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Veröffentlicht am 14.12.2023

Ein Licht in finstersten Zeiten

Der Buchclub – Ein Licht in dunklen Zeiten
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Ein bewegendes Stück Zeitgeschichte ist „Der Buchclub – Ein Licht in dunklen Zeiten“. Das Herz der Geschichte und des Londoner Vorortes Beechwood, in dem sich „Binghams Bücher“ befindet, ist Gertie Bingham. ...

Ein bewegendes Stück Zeitgeschichte ist „Der Buchclub – Ein Licht in dunklen Zeiten“. Das Herz der Geschichte und des Londoner Vorortes Beechwood, in dem sich „Binghams Bücher“ befindet, ist Gertie Bingham. Sie steht an einem Wendepunkt ihres Lebens, denn nach dem Tod ihres geliebten Ehemannes Harry möchte sie sich eigentlich zur Ruhe setzen. Tatsächlich ändert sich ihr Leben schlagartig, aber das liegt keineswegs am wohlverdienten Ruhestand. Vielmehr bringt ein jüdisches Flüchtlingsmädchen aus Deutschland frischen Wind in ihren Haushalt, und dann bricht Krieg aus und verändert alles.

Beim Einstieg in die Geschichte gab es noch eine gewisse Distanz zu den Charakteren. Im Verlauf der Erzählung habe ich Gertie und ihre Ziehtochter Hedy sowie alle anderen Bewohner aber immer mehr ins Herz geschlossen. Gleiches gilt für den Buchclub, der am Anfang der Handlung noch eine recht nüchterne Institution ist, während er in den dunkelsten Stunden des Krieges im Luftschutzbunker zum Stern der Hoffnung für alle Schutzsuchenden wird. Und es sind wirklich die finstersten Stunden der Menschheit, über die wir hier sprechen. Besonders beeindruckend fand ich den Spirit der englischen Bevölkerung mit Durchhalteparolen und Zusammengehörigkeitsgefühl, wenn jede/r einen Beitrag leisten möchte und sich alle gegenseitig unterstützen und dann schon mal Essensmarken für eine Feier zusammenlegen.

Im Verlauf der Handlung fiel streckenweise die Einordnung der Geschehnisse etwas schwer, weil es nur selten Angaben zu Jahreszahlen gibt, wodurch die Erzählung ein wenig ins Schwimmen geriet. Da hätte ich mir präzisere Angaben gewünscht.

Gegen Ende hin steigerte sich der Roman jedoch noch einmal enorm und wurde dermaßen tragisch und emotional, dass bei mir hemmungslos die Tränen flossen, denn man hat trotz der fiktiven Personen immer vor Augen, dass wahre Geschehnisse und unendliches Leid dahinterstehen.

Eine berührende Geschichte über die große Kraft des menschlichen Zusammenhalts und das Licht, das Bücher auch in die dunkelste Nacht bringen können.

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Veröffentlicht am 08.12.2023

Selbstverwirklichung einer starken Frau

Ich bin Frida
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Gegen die grauen, kalten Wintertage musste Farbe her, und was wäre da besser geeignet als „Ich bin Frida“ von Caroline Bernhard? Farbe, weil natürlich die Kunstwerke von Frida Kahlo vor Aussagekraft und ...

Gegen die grauen, kalten Wintertage musste Farbe her, und was wäre da besser geeignet als „Ich bin Frida“ von Caroline Bernhard? Farbe, weil natürlich die Kunstwerke von Frida Kahlo vor Aussagekraft und Farbigkeit nur so strotzen! Farbe aber auch, weil Frida Kahlo eine ausnehmend starke Persönlichkeit war, die mit ihrer Erscheinung Farbe in jeden Raum brachte.
Die Autorin hat sich einem Lebensabschnitt der mexikanischen Künstlerin gewidmet, der mir ehrlicherweise bisher eher unbekannt war, nämlich ihre Zeit in New York ab Oktober 1938. Doch obwohl mir viele Einzelheiten und Entwicklungen neu waren, habe ich vor allem den Mensch Frida Kahlo mit allen Ecken und Kanten, Widersprüchen und Zweifeln, aber auch voller Kraft und Stärke wiedererkannt. Die Schilderungen zeugen von herausragenden Recherchen der Autorin, denn nur so kann man eine bekannte Künstlerin und die damalige Zeit so lebendig und plastisch auferstehen lassen.
Während anfangs noch die ungewöhnliche Beziehung mit ihrem Ehemann Diego Rivera und die damit verbundenen widersprüchlichen Gefühle im Mittelpunkt stehen, bricht Frida daraus aus. Aus Frida Rivera wird Frida Kahlo, und diese macht sich allein auf den Weg, um in New York ihre erste Einzelausstellung zu betreuen.

Besonders gelungen fand ich auch die Passagen über die Entstehungsprozesse von einzelnen Bildern. Frida Kahlo hat einige Bilder immer wieder geändert und ergänzt, und dies fand ich wahnsinnig aufschlussreich zu lesen. Ich muss zugeben, dass ich einige Bilder nun mit anderen Augen sehe.

Ein sehr gut recherchierter und schön erzählter Roman über eine außergewöhnliche Frau und Künstlerin.

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Veröffentlicht am 07.12.2023

Coming home for Christmas

New Wishes
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Was hab ich die New-Reihe von Lilly Lucas geliebt, und wie sehr fühlt sich jeder einzelne Band wie ein Nachhausekommen an! Ganz ehrlich? Ich war so deprimiert, als ich erfahren habe, dass es Green Valley ...

Was hab ich die New-Reihe von Lilly Lucas geliebt, und wie sehr fühlt sich jeder einzelne Band wie ein Nachhausekommen an! Ganz ehrlich? Ich war so deprimiert, als ich erfahren habe, dass es Green Valley in Wirklichkeit gar nicht gibt, sondern die Autorin diesen cozy Ort in den Rocky Mountains erfunden hat. Irgendwann werde ich hoffentlich einmal nach Colorado reisen, und dann werde ich so lange suchen bis ich Green Valley gefunden habe!
Bis dahin begnüge und tröste ich mich mit dem frisch erschienenen Weihnachtsband New Wishes, der der eigentlich abgeschlossenen Reihe noch eine süße Verlängerung schenkt. Prompt treffen wir auf alte Bekannte und geliebte Gesichter wie Lena und Ryan, Izzy, Grayson,... Auch die Hauptfigur dieses Bands, Rebecca, ist uns als Noahs Schwester natürlich schon längst bekannt, und viele haben so sehr gehofft, dass auch sie ihre eigene Geschichte bekommt. Das hat sie, und gleich was für eine süße Story: Pfarrerstochter meets Eishockeycoach. Da knistert es sehr bald zwischen den beiden ganz heftig, und ich fand die Vibes zwischen Rebecca und Leo schon sehr genial!

Ein wenig schade fand ich, dass das Ende so rasch auserzählt war. Da es sich um den Schlusspunkt hinter der Reihe handelt, hätte ich mir da gerne noch einen ordentlichen Sahneklecks mit Kirsche drauf gewünscht. Für mich hätte es gar nicht kitschig genug sein dürfen, aber vielleicht ist das auch nur das Wunschdenken eines Green-Valley-Addict! Oder vielleicht war es doch gar nicht der endgültige Abschied und wir dürfen noch irgendwann auf einen Nachschlag hoffen? So lange bitte, bis ich das echte Green Valley eines Tages doch noch gefunden habe und mich mit Izzy, Will, Lena im Olli´s treffen kann zu leckeren Onion Rings und gechillten Gitarrenklängen! Und weil man sich an Weihnachten etwas wünschen darf, würde dann auch Cole mal wieder in Green Valley vorbeischauen.

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Veröffentlicht am 02.12.2023

Das Haus am See

Wo die Libellen tanzen
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Es hat sich totgelaufen zwischen Valeria und Felix. Dabei hatte es so hoffnungsvoll begonnen, und Valeria war ihrer großen Liebe nach Berlin gefolgt, hatte für ihn ihre geliebte Arbeit als Klavierlehrerin ...

Es hat sich totgelaufen zwischen Valeria und Felix. Dabei hatte es so hoffnungsvoll begonnen, und Valeria war ihrer großen Liebe nach Berlin gefolgt, hatte für ihn ihre geliebte Arbeit als Klavierlehrerin aufgegeben, um dort miteinander eine Familie zu gründen. Doch manchmal spielt das Leben einfach anders. Felix arbeitet bis spät in die Nacht, mit der Schwangerschaft will es nicht klappen, und so wird Valeria immer einsamer, unzufriedener und frustrierter. Ein heftiger Streit bringt das Fass zum Überlaufen und Valeria packt ihre Sachen und flieht aus der gemeinsamen Wohnung.

Da ist noch eine Lücke in ihrem Leben, die geschlossen werden muss, und so reist sie in den Harz zur Ferienhütte ihrer Eltern, die ihr verstorbener Vater erbaut hatte und in der sie glückliche Kindheitsjahre verbracht hat. Nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters hat sich ein Schleier des Schweigens und Verdrängens auf Valeria und ihre Mutter gelegt, den nun bei ihrer Rückkehr aufzubrechen und sich aufzulösen beginnt.

Der Roman schildert einfühlsam Valerias Weg zu sich selbst, denn nichts anderes ist ihre Flucht aus ihrem bisherigen Leben, das ihr nun so gar nicht mehr passen mag. Ich konnte mich sehr gut in ihre Frustration hineinfühlen, wobei sich wieder einmal zeigt, dass das Leben einfach nicht schwarzweiß ist. Denn während ich Felix anfangs als unheimlich kalt und egoistisch erlebte, begann ich ihn im Verlauf des Romans zu verstehen, wohingegen ich befürchtete, dass Valeria sich verrennt und den Weg verliert. Die Abgeschiedenheit der Hütte bildet eine ganz wunderbare Kulisse für Valerias Suche nach der Vergangenheit und nach sich selbst.

Besonders gelungen fand ich die Dorfbewohner, allen voran Georg mit seiner rauen Schale und trockenen Sprüchen, aber ganz großem Herzen. Im Verlauf des Romans beginnen sich die Fäden aus der Vergangenheit mit denen der Gegenwart zu verknüpfen, sozusagen zu einem Faden der Ariadne, mit dessen Hilfe Valeria den Weg aus dem Labyrinth ihres verzwickten Lebens findet. Leider bricht die Erzählung eher abrupt ab und liefert in einem Epilog den Ausblick auf den weiteren Fortgang. Da hätte ich mir an dieser Stelle gewünscht, dass der Übergang mehr auserzählt worden wäre, um auch an dieser Stelle Valerias Gefühle und Motivation vollends verstehen zu können.

Ein wunderbar gefühlvoller Roman!

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Veröffentlicht am 30.11.2023

Darf ein Geschöpf seinen Schöpfer vernichten?

Der Wald
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Ein Blick in den Briefkasten, ein geheimnisvoller Umschlag und darin Pflanzensamen. Wer könnte da der Versuchung widerstehen, einfach mal zu schauen, was daraus wächst? Und genau diese Neugier hunderter ...

Ein Blick in den Briefkasten, ein geheimnisvoller Umschlag und darin Pflanzensamen. Wer könnte da der Versuchung widerstehen, einfach mal zu schauen, was daraus wächst? Und genau diese Neugier hunderter von Menschen weltweit sorgt dafür, dass sich weltweit plötzlich eine invasive Pflanze ausbreitet. Nicht nur, dass diese außergewöhnlich schnell wächst, nein, auch scheinen nahezu alle Teile hochgradig giftig zu sein. Immer mehr Menschen werden schwer verletzt, und das Gewächs breitet sich weiter mit Gewalt aus. Der Forstwirt und Bestsellerautor Marcus Holland begibt sich mit seiner Kollegin auf Spurensuche nach China, von wo die rätselhaften Samenpäckchen versandt wurden. Auch die Archäobotanikerin Waverly Park, die IT-Spezialistin Ava und eine geheimnisvolle Organisation sind auf der Jagd. Doch wer verfolgt eigentlich welches Motiv?

Nachdem Tibor Rode sein Buch auf dem Crimethrill-Event vorgestellt hatte, war ich so angeteasert, dass ich diesen Thriller einfach lesen MUSSTE. Und was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht! Der Autor kokettiert zwar im Roman augenzwinkernd mehrmals damit, dass dies ja schließlich kein Dan Brown-Roman sein, aber diesen Vergleich braucht er keineswegs scheuen. Die Story bespielt die höchst aktuellen Themen Klimaschutz und KI, sie bietet Geheimgesellschaften und den Wettlauf gegen die Zeit, eine Jagd rund um den Globus und spannende Enthüllungen. Nie weiß man, wer mit doppeltem Boden spielt und vielleicht noch einen Trumpf im Ärmel hat. Ich habe mich beim Lesen allerbestens unterhalten gefühlt wie bei einem großartigen Blockbuster. Besonders originell fand ich auch die eingestreuten Bezüge zu Goethe und vor allem dem Faust. Doch obwohl der Thriller gleich mehrfach die Gretchenfrage stellt, will er insgesamt doch nicht wirklich ein klares Bekenntnis abgeben. Grundlegende Fragen werden angeschnitten, um eine Positionierung wandert die Erzählung jedoch elegant herum. Da fehlte mir letztendlich ein wenig die Tiefe.

Als spannenden und rasanten Thriller kann ich dieses Buch jedoch ganz klar empfehlen!

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