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Veröffentlicht am 23.07.2024

Familienfehden und Freundschaften - eine perfekte Sommerlektüre

Die Blütenfreundinnen
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Als ich das Cover zum ersten mal gesehen habe, hat es mich direkt umgehauen. Es ist wunderschön, auch wenn sich der Titel "Blütenfreundinnen" mir nicht so ganz erschließt. Aber wahrscheinlich bezieht sich ...

Als ich das Cover zum ersten mal gesehen habe, hat es mich direkt umgehauen. Es ist wunderschön, auch wenn sich der Titel "Blütenfreundinnen" mir nicht so ganz erschließt. Aber wahrscheinlich bezieht sich der Titel auf den Wohnort der Lüneburger Heide.
Sehr gut an dem Buch fand ich die Konstellation der Figuren. Alle Frauen lernen sich, an unterschiedlichen Orten, kennen und Antonia kommt erst später hinzu. Jede Frau bringt ihre eigene Geschichte und Fähigkeiten mit und man merkt das langsame Annähern und das Entstehen einer Freundschaft. Auch Herrn Gruber konnte ich direkt ins Herz schließen.
Leider waren die ersten, etwas über 100 Seiten, sehr schwer zu lesen. Die Sätze sind sprachlich sehr einfach und im Präsens gehalten. Es macht den Eindruck einer Skizze, die noch ausgearbeitet werden muss. Erst als sich eine der Frauen aufregt und ihren Frust loswird lässt sich erkennen, dass Ellen Martin sehr viel besser schreiben kann. Ich bin sehr froh mich durch die erste Hälfte des Buches gequält zu haben, denn die Geschichte an sich ist sehr gut und endet leider viel zu schnell. Zum Glück konnte ich bei einem Buchhändler entdecken, dass für 2025 schon zwei weitere Bände angekündigt sind. Wenn diese mit der zweiten Hälfte des Buches mithalten können, so hätten diese dann weitaus mehr wie 3 Punkte verdient.

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Veröffentlicht am 15.07.2024

Bridgerton meets Hercule Poirot

Agatha Christie
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"In der Liebe sucht sie nach Hoffnung, mit ihren Krimis erobert sie die Welt". Dieser Text auf dem Cover fasst das Buch sehr gut zusammen. Agatha Christie ist mehr als ihre Krimis, mehr als Miss Marple. ...

"In der Liebe sucht sie nach Hoffnung, mit ihren Krimis erobert sie die Welt". Dieser Text auf dem Cover fasst das Buch sehr gut zusammen. Agatha Christie ist mehr als ihre Krimis, mehr als Miss Marple. Geboren in Torquay, in eine gutbürgerliche Familie, hat sie früh eine gute Bildung genossen und wurde in die verschiedensten Künste eingewiesen. Sie spielte Klavier, tanzte gerne Tango und genoss Bälle. Ihre Leidenschaft war stehts die Schriftstellerei in der sie von ihrer Mutter unterstützt und ermutigt wurde. Ihr Vater verstarb leider viel zu früh.
Viele Männer wollten sie heiraten, doch Agatha wartete auf den richtigen Mann. In Archiebald Christie vermutete sie, ihn gefunden zu haben und bekam sogar eine Tochter, Rosalind, mit ihm. Doch die Ehe hielt nicht allzu lange und Archie lies sich scheiden, da er sich in eine andere Frau verliebt hatte. Selbstverständlich warf dies Agatha Christie komplett aus der Bahn, da Scheidungen in der damaligen Zeit sehr untypisch waren und sie die Situation sehr schockte, schließlich erfuhr sie dies kurz nach dem Tod ihrer Mutter. Aber sie kämpfte sich durch und unternahm eine große Reise mit dem Orientexpress, nach Bagdad. Auf dieser Reise beschloss sie, dass sie einen Roman über eine schrille, alte Dame die ermittelt schreiben möchte.

Susanne Lieder ist es mit ihrem Roman gelungen mich zu fesseln Das Buch wollte ich gar nicht mehr aus der Hand legen, da ich unbedingt erfahren wollte, wie es im Leben von Agatha weitergeht. Lernt Sie einen netten Mann kennen? Würde sie wirklich diesen Archiebald heiraten, obwohl er so schroff ist? Da ich mich zuvor nie mit ihrer Biografie beschäftigt habe, war es äußerst spannend das Leben aus der Ich-Perspektive zu lesen. Es war interessant von den Bällen und Reisen zu lesen, eine Zeit die ich von alleine wahrscheinlich nie mit Agatha Christie verbunden hätte. Leider wurden mir gerade die Figur des Archibalds nicht sympathisch und fragte mich, warum er noch einmal in das Leben treten durfte. Er war von Anfang an kalt und unberechenbar. Auch erscheint mir das Verhältnis zur Mutter etwas unterwürfig, jedoch erwächst Agatha mit der Scheidung zu ihrer wahren Stärke. Ich hätte hiervon gerne mehr gehabt.

Leider muss ich einen Punkt abziehen, da mir das Ende einfach viel zu plötzlich kam. Es war wie abgeschnitten, als ob der Autorin ein paar Seiten Manuskript verloren gegangen sind. Erst wird eine große Reise beschrieben und dann erfährt man nur noch, dass weitere Reisen folgten. Dabei ist die Biografie bei weitem noch nicht auserzählt. Ich hoffe sehr auf einen zweiten Teil. Auch wenn im Nachwort erwähnt wurden, dass bestimmte Szenen ausgelassen wurden (das verschwinden von Agatha, oder die Weltreise kurz nach der Geburt der Tochter), so hätten diese Szenen bestimmt gut eingearbeitet werden können, um ein vollumfängliches Bild zu vermitteln.

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Veröffentlicht am 20.11.2022

ein traumhaft schönes Kinderbuch

Agnes und der Traumschlüssel
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Tuutikki Tolonen ist ein wunderbares Kinderbuch gelungen. Bereits das Cover sticht durch eine wunderschöne Zeichnung hervor und dies zieht sich durch das gesamte Buch. Die Illustrationen sind einfach zauberhaft ...

Tuutikki Tolonen ist ein wunderbares Kinderbuch gelungen. Bereits das Cover sticht durch eine wunderschöne Zeichnung hervor und dies zieht sich durch das gesamte Buch. Die Illustrationen sind einfach zauberhaft und passen perfekt zu dem Buch.
Agnes ist neu in den Ort Harmala gezogen und lernt schnell den Jungen Muffin kennen. Als Agnes immer wieder der selbe Traum erscheint, denkt sie sich zunächst nichts. Doch schon bald findet sie das Gebäude aus aus ihrem Traum und sie ist verwirrt. Wie kann es sein, dass ihr Traum so real erscheint? Und Warum steht ihr Name auf einem Grabstein des lokalen Friedhofs? Ein Rätselraten beginnt. Zusammen mit Muffin macht sie sich auf die Suche um das Geheimnis zu lüften. Zum Glück arbeiten Ihre Eltern als Journalisten und so wissen die beiden direkt, wie man am besten recherchiert.
Ein unglaublich süßes Buch, welches in eine kleine magische Welt entführt. Die Hauptcharaktere sind sympathisch und nachvollziehbar angelegt. Ich habe sie direkt ins Herz geschlossen und würde sie am liebsten auf dem örtlichen Wochenmarkt von Harmala treffen.
Ein unglaublich süßes Buch, welches ich direkt nachgekauft habe um es weiter zu verschenken.

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Veröffentlicht am 20.11.2022

Der steinige Kampf der Emanzipation

Lügen über meine Mutter
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Ela wächst in den 1980 er Jahren mit Ihren Eltern im Hundsrück auf. Schnell macht sich bemerkbar, dass der aus der Sicht von Ela geschriebene Roman hauptsächlich die Geschichte und den Werdegang der Mutter ...

Ela wächst in den 1980 er Jahren mit Ihren Eltern im Hundsrück auf. Schnell macht sich bemerkbar, dass der aus der Sicht von Ela geschriebene Roman hauptsächlich die Geschichte und den Werdegang der Mutter thematisiert. Elas Mutter ist eine stolze und fleißige Frau. Schon früh geht sie selbstständig arbeiten und besteht darauf ihr eigenes Geld zu verdienen, was in den 70 er Jahren noch ziemlich neu, und gerade im dörflichen Bereich ungewohnt war. Um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern nimmt sie sogar ein Fernstudium auf. Auf dem ersten Blick scheint sie also eine sehr emanzipierte Frau. Jedoch verändert sich dieser Blick schnell. Ihr Mann (Elas Vater) findet sie zu dick und scheint allgemein nie zufrieden zu sein mit seiner Frau. Er kritisiert sie ständig und sieht sie in der Verantwortung für seine fehlende Beförderung. Später schämt er sich regelrecht und das Gewicht der Mutter sowie wird als peinlich und beschämend beschrieben. Schnell wird klar, dass Sich Elas Mutter den Zwängen der Zeit nicht entziehen kann. Eine Scheidung ist schon wegen der Kinder undenkbar und somit opfert sich die Mutter auf. Auch als sie endlich den Mut findet um sich zu trennen, ist dies kein Schritt der respektiert wird.
Ein Buch welches die Stärke einer einzelnen Frau zeigt. Sie kämpft wie eine Löwin für ihre Kinder, das Nachbarskind, pflegt ihre Angehörigen und versucht nebenbei zu arbeiten. Sie gibt sich selbst fast vollständig auf. Statt Dank wird sie für ihren Körper kritisiert und die Waage wird zur Symbolik der angespannten Familiensituation.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es war tiefgründig geschrieben. Es war nicht an einem Tag durchgelesen, aber das war gut so. Der Lesefluss war zu jedem Zeitpunkt da und das Buch hat mich komplett in den Bann gezogen. Einfach super geschrieben die 24 Euro für das Hardcoverbuch sind mehr wie gerechtfertigt. Ein scheinbar sanfter Roman Blickt hinter die Kulissen der Frauen in den 80ern und thematisiert quasi nebenbei Themen wie Abtreibung, Selbständigkeit der Frau und Idealbilder.

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Erdend

Die Ewigkeit ist ein guter Ort
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Elke führt ein Leben, welches vollkommen nach Ihren Bedürfnissen ausgelegt ist. Sie arbeitet als Seelsorgerin und ist vollkommen bei Ihrer Arbeit angekommen. Gut, diese Arbeit ist ehrenamtlich und Elke ...

Elke führt ein Leben, welches vollkommen nach Ihren Bedürfnissen ausgelegt ist. Sie arbeitet als Seelsorgerin und ist vollkommen bei Ihrer Arbeit angekommen. Gut, diese Arbeit ist ehrenamtlich und Elke ist auch noch nicht vollständige Pfarrerin. Aber sie liebt ihren Job und fühlt sich gebraucht. Doch eines Tages passiert es von einem Moment auf den anderen. Gott verlässt sie. Selbst das Vaterunser bekommt sie nicht mehr vollständig ausgesprochen. Für Elke gibt es nur eine Erklärung. Sie leidet an Gottdemenz und sucht ihren Weg um Gott wieder zu spüren und eine gute Pastorin zu werden. Schließlich wünscht sich ihr Vater, dass sie seine Nachfolge antritt.
Elkes Gottdemenz, welche stark an ein Burn-Out erinnert, verleitet sie zu schrägen Aktionen. Sie findet den Däumling und lässt sich auf eine interessante Attraktion ein. Doch dann ist es ihre Vergangenheit die sie einholt und zeigt, wie sehr die Vergangenheit mit der Zukunft verknüpft ist.
Elke ist ein wunderbarer Mensch und bis zu den letzten Seiten ist es mir gelungen einige Teile ihres Charakters zu übersahen. Insbesondere ihr Umgang mit ihrem Freund Jan. Die beiden haben unterschiedliche Interessen und doch zeigt mir das Buch erst zum Schluss wie wichtig Kommunikation ist.
Mit diesem Buch konnte ich sehr entspannen. Es holte schleichend alle Spuren der Emotionen heraus und zeigt wie viele Fassetten von Trauer in uns Menschen stecken. Der Lesefluss war mehr wie angenehm und ich war traurig, als ich das Ende des Romans erreichte. Es war nicht nur gut recherchiert sondern auch tiefgründig geschrieben. Ein Schatz von Buch, der sich selten finden lässt.

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