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Veröffentlicht am 07.11.2023

Der große Überblick

Vis-à-Vis Reiseführer Frankreich
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Immer wieder werde ich gefragt, wie bei mir die Reiseplanung abläuft? Planen oder spontan sein? Reiseführer oder Internet?

Es ist tatsächlich so, dass ich im Vorfeld gerne plane, mich schlau mache, was ...

Immer wieder werde ich gefragt, wie bei mir die Reiseplanung abläuft? Planen oder spontan sein? Reiseführer oder Internet?

Es ist tatsächlich so, dass ich im Vorfeld gerne plane, mich schlau mache, was es zu sehen und zu unternehmen gibt – aber vor Ort sind wir dann völlig spontan und werfen unsere Pläne auch allzu gerne über den Haufen!
Aber ich mag es einfach, mich vorher zu informieren, damit ich nicht hinterher enttäuscht bin, wenn ich irgendeinen tollen Tipp oder ein Highlight verpasst habe. Vor unserem Trip nach Lyon habe ich daher den großen „Vis-a-Vis“-Reiseführer „Frankreich“ von DK zu Rate gezogen. Das ist ganz sicher kein leichter Reiseführer für die Hosentasche, denn der große Band wiegt beinahe 800g.

Seine Stärke spielt das umfassende Werk vielmehr hinsichtlich seiner Übersichtlichkeit aus. Ganz Frankreich ist vertreten, und jede einzelne Region wird noch einmal gesondert vorgestellt. So konnten wir uns nicht nur über unser Reiseziel Lyon informieren, sondern auch über die Regionen, die wir auf der Fahrt dorthin passierten. Dass in einem so umfassenden Werk auf die einzelnen Städte eher knapp eingegangen wird, ist selbsterklärend. Für Routenplanung und Bestimmung von lohnenden Zielen bietet der Reiseführer jedoch einen hervorragenden Überblick über ganz Frankreich, das wir sicher nicht zum letzten Mal bereist haben.

Der Reiseführer beinhaltet übrigens auch ausführlichere Informationen über die Hauptstadt Paris. Da ich diese wunderbare Stadt an der Seine schon viele Male besucht habe, konnte ich diese Seiten ganz besonders genießen. Hier wird auch tatsächlich schön ausführlich auf die Sehenswürdigkeiten und Museen eingegangen.

Eine gute Lektüre für alle, die sich im Vorfeld einen Überblick verschaffen wollen!

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Erstens kommt es anders…

So schmeckt das Glück
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Die Karriere von Sterneköchin Lizzy Ludwig verläuft rasant wie eine Schlittenfahrt mit einem erfolgreichen Restaurant, Auftritten in Kochsendungen,… Ausgerechnet wirklich eine solche rasante Schlittenfahrt ...

Die Karriere von Sterneköchin Lizzy Ludwig verläuft rasant wie eine Schlittenfahrt mit einem erfolgreichen Restaurant, Auftritten in Kochsendungen,… Ausgerechnet wirklich eine solche rasante Schlittenfahrt reißt Lizzy dann jedoch nicht nur völlig aus der Bahn, sondern sogar aus dem Leben. Ganze acht Jahre liegt sie im Koma, während die Welt um sie herum sich weiterdreht.

Einfach zurück ins Leben und nahtlos weitermachen? Nein, so einfach ist das leider nicht, wie Lizzy schmerzhaft entdecken muss. Wen sie zuvor fest an ihrer Seite glaubte, hat ein neues Leben ohne sie aufgebaut, während ein alter Konkurrent sich plötzlich von einer ganz neuen Seite zeigt.

Mich hat dieser wunderbare Roman bestens unterhalten. Ich mochte die Charaktere so sehr, allen voran Lizzy, die eine spannende Wandlung durchlaufen muss, aber auch ganz besonders Lizzys eigenartige, äh einzigartige Mutter Irmgard! Es war eine bittersüße Freude, Lizzy beim Zurechtfinden in einer für sie fremden Welt zuzuschauen und wie sie sich nicht nur ins Leben zurückkämpft sondern sich ein neues Leben aufbaut. Dabei kommt der Humor in dieser Geschichte nicht zu kurz, der Lizzy trotz aller Widrigkeiten und Rückschläge nie abhandenkommt. Auch Mutti Irmgard hat hier ganz großen Anteil an so manchem Kichern! Dazu gibt es eine ganz wunderbare Liebesgeschichte und viele alte und vor allem auch neue Freunde, die Lizzy zurück ins Leben helfen.

Humor, herzerwärmende Momente und eine wirklich starke Heldin zeichnen diesen schönen Roman aus, für den ich gerne eine Leseempfehlung ausspreche!

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Veröffentlicht am 04.11.2023

Wohliges Gruseln

Schaurige Nächte
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Ich liebe Sammlungen von Kurzgeschichten, und hier haben sich ein paar ganz schauerhaft schöne zusammengefunden, um uns beim Lesen in dunklen Herbstnächten einen wohligen und manchmal auch ganz und gar ...

Ich liebe Sammlungen von Kurzgeschichten, und hier haben sich ein paar ganz schauerhaft schöne zusammengefunden, um uns beim Lesen in dunklen Herbstnächten einen wohligen und manchmal auch ganz und gar unwohlen Schauder über den Rücken zu jagen.

Beigesteuert wurden Storys von unterschiedlichen englischen Autor:innen und die Erzählungen decken auch die ganze Bandbreite schriftstellerischen Schaffens und unheimlicher Geschichten ab. Da gibt es Haunted House-Storys, viktorianisch anmutende Gruselgeschichten, klaustrophobische Erlebnisse oder schlichten Wahnsinn. Da wandern Schachfiguren von allein über das Brett, ein Rollstuhl entwickelt ein Eigenleben oder Tannengrün löst entsetzliche Erinnerungen aus. Ein Skelettfund entpuppt sich nicht als archäologische Sensation, sondern endet im Wahn. Meine Lieblingsautorin Kiran Millwood Hargrave hat ein alptraumhaftes Wochenbett beigesteuert und glänzt auch hier mit ihrer fulminanten Sprache. Nicht alle Geschichten haben sich mir beim Lesen völlig erschlossen, eine ist mir einfach nur ein Rätsel geblieben. Andere hingegen konnten mich ganz in ihren Bann ziehen und haben mir eine Gänsehaut über den Rücken gejagt.

Und während ich beim Schreiben dieser Worte hinaus in die Dunkelheit starre, bin ich dankbar, dass dies alles nur erfundene Geschichten sind und ich das leichte Grauen, das ich immer noch unterschwellig spüre, nur wie die Nachwehen eines schlimmen Traums mit mir davontrage. Ganz sicher hat es nichts mit den rot leuchtenden Augen zu tun, die aus der Dunkelheit vor meinem Fenster zu mir hereinstarren…

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Geheimzutat Liebe

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
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Jenny und Bernard genießen gemeinsam ihren Lebensabend. Sie verwöhnt ihn mit liebevoll gebackenen Köstlichkeiten, er genießt die traute Zweisamkeit der kinderlos gebliebenen Ehe. Doch kann das schon alles ...

Jenny und Bernard genießen gemeinsam ihren Lebensabend. Sie verwöhnt ihn mit liebevoll gebackenen Köstlichkeiten, er genießt die traute Zweisamkeit der kinderlos gebliebenen Ehe. Doch kann das schon alles gewesen sein? In Jenny erwacht plötzlich das Bedürfnis, ihr Backlebenswerk weiterzugeben, und was wäre dafür besser geeignet als die britische Fernsehsendung „Das Backduell – Backen auf der Insel“?!

Also bewirbt sie sich heimlich und wird tatsächlich als Kandidatin angenommen! Dadurch kommt einiges ins Rollen, denn Jenny entwickelt nicht nur einen ungeahnten Ehrgeiz, sondern jedes Gebäck hat auch seine Geschichte in ihrem Leben, und so tauchen immer mehr unterdrückte Erinnerungen und Gefühle zur Oberfläche empor und enthüllen ein bis dahin gut vergrabenes Geheimnis.

Für mich war es ein warmherziger Roman, bei dem ich vor allem Jenny und Bernard, aber auch alle anderen Charaktere tief und innig in mein Herz geschlossen habe. Und so habe ich mich mit dieser zauberhaften englischen Lady stark verbunden gefühlt. Denn auch ich backe ständig und gerne, und wie Jenny geht es mir nicht um möglichst fashionable Torten, sondern es ist vor allem die Liebe, die im Gebäck steckt. Und auch ich hege und pflege wie Jenny meine Rezepte in einer handgeschriebenen Kladde und liebe vor allem die persönliche Verbindung zum Rezept. In der liegt nämlich das wahre Geheimnis.

Ganz besonders berührend war es in der Geschichte immer, wenn Jenny einen Kuchen nach einem Rezept ihrer Nichte oder ihrer verstorbenen Schwägerin oder ihres verstorbenen Vaters nachbackte. Da war die Verbindung in die Vergangenheit und zu diesen Menschen deutlich spürbar. Die Geschichte eines Kuchens, das Bewahren der Erinnerung an liebe Menschen und vor allem das Weitergeben, das ist der Kreislauf, in den Jenny sich in der Familiengeschichte einreiht, und der jedes einzelne Gebäck von ihr so besonders macht. Dieser Roman berührt tief im Inneren und hält vor Augen, dass Backen so viel mehr als nur das Herstellen von Lebensmitteln ist, sondern Zauberei. Denn was könnte es sonst sein, wenn aus Mehl, Butter, Zucker und Eiern nichts anderes als Liebe entsteht?

Klare Leseempfehlung aus vollem Herzen für diesen warmherzigen Roman.

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Veröffentlicht am 24.10.2023

An Irishman in New York

Mandelfieber
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Ich liebe ja die Romane von Madita Tietgen sehr, aber nun hat sie ihren wunderbaren Geschichten das Sahnehäubchen aufgesetzt. Also eher das Mandelbaiser 😉

Vic Malone ist jung, orientierungslos und lässt ...

Ich liebe ja die Romane von Madita Tietgen sehr, aber nun hat sie ihren wunderbaren Geschichten das Sahnehäubchen aufgesetzt. Also eher das Mandelbaiser 😉

Vic Malone ist jung, orientierungslos und lässt sich als It-Girl durch das New Yorker Nachtleben treiben. Bis sie eines Abends in einem Irish Pub ausgerechnet den Iren William kennenlernt und entgegen ihrer sonstigen Gewohnheiten die Nacht mit ihm verbringt. Diese bleibt allerdings nicht folgenlos, und nachdem ihr Vater sie fallenlassen hat, findet sich Vic plötzlich als Williams frisch angetraute Ehefrau in Irland wieder. Alles ist fremd, und ehrlicherweise sind sich das auch Vic und William.

Ganz wunderbar schildert die Autorin, wie hier Welten aufeinanderprallen – nicht nur im geographischen Sinne, sondern auch die Backgrounds und vor allem Altlasten der beiden Hauptcharaktere ergeben eine schwierige Mischung. Kaum eine andere Autorin versteht es so genial, die Motivation und Gefühle ihrer Held:innen so klar und konsequent herauszuarbeiten. Man wird beim Lesen an die Hand genommen und durch die Geschichte geleitet, fühlt zutiefst mit den Personen, weil man sie wirklich versteht. Umgekehrt kann man sich jedoch auch so in die Charaktere hineinversetzen, dass man deren Schmerz und Freude ganz unmittelbar mitfühlt. Da gibt es keine schützenden Mauern, sondern man fühlt unmittelbar mit. Wenn dann das Schicksal gnadenlos zuschlägt, schmerzt dies so beim Lesen, dass ich das Buch an einigen Stellen zuklappen musste, weil es so weh tat. Und genauso unbändig spürt man das Glück, die Liebe, die Verbundenheit, vor allem in der wunderbaren O´Sullivan-Familie. Dieser Roman ist pures Gefühl in Worten.

Für mich war es auch eine ganz besondere Geschichte, weil ich dieses Jahr sowohl in New York als auch in Irland war. Die Autorin hat das Lebensgefühl beider Orte hervorragend in feinsten Nuancen eingefangen. Da werden nicht plakativ touristische Highlights abgearbeitet, sondern es sind fein dosierte Einstreuungen, die dieser Erzählung so viel Authentizität verleihen.

Ja, ich habe vor Freude und Schmerz geweint, herzhaft „Molly Malone“ mitgesungen und kann für diesen wundervollen Roman nur eine ganz klare Leseempfehlung von Herzen aussprechen!

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