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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.01.2024

Die Ungeheuerlichen Fünf

Minen der Macht
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Kaum ist die Gefahr durch den Unheiler gebannt, zieht weiteres Ungemach über der schützenden Kuppel von Grubenstedt auf. Ein grausamer Mord geschieht und bringt damit das Haus Feehlenwerk in diplomatische ...

Kaum ist die Gefahr durch den Unheiler gebannt, zieht weiteres Ungemach über der schützenden Kuppel von Grubenstedt auf. Ein grausamer Mord geschieht und bringt damit das Haus Feehlenwerk in diplomatische Bedrängnis. Wieder einmal müssen der Hauptmann Gunter, der Aschling Rami, die adlige Zauberin Nasiima, der rotbärtige Wirt Woulf und die unerschrockene Schlammkriecherin Kröte ihren Mut und ihre Fähigkeiten zusammenwerfen, um die Ehre des Hauses wiederherzustellen. Doch bald müssen sie erfahren, dass es um so viel mehr geht.

Auf diese Fortsetzung hatte ich sehnsüchtig gewartet, denn bereits der Auftaktband hatte mich mit seinem außergewöhnlichen Worldbuilding und den genialen Charakteren in seinen Bann gezogen. Der Folgeband kann sich nun, nachdem die Parameter bereits eingeführt sind, direkt aufs Geschehen konzentrieren, was die Geschichte für mich nochmal um einiges spannender gemacht hat. Es geht nämlich um nichts anderes als eine höchst komplexe Mordserie, die es aufzuklären gilt.

Den ganz besonderen Reiz dieser Reihe liegt für mich in dem rabenschwarzen und stellenweise durchaus deftigen Humor, der aber haargenau zu dieser Story und der Welt von Grubenstedt passt. Der Geschichte merkt man nicht an, dass sie aus fünf Federn, pardon von den fünf Federn stammt, sondern sie liest sich hervorragend wie aus einem Guss.

Ich kann die weiteren Bände der wohl vierteiligen Reihe kaum erwarten, denn bereits jetzt steht fest, dass es noch so einige Rätsel zu lösen gilt! Diese Reihe kann ich allen nur ans Herz legen, weise jedoch darauf hin, dass die Bände zwingend in der erschienenen Reihenfolge und keineswegs unabhängig voneinander zu lesen sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.01.2024

England während des 2. Weltkriegs

Weil du meine Tochter bist
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Eine Jugendsünde sorgt dafür, dass Joshua die junge Viv sozusagen heiraten muss, um die Ehre für sie und ihr ungeborenes Kind zu retten. Doch Viv stammt aus einer streng katholischen Familie, und diese ...

Eine Jugendsünde sorgt dafür, dass Joshua die junge Viv sozusagen heiraten muss, um die Ehre für sie und ihr ungeborenes Kind zu retten. Doch Viv stammt aus einer streng katholischen Familie, und diese bietet dem jüdischen Joshua lieber Geld, damit sich der junge Musiker nach New York verzieht, anstatt ihn als Schwiegersohn zu akzeptieren. So kommt es, dass Viv zwar auf dem Papier verheiratet ist, ihre Tochter Maggie aber unter dem Dach ihrer strengen Eltern aufziehen muss. Da bricht der 2. Weltkrieg aus und verändert alles. Richtig schlimm wird es, als der Priester der Kirche ihrer Eltern Viv nötigt, die kleine Maggie im Rahmen der Kinderverschickungen zu einer Familie aufs Land zu geben. Viv versucht verzweifelt, den Kontakt zu ihrer geliebten Tochter zu halten, spürt jedoch den immer stärker werdenden Einfluss der reichen und kinderlosen Pflegeeltern. Dann kommt es zu einer Bombardierung des Hauses dieser Familie, und Viv muss sich mit Maggies Tod abfinden.

Mich hatte die Geschichte wahnsinnig gereizt, weil das Kapitel der Kinderlandverschickung in England an sich so unglaublich und mit soviel Hoffnung, Bangen und Leid verbunden ist. Als Mutter kann man noch nicht einmal hypothetisch ohne Schmerzen über diese Frage nachdenken. Es waren brutale Entscheidungen, und so manches Mutterherz und auch Kinderherz ging dabei zu Bruch, wobei es auch viele glückliche Fälle gab.

Leider konnte der Roman meiner Erwartung nicht gerecht werden. Die Charaktere waren teilweise für meinen Geschmack zu eindimensional böse gestrickt. Da wurde nicht über Motive oder Gründe nachgedacht, sondern etwa Vivs Mutter oder die Pflegemutter Mrs. Thompson waren recht oberflächlich als niederträchtig beschrieben, ohne den Figuren Tiefe und Charakter zu geben.

Zum anderen ist der Klappentext irreführend formuliert und stimmt nicht wirklich mit dem Fortgang der Handlung überein. Und nicht zuletzt konnte mich das letzte Viertel des Romans kaum überzeugen. Da gab es viele Ungereimtheiten, die sich auch zum Ende hin nicht auflösen ließen oder unglaubwürdig blieben.

Gut hingegen hat mir die Entwicklung von Viv gefallen, die einen beeindruckenden Weg geht vom gefallenen Mädchen zur selbständig für sich und ihre Tochter sorgenden jungen Frau während des Krieges.

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Veröffentlicht am 12.01.2024

Das grausame Spiel mit der Wahrheit

Spiel der Lügner
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Eine Reality-Show in einem abgelegenen Waldgebiet in Wales. Sieben Kandidaten, die alle ein dunkles Geheimnis haben. Ein skrupelloser TV-Produzent ohne Gewissen.
Wie sehr habe ich mich auf den zweiten ...

Eine Reality-Show in einem abgelegenen Waldgebiet in Wales. Sieben Kandidaten, die alle ein dunkles Geheimnis haben. Ein skrupelloser TV-Produzent ohne Gewissen.
Wie sehr habe ich mich auf den zweiten Band rund um die walisische Ermittlerin FFion Morgan gefreut, und was soll ich sagen: Ich wurde positiv überrascht! Der Kriminalroman konnte mich vorbehaltlos begeistern und überzeugen.

Der Fall an sich ist herrlich knifflig und lädt zum Raten und Spekulieren ein. Wieder sorgen walisische Sprachsprengsel für Lokalkolorit. Im Gegensatz zum ersten Band ist der Kreis der agierenden Personen nicht unbedingt kleiner, aber wesentlich übersichtlicher und besser zuzuordnen, was das Lesevergnügen definitiv erhöhte. Ffions schnodderige Schnauze und Sprüche sorgen für den unverwechselbaren Humor, und dieses Mal bekommt sie mit Dave einen tierischen Sidekick. Der Hund aus dem Tierheim ist ein Alptraum auf vier Pfoten für Ffion und sorgt für herrliche Situationen.

Bei der Auflösung des Falls wendet die Autorin erneut den Kniff an, Szenen zu wiederholen, dann jedoch aus anderen Blickwinkeln. Dies verschafft neue Erkenntnisse und Einsichten und bringt allmählich auch für die Lesenden Licht in die Angelegenheit. Ich konnte das Buch kaum noch vor Spannung aus den Händen legen. Und tatsächlich schaffte es die Autorin, mich am Ende mit der Auflösung völlig zu überraschen.

Klare Leseempfehlung für diese Buchreihe, die ich garantiert weiterverfolgen werde.

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Veröffentlicht am 09.01.2024

Folge dem weißen Kaninchen!

Das kleine Bücherdorf: Winterglitzern
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Die Jagd nach einer ganz besonderen Ausgabe von „Alice im Wunderland“ führt die Münchnerin Vicky ins abgelegene Schottland. Für das Auktionshaus ihres Vaters soll sie dem Buchhändler Graham und dessen ...

Die Jagd nach einer ganz besonderen Ausgabe von „Alice im Wunderland“ führt die Münchnerin Vicky ins abgelegene Schottland. Für das Auktionshaus ihres Vaters soll sie dem Buchhändler Graham und dessen Sohn Finlay die wertvolle Erstausgabe abluchsen. Was in wenigen Stunden abgewickelt sein soll, entpuppt sich als langwieriges Unterfangen. So wie Alice durch den Kaninchenbau und das Wunderland irrt, findet sich Vicky in einem Bücherdorf voller skurriler Bewohner wieder. Zumindest erscheinen sie Vicky so auf den ersten Blick. Durch eine Verwechslung fängt Vicky als Aushilfe in Grahams Buchhandlung an, und bald wachsen ihr die Bewohner von Swinton-on-Sea immer mehr ans Herz, ganz besonders Graham, Finlay und dessen vorwitzige Freundin Gertie. Doch da ist ja noch diese Lüge im Raum.

Die Geschichte liest sich einfach ganz zauberhaft. Ich konnte mich ganz in Vicky hineinversetzen, wie sie zuerst von den vielen handfesten Charakteren im Dorf überfordert ist und sich dann immer mehr in die Gemeinschaft hineinfindet. Die Autorin hat sich bewusst viel Zeit genommen, um in die Welt des schottischen Bücherdorfs hineinzuführen und sich dort ganz wohlzufühlen. Die Romanze zwischen Vicky und Graham kommt daher erst spät in Schwung, dafür dann aber umso herzerwärmender.

Richtig gut gefiel mir der Schreibstil mit Herz und Humor, vor allem auch die liebevoll eingestreuten Zitate aus „Alice im Wunderland“, die uns durch das schottische Bücherwunderland geleiten und begleiten.

Ich hatte bereits den dritten Band Herbstleuchten gelesen und werde nun auf jeden Fall die Lücke mit dem Frühlingsfunkeln in Band zwei schließen.

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Veröffentlicht am 07.01.2024

Wer zieht die Bohne?

Winterliebe auf der Kamelien-Insel
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Jede der wunderbaren Buchreihen von Tabea Bach hat auch einen kleinen Weihnachtsband. Nach schon zwei Ausflügen in die Bretagne zur Kamelien-Insel habe ich mich noch einmal dorthin entführen lassen für ...

Jede der wunderbaren Buchreihen von Tabea Bach hat auch einen kleinen Weihnachtsband. Nach schon zwei Ausflügen in die Bretagne zur Kamelien-Insel habe ich mich noch einmal dorthin entführen lassen für eine Weihnachtsepisode. In deren Mittelpunkt steht nicht nur Töpferin Rozenn, sondern vor allem auch das Fest der Heiligen Drei Könige, also der heutige Tag!

Das Fest der Drei Könige wird in Frankreich ganz besonders groß gefeiert und traditionell gibt es eine Galette des Rois. Dieser Dreikönigskuchen ist eine köstliche Tarte mit einer Mandelfüllung. Was diesen Kuchen so einzigartig macht, ist die kleine Figur, die vor dem Backen darin versteckt wird. Manchmal ist dies eine getrocknete Bohne, manchmal aber auch wie im Buch eine kleine Tonfigur, die in Anlehnung an die ursprünglich verwendeten Bohnen Fève genannt wird.

Wir leben hier in unmittelbarer Nähe zur französischen Grenze, und da finden diese Traditionen natürlich auch ihren Weg zu uns. Im Kindergarten und in der Grundschule gibt es immer am 6. Januar eine Galette des Rois. Jedes Jahr ist es wieder spannend, wer „den König zieht“, also die Bohne findet und für einen Tag König wird. Ich erinnere mich an ein Jahr, in dem dies meiner jüngsten Tochter gelungen ist. Sie bekam dann eine goldene Papierkrone als Königin, durfte sich aus dem Kreis ihrer Freunde einen König aussuchen und brachte die Bohne wie eine Trophäe nach Hause!

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