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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.09.2019

Allein im All

Die Astronautin - In der Dunkelheit wird deine Stimme mich retten
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Commander Maryam Knox (kurz: May) erwacht auf der Krankenstation ihres Raumschiffs. Sie ist allein, von ihrer Crew keine Spur. Also arbeitet sie an einem Überlebensplan. „Die Astronautin“ fühlt sich an ...

Commander Maryam Knox (kurz: May) erwacht auf der Krankenstation ihres Raumschiffs. Sie ist allein, von ihrer Crew keine Spur. Also arbeitet sie an einem Überlebensplan. „Die Astronautin“ fühlt sich an wie ein Film und soll wohl auch einer werden.
Wir sind eng an der Seite der Protagonistin, während sie das Schiff durchsucht, Reparaturen durchführt und Nachrichten absetzt. Das liest sich spannend, denn natürlich gibt es Hindernisse und bedrohliche Situationen dort oben im Weltall. Amüsant ist die Interaktion der Heldin mit Eve, der künstlichen Intelligenz des Schiffs, schließlich braucht sie zwischendurch auch mal ein paar Gespräche unter Frauen, um nicht durchzudrehen.
Durchbrochen wird Mays Geschichte von Einblicken in ihre Vergangenheit, was mitunter etwas langatmig ist, aber zwischenmenschliche Zusammenhänge klärt, und den Bemühungen einiger Personen auf der Erde, die ihr helfen wollen.
Der Roman ist feine Science-Fiction mit einer starken weiblichen Hauptrolle und sehr unterhaltsam.

Veröffentlicht am 08.09.2019

Digitale Spurensuche

Pixeltänzer
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Beta arbeitet als Programmiererin in einem Startup. Ein Unbekannter legt online Spuren für sie aus, die sie die Geschichte eines Künstlerpaars aus den Zwanziger Jahren nacherleben lassen.
Daraus ergeben ...

Beta arbeitet als Programmiererin in einem Startup. Ein Unbekannter legt online Spuren für sie aus, die sie die Geschichte eines Künstlerpaars aus den Zwanziger Jahren nacherleben lassen.
Daraus ergeben sich die um etwa hundert Jahre versetzten Handlungsstränge mit den besagten Protagonisten und ihrem jeweiligen Umfeld. Trotz unterschiedlicher Voraussetzungen ist ihnen die kreative Revolution gemein. Sie sind jung, sie denken anders, sie gehen neue Wege.
Den aktuellen Kapiteln sind Programmiercodes oder Erklärungen zu Projektmanagementmethoden vorangestellt. Sie veranschaulichen sehr gut, die Denk- und Arbeitsweise der Startup-Mitarbeiter. Die Autorin setzt noch eins drauf, indem sie die Kommunikation zwischen Beta und dem Unbekannten tatsächlich online stellt, so dass wir Leser auf einer weiteren Ebene daran teilhaben können.
Durch die moderne Machart und die ungewöhnliche Handlung ist ein reizvoller Roman entstanden, den ich jedem ans Herz legen möchte, der mal etwas anderes als die typischen Geschichten lesen will.

Veröffentlicht am 25.08.2019

Ladies, all the ladies

Teufelsweiber
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„Frausein heißt nicht, das stille Veilchen im Moose oder die stolze Rose zu sein, sondern auch einmal eine Distel oder ein Löwenzahn - oder gleich ein bunter Blumenstrauß.“ Ein Bouquet an Fräuleins, Damen ...

„Frausein heißt nicht, das stille Veilchen im Moose oder die stolze Rose zu sein, sondern auch einmal eine Distel oder ein Löwenzahn - oder gleich ein bunter Blumenstrauß.“ Ein Bouquet an Fräuleins, Damen und Weibern liefert uns die Autorin mit dem Buch „Teufelsweiber - 100 Frauen, die die Welt auf den Kopf stellten“.
Anders als bei der Kindervariante von Büchern mit Frauenporträts werden hier nicht nur die ehrbaren Frauen dargestellt, sondern auch jene, die unkonventionellen Tätigkeiten, wie dem Bankraub, nachgehen. Das geschieht auf eine humorvolle Art mit Leseransprache.
Es hätte mir gefallen, wenn es zu jeder Person vorangestellt einen kleinen Infokasten mit Lebensdaten gegeben hätte. In Ermangelung dessen rätselte ich manchmal, wann denn nun das geschichtliche Ereignis stattgefunden hat, in dessen Kontext die Lebensgeschichte gestellt wurde.
In jedem Fall wurden alle eingangs genannten Vorurteile gegenüber Frauen entkräftet und das schöne Geschlecht in seiner Verschiedenheit prächtig repräsentiert. Ich habe viel Neues erfahren und oft etwas zum Schmunzeln gehabt.

Veröffentlicht am 18.08.2019

Traditionell mit Pfiff

Johanns Küche
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Das Kochbuch „Johanns Küche“ von Johann Lafer lockt mit einfachen Rezepten, die er auf seine eigene Art interpretiert. „Meine Rezepte sind für Sie leicht nachzuvollziehen und geben Ihren Gästen oder auch ...

Das Kochbuch „Johanns Küche“ von Johann Lafer lockt mit einfachen Rezepten, die er auf seine eigene Art interpretiert. „Meine Rezepte sind für Sie leicht nachzuvollziehen und geben Ihren Gästen oder auch Ihrer Alltagsküche das gewisse Etwas – eben ‚aufgelafert‘.“
Nach dem Grußwort an seine „Fans“ folgt eine Übersicht der „treuen Begleiter“ aus verschiedenen Kategorien, wie die wichtigsten Gemüsesorten oder Gewürze. Der weitere Aufbau ist mit den Kapiteln Vorspeisen, Suppen, Vegetarisch, Fisch, Fleisch und Desserts der eines typischen Kochbuchs.
Während die Rezepte selbst in einer klaren Sprache verfasst sind („Die Limette heiß waschen, trocken tupfen und die Schale fein abreiben.“), habe ich die Fülltexte als zu aufgesetzt empfunden. Der „Aufgelafert“-Teil unter jedem Rezept bietet Abwandlungen, Hintergründe oder auch nur Kommentare des Kochs.
Gut gefallen haben mir die Seiten, die mit drei Varianten eines Gerichts aufwarteten. Grundsätzlich habe ich einige Rezepte zum Nachkochen markiert. Zu jedem gibt es ein ansprechendes Foto, das Lust zum Ausprobieren macht.

Veröffentlicht am 11.08.2019

Da mäkelt einer

Hermann!
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Tom Diesbrock nennt seinen inneren Kritiker „Hermann“ und berichtet in Wort und Bild von ihrer Beziehung.
Das Buch ist in vier Abschnitte unterteilt, die das Thema beleuchten - von der Vorstellung des ...

Tom Diesbrock nennt seinen inneren Kritiker „Hermann“ und berichtet in Wort und Bild von ihrer Beziehung.
Das Buch ist in vier Abschnitte unterteilt, die das Thema beleuchten - von der Vorstellung des inneren Kritikers bis zum Umgang mit ihm. Es ist ein populärwissenschaftliches Werk des Psychologen, das einfache Worte findet und manchmal auch etwas flapsig wirkt. Die Zeichnungen von Hermann unterstreichen die spielerische Art.
Der praktische Ansatz nimmt gegenüber zahlreichen Beispielen für die Anfeindungen des Kritikers („Die lachen dich doch aus!“) zwar nur einen kleinen Teil ein, gibt aber zumindest ein paar Anstöße für die Arbeit an sich selbst. Für mich hätte es gerne mehr davon und durchaus etwas mehr Ernsthaftigkeit sein dürfen.