Gute-Laune-Buch
Die wunderbare Florentine Feiertag: Ein Wunsch kommt selten alleinInhalt:
Als eines Tages ein Möbelwagen in der Kastanienallee Nr. 12 hält, sind die Bewohner von Waldstadt neugierig: Wer mag diese neue Frau mit den kunterbunten Möbeln sein, die in der Nachbarschaft ...
Inhalt:
Als eines Tages ein Möbelwagen in der Kastanienallee Nr. 12 hält, sind die Bewohner von Waldstadt neugierig: Wer mag diese neue Frau mit den kunterbunten Möbeln sein, die in der Nachbarschaft einzieht?
Bald schon stellt sich heraus, dass die neue Nachbarin, Florentine Feiertag, nicht nur außergewöhnliche Möbel, wie zum Beispiel einen siebeneckigen Tisch und ein Bett, das aussieht, wie ein riesiges Vogelnest, besitzt. Sie hat auch einen ganz außergewöhnlichen Beruf. Denn Florentine ist Wunscherfüllerin. In ihrem Garten befindet sich ein großer Baum mit rot leuchtenden Äpfeln. Hier können die Kinder von Waldstadt Zettel mit ihren kleinen und größeren Herzenswünschen aufhängen. Diese werden mit Florentines Hilfe und der ihres besten Freundes, dem Rotkehlchen Pieps, mit ein wenig Glück im Laufe der Zeit in Erfüllung gehen.
Wenn Florentine sich nicht ihrem Beruf als Wunscherfüllerin widmet, dann bäckt sie Crêpes im Hinterhof auf ihrem großen Ofen, den sie zum Einzug mitgebracht hat.
Wer nun denkt, dass jemand wie die gutgelaunte Florentine eigentlich von jedem gemocht werden müsste, der irrt. Denn nicht jeder Einwohner mag die Veränderungen, die Florentines Ankunft mit sich bringt. Florentine hat allerhand damit zu tun, das Herz der Bewohner von Waldstadt für sich zu gewinnen und nebenbei auch noch die Wünsche der Kinder zu erfüllen.
Meinung:
Uli Leistenschneider schreibt mit „Die wunderbare Florentine Feiertag – Ein Wunsch kommt selten allein“ ein herzerwärmendes Gutelaunebuch, das nicht nur Kindern Freude bereiten wird.
Mit Florentines Einzug in ihr altes Elternhaus in Waldstadt gerät der schützende Alltagstrott der Dorfbewohner aus den Fugen. Die junge Frau ist voller Elan und Tatendrang. Direkt nach ihrer Ankunft plant sie ein Hinterhoffest, zu dem jeder eingeladen ist.
Zu der Neuen finden sich von glühender Begeisterung in den Augen der Kinder bis zur schroffen Ablehnung durch wenige Alteingesessene eigentlich nur zwei Schattierungen.
Das alteingesessene Ehepaar Heller beispielsweise wünscht sich keinerlei Veränderungen in ihrem gut strukturiertem Alltag. Und Robbys Mutter, die ihrem Sohn keinerlei Freiheiten gönnt, ist ebenfalls nicht begeistert davon, dass eine fremde Frau plötzlich besser zu wissen scheint, was ihrem Sohn guttut.
Der Leser bekommt mit der quirrligen Protagonistin und ihrem treuen Freund, dem Rotkehlchen Pieps, der gerne Botschaften überbringt und ihr in Krisenmomenten tröstend zur Seite steht, zwei Figuren präsentiert, die man sofort ins Herz schließen muss. Florentine ist eine Figur, der man eigentlich nicht lange böse sein kann. Die nach einem Schluck Tee aus ihrer Regenbogentasse ihre Ärmel hochkrempelt und die Dinge angeht. Sie lässt sich nicht unterkriegen. Ihr Ziel ist es, den Menschen von Waldstadt gute Laune zu bringen und das Leben für sie mit Glück zu füllen.
Die Konflikte werden anschaulich, kindgerecht und dennoch authentisch erläutert. Der Leser bekommt hier nicht die große Dramatik präsentiert. Stattdessen ist er gespannt auf die neuen Wünsche, die die Kinder an den Apfelbaum hängen werden und hofft gemeinsam mit ihnen auf deren Erfüllung. Und das ist nicht immer so einfach, wenn es beispielsweise darum geht, dass ein Kind gerne berühmt sein würde und ein anderes sich, entgegen der Vorstellung der Eltern, unbedingt einen Hund wünscht. Zudem hat Florentine eigentlich schon genug damit zu tun, die Sympathien der Stadt zu gewinnen.
Fazit:
In „Die wunderbare Florentine Feiertag – Ein Wunsch kommt selten alleine“ hat die Autorin Uli Leistenschneider etwas zu erzählen. Das macht sie so klug und warmherzig, dass man dass Buch bis zu seinem Ende nicht aus der Hand legen möchte.
Die Protagonistin Florentine ist nicht nur ein absoluter Gute-Laune-Mensch, sie ist hilfsbereit, geduldig, neugierig und liebt die Menschen.
Das Buch entpuppt sich als wahre Fundgrube der Menschlichkeit. Vieles ansonsten vielleicht banal Wirkende, gewinnt hier eine liebevolle Bedeutung.
Nach dem Lesen der letzten Seite fühlt man sich motiviert, sich eine eigene Regenbogentasse zu kaufen, einen kleinen Schluck daraus zu nehmen und die Welt danach ein wenig besser zu machen.