Von Leipzig nach Livland
Das Haus der Bücher und SchattenZwei Lektoren besuchen 1913 einen Schriftsteller in der Einöde Livlands. Ein Kommissar ermittelt 1933 in einem Mordfall in Leipzig. In zwei Handlungssträngen erzählt Kai Meyer erneut eine Geschichte, in ...
Zwei Lektoren besuchen 1913 einen Schriftsteller in der Einöde Livlands. Ein Kommissar ermittelt 1933 in einem Mordfall in Leipzig. In zwei Handlungssträngen erzählt Kai Meyer erneut eine Geschichte, in der sich Gut und Böse gegenüberstehen, in der politische Entwicklungen das Leben beeinflussen, in der Bücher eine große Rolle spielen. Wer bereits Teile der Reihe aus Leipzigs Graphischem Viertel gelesen hat, wird bekannte Figuren wiedertreffen; für den Genuss dieses Bands ist es zwar nicht erforderlich, jedoch ein netter Effekt.
„Während ich das Portal aufstieß und ins Innere taumelte, war mir, als klammerte sich etwas von hinten an mich, um mich vom Betreten des Hauses abzuhalten, als wäre es trotz der Kälte und Ungewissheit draußen sicherer als drinnen.“ Jede Zeitebene hat ihre eigenen „Geister“. Während es wirkt, als würde es im eingeschneiten Herrenhaus im Baltikum spuken, sind es später Geheimbünde, die für eine mystische Stimmung sorgen.
Die Protagonisten geraten tatsächlich in lebensbedrohende Situationen. Dabei geht es durchaus auch mal brutal zur Sache. Somit ist der Roman perfekt für bibliophile Krimifans geeignet. Mir hat besonders gefallen, wie die Ebenen mit ihrer jeweils spezifischen Atmosphäre nebeneinander herumlaufen und schließlich einander schlüssig ergänzen.