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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2019

Zwischen München und Italien

Mein italienischer Vater
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Laura macht sich nach dem Tod ihrer Mutter von München auf nach Süditalien, um die Beziehung zu ihrem Vater wiederaufzunehmen. Die Begegnung mit seinem aktuellen Leben und der Vergangenheit birgt ihre ...

Laura macht sich nach dem Tod ihrer Mutter von München auf nach Süditalien, um die Beziehung zu ihrem Vater wiederaufzunehmen. Die Begegnung mit seinem aktuellen Leben und der Vergangenheit birgt ihre Höhen und Tiefen.
Die Autorin würzt ihren Roman mit italienischen Gesten und Worten (es gibt sehr oft caffè), die einem den Duft des Essens in die Nase zaubern und ein lebhaftes Bild der Eigenheiten der Italiener vermitteln.
Man könnte das Buch schnell als Liebesroman vor italienischer Kulisse abtun, denn natürlich taucht da ein netter Italiener auf, doch es ist mehr als das. Denn Laura und ihre Familie haben eine besondere Geschichte, die nicht geradlinig verläuft und mit einigen Besonderheiten aufwartet.
„Doch jetzt, wo sie hiersaß, ihrem Vater gegenüber, spürte sie nicht nur auf eine beruhigende Weise, dass sie ganz langsam am Tod ihrer Mutter zu wachsen schien, sondern auch, wie friedlich sie sich plötzlich fühlte.“
Diese Italienreise war unterhaltsam und bewegend und macht Lust auf weitere Werke von Anika Landsteiner.

Veröffentlicht am 26.01.2019

Komputer als Kriegsgerät

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Helene arbeitet im Nationalen Sicherheitsamt im Weimar des Jahres 1942 als „Programmstrickerin“. Die Behörde ist für die Überwachung der Bürger und das Aufspüren von unliebsamen Personen zuständig.
Wir ...

Helene arbeitet im Nationalen Sicherheitsamt im Weimar des Jahres 1942 als „Programmstrickerin“. Die Behörde ist für die Überwachung der Bürger und das Aufspüren von unliebsamen Personen zuständig.
Wir befinden uns mitten im 2. Weltkrieg, jedoch ist in der Realität des Romans die Technologie so weit fortgeschritten, dass es bereits „Komputer“ und ein „Weltnetz“ gibt.
Neben der Eindeutschung uns bekannter technischer Begriffe ist es amüsant, dass sich auch Figuren im Buch fragen, wie die Welt ohne diese Technologie aussehen würde. „Hätte es keine Komputer gegeben, wäre Hitler vielleicht niemals an die Macht gekommen. Was sagst du zu dieser These?“
Die Geschichten der Protagonisten, Helenes und ihres Vorgesetzten, in dieser Welt voller Unsicherheit spielen eine große Rolle und bilden einen Brückenschlag zwischen dem fiktiven und dem realen Deutschland der 40er Jahre des vergangenen Jahrhunderts.
Eschbach hat damit ein einfallsreiches und zugleich beklemmendes Szenario geschaffen, das für spannende Lesestunden sorgt.

Veröffentlicht am 19.01.2019

Der Kampf geht weiter

Aposimz - Land der Puppen 2
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In diesem zweiten Teil im Land der Puppen setzen die Protagonisten Esrō und Titania ihren Kampf gegen das Imperium fort.
Aposimz wird als Manga von hinten nach vorne gelesen. Auch haben die Hauptfiguren ...

In diesem zweiten Teil im Land der Puppen setzen die Protagonisten Esrō und Titania ihren Kampf gegen das Imperium fort.
Aposimz wird als Manga von hinten nach vorne gelesen. Auch haben die Hauptfiguren die typischen großen Kulleraugen, die ihnen ein kindlich-niedliches Aussehen verleihen, während die Bösewichter ziemlich gruselig daherkommen.
Die Zeichnungen sind in Schwarz-Weiß gehalten und wirken, auch wenn nicht immer alle Linien durchgezogen werden, sehr detailliert.
Obwohl es mir, wie schon im ersten Teil, manchmal schwerfiel, der Handlung zu folgen, hat die Machart durchaus ihren Charme, und ich habe es nicht bereut, erneut in diese Welt einzutauchen.

Veröffentlicht am 06.01.2019

Zombies und Paralleluniversen

Tage des Schmerzes
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Während die Welt von Zombies in Angst und Schrecken versetzt wird, gibt es noch Überlebende, die sich nicht mit ihrem Schicksal abfinden wollen und nach einer Lösung suchen.
Die aus dem ersten Teil bekannten ...

Während die Welt von Zombies in Angst und Schrecken versetzt wird, gibt es noch Überlebende, die sich nicht mit ihrem Schicksal abfinden wollen und nach einer Lösung suchen.
Die aus dem ersten Teil bekannten Protagonisten sind deshalb unterwegs von Deutschland nach Tschechien, wo ein Professor seine eigenen Erfahrungen mit den ungewöhnlichen Umständen macht. „‚Ich war in einem Paralleluniversum‘, begann der Professor frei von der Leber weg zu erzählen. ‚In einem Rozvadov der Vergangenheit, allerdings mit Gegebenheiten, die es in unserer Realität niemals gegeben hat.‘“
„Tage des Schmerzes“ ist der zweite Teil der als Trilogie angelegten „Siegel-Chroniken“, dessen Finale leider seit einigen Jahren auf sich warten lässt. Die Handlung fügt sich nahtlos an den Vorgänger an, ist aber im Prinzip nur eine Abwandlung weiterer Kämpfe gegen die Untoten und Reisen in ein anderes Universum; sie lässt jedoch keine Schlüsse auf die ausstehende Auflösung zu. Die Geschichte hat mich, trotz kleiner Mängel, durchaus gefesselt. Jetzt hängengelassen zu werden, ist etwas frustrierend.

Veröffentlicht am 30.12.2018

Der Wandel der Wahrnehmung

Mein ist die Macht
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„Fabrice’ Trumpfkarte in diesem Spiel war seine Erfahrung. Alex’ Trumpfkarte hingegen war sein junger Verstand.“ Alexander Kauffmann und Natalie Villeneuve stellen ihre eigenen Ermittlungen an, als Natalies ...

„Fabrice’ Trumpfkarte in diesem Spiel war seine Erfahrung. Alex’ Trumpfkarte hingegen war sein junger Verstand.“ Alexander Kauffmann und Natalie Villeneuve stellen ihre eigenen Ermittlungen an, als Natalies Onkel Fabrice eines Anschlags beschuldigt wird. So geraten sie selber in den Strudel politischer Intrigen eines viel größeren Ausmaßes.
Die Protagonisten tauchen erstmals in „Falsche Haut“ auf, wo sie in ihrem eigenen Interesse gegen einen Geheimbund antreten. In diesem zweiten Teil werden Alex und Natalie eher zufällig in Verschwörungen hineingezogen, die die Wahrnehmung der Weltreligionen beeinflussen sollen. Für mich ist es etwas unglaubwürdig, dass sie als Zivilisten diesen Kampf führen, und es wirkt konstruiert, dass selbst für diese unvorhergesehene Situation Spuren bereitliegen, denen sie folgen sollen.
Ansonsten bildet das Zusammenspiel von Religionsvertretern, Polizei und Medien durchaus ein authentisches Szenario für den in Köln angesiedelten Thriller, der zudem regionaltypische Details vermittelt.
Ich habe mich gefreut, den Figuren in ihrer Entwicklung zu folgen, aber „Mein ist die Macht“ verglichen mit dem Vorgänger als schwächer empfunden.