Walisisch-englische Kabbeleien
Die letzte PartyEine Silvesterparty, die mit einem Toten endet. Ein See, durch den die Grenze zwischen England und Wales verläuft. Auf der englischen Seite das exklusives Bungalow-Ressort „The Shore“. Auf der anderen ...
Eine Silvesterparty, die mit einem Toten endet. Ein See, durch den die Grenze zwischen England und Wales verläuft. Auf der englischen Seite das exklusives Bungalow-Ressort „The Shore“. Auf der anderen Seite ein walisisches Dorf, dessen Bewohner alle etwas zu verbergen haben. Eine walisische Ermittlerin und ein englischer Detective. Und sehr viele dunkle Geheimnisse.
Dieser britische Krimi bringt alles mit, was es für einen klassischen Whodunit braucht: Ein großartiges Setting an der walisisch-englischen Grenze und einen abgegrenzten Kreis von möglichen Verdächtigen. Wobei sich in Agatha-Christie-hafter Manier rasch herausstellt, dass eigentlich nahezu alle Bewohner:innen von The Shore und des Dorfs ein Motiv hätten.
Mir gefiel besonders der schnoddrige Humor, den die walisische Ermittlerin Ffion mit ihren Sprüchen einbrachte. Die vielen Charaktere und Namen machten den Start in die Story ein klein wenig unübersichtlich, aber zum Glück enthält das Buch eine Übersichtskarte. Sehr schön herausgearbeitet war die Rivalität zwischen England und dem armen Anhängsel Wales. Auch der Konflikt um die walisische Sprache wird thematisiert; immerhin war diese einzigartige Sprache lange sogar verboten.
Zudem war die Story raffiniert aufgebaut. Einige Szenen wurden im Verlauf des Romans mehrfach wiederholt, wobei sie dann immer aus anderer Perspektive erzählt wurden und damit neue Erkenntnisse brachten. Das Mitraten bereitete bei diesem Buch großes Vergnügen, und ich kann stolz verkünden, dass ich den richtigen Riecher hatte und der Lösung auf die Spur gekommen bin.