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Veröffentlicht am 15.02.2024

Kann Liebe jemals enden?

Love And Other Words – Nichts als Liebe
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Ganz harmlos kommt diese Geschichte um die Ecke geschlendert. Es beginnt mit dem zufälligen Aufeinandertreffen von Macy und Elliot. Die beiden verbindet eine gemeinsame Vergangenheit, aber seit unglaublichen ...

Ganz harmlos kommt diese Geschichte um die Ecke geschlendert. Es beginnt mit dem zufälligen Aufeinandertreffen von Macy und Elliot. Die beiden verbindet eine gemeinsame Vergangenheit, aber seit unglaublichen elf Jahren haben sie sich nicht mehr gesehen. Was so beiläufig mit diesem Wiedersehen beginnt, nimmt bald erstaunliche Wendungen. Denn sehr schnell wird klar, dass die früheren Ereignisse keineswegs verarbeitet oder geklärt sind.
In Rückblenden erfahren wir die Geschichte von Macy und Elliot, ihr Kennenlernen und ihr Zusammenwachsen.

Beide Zeitebenen sind mir beim Lesen rasch ans Herz gewachsen, wobei ich tatsächlich die Kapitel über die Jugendlichen noch ein klein wenig besser fand, weil darin die Charaktereigenschaften der beiden noch stärker zum Ausdruck kamen. Außerdem mochte ich den selbstverständlichen Umgang der beiden miteinander und ihre Gespräche in Macys Bücherzimmer so gerne. Apropos Bücherzimmer: Macys Vater hat für sie den begehbaren Kleiderschrank zu einer eigenen kleinen Bibliothek umgebaut. Was für ein Träumchen! Dazu heißt es im Buch ganz wunderbar: „… wurde es langsam so gemütlich wie im Inneren einer Wunderlampe.“ Wie schön ist das denn bitte? Überhaupt konnte ich mich so sehr in die beiden Booklovers hineinfühlen, und ganz besonders mochte ich ihr kleines Spielchen, indem sie einander dauernd nach dem aktuellen Lieblingswort fragen.

Beim Lesen entwickelte der Roman einen derartigen Sog, dass ich ihn tatsächlich an einem Wochenende weggesuchtet habe. Das Ende hat mich dann jedoch völlig zerstört. Darauf war ich wirklich emotional nicht gefasst. Während ich noch gegrübelt habe, wie das eine Ereignis einzuordnen war, hat mich eine andere Wendung völlig hinweggefegt und in Tränen aufgelöst.

Ich konnte dieses Buch kaum aus den Händen legen und spreche gerne eine Leseempfehlung aus!

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Veröffentlicht am 13.02.2024

Drama im Frühling

Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse
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Vier Schwestern. Vier wunderschön gestaltete Blumencover. Ein Setting im traumhaft schönen Wales. Es war alles da und ich habe mich riesig auf die Reihe der Season Sisters gefreut.

Die erste Ernüchterung ...

Vier Schwestern. Vier wunderschön gestaltete Blumencover. Ein Setting im traumhaft schönen Wales. Es war alles da und ich habe mich riesig auf die Reihe der Season Sisters gefreut.

Die erste Ernüchterung trat allerdings leider direkt beim Prolog ein, denn schon auf Seite 10 war für mich das große Geheimnis der Geschichte offensichtlich.

Ich habe dann versucht, dies auszublenden und mich ganz auf die Handlung einzulassen, die auf zwei Zeitebenen erzählt wird: In der Gegenwart wird Spring Season (ja, sie heißt wirklich so!) zu Sozialstunden bei Sophia Fowler verdonnert. Es entspinnt sich eine schöne Geschichte der Läuterung, wie sich die rebellische Spring und die ältere Dame Sophia miteinander anfreunden, und schließlich stellt sich überraschend heraus, dass beide gemeinsame Wurzeln haben. Beide hatten ihre gemeinsame Heimat in Wales fluchtartig hinter sich gelassen und brechen nun genau dorthin auf, um Konflikte der Vergangenheit endlich zu klären.

Parallel dazu werden Geschehnisse aus dem 19. Jahrhundert erzählt, und diesen Handlungsstrang fand ich sogar noch ansprechender zu lesen, auch wenn wegen des spoilernden Prologs rasch klar war, wohin die Geschehnisse führen würden.

An sich war die Geschichte angenehm zu lesen und gerade das Kennenlernen der beiden Frauen sehr spannend. Ab dem Punkt, an dem Sophia und Spring in Wales ankommen, nimmt die Handlung jedoch beinah groteske Züge an. Da war für meinen Geschmack viel zu viel Drama in ein einziges Buch gepackt: Drogensucht, Spielsucht, Intrigen, Betrug, Hippie-Eltern, die im Beisein ihrer vier Töchter freie Liebe praktizieren, Mordversuche, Erpressung. Dazu verflachten die Charaktere, die anfangs noch so schön geschildert waren. Sophia wurde nur noch zur erzählenden Scheherazade, die Intrigantin war einfach nur bitterböse ohne Tiefe oder Erklärung. Dominierend waren vor allem die vielen, vielen Dramen. Ich habe diese Entwicklung sehr bedauert, weil die Geschichte an sich wirklich Potenzial geboten hätte, und ich hätte mir da einfach viel mehr Emotionen gewünscht und eine schlüssige Auserzählung der Charaktere. Auch Wales als Setting war nicht wirklich zu spüren.

Eine Geschichte mit Potenzial, das hoffentlich in den weiteren Teilen ausgeschöpft wird.

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Veröffentlicht am 12.02.2024

Leuchten in der Dunkelheit

Somebody to Love – Northern-Hearts-Reihe, Band 1 (Dein SPIEGEL-Bestseller | Limitierte Auflage mit Farbschnitt und Charakterkarte)
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Rebekka Weiler beweist mit der Northern-Hearts-Dilogie wieder einmal eindrucksvoll, wie gut sie gefühlvolle Geschichten voller Trauer und Liebe einfühlsam ausbreiten und erzählen kann.

„Den Hinterbliebenen ...

Rebekka Weiler beweist mit der Northern-Hearts-Dilogie wieder einmal eindrucksvoll, wie gut sie gefühlvolle Geschichten voller Trauer und Liebe einfühlsam ausbreiten und erzählen kann.

„Den Hinterbliebenen bleiben nur genau zwei Möglichkeiten: weitermachen oder durchdrehen. Und ich glaube, wir haben uns in den letzten Wochen beide, ohne es zu merken, für das Weitermachen entschieden.“

Acht Monate ist es her, seit Hendrik starb. Seitdem ist alles zerbrochen. Seitdem sind alle zerbrochen. Von den Drillingsgeschwistern Hendrik, Lene und Emil ist nur noch Emil übriggeblieben, denn Hendrik ist tot und Lene ist vor der Trauer nach Neuseeland geflüchtet. Auch Hendriks Freundin Freya kommt nicht über seinen Tod hinweg, vor allem weil sie die Umstände nicht verstehen kann.

Ein Zufallsfund und Nachforschungen bringen Bewegung in die Leben in Emil und Freya, weil sie herausfinden wollen, warum Hendrik sterben musste. Besessenheit und Verzweiflung liegen ganz nah beieinander, und dann gesellt sich völlig überraschend noch ein weiteres Gefühl dazu: Tiefe Zuneigung zueinander. Aber ein Miteinander darf es nicht geben, denn Hendrik war Emils Bruder und Freyas Freund.

Vor dem Hintergrund der südnorwegischen Landschaft erzählt die Autorin einfühlsam, wie sich die beiden Trauernden finden. Dabei nimmt sie sich alle Zeit für ihre Erzählung, nichts wirkt überstürzt, so dass man beim Lesen wirklich mitfühlen und mitspüren kann. Man versteht die Charaktere, ihre Gefühle von Trauer, Angst und Mutlosigkeit. Besonders schön finde ich, dass die verschiedenen Arten der Trauer nicht bewertet, sondern nicht wertend geschildert werden. Durch den Handlungsstrang der Suche nach der Ursache für Hendriks Tod erhält die Story zusätzlich Tempo und Spannung, und die wunderbare Schilderung der südnorwegischen Landschaft verleiht ihr Atmosphäre und Tiefe. Auch die Nebencharaktere sind so liebevoll herausgearbeitet, dass sie helfen, die Story und ihre Hauptcharaktere zu tragen.

Leseempfehlung von Herzen für diese tieftraurige und dennoch wunderschöne Erzählung mit viel Tiefe und Gefühl.

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Veröffentlicht am 10.02.2024

Wahre Liebe endet niemals

The Things we leave unfinished
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Die Welt bricht um Georgia Stanton zusammen, nachdem sie vor den Augen der Welt betrogen und gedemütigt wurde. Sie verkriecht sich ins heimische Colorado, um ihre Wunden zu lecken und sich um den literarischen ...

Die Welt bricht um Georgia Stanton zusammen, nachdem sie vor den Augen der Welt betrogen und gedemütigt wurde. Sie verkriecht sich ins heimische Colorado, um ihre Wunden zu lecken und sich um den literarischen Nachlass der wichtigsten Person in ihrem Leben zu kümmern: Ihre Urgroßmutter Scarlett Stanton war die Verfasserin gefühlvoller Liebesromane, denen vor allem eines gemeinsam war: Das Happy-End. Doch da gibt es ein einziges Manuskript, das unvollendet geblieben ist. Und wenn es nach Georgia geht, soll es das auch bleiben, denn nichts Geringeres liegt ihm zugrunde als die große, tragische Liebesgeschichte von Urgroßmutter Scarlett und ihrem geliebten Jameson.

Ganz anders sehen das jedoch Georgias Mutter und der Verlag. Und für die Aufgabe der Fertigstellung wünschen sie sich ausgerechnet Bestsellerautor Noah Harrison, berühmt für die herzzerreißenden Enden seiner Romane.

Auf zwei Zeitebenen erleben wir zum einen die Hahnenkämpfe, die Georgia und Noah miteinander ausfechten, und zum anderen erleben wir die zu Herz gehende Romanze zwischen Scarlett und Jameson im zweiten Weltkrieg. Beide Geschichten werden mit Bedacht ausgebreitet, so dass man immer tiefer in sie hineintaucht. Gerade die Kriegssituation und die unendliche Liebe zwischen Scarlett und ihrem Jameson haben mich tief berührt.

Aber auch die weitere Geschichte des unvollendeten Manuskripts und das prickelnde Gekabbel von Georgia und Noah ließ mir diesen Handlungsstrang sehr ans Herz wachsen.
Während die Erzählung weiter voranschreitet, erfasst man nach und nach die Zusammenhänge, Handlungsfäden verbinden sich auf erstaunliche Weise, wobei man beim Lesen immer das Gefühl behält, etwas übersehen zu haben. Bis man am Ende die Wahrheit erkennt und einfach nur in Tränen ausbricht.

Mir hat dieser Roman das Herz erst weit geöffnet und es dann völlig zerbrochen, ehe ich die Scherben wieder zusammengekehrt habe. Eine zutiefst emotionale Geschichte, für die ich gerne und schniefend eine Leseempfehlung ausspreche.

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Veröffentlicht am 05.02.2024

Im Meer geboren, um zu sein

Sirens – Das Glühen der Magie
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Eine Sirene. Die letzte ihres Schwarms. Auf der Flucht. So sieht Regans Leben seit der Ermordung ihrer Eltern durch die feindlichen Nox aus. An keinem Ort bleibt sie lange, damit nicht auch sie aufgespürt ...

Eine Sirene. Die letzte ihres Schwarms. Auf der Flucht. So sieht Regans Leben seit der Ermordung ihrer Eltern durch die feindlichen Nox aus. An keinem Ort bleibt sie lange, damit nicht auch sie aufgespürt werden kann. Doch genau das passiert in London, jedoch wird sie nicht von ihren Feinden gefunden, sondern vom verbliebenen Rest ihres Schwarms, der Artaga, der nun ausgerechnet ihre Hilfe benötigt, denn Regan ist die letzte Seaborn.

Ein Wahnsinn, was diese Urban Fantasy alles beinhaltet und zu bieten hat. Die Story an sich ist spannend und wirklich actionreich. Dazu wird die zugrundeliegende Legende der Sirenen so wohldosiert und vor allem schlüssig vermittelt, dass man davon nicht überfordert wird. Am besten gefielen mir jedoch die wirklich wunderbar geschilderten Charaktere in ihrer Vielschichtigkeit, die frechen Dialoge und die prickelnde Romance. Womöglich hat auch eine gewisse Wasserdrachen-Dame namens Shen mit ihrer unvergleichlichen Art einen großen Anteil daran, dass die Lektüre so viel Spaß machte. Und nicht zuletzt wartet die Fantasy mit überraschenden Wendungen auf, die ich so nicht habe kommen sehen!

Mich konnte diese Geschichte voll und ganz überzeugen und begeistern. Ich warte daher sehnsüchtig auf die Fortsetzung, die im Herbst erscheinen soll!

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