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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.05.2021

Teeniegetuschel

Die Geschichte von Kat und Easy
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„Die Geschichte von Kat und Easy“ handelt von zwei Frauen, die als Jugendliche befreundet waren und sich fast fünfzig Jahre später auf Kreta wiedertreffen. „Ich hatte auch kein Verlangen nach Geschichten, ...

„Die Geschichte von Kat und Easy“ handelt von zwei Frauen, die als Jugendliche befreundet waren und sich fast fünfzig Jahre später auf Kreta wiedertreffen. „Ich hatte auch kein Verlangen nach Geschichten, die mit Weißt-du-noch oder Was-ist-eigentlich-aus-XY-geworden anfingen, und es war zu befürchten, dass Easy genau solche Geschichten mit mir teilen wollte.“
Der Roman wird in zwei Zeitebenen erzählt: 1973 sind die beiden 15/16 Jahre alt, treffen sich meist in einem Jugendclub, probieren verschiedene Drogen und es das erste Mal mit Jungs im Allgemeinem und einem im Besonderen. In der Jetztzeit essen, trinken und wandern sie miteinander, und wenn sie reden, dann eben doch hauptsächlich über die gemeinsame Zeit und das damals Unausgesprochene.
Das liest sich locker-flockig weg, hat aber meine Erwartungen nicht getroffen. Für mich hätte es gerne weniger Teeniegetuschel und mehr Altersweisheit sein dürfen und gerne noch etwas vom Leben dazwischen.

Veröffentlicht am 08.05.2021

Action hoch zwei

Zara und Zoë - Die Tochter des Paten
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Die Tochter des Paten wird entführt. Für ihre Freilassung soll Zoë einen Goldtransport überfallen, was nur mit Hilfe ihrer Schwester Zara gelingen kann.
Die Geschichte um das ungleiche Zwillingspaar - ...

Die Tochter des Paten wird entführt. Für ihre Freilassung soll Zoë einen Goldtransport überfallen, was nur mit Hilfe ihrer Schwester Zara gelingen kann.
Die Geschichte um das ungleiche Zwillingspaar - die eine arbeitet für die Mafia, die andere für Europol - geht in die dritte Runde. In der Manier des doppelten Lottchens wechseln sie die Rollen, um die eigenen Vertrauten und die Gegner an der Nase herumzuführen. Da es sich bei denen aber um Profis (wie Profiler) handelt, ist die Täuschung (neben einigen anderen Aspekten der Handlung) nicht immer glaubwürdig.
Trotzdem macht es Spaß, die Protagonistinnen erneut bei Ihren wagemutigen Aktionen quer durch Europa und insbesondere Frankreich zu begleiten. Auf die bewährte Weise wechseln in kurzen Kapiteln Zeitungsartikel, Anrufe und Figuren, wodurch das schnelle Tempo unterstrichen wird. Eine kurzweilige Lektüre ist garantiert.

Veröffentlicht am 02.05.2021

Konflikt der Kulturen

Laudatio auf eine kaukasische Kuh
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“Laudatio auf eine kaukasische Kuh” handelt von einer georgisch-griechischen Familie in Deutschland, die die 26-jährige Olga gerne unter die Haube bringen möchte. Diese hat aber ihre eigenen Vorstellungen ...

“Laudatio auf eine kaukasische Kuh” handelt von einer georgisch-griechischen Familie in Deutschland, die die 26-jährige Olga gerne unter die Haube bringen möchte. Diese hat aber ihre eigenen Vorstellungen und steht plötzlich auch noch zwischen zwei Männern.
Auf herrlich erfrischende Weise wird hier vom Konflikt der Kulturen erzählt, die Olga ausmachen. Einerseits kann sie ihre Herkunft nicht verleugnen, andererseits ist sie geprägt durch das Land, in dem sie lebt. “Ich lebe hier, ich denke auf Deutsch, meine Leibspeise ist Würstchen mit Kartoffelsalat ...!” Neben einer Familiengeschichte hat das Buch gleichzeitig etwas von einem Reise- und einem klassischen Liebesroman.
Mir hat es gut gefallen, welche Rolle Bräuche, Sprache und Temperament der Familie spielten (eine sehr präsente) und wie die Autorin all dies sprachlich verpackt hat (humorvoll und originell). Eine ansprechende Kombi für einen Roman!

Veröffentlicht am 18.04.2021

Übers Meer

Das Haus des Leuchtturmwärters
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Die Schriftstellerin Franzi hat sich auf das Grundstück eines Leuchtturms in der Nähe von Rostock zum Schreiben zurückgezogen. Dort findet sie ein Tagebuch, in dem die Pläne einer Flucht aus der DDR über ...

Die Schriftstellerin Franzi hat sich auf das Grundstück eines Leuchtturms in der Nähe von Rostock zum Schreiben zurückgezogen. Dort findet sie ein Tagebuch, in dem die Pläne einer Flucht aus der DDR über die Ostsee geschildert werden.
Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen, 1962 und dreißig Jahre später, wobei der Schwerpunkt ganz klar auf der DDR-Zeit liegt. Deren Schilderung machte auf mich leider keinen sehr authentischen Eindruck: Der Handlungsort Lüstrow wurde erfunden und lässt kaum Rückschlüsse auf reale Orte zu; immer wieder werden Figuren aus unerklärlichen Gründen verfolgt, als hätte das an der Tagesordnung gestanden; die eigentlichen Lebensumstände werden kaum erwähnt.
Da verwundert es, dass ausgerechnet ein paar Jugendliche, die die Härte dieses Staats noch gar nicht kennengelernt haben, einen Fluchtplan hegen. Ihre Herangehensweise und Gründe wirkten auf mich ziemlich naiv: „Und du müsstest nicht mehr als Kellnerin schuften. Du könntest dein eigenes Lokal eröffnen.“ In Anbetracht dessen habe ich mir, trotz des Interesses für ihren kühnen Plan, oft gewünscht, mehr von der neueren Zeit zu lesen, zu der es ebenfalls Einiges zu erzählen gegeben hätte. Doch nicht mal der Leuchtturm erfährt die gebührende Aufmerksamkeit.
Ich bin von diesem Roman enttäuscht und habe ihn als seichte Unterhaltung empfunden, die dem Leben in der DDR nicht gerecht wird. Immerhin diente er mir als Auslöser, mehr über die Flucht übers Meer zu recherchieren.

Veröffentlicht am 11.04.2021

Podcast auf Papier

Groß & Fett
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Eine Entertainerin und eine Köchin haben sich zusammengetan, um in einem Podcast gemeinsam zu kochen und dazu nun ein Buch veröffentlicht, das beides - ihre Gespräche und Rezepte - widerspiegelt.
Wer den ...

Eine Entertainerin und eine Köchin haben sich zusammengetan, um in einem Podcast gemeinsam zu kochen und dazu nun ein Buch veröffentlicht, das beides - ihre Gespräche und Rezepte - widerspiegelt.
Wer den Podcast kennt, wird sich sicher über Zusatzmaterial, wie die Vorgeschichte zu dessen Entstehen, freuen. Wer vorher nichts davon gehört hat, könnte, in Anbetracht der leicht überdreht wirkenden Textpassagen, in denen die eine Handwerkliches erfragt („Okay, Maria, wunderbar. Aber das musst du mir noch mal genau erklären.“) und die andere ihren Erfahrungsschatz teilt („Lieber mutig beim Würzen, als ein belangloses Etwas auf den Teller zu legen!“), etwas irritiert sein.
Das Ziel aber, einfach und schnell gutes Essen zuzubereiten, gelingt mit der Auswahl an Rezepten aus den Kategorien kleine Gerichte, Vegetarisches, Fleisch / Fisch und Desserts. Die Köchin Maria Groß verwendet dabei bestimmte Grundzutaten (wie Butter), die am Seitenrand als Zeichnung neben jedem Rezept wiederkehren. Die Speisen sind ansehnlich hergerichtet und machen Lust zum Nachkochen.