dem Radio, dass die Hauptstadt von unbekannten Menschen und Cosmics angegriffen wurde. Das erste Cosmic-Balance-Gate, der Ort, an dem die Menschen noch Schutz vor der Quellstrahlung finden konnten, sei bereits gefallen.

Zu der Sorge um Fedirs Bruder kommt nun auch Kings Angst um das Wohlergehen ihrer Familie, die ebenfalls in Berlin wohnhaft ist.

Nun gilt es Prioritäten zu setzen. Doch neben privaten Belangen stellen sich schon bald weitere Probleme. Denn die Gruppe trifft auf alte Feinde. Unter anderem auf Jax, einen der Gründer der Chinesisch-Russischen-Allianz (ECRA) und auch einen der stärksten Cosmics. Und dieser scheint hinter den Quellfragmenten herzu sein.

Die Gruppe muss sich, auch wenn sie dann auf die Fähigkeit einzelner Teammitglieder verzichten muss, wohl oder übel aufteilen. Ein gefährliches Unterfangen.

Wird es King gelingen, ihre Familie zu finden? Wird Fedir seinen Bruder noch rechtzeitig befreien? Und werden die Freunde die Quellfragmente in Sicherheit bringen und die Menschheit vor Schlimmeren bewahren können? Nach und nach müssen Cora und ihre Gruppe jedoch feststellen, dass hinter allem eine noch viel größere Gefahr steckt.



Meinung:


Leser, die das Erscheinen aller Bände einer Reihe nicht abwarten können, machen sich oft Sorgen, ob sich Charaktere im Gedächtnis eingebrannt haben, ob Pointen und Appelle der Vorbände im Gedächtnis nachhallen.

Diese Sorge ist bei „Spring Storm“ unbegründet. Denn Marie Graßhoff hat sich im zweiten und somit auch zugleich finalen Band ihrer Reihe dazu entschlossen, gleich zu Anfang zwei Abschnitte abzubilden, die es dem Leser wirklich leicht machen, wieder in die Geschichte hineinzukommen. So findet sich hier die Abschnitte „Erinnerungen an die Welt“ und „Was bisher geschah“, in denen die Autorin im Schnelldurchlauf noch einmal die wichtigsten Fakten rund um die Quellfragmente/-strahlung, die Cosmics und auch Coras Lebenslauf wiedergibt.

„Dornen der Hoffnung“ beginnt also dort, wo Band 1 aufgehört hat. Die Freunde haben sich entschlossen ihre Reise nach Berlin anzutreten. Was sie dort antreffen, übersteigt ihre kühnsten Erwartungen. Denn die Hauptstadt befindet sich mitten im Krieg.

Schnell war ich wieder in der spannenden Geschichte rund um die Quellfragmente versunken. Bereits im ersten Teil gefiel mir die Idee der Autorin, dass Teile der Welt durch die Quellstrahlung verseucht worden waren. Diese waren über und über mit den schönsten Blumen versehen und von der Natur völlig zurückerobert worden. Doch so schön diese Abschnitte auch anmuten mochten, sie waren auch genauso gefährlich. Denn nur 20 % der Menschen konnten diese Quellstrahlung überleben. Und diese reagierten mit der Cosmic Power. Einer besonderen, starken Fähigkeit. Nicht selten nahm die Natur auch Teile des menschlichen Körpers für sich in Besitz. So wuchsen zum Beispiel aus Coras Kater Bobs Fell, den sie im Wald aufgefunden hatte, überall die schönsten Blumen und Gräser.

Während also jedes Mitglied der Gruppe mit seiner Fähigkeit etwas beitragen konnte, ist es in diesem zweiten Band Himari, die sich strickt weigert ihr Talent zu offenbaren. Diese Tatsache, aber auch weitere Streitigkeiten, die unter anderem mit der Priorisierung der Reiseziele einhergehen, sorgen immer wieder für Konflikte und Streitigkeiten zwischen den Teammitgliedern.

Marie Grasshoff gelingt es aber nicht nur mit diesen Zwistigkeiten Spannung zwischen den Buchseiten zu schaffen. Eine Gefahr jagt die nächste. Die Gruppe teilt sich auf und verliert dadurch an Stärke. Aber auch mächtige Cosmics, machen es den Teammitgliedern nicht einfach. Immer wieder müssen sich die Freunde in Kämpfen behaupten. Der Autorin gelingt es auch, diesen Szenen eine gute Portion Dynamik zu verleihen. Ich empfand es spannend zu beobachten, wie die einzelnen Fähigkeiten der Cosmics hierbei zum Tragen kommen. So muss Cora zum Beispiel auf ihr Glück vertrauen, Grant bedient sich seiner Schattenmagie und Sam greift auf sein Talent zurück, sich unsichtbar machen zu können. Die mächtigste Fähigkeit von allen besitzt aber wohl King, die Dinge erschaffen und diese im Kampf einsetzen kann.

Im zweiten Teil des Buches häufen sich die Sprünge durch die Wälder und auch die Kämpfe. Für mich war ein klarer Fokus zu erkennen, den die Autorin hier verfolgt. Leider wurden ab diesem Teil dann zwangsläufig auch einige anderen Figuren (wie zum Beispiel mein heimlicher Favorit Bob) vernachlässigt.

Der Leser erfährt ab diesem Punkt mehr darüber, was es mit der Quellstrahlung auf sich hat, aber auch über die Beweggründe von Jax (dem Gründer der ECRA). Zudem erhält die Beziehung zwischen Cora und King mehr Tiefe.



Fazit:


Marie Graßhoff wusste mich auch mit ihrem zweiten Band der „Spring Storm“-Reihe, „Dornen der Hoffnung“, zu überzeugen. Die visuelle Ausstattung mit den detailreichen Schwarz-Weiß-Zeichnungen ist gewohnt erstklassig, genauso wie das fantasievolle Worldbuilding. Die Figuren sind ebenfalls faszinierend entwickelt.

Geboten wird ein großartiger Erzählfluss, in dem interessante Figuren, Helden mit Superkräften und Girlpower herumschwimmen.

Was das Ende betrifft, bin ich mir noch unsicher, wie ich es einordnen möchte. Von Stereotypen und einer übereilten Handlung ist das Buch bis dahin allerdings befreit.

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