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Veröffentlicht am 05.02.2024

Das heiße Herz des kühlen Isländers

Das kleine Kräutercafé – Waffelherzen
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Das Frankfurter Kräutercafé „Alles grün“ müsste im Moment eigentlich eher „Alles steht Kopf“ heißen, denn während Natàlia von der Nachricht überrascht wird, dass sie schwanger ist, wird Isa vom isländischen ...

Das Frankfurter Kräutercafé „Alles grün“ müsste im Moment eigentlich eher „Alles steht Kopf“ heißen, denn während Natàlia von der Nachricht überrascht wird, dass sie schwanger ist, wird Isa vom isländischen Patissier Rúrik zur Backmeisterschaft herausgefordert. Da dreht sich bei der einen alles um die Wohnungssuche und Hormone, bei der anderen alles um Pralinen und, nun ja, auch Hormone, denn der so kühl anmutende Rúrik verbirgt einen wahren Vulkan unter seiner Oberfläche.

Auch Natàlias Partner Robert wächst bei der Arbeit alles über den Kopf hinaus und er sieht einem handfesten Burn-out entgegen.

Einzig Yul, Isas Sohn, hat wie immer den Durchblick. Vor allem hat er interessante Einblicke in Rúriks Vergangenheit.

Der Roman knüpft direkt an den Vorgängerband an und spinnt die Geschichte der Beteiligten nahtlos weiter. Die Autorin hat hier meines Erachtens eine moderne Romanform gefunden, die sich vom üblichen Schema freimacht, bei einer mehrteiligen Reihe in jedem Band ein anderes Paar „abzuhandeln“. Stattdessen begleiten wir die im ersten Teil liebgewonnenen Personen weiter auf ihrem Weg und verfolgen ihre Entwicklungen. Und die sind tatsächlich äußerst aufregend, spannend und teilweise auch unerwartet, so dass man beim Lesen bestens unterhalten wird. Da wären zum einen die Einblicke in die Welt der Spitzen-Patisserie mit all ihren Feinheiten und Köstlichkeiten, dann aber auch so erfrischend bodenständige Themen wie die Wohnungssuche mitten in Frankfurt und die Schwangerschaftsbeschwerden.

Einzig der Vulkan der Gefühle von Isa und Rúrik hätte sich gerne ein Beispiel an seinen isländischen Kollegen nehmen dürfen und sich ein wenig explosiver zeigen dürfen, aber da hat sich der kühle Isländer von meinen persönlichen Wünschen (noch) unbeeindruckt gezeigt! Daher sehe ich voller Sehnsucht und Vorfreude dem dritten Teil der Reihe entgegen, wenn wir die Frankfurter Freundesgruppe weiter begleiten dürfen.

Gerne spreche ich eine Leseempfehlung für die „Waffelherzen“ aus und freue mich auf eine weitere Fortsetzung der Frankfurt-Reihe.

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Veröffentlicht am 02.02.2024

Skurrile Verbrecherjagd in Dänemark

Lobster, Mord und Meeresrauschen – Tante Tilli ermittelt
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Es ist eine verrückte Schnitzeljagd, die uns im neuen Roman von Patricia Grob erwartet. Tante Tilli möchte sich auf der Flucht vor ihrem erbschleichenden Neffen nach Las Vegas verdrücken, landet dann jedoch ...

Es ist eine verrückte Schnitzeljagd, die uns im neuen Roman von Patricia Grob erwartet. Tante Tilli möchte sich auf der Flucht vor ihrem erbschleichenden Neffen nach Las Vegas verdrücken, landet dann jedoch im falschen Flieger und damit im dänischen Aahus. Der Mitarbeiter eines Reisebüros verschlampt ihren Koffer, sie strandet im Wohnort ihres Ex-Mannes Tosh, und der wird kurz darauf ermordet aufgefunden. Tilli beginnt zu ermitteln.
So weit, so turbulent. Die Geschichte ist eine Ansammlung skurriler Charaktere und klamaukhafter Situationen. So taucht Tilli auch mal auf einen Misthaufen ab, um sich außer Sichtweite zu bringen, und es landet ein dänisches Auto in Schweden, während Tilli ohne Auto, dafür aber mit Yacht und neuen Erkenntnissen zurückkommt. Mir persönlich war es stellenweise ein wenig zu viel, besonders weil es mir nicht immer gelang, die Zusammenhänge herzustellen. Die Motivation war oft unklar, daher war es schwierig, die Handlungen und Aktionen von Tilli nachzuvollziehen. Da hat mich die Geschichte leider etwas verloren.

Am Ende werden alle Fragen aufgelöst, und es gibt einige Überraschungen, die hier natürlich nicht verraten werden sollen. Mich persönlich konnte die Geschichte leider nicht überzeugen, mir fehlte einfach die Linie in der Handlung, wahrscheinlich war ich einfach nur nicht die richtige Leserin für diese Geschichte. Aber sicher eine unterhaltsame Lektüre für alle, die auf außergewöhnlich gestrickte Geschichten mit skurrilen Charakteren stehen.

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Veröffentlicht am 31.01.2024

Schicksalhafte Begegnungen

Schicksal der Welten
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Drei Jugendliche, deren Wege sich auf schicksalhafte Weise kreuzen, und die dabei Erstaunliches herausfinden… über sich und über die Welt, in der sie zu leben glauben.

Ein seltsamer Traum der 17-jährigen ...

Drei Jugendliche, deren Wege sich auf schicksalhafte Weise kreuzen, und die dabei Erstaunliches herausfinden… über sich und über die Welt, in der sie zu leben glauben.

Ein seltsamer Traum der 17-jährigen Anna bringt für sie einige Ereignisse ins Rollen, doch erst die Begegnungen mit Rob und Eva verändern das Leben aller drei grundlegend.

Die wunderschön erzählte Fantasy-Geschichte ist wohl eher als Jugendbuch angelegt, aber ich muss gestehen, dass ich das Buch beim Lesen nicht mehr aus der Hand legen konnte. Die Geschichte entwickelt einen magischen Sog, ist wunderbar flüssig und spannend erzählt. Und vor allem überzeugte mich der Fantasy-Anteil sehr, der unheimlich schlüssig dargelegt wurde. Da wurde die Magie nicht genutzt, um logische Schwächen zu kaschieren, sondern ist wunderbar in die Handlung eingebunden. Besonders gut gefielen mir auch die Dialoge zwischen den Jugendlichen und der Humor, der die Geschichte schön auflockert. Mein absolutes Highlight jedoch war ein sprechender Kaktus. Ja, ein Kaktus! Das fand ich wirklich erfrischend und originell. Der zweite Teil der Reihe liegt hier schon bereit zum Lesen und ich bin mächtig gespannt, wie es weitergeht!

Ein wunderbarer Jugend-Fantasy-Roman, für den ich gerne eine Leseempfehlung ausspreche.

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Veröffentlicht am 29.01.2024

Drama, Baby!

Wir irgendwann
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Irgendwann werde ich diesen Roman vielleicht verstehen. Aber nicht heute, denn ich bin noch immer zutiefst verstört.

Der Roman ist in einem wirklich hervorragenden Schreibstil verfasst, die Geschichte ...

Irgendwann werde ich diesen Roman vielleicht verstehen. Aber nicht heute, denn ich bin noch immer zutiefst verstört.

Der Roman ist in einem wirklich hervorragenden Schreibstil verfasst, die Geschichte lässt sich unglaublich flüssig lesen. Die Story spielt in der wunderbaren Kulisse Schottlands und führt die Geschichte von „Irgendwo du“ weiter, in der die junge Vic überraschend erfahren hatte, dass sie adoptiert wurde. Nun wird die Geschichte von Emmeline erzählt, Vics leiblicher Mutter, die sich nicht einmal daran erinnern kann, jemals schwanger gewesen zu sein.

Diese Erklärung fand ich schon am Ende des ersten Bandes äußerst verwegen und fantasievoll, konnte und wollte mich aber zunächst mit ihr abfinden. Im Fortgang der Geschichte wird die Unglaubwürdigkeit der Konstruktion, das künstliche Drama jedoch auf die Spitze getrieben. Immer noch realitätsfernere Zusammenhänge werden hergestellt, und ab einem gewissen Punkt konnte mich auch der wirklich hervorragende Schreibstil nicht mehr über die inhaltlichen Schwächen des Romans hinwegheben. Es wurde mir schlicht zu absurd, und ab diesem Punkt hatte mich die an sich berührende Geschichte dann leider auch emotional verloren.

Daher kann ich für diesen Roman leider keine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 23.01.2024

Leben und Sterben auf der rauen Insel

Hildur – Die Spur im Fjord
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Isafjörður ist ein abgelegener Außenposten Islands, an den sich der finnische Polizist Jakob versetzen lässt im Rahmen seiner Ausbildung. Dort hofft er nach aufwühlenden familiären Problemen auf einen ...

Isafjörður ist ein abgelegener Außenposten Islands, an den sich der finnische Polizist Jakob versetzen lässt im Rahmen seiner Ausbildung. Dort hofft er nach aufwühlenden familiären Problemen auf einen ruhigen Dienst in der wilden Landschaft der Westfjorde und viel Zeit, um isländische Pullover zu stricken. Vor Ort trifft er auf die surfende Kriminalbeamtin Hildur. Bald ist es vorbei mit der scheinbaren Ruhe, und eine Mordserie erschüttert ganz Island. Dabei wird auch an einem tragischen alten Fall gerüttelt, der Hildur ganz persönlich betrifft.

Die Autorin dieses Kriminalromans ist eine Finnin, die vor rund zwanzig nach Island gezogen ist und heute dort mit ihrer Familie lebt, und zwar genau in Isafjörður. Dadurch gewinnt der Roman für mich eine äußerst hohe Authentizität. Vieles habe ich von meiner eigenen Reise nach Island wiedererkannt, und die Geschichte bietet zusätzlich großartige und überzeugende Einblicke in die isländische Gesellschaft und das Leben auf der Insel hoch im Norden. Eine kleine Note von Übersinnlichem, die ich an der isländischen Kultur und Literatur so sehr schätze, würzt die Geschichte zusätzlich. Einzig der Kriminalfall selbst konnte mich nicht voll und ganz überzeugen. Mir kam da zu wenig Spannung auf, auch das Tempo blieb eher überschaubar, und die Auflösung des Falls bot keine zusätzlichen Überraschungen.

Da mich jedoch das Setting und die Charaktere so überzeugt haben, werde ich diese Reihe gerne weiterverfolgen.

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