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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2020

Vegetarische Experimente

Veggie kann auch anders
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„Veggie kann auch anders“ ist ein Kochbuch mit ausgefallenen vegetarischen Rezepten. Das Andersartige wird durch ungewöhnliche Kombinationen (wie Graupensalat mit Rote-Beete-Soße, Kirschen und Dill) oder ...

„Veggie kann auch anders“ ist ein Kochbuch mit ausgefallenen vegetarischen Rezepten. Das Andersartige wird durch ungewöhnliche Kombinationen (wie Graupensalat mit Rote-Beete-Soße, Kirschen und Dill) oder Würzungen (wie Misopaste oder Sumach) erreicht.
Neben den Rezepten widmen sich Informationsseiten dem Erzeugen unterschiedlicher Geschmäcker. Die Anleitungen sind gut verständlich, und für jedes Rezept gibt es ein anschauliches Foto.
Vielleicht bin ich nicht experimentierfreudig genug; leider haben mich nicht viele Gerichte angesprochen, die ich gerne ausprobieren möchte. Das Konzept gefällt mir, aber der Titel ist durchaus ernstzunehmen.

Veröffentlicht am 13.12.2020

Kochen gegen Einsamkeit

Bergsalz
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Ein paar Frauen in einem Dorf im Allgäu entfliehen der Einsamkeit, indem sie zusammen kochen. Neben dem positiven Effekt für sich selbst, bringen sie Schwung ins Dorfleben und das dort angesiedelte Flüchtlingsheim.
Der ...

Ein paar Frauen in einem Dorf im Allgäu entfliehen der Einsamkeit, indem sie zusammen kochen. Neben dem positiven Effekt für sich selbst, bringen sie Schwung ins Dorfleben und das dort angesiedelte Flüchtlingsheim.
Der Roman hat einen großartigen Anfang, der uns die Gedanken der einzelnen Protagonistinnen näherbringt, die sie daran hindern, mit den Nachbarinnen in Kontakt zu treten. Doch dann kommt ein Stein ins Rollen, und plötzlich versammeln sie sich in den Küchen der anderen.
Ich habe mir gewünscht, mehr darüber zu lesen, wie sie interagieren, fremde Gerichte ausprobieren, ihre Bewegung selbst empfinden. Doch leider verliert sich dieser rote Faden schnell in der Schilderung weiterer Einzelschicksale.
Das Buch kreist um die Themen Alterseinsamkeit und Frauenpower und ist lesenswert, auch wenn es durch den Fokusverlust von mir eine Abwertung erhält.

Veröffentlicht am 06.12.2020

Umweltbewusst, entspannt und erleuchtet

Achtsam scheitern
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In “Achtsam scheitern” berichtet Christin Henkel von ihren vielfältigen Versuchen, ein besserer Mensch zu werden - umweltbewusst, entspannt und erleuchtet.
Neben dem eigenen Erfahrungsbericht nach dem ...

In “Achtsam scheitern” berichtet Christin Henkel von ihren vielfältigen Versuchen, ein besserer Mensch zu werden - umweltbewusst, entspannt und erleuchtet.
Neben dem eigenen Erfahrungsbericht nach dem Ausprobieren einiger Trends mit Schwerpunkt auf einem grünen Lebensstil liefert die Autorin uns mit einem Augenzwinkern Anwendungstipps, wie zum Nachbau eines iPads aus Pappe.
Ihre Darstellung macht sie menschlich, zeigt sie doch Hürden, wie beim ersten Einkauf im Unverpacktladen, oder Unverständnis für einen allzu esoterischen Lebensstil. Die Erzählweise ist humorvoll mit einem Hang zur Übertreibung (“Die brünette Enddreißigerin gehörte zur Gattung der Schippis - eine Kreuzung aus Hippie und Schickeria.”), was in kleinen Dosen ganz unterhaltsam ist.

Veröffentlicht am 29.11.2020

Aufwachsen in Berlin

Am Rand der Dächer
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Zwei Jungen, die im Berlin der Nachwendezeit aufwachsen, erkunden die Stadt, lassen sich treiben, werden pubertär. „In der Deckung der Kindheit, im Schatten der Welt, im trüben Meer des Alltags spazierten ...

Zwei Jungen, die im Berlin der Nachwendezeit aufwachsen, erkunden die Stadt, lassen sich treiben, werden pubertär. „In der Deckung der Kindheit, im Schatten der Welt, im trüben Meer des Alltags spazierten wir unerkannt die Große Hamburger hinauf.“
Der aus kindlicher Sicht erzählte Roman lockt mit der Sorglosigkeit und Begeisterungsfähigkeit seiner Protagonisten für Kleinigkeiten. Doch darauf folgt mit dem Älterwerden die Desillusion und das Zerstörerische von Heranwachsenden.
Für mich ging mit dem Verlust ihrer Unschuld und Unbefangenheit etwas der Reiz der Geschichte verloren. Die Handlung verpufft hinter ein paar schönen Worten. So richtig packen und begeistern konnte mich das nicht.

Veröffentlicht am 23.11.2020

Der Widersacher

Baskische Tragödie
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„Baskische Tragödie“, der vierte Band um den Kommissar Luc Verlain, fällt aus der Reihe, denn es geht nicht um die Ermittlungen in einem Fall, sondern um die Auflösung, wer hinter den Botschaften steckt, ...

„Baskische Tragödie“, der vierte Band um den Kommissar Luc Verlain, fällt aus der Reihe, denn es geht nicht um die Ermittlungen in einem Fall, sondern um die Auflösung, wer hinter den Botschaften steckt, die Luc in den vorigen Bänden erhalten hat.
Das Muster des typischen Frankreichkrimis zu durchbrechen, ist durchaus ein interessantes Experiment; immerhin gibt es durch seinen Widersacher auch bei Luc alleine genug Action, so dass es nicht langweilig wird. Allerdings kommen dabei die übrigen üblichen Verdächtigen, allen voran Lucs Vater, zu kurz, und die eigentliche Polizeiarbeit erleben wir nur in Rückblenden.
Der Sprecher schafft eine gute Atmosphäre, auch mit je nach Figur wechselnder Stimme, ist aber bei der Aussprache französischer Begriffe nicht immer souverän. Trotz stimmiger Handlung, wirkt das Ende dann doch etwas gewollt. Mein Fazit: so lala.