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Veröffentlicht am 29.05.2022

Spannend bis zum Schluss

Die Hafenärztin. Ein Leben für das Glück der Kinder (Hafenärztin 2)
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Im Auswandererhafen Hamburgs sterben Kinder auf qualvolle Weise. Das Gespenst der Cholera steht im Raum, aber Anne Fitzpatrick, der Hafenärztin, ist schnell klar, dass es sich um Gift handeln muss.
Doch ...

Im Auswandererhafen Hamburgs sterben Kinder auf qualvolle Weise. Das Gespenst der Cholera steht im Raum, aber Anne Fitzpatrick, der Hafenärztin, ist schnell klar, dass es sich um Gift handeln muss.
Doch wer hat ein Interesse daran, unschuldige Kinder zu töten?
Hamburg wird auch heute noch das Tor zur Welt genannt. Dieses Buch erzählt von den Auswanderern. (Wer das Thema vertiefen möchte und die Gelegenheit dazu hat, dem sei das dortige Auswanderermuseum empfohlen.)
Zurück zum Buch:
Anne Fitzpatrick hat inzwischen ihre eigene kleine Praxis und engagiert sich noch immer für die Rechte der Frauen. Sie arbeitet nur vertretungsweise im Auswandererhafen, wo die Emigranten eine Weile in Quarantäne bleiben müssen, bevor sie auf die Schiffe dürfen.
Helene Curtius absolviert dort ein Praktikum um ihre Ausbildung zur Lehrerin abzuschließen.
Wie im ersten Band spielt der Alltag von Frauen vor dem ersten Weltkrieg eine wichtige Rolle. Darüber hinaus auch die Geschäfte mit dem Schicksal von Menschen. Dies ist gut verpackt in eine spannende Handlung. Denn nicht nur die toten Kinder beschäftigen Kommissar Berthold Rheydt, der natürlich auch in diesem Buch nicht fehlen darf.

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Veröffentlicht am 29.04.2022

Kluftinger zwischen Vergangenheit und Moderne

Affenhitze (Kluftinger-Krimis 12)
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Es beginnt ganz harmlos. In seiner Eigenschaft als Interims-Polizeipräsident soll er an einer Ausgrabungsstätte für die Sicherheit des Ministerpräsidenten sorgen. Doch dann wird mehr gefunden als die alten ...

Es beginnt ganz harmlos. In seiner Eigenschaft als Interims-Polizeipräsident soll er an einer Ausgrabungsstätte für die Sicherheit des Ministerpräsidenten sorgen. Doch dann wird mehr gefunden als die alten Knochen eines Urzeit-Menschen: eine frische Leiche...
Wie immer verbinden die Autoren einen spannenden Kriminalfall mit heiteren Elementen. Die Figur Kluftinger ist speziell, aber liebenswert und über die Jahre noch immer authentisch. Die Autoren haben ihm seine Schrullen gelassen. Er ist nun mal nicht politisch korrekt, aber er hat das Herz auf dem rechten Fleck und engagiert sich für den guten Zweck. Geradeheraus ist er und nicht mit allem einverstanden, wie die jungen Leut heutzutage leben. Mit der modernen Technik hatte er es ja noch nie so, aber er arrangiert sich damit.
Ich mag diesen Kommissar, der sich manchmal in peinliche Situationen bringt und gleichzeitig jeden Fall löst. Und ich mag die kleinen Spitzen, die man auch überlesen könnte - wer darauf achtet, merkt, dass dieses Buch während der Pandemie geschrieben wurde.
Liebenswertes Detail am Rande: die Kapitelnummern sind aus Knochen gebildet.

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Veröffentlicht am 01.04.2022

Leider der letzte Teil

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein wilder Tanz
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Zum dritten und leider letzten Mal begleiten wir die Polizeiärztin Magda ein kurzes Stück auf ihrem Lebensweg.
Berlin 1924: Magda arbeitet noch immer als Polizeiärztin und hofft, den verschwundenen Otto ...

Zum dritten und leider letzten Mal begleiten wir die Polizeiärztin Magda ein kurzes Stück auf ihrem Lebensweg.
Berlin 1924: Magda arbeitet noch immer als Polizeiärztin und hofft, den verschwundenen Otto wiederzufinden, dessen Schwester bei Magdas Familie ein gutes Zuhause gefunden hat. Fingerabdrücke haben ihren Weg in die Polizeiarbeit gefunden und könnten dabei helfen, den Jungen wiederzuerkennen.
Medizinstudentin Celia ist inzwischen verheiratet und erwartet ein Kind, hält aber an ihrem Traum fest, Ärztin zu werden.

Auch in diesem Buch geht es wieder um die verschiedenen Lebensentwürfe von Frauen jener Zeit. Manches ist ihnen inzwischen möglich, das vor dem ersten Weltkrieg undenkbar war, aber vieles noch nicht. Neue Schwierigkeiten kommen zu den alten Hindernissen. Nur wenige Menschen können so leben, wie sie es gerne möchten. (Hierzu würde ich gerne noch etwas ergänzen, kann es aber nicht, ohne zu spoilern)

Leider endet die Reihe mit diesem Band. Dabei gäbe es noch so viel zu erzählen: Wie es mit Celia weitergeht, was aus Ina wird und Cläre - Celias Schwägerin - wäre auch sehr interessant. Hierbei handelt es sich nämlich um eine (mehr oder weniger) bekannte historische Persönlichkeit. Clärenore Stinnes, die als erste Frau mit einem Auto um die Welt fuhr.

Zumindest steht fest, dass es ein neues Buch des Autorenpaars geben wird, dass sich einer "alten Bekannten" aus der Reihe um die Ärztin Ricarda Thomasius widmen wird, der Magda am Ende dieses Buchs begegnet.

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Veröffentlicht am 06.03.2022

So könnte es gewesen sein

Mrs Agatha Christie
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Im Dezember 1926 verschwindet die Krimiautorin Agatha Christie. Schnell findet man ihr Auto und ihren Mantel, aber sie selbst erst nach elf Tagen. Und noch heute weiß niemand, warum sie verschwand und ...

Im Dezember 1926 verschwindet die Krimiautorin Agatha Christie. Schnell findet man ihr Auto und ihren Mantel, aber sie selbst erst nach elf Tagen. Und noch heute weiß niemand, warum sie verschwand und was in dieser Zeit geschah.
Marie Benedict, deren Buch über Clementine Churchill mir schon gut gefallen hatte, liefert in ihrem Roman eine plausible Erklärung, wie es gewesen sein könnte. Das Buch wechselt zwischen zwei Erzählsträngen, die sich am Ende Treffen, als Agatha wieder auftaucht. Der Erste aus der Sicht der Ich-Erzählerin Agatha, wie sie ihren Mann kennenlernte und wie sich die Beziehung/Ehe entwickelte. Hier finden sich auch interessante Informationen darüber, welche Bücher sie beeinflussten und woher sie ihr Wissen über Gifte hatte.
Der zweite Erzählstrang beginnt am Tag nach ihrem Verschwinden und beschäftigt sich in der dritten Person mit ihren Mann, ihrer Tochter und der Suche nach ihr.

Das Buch ist spannend geschrieben und macht außerdem Lust, mal wieder was von Agatha Christie selbst zu lesen.
Klare Leseempfehlung - nicht nur für Krimifans!

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Veröffentlicht am 28.02.2022

Eine Geschichte vom Verlieren und (Wieder-) Finden

Das Fundbüro der verlorenen Träume
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Dot, eigentlich Dorothea, arbeitet in einem Fundbüro in London. Wie die gefundenen Gegenstände, ist sie ungeplant dort gelandet. Und während sie die Fundsachen katalogisiert und wenn möglich denen, die ...

Dot, eigentlich Dorothea, arbeitet in einem Fundbüro in London. Wie die gefundenen Gegenstände, ist sie ungeplant dort gelandet. Und während sie die Fundsachen katalogisiert und wenn möglich denen, die sie verloren haben, zurückgibt, zeigt sich, was Dot verloren hat.
Das Fundbüro ist ein Ort, der Ihr Zuflucht gibt, in dem sie ein gewisses Maß an Kontrolle hat - Regeln, die ihr Sicherheit geben.

Wie der Titel vermuten lässt, geht es nicht nur um Dinge, es geht auch um das, was Menschen sonst noch verlieren können. Andere Menschen, Erinnerungen, Pläne - im schlimmsten Fall sich selbst.
Doch es geht auch um zweite Chancen, nicht alles ist für immer verloren. Manches wird gefunden, kommt zurück.

Es ist ein wunderbares, berührendes Buch voller Herzenswärme. Ein bisschen traurig, ein bisschen weise, voller Hoffnung und erfreulich frei von Kitsch.

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