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Veröffentlicht am 12.01.2024

Das grausame Spiel mit der Wahrheit

Spiel der Lügner
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Eine Reality-Show in einem abgelegenen Waldgebiet in Wales. Sieben Kandidaten, die alle ein dunkles Geheimnis haben. Ein skrupelloser TV-Produzent ohne Gewissen.
Wie sehr habe ich mich auf den zweiten ...

Eine Reality-Show in einem abgelegenen Waldgebiet in Wales. Sieben Kandidaten, die alle ein dunkles Geheimnis haben. Ein skrupelloser TV-Produzent ohne Gewissen.
Wie sehr habe ich mich auf den zweiten Band rund um die walisische Ermittlerin FFion Morgan gefreut, und was soll ich sagen: Ich wurde positiv überrascht! Der Kriminalroman konnte mich vorbehaltlos begeistern und überzeugen.

Der Fall an sich ist herrlich knifflig und lädt zum Raten und Spekulieren ein. Wieder sorgen walisische Sprachsprengsel für Lokalkolorit. Im Gegensatz zum ersten Band ist der Kreis der agierenden Personen nicht unbedingt kleiner, aber wesentlich übersichtlicher und besser zuzuordnen, was das Lesevergnügen definitiv erhöhte. Ffions schnodderige Schnauze und Sprüche sorgen für den unverwechselbaren Humor, und dieses Mal bekommt sie mit Dave einen tierischen Sidekick. Der Hund aus dem Tierheim ist ein Alptraum auf vier Pfoten für Ffion und sorgt für herrliche Situationen.

Bei der Auflösung des Falls wendet die Autorin erneut den Kniff an, Szenen zu wiederholen, dann jedoch aus anderen Blickwinkeln. Dies verschafft neue Erkenntnisse und Einsichten und bringt allmählich auch für die Lesenden Licht in die Angelegenheit. Ich konnte das Buch kaum noch vor Spannung aus den Händen legen. Und tatsächlich schaffte es die Autorin, mich am Ende mit der Auflösung völlig zu überraschen.

Klare Leseempfehlung für diese Buchreihe, die ich garantiert weiterverfolgen werde.

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Veröffentlicht am 09.01.2024

Folge dem weißen Kaninchen!

Das kleine Bücherdorf: Winterglitzern
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Die Jagd nach einer ganz besonderen Ausgabe von „Alice im Wunderland“ führt die Münchnerin Vicky ins abgelegene Schottland. Für das Auktionshaus ihres Vaters soll sie dem Buchhändler Graham und dessen ...

Die Jagd nach einer ganz besonderen Ausgabe von „Alice im Wunderland“ führt die Münchnerin Vicky ins abgelegene Schottland. Für das Auktionshaus ihres Vaters soll sie dem Buchhändler Graham und dessen Sohn Finlay die wertvolle Erstausgabe abluchsen. Was in wenigen Stunden abgewickelt sein soll, entpuppt sich als langwieriges Unterfangen. So wie Alice durch den Kaninchenbau und das Wunderland irrt, findet sich Vicky in einem Bücherdorf voller skurriler Bewohner wieder. Zumindest erscheinen sie Vicky so auf den ersten Blick. Durch eine Verwechslung fängt Vicky als Aushilfe in Grahams Buchhandlung an, und bald wachsen ihr die Bewohner von Swinton-on-Sea immer mehr ans Herz, ganz besonders Graham, Finlay und dessen vorwitzige Freundin Gertie. Doch da ist ja noch diese Lüge im Raum.

Die Geschichte liest sich einfach ganz zauberhaft. Ich konnte mich ganz in Vicky hineinversetzen, wie sie zuerst von den vielen handfesten Charakteren im Dorf überfordert ist und sich dann immer mehr in die Gemeinschaft hineinfindet. Die Autorin hat sich bewusst viel Zeit genommen, um in die Welt des schottischen Bücherdorfs hineinzuführen und sich dort ganz wohlzufühlen. Die Romanze zwischen Vicky und Graham kommt daher erst spät in Schwung, dafür dann aber umso herzerwärmender.

Richtig gut gefiel mir der Schreibstil mit Herz und Humor, vor allem auch die liebevoll eingestreuten Zitate aus „Alice im Wunderland“, die uns durch das schottische Bücherwunderland geleiten und begleiten.

Ich hatte bereits den dritten Band Herbstleuchten gelesen und werde nun auf jeden Fall die Lücke mit dem Frühlingsfunkeln in Band zwei schließen.

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Veröffentlicht am 07.01.2024

Wer zieht die Bohne?

Winterliebe auf der Kamelien-Insel
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Jede der wunderbaren Buchreihen von Tabea Bach hat auch einen kleinen Weihnachtsband. Nach schon zwei Ausflügen in die Bretagne zur Kamelien-Insel habe ich mich noch einmal dorthin entführen lassen für ...

Jede der wunderbaren Buchreihen von Tabea Bach hat auch einen kleinen Weihnachtsband. Nach schon zwei Ausflügen in die Bretagne zur Kamelien-Insel habe ich mich noch einmal dorthin entführen lassen für eine Weihnachtsepisode. In deren Mittelpunkt steht nicht nur Töpferin Rozenn, sondern vor allem auch das Fest der Heiligen Drei Könige, also der heutige Tag!

Das Fest der Drei Könige wird in Frankreich ganz besonders groß gefeiert und traditionell gibt es eine Galette des Rois. Dieser Dreikönigskuchen ist eine köstliche Tarte mit einer Mandelfüllung. Was diesen Kuchen so einzigartig macht, ist die kleine Figur, die vor dem Backen darin versteckt wird. Manchmal ist dies eine getrocknete Bohne, manchmal aber auch wie im Buch eine kleine Tonfigur, die in Anlehnung an die ursprünglich verwendeten Bohnen Fève genannt wird.

Wir leben hier in unmittelbarer Nähe zur französischen Grenze, und da finden diese Traditionen natürlich auch ihren Weg zu uns. Im Kindergarten und in der Grundschule gibt es immer am 6. Januar eine Galette des Rois. Jedes Jahr ist es wieder spannend, wer „den König zieht“, also die Bohne findet und für einen Tag König wird. Ich erinnere mich an ein Jahr, in dem dies meiner jüngsten Tochter gelungen ist. Sie bekam dann eine goldene Papierkrone als Königin, durfte sich aus dem Kreis ihrer Freunde einen König aussuchen und brachte die Bohne wie eine Trophäe nach Hause!

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Veröffentlicht am 04.01.2024

Vom Tode geküsst

Belladonna – Die Berührung des Todes (Belladonna 1)
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Signa scheint verflucht zu sein. Ein Vormund nach dem anderen stirbt unerwartet und teils aus unerklärlichen Gründen, und so wird das Mündel immer weiter herumgereicht bis sie schließlich auf Thorn Grove ...

Signa scheint verflucht zu sein. Ein Vormund nach dem anderen stirbt unerwartet und teils aus unerklärlichen Gründen, und so wird das Mündel immer weiter herumgereicht bis sie schließlich auf Thorn Grove landet. Auch hier hat der Tod schon Einzug gehalten. Während Signa ihn aufgrund ihres Schicksals bisher als ihren Feind betrachtete, lernt sie ihn hier von einer ganz anderen Seite kennen. Und vor allem steht sie ihm plötzlich in Persona gegenüber. Doch das geheimnisvolle Sterben geht weiter.

Die Fantasy-Romance begeistert mit einem ganz besonders magischen Setting in dem Herrenhaus der Familie Hawthorne und dem umliegenden Anwesen mit dem geheimnisvollen Garten der verstorbenen Hausherrin Lilian Hawthorne. Signa besitzt die einzigartige Fähigkeit, die Geister von Verstorbenen sehen zu können, und nach einer beängstigenden Begegnung findet sie sich der Aufgabe gegenüber, nicht nur den Mörder von Lilian zu finden, sondern auch weitere Morde zu verhindern. Schnell merkt sie nämlich, dass ihre Cousine Blythe in höchster Lebensgefahr schwebt. Und immer in ihrer Nähe: der Tod, den Signa mit Hilfe von Belladonna-Beeren herbeirufen kann. Der scheint seinen eigentlichen Auftrag zu vergessen und auf Abwege zu geraten, was nicht zuletzt an seiner besonderen Verbindung mit Signa liegt.

Ich fand die Idee einer Romanze mit dem Tod außerordentlich originell und verführerisch. Dabei ist lange Zeit unklar, zu wem Signa sich hingezogen fühlt, denn da gibt es ja noch den unkonventionellen Stallburschen Sylas und den begehrten Junggesellen Everett. Der der Handlung zugrundeliegende Kriminalfall erwies sich als äußerst überraschend und ließ mich beim Lesen lange rätseln.

Insgesamt ein aufregendes Leseerlebnis der besonderen Art!

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Veröffentlicht am 04.01.2024

Ein unmoralisches Angebot in Dublin

Zimtfieber
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Völlig unerwartet erbt Mara McMillan das Café ihrer geliebten Großmutter in Dublin. Im Moment ihrer größten Trauer um ihre Granny findet Mara Beistand und Stütze von ungeahnter Seite, nämlich dem Pub-Besitzer ...

Völlig unerwartet erbt Mara McMillan das Café ihrer geliebten Großmutter in Dublin. Im Moment ihrer größten Trauer um ihre Granny findet Mara Beistand und Stütze von ungeahnter Seite, nämlich dem Pub-Besitzer Cliff. Eigentlich wäre es der Grundstein für eine gute Zusammenarbeit zwischen der frischgebackenen Cafébesitzerin und dem Pub-Besitzer gegenüber. Dann kommt den beiden jedoch zuerst die Leidenschaft dazwischen und dann auch noch ein unmoralisches Angebot von Cliff, das Mara nicht ablehnen kann. Nach mehreren Anschlägen auf ihr Café steht sie nämlich mit dem Rücken zur Wand und lässt sich trotz größter Bedenken auf den Handel ein.

Dieser Roman ist der zweite Band der Von-Cider-bis-Liebe-Reihe. Er bildet eine ganz eigenständige Geschichte, bietet aber auch ein wunderbares Wiedersehen mit Clare und James aus „Apfelfieber“. Die ungewöhnliche Beziehung zwischen Mara und Cliff sorgte beim Lesen für mächtig viel Spannung und aufregende Schwingungen zwischen den beiden. Besonders gut gelungen fand ich die Charakterentwicklung von Mara von der völlig überforderten Loserin der Familie zu einer selbstbewussten und selbstbestimmten jungen Frau. Maras Familie ist nämlich leider von der übelsten Sorte, die wünscht man wirklich niemandem. Da konnte ich beim Lesen nur fassungslos den Kopf schütteln.

Richtig gut getroffen sind auch die Vibes der irischen Hauptstadt, aber da die Autorin bekanntermaßen Dublin gut kennt, hatte ich hier auch nichts anderes erwartet. Es war reinster Lesegenuss, sich an die Stadt an der Liffey versetzen zu lassen und die typische Atmosphäre im Viertel Temple Bar in sich aufzusaugen.

Ganz große Lesefreude, und ich werde diese Reihe auf jeden Fall weiterlesen!

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