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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2023

Stöckelschuh und Gummistiefel

Landluftküsse und andere Missgeschicke
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Katja ist ein echtes Stadtmädchen: Immer schick gekleidet, toller Bürojob, sie lebt quasi in ihren Pumps und liebt ihr Leben in Nürnberg. So ganz anders halt als ihre Freundin Mimi, die zu ihrem Mann aufs ...

Katja ist ein echtes Stadtmädchen: Immer schick gekleidet, toller Bürojob, sie lebt quasi in ihren Pumps und liebt ihr Leben in Nürnberg. So ganz anders halt als ihre Freundin Mimi, die zu ihrem Mann aufs Land gezogen ist und dort nun ganz in der Dorfgemeinschaft aufgeht.

Da hat Katjas Chef einen Spezialauftrag für sie, der sie ausgerechnet in Mimis Dorf führt. Sie soll den dickschädeligen Bauern Kristof zum Grundstücksverkauf überreden. Doch bei der Ankunft wirft sie erst einmal ein Kuhfladen im wahrsten Sinne des Wortes aus der Bahn, und ihr Retter ist ausgerechnet Kristof. Der stellt sich allerdings als gar nicht so verstockt wie angekündigt heraus, als Katja ungeahnt die Möglichkeit erhält, ihn näher kennenzulernen. Näher als geplant…

Die Geschichte ist liebevoll und witzig erzählt, nimmt sich auch die Zeit, das Leben auf dem Land und speziell auf einem Bauernhof näherzubringen, für das sogar ein Stadtmädchen wie Katja ihre Pumps gegen Gummistiefel eintauscht! Mir gefiel das Setting mit Hof und Dorf außerordentlich gut, besonders weil es wirklich realistisch geschildert, aber dennoch mit vielen witzigen Szenen gespickt ist. Die Kühe sind an Niedlichkeit kaum zu überbieten. Und ein klein wenig Magie darf bei Michelle Schrenk natürlich auch nicht fehlen!

Die frechen Dialoge und der Humor machen das Lesen zu einem Vergnügen, so dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag. Und die süße Flirterei zwischen Katja und Kristof prickelt so schön beim Lesen. Schließlich muss ja noch geklärt werden, ob echte Kerle vom Land besser küssen!

Ein richtig goldiger und frecher Sommerroman!

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Veröffentlicht am 27.06.2023

Wild wie ein Fluss

So weit der Fluss uns trägt
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Rau und ungezähmt, so ist die Landschaft Colorados.

Rau und ungezähmt, so fließt der Gunnison River durch diese Landschaft.

Rau und ungezähmt, so sind auch die Menschen in dieser Gegend.

Und mitten ...

Rau und ungezähmt, so ist die Landschaft Colorados.

Rau und ungezähmt, so fließt der Gunnison River durch diese Landschaft.

Rau und ungezähmt, so sind auch die Menschen in dieser Gegend.

Und mitten in all diesen rauen Gegebenheiten findet die zarteste aller Begegnungen statt, so zart wie ein Nash-Pfirsich, so zart ist die Begegnung der 17jährigen Victoria Nash mit Wilson Moon. Und wie ein reifer Pfirsich geradezu explodiert, wenn man in ihn hineinbeißt, so explodieren auch die Gefühle zwischen den beiden jungen Fremden, die einander plötzlich ganz nah und vertraut sind. Doch Wilson ist ein Fremder, ein Native American, und im Colorado des Jahres 1969 damit nicht willkommen. Und so wird das Raue, das Ungezähmte vor allem in Gestalt von Victorias Bruder Seth dem sanftmütigen jungen Mann zum Verhängnis. Und Victoria findet sich in einer ungeahnten Notlage.

Der Roman war für mich eine wahre Überraschung. Ich hatte mit Schilderungen des Lebens in Iola, Colorado, gerechnet, ehe die Stadt vom neu gebauten Staudamm geflutet wurde. Nicht jedoch hatte ich mich gegen die Flut von Gefühlen gewappnet, die mich mit dieser Erzählung überrollt hat. Victoria Nash ist eine außergewöhnlich stark ausgeformte Protagonistin, und so bin ich beim Lesen nicht nur in den Stausee, sondern auch in ihre Gefühlswelt völlig abgetaucht und wurde von ihren Nöten, ihrer Wut, ihren Ängsten und ihrem unbändigen Überlebenswillen mitgerissen wie in einem Strudel des Gunnison River. Die Autorin versteht es auf einzigartige Weise, Bilder vor dem inneren Auge entstehen zu lassen und uns in das Geschehen mitzunehmen. Ein aufwühlendes, intensives Leseerlebnis.

Für diesen Roman gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 26.06.2023

Spannend und rätselhaft

Tinte und Knochen – Die Magische Bibliothek
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Der Roman katapultiert uns in eine Welt, in der es echte Bücher nur in der Bibliothek von Alexandria gibt. Außerhalb sind Bücher streng verboten, was einige Schmuggler nicht davon abhält, Bücher heimlich ...

Der Roman katapultiert uns in eine Welt, in der es echte Bücher nur in der Bibliothek von Alexandria gibt. Außerhalb sind Bücher streng verboten, was einige Schmuggler nicht davon abhält, Bücher heimlich weiterzugeben. Jess entstammt einer dieser Schmugglerfamilien, möchte diese Tradition aber nicht fortführen, denn diesen bedeuten die Bücher nichts, sondern sind für sie nur Schmuggelware, Jess hingegen liebt Bücher. Als Jess gezwungen wird, sich als Lehrling in die Bibliothek einzuschleusen, muss er feststellen, dass jeder dort ein Geheimnis hütet und nichts ist wie es scheint. Plötzlich stellt er die Ziele und Handlungen der Bibliothek in Frage.

Ich habe diesen Jugendroman im Buddyread mit meiner jüngsten Tochter gelesen. Dies war insbesondere deshalb interessant, weil sie eigentlich genau zur Zielgruppe dieses Buches gehört. Entsprechend unterschiedlich war unsere Rezeption. Für mich persönlich war die Handlung schwer nachvollziehbar, bereits der Einstieg war äußerst verwirrend. Besonders frustrierend waren die fehlenden Erklärungen für alle Vorgänge. Meiner Tochter hingegen fiel der Einstieg deutlich leichter, aber auch sie bemängelte fehlende Hintergründe und Zusammenhänge, so dass vieles nur vage und rätselhaft blieb. Insbesondere wie es zur Vormachtstellung der Bibliothek von Alexandria überhaupt kam, wird an keiner Stelle erläutert, das musste man beim Lesen einfach hinnehmen.

Die Handlung an sich war actionreich und spannend. Wenn man die fehlenden Informationen außer Acht ließ und sich auf die Geschichte einfach einließ, konnte diese durchaus mitreißen und in ihren Bann ziehen. Grundsätzlich kam das Buch eindeutig bei meiner Tochter besser als bei mir an, was für eine Leseempfehlung an jüngere Leser spricht.

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Veröffentlicht am 20.06.2023

Der Kreis schließt sich

Gretas Versprechen
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Ein guter Wein braucht Zeit. Er muss angebaut, gepflegt werden. Selbst mit der Lese ist es noch nicht getan, denn ist er erst einmal gekeltert, kommt der lange Prozess der Lagerung, und erst mit viel Geduld ...

Ein guter Wein braucht Zeit. Er muss angebaut, gepflegt werden. Selbst mit der Lese ist es noch nicht getan, denn ist er erst einmal gekeltert, kommt der lange Prozess der Lagerung, und erst mit viel Geduld und Können entfalten sich mit der Reife die hinreißendsten Aromen.

Ähnlich ist es mit guten Erzählungen. Auch die brauchen Zeit, müssen sich entfalten dürfen, Handlungsstränge wie Weinreben austreiben, und am Ende steht einfach nur das Genießen der Geschichte, wenn sich die losen Enden zusammenfügen.

„Gretas Versprechen“ ist der Abschlussband der Winzerin-Trilogie, und nachdem wir Greta von Kindheit an begleitet, mit ihr die 70er Jahre durchlitten und die 80er Jahre erlebt haben, später ihre Ehe mit Bruno und die Geburten ihrer vier Kinder, finden wir uns nun plötzlich im Jahr 2019 wieder. Die Kinder sind in alle Himmelsrichtungen verstreut, Greta ist seit knapp 20 Jahren spurlos verschwunden. Brunos plötzlicher Tod bringt dann jedoch Bewegung in die Geschichte, und so finden sich nach und nach fast alle Familienmitglieder wieder auf Gut Freudberg in der Pfalz ein.
Der letzte Teil der Reihe hält einige Überraschungen bereit, und es müssen noch zahlreiche Hindernisse überwunden und Geheimnisse aufgedeckt werden. Dennoch besteht dieser Band für mich vor allem aus purer Wiedersehensfreude mit vertrauten Charakteren und dem großen und spannenden Vergnügen, zu sehen, wie diese sich weiterentwickelt haben. Es fühlte sich beim Lesen an wie ein Nachhausekommen.

Ganz besonders berührend fand ich auch die in New York spielenden Szenen. Nachdem ich gerade erst dort gewesen war und teilweise genau diese Orte besucht hatte, gingen mir diese so richtig unter die Haut.

Für mich ein wirklich emotionaler Abschluss der wunderbaren Winzerin-Trilogie.

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Finale Grande in Venedig

Sense of Love - Mit jedem unserer Worte (Love-Trilogie, Band 3)
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Was passiert, wenn die Grinsekatze und der Grinch aufeinandertreffen? So fühlt es sich mit Luca und Livia an. Wir kennen die beiden ja schon eingehend aus den ersten beiden Teilen der Venedig-Trilogie, ...

Was passiert, wenn die Grinsekatze und der Grinch aufeinandertreffen? So fühlt es sich mit Luca und Livia an. Wir kennen die beiden ja schon eingehend aus den ersten beiden Teilen der Venedig-Trilogie, und vielleicht wäre niemand auf die Idee gekommen, ausgerechnet diese beiden Gegenpole aufeinanderprallen zu lassen. Doch das Schicksal hat genau das im Sinn. Während Livia dunkelste Stunden erlebt, hilft ihr eine Stimme, die sie in den Kanälen Venedigs singen hört, aus ihrem Tief. Sie filmt die Szene und lädt sie hoch, nicht ahnend, um wen es sich dabei eigentlich handelt. Luca wiederum trifft fast der Schlag, als er plötzlich erfährt, dass ein Reel mit seinem Gesang auf Social Media viral geht. Und dann heißt es: Wehe, wenn sie aufeinander losgelassen werden! Da fliegen die Fetzen und sprühen die Funken!

Ich hatte große Lust auf eine schöne Lovestory mit Leidenschaft, großen Gefühlen und gerne ein wenig Spice – und genau das habe ich bekommen. Nachdem mich der zweite Band nur mäßig überzeugen konnte, war ich vom Abschluss der Trilogie hellauf begeistert! Die Geschichte ist im genau richtigen Tempo erzählt, überzeugt durch venezianisches Flair, viel Emotionen und tolle Charaktere. Bei Letzteren fand ich es besonders schön, dass die Paare der ersten beiden Teile, Cleo&Alessandro sowie Sofia&Orlando, nicht zur einen kleinen Gastauftritt am Ende haben, sondern durchaus auch in dieser Geschichte eine Rolle spielen.

Besonders der Epilog ist dann noch einmal das süße Milchschaumhäubchen auf dem Cappuccino – den wir selbstverständlich vor 11 Uhr trinken!

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