Dieser Roman wurde mir in meiner Buchhandlung als „nettes, heiteres Buch für zwischendurch“ empfohlen.
Sophie hat eine Marktlücke entdeckt: Sie lässt sich bei Hochzeiten als „professionelle Brautjungfer“ ...
Dieser Roman wurde mir in meiner Buchhandlung als „nettes, heiteres Buch für zwischendurch“ empfohlen.
Sophie hat eine Marktlücke entdeckt: Sie lässt sich bei Hochzeiten als „professionelle Brautjungfer“ anheuern, die im Gegensatz zu einer Hochzeitsplanerin der Braut direkt zur Seite stehen, sie moralisch und tatkräftig unterstützen und so den großen Tag perfekt werden lassen kann. Doch Sophies neueste Kundin stellt sich als ein „klitzeklein wenig schwierig“ heraus.
Überraschenderweise gelang der Einstieg in die Geschichte gar nicht so leicht und nett, sondern es war ein mächtiges Durcheinander von Namen und Events. Es dauerte tatsächlich ein gutes Stück, ehe ich endlich in die eigentliche Geschichte rutschte. Die entwickelte sich dann aber wirklich nett und unterhaltsam, brachte mich stellenweise sogar zum Kichern. Aufgrund der Beschreibung hatte ich mit einer grotesk überzeichneten Bridezilla gerechnet, mit der Sophie es zu tun bekommt, aber trotz aller Schikanen und absurder Aufträge an die ungeliebte Brautjungfer schwenkt der Fokus recht schnell auf die zwischenmenschliche Seite. Rasch wird klar, dass Cordelia, die Braut, nicht einfach nur ein überzeichnetes Monster ist, sondern es um Vertrauensverlust und (verlorene) Freundschaft geht. Und so ist es kein Wunder, dass Sophie bald nicht mehr klar zwischen Job und Leben trennen kann, was nicht zuletzt auch an Cordelias Bruder liegt…
Das Buch erfüllt genau, als was es mir angepriesen wurde: Ein goldiges Buch für zwischendurch!
Das malerische Dorf Montagnola im Tessin bildet die Kulisse dieses schönen Krimis. Hierher kehrt die Übersetzerin Moira Rusconi zurück, um ihren Vater nach einem Schlaganfall zu pflegen. Wie sich herausstellt, ...
Das malerische Dorf Montagnola im Tessin bildet die Kulisse dieses schönen Krimis. Hierher kehrt die Übersetzerin Moira Rusconi zurück, um ihren Vater nach einem Schlaganfall zu pflegen. Wie sich herausstellt, ist Ambrogio Rusconi jedoch alles andere als bettlägerig, sondern genießt das schöne Leben und den köstlichen Grappa in der örtlichen Osteria. Für Moira ist die Reise eine Heimkehr in das Dorf ihrer Jugend, wo sie viele bekannte Gesichter trifft und auch eines, das ihr einmal besonders wichtig gewesen war, ihre Jugendliebe Luca. Der ist heute Gerichtsmediziner, und über ihn kommt sie als Übersetzerin zu einem ungewöhnlichen Einsatz, nämlich als Dolmetscherin an einem Tatort. Ein Mann aus Montagnola wurde in einer Nevera, einem Eiskeller, entsetzlich grausam zu Tode gequält. Unerwartet findet sich Moira als Mitglied des Ermittlungsteams und steckt plötzlich mitten in diesem rätselhaften Fall.
Der Krimi war originell und angenehm spannend, keineswegs vorhersehbar. Mir gefiel besonders das ausgewogene Verhältnis zwischen der Entwicklung des Falles einerseits und der dörflichen bzw. familiären Komponenten andererseits. Oft wird in solchen Destinationskrimis übertrieben versucht, Lokalkolorit zu erzeugen. Hier erscheinen die Schilderungen nie aufdringlich oder erzwungen, sondern es entfaltet sich eine schöne Kulisse. Geradezu erleichtert war ich, dass Moira sich nicht als aufdringliche Tessiner Miss Marple herausstellt, sondern zurückhaltend bleibt und aus dem Hintergrund Impulse gibt – die aber durchaus entscheidend sind! Mein absoluter Liebling war Moiras Vater Ambrogio, der in einer hinreißenden Mischung von Schlitzohrigkeit und Starrsinn beschrieben ist. Auch die anderen Dorfbewohner sind lebensnah geschildert und nicht übertrieben comicmäßig skurril, was ich wirklich angenehm fand.
Auch als Einzelband wäre es ein sehr schönes Buch gewesen; es wurde aber als Auftakt einer Reihe angekündigt, und die Geschichte bietet durchaus Potenzial für eine Fortsetzung.
Ich mag dieses Buch so sehr. Vielleicht wegen Poppy. Oder wegen Alex. Oder wegen ihrer (und meiner) Reiselust.
Die aus einer Kleinstadt in Ohio stammende Poppy hat ihre „Wanderlust“ nach und nach sogar ...
Ich mag dieses Buch so sehr. Vielleicht wegen Poppy. Oder wegen Alex. Oder wegen ihrer (und meiner) Reiselust.
Die aus einer Kleinstadt in Ohio stammende Poppy hat ihre „Wanderlust“ nach und nach sogar zum Beruf gemacht. Zuerst führt sie einen Reiseblog, später reist und berichtet sie für ein Magazin. Jeden Sommer mit dabei: Alex Nilsen, ihr bester Freund, den sie im ersten Semester am College kennengelernt hat. Aber irgendetwas lief schief. Nach 2 Jahren völliger Funkstille brechen sie noch einmal gemeinsam auf zu einer Reise, um alles wieder geradezurücken, aber nichts läuft wie es soll: Brüllende Hitze, kaputte Klimaanlage, verpesteter Pool. In Zwischenkapiteln blicken wir nacheinander zurück auf die gemeinsamen Sommerreisen der letzten 12 Jahre. Immer Poppy und Alex, aber immer ein klein wenig anders. Doch je näher sich der Rückblick dem jetzigen Sommer nähert, desto klarer wird, dass nicht die Klimaanlage das eigentliche Problem ist. Es ist das Offensichtliche, aber gut Verdrängte. Und beide wissen, dass dies die letzte Chance ist.
Eigentlich ist es ein eher stilles Buch, ruhig und nicht reißerisch sensationell. Der wahre Zauber verbirgt sich in den Gesprächen, den Zwischentönen, den kleinen Begebenheiten und Begegnungen mit anderen Menschen auf ihren Reisen. Die Eigenheiten von Poppy und Alex, über die sie sich gegenseitig liebevoll lustig machen. Die Wortwitze zwischen ihnen, ihre kleinen Rollenspielchen, aber auch die kleinen Anspielungen und Gefühlsäußerungen, getarnt als Scherz, um die wahren Gefühle nicht zu offenbaren. An sich bin ich kein ausgesprochener Liebhaber von Friends-to-Lovers-Stories, aber diese hier hatte mich. Oder wie Poppy sagen würde: Diese Geschichte spricht zu mir!
Üblicherweise lese ich Bücher gerne in der englischen Originalsprache, aber hier fand ich die Übersetzung absolut gelungen und sie transportierte für mich das Gefühl des Originals. Auch der deutsche Titel trifft voll ins Schwarze!
Eine süße Sommer-Lovestory für alle vom Fernweh Gebeutelten!
Das Rezept für eine zuckersüße Liebes-Verwechslungs-Twitter-Story, in dem verrückte Kuchenkreationen eine tragende Rolle spielen? Man nehme zwei sympathische Helden, Pepper und Jack, die kurz vor dem Highschool-Abschluss ...
Das Rezept für eine zuckersüße Liebes-Verwechslungs-Twitter-Story, in dem verrückte Kuchenkreationen eine tragende Rolle spielen? Man nehme zwei sympathische Helden, Pepper und Jack, die kurz vor dem Highschool-Abschluss stehen. Für die richtige Würze füge man eine irre Verwechslungsgeschichte hinzu. Diesem Gemisch füge man eine ordentliche Portion witzige Dialoge und Tweets bei, rühre alles gut um und garniere die Kreation anschließend liebevoll mit einer großen Ladung Freundschaft, einem Hauch Coming-of-Age-Frust, bestreue es mit ein paar Flocken familiärer Probleme und kröne die Kreation schließlich mit einer gewaltigen Ladung geraspeltem Humor, ehe man sie mit süßem Lovestory-Sirup übergießt. Et voilá! Bon appetit!
Aber von vorne: Pepper und Jack besuchen gemeinsam die Abschlussklasse der Highschool. Das war aber schon die einzige Gemeinsamkeit der beiden, die sich während der Schule nur höchstens gegenseitig mit fiesen Sprüchen würdigen. Während Pepper Ambitionen hat, Jahrgangsbeste zu werden, brilliert Jack vor allem als Klassenclown. Neben seinem ach so perfekten Zwillingsbruder Ethan bleibt ihm wohl auch kaum etwas anderes übrig. Was keiner weiß: Jack ist der Entwickler der Weazle-App, einer anonymen Plattform, wo jedem User ein Tier als Nickname zugeteilt wird. Hier treffen sich Wolf und Bluebird, verstehen sich auf Anhieb gut, teilen Späße miteinander und vertrauen einander im Schutz der Anonymität an, was sie bewegt und belastet. Nur der Leser hat hier den Wissensvorsprung, dass es sich bei Wolf um Jack und bei Bluebird um Pepper handelt, so dass man beim Lesen öfter grinsen muss, weil sich die beiden bei „Weazle“ so gut verstehen und in der Schule dann wie die Pest behandeln! Als ob das nicht schon genug Story hergäbe, prallen Pepper und Jack auf einem dritten Schauplatz aufeinander: Peppers Eltern betreiben eine Burgerkette. Als diese auf Twitter von einem kleinen Deli des Rezeptdiebstahls bezichtigt wird, bricht Pepper vom Twitter-Account der Burgerkette einen Tweet-Streit mit dem Deli vom Zaun. Für Pepper ist das alles rein geschäftlich, keine persönliche Angelegenheit – bis sie erkennen muss, dass ausgerechnet Jacks Eltern das Deli gehört und er für sie den Twitter-Account betreibt! Nun fliegen nur so die Fetzen, die Tweets sprühen nur so vor bissigem Humor, und ein Battle beginnt!
Überhaupt lebt dieses Buch von quirligen Menschen, frechen Dialogen und einem flotten Erzähltempo. Ein wenig Tiefe erhält die Story, wenn es um das Verhältnis der beiden zu ihren Familien oder um ihre Zukunftsängste nach Abschluss der Schule geht. Dabei begeht die Geschichte aber nicht den Fehler, tiefschürfende Probleme zu wälzen, sondern behält auch hier eine lockere und entspannte Aufarbeitung bei. Das Highlight sind jedoch ganz eindeutig die kulinarischen Köstlichkeiten, die einem beim Lesen das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Da geht es herzhaft zu bei deliziösen Sandwiches mit reichlich geschmolzenem Käse, gefolgt von den berühmten Kitchen Sink Macarons, den legendären So Sorry Blondies oder eben dem ultimativen Monster-Cake. Wer da kein Kopfkino entwickelt, war offensichtlich satt!
Ich mochte den fröhlichen Grundton des Buches mit all den schlagfertigen Dialogen und Tweets, den liebenswerten Protagonisten und den herrlich verrückten Kuchenkreationen.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle, die Lust auf ein witziges und freches Buch haben! Die Kirsche auf dem Sahnehäubchen dieses Buchkuchens wäre gewesen, wenn tatsächlich die Rezepte von Peppers wilden Kreationen wie dem Monster-Cake oder den legendären So-Sorry-Blondies abgedruckt gewesen wären, aber auch so ist dieses Buch einfach nur „cute“.
Erst vor ein paar Wochen war ich mit Holly unterwegs im Van und habe mich mit Pascal in Hollys vollgestopfter Wohnung versucht selbst zu finden. Gefunden habe ich damals vor allem Liebe ...
Liebe Kim Leopold!
Erst vor ein paar Wochen war ich mit Holly unterwegs im Van und habe mich mit Pascal in Hollys vollgestopfter Wohnung versucht selbst zu finden. Gefunden habe ich damals vor allem Liebe für diesen außergewöhnlich schönen Reihenauftakt.
Und nun soll ich mich ausgerechnet mit Pascals schwieriger Schwester weiter auf den Weg machen? Der verschlossenen Allegra? Die in Band 1 nicht gerade eine Sympathieträgerin war?
Ja, liebe Kim Leopold, du willst genau das und katapultierst uns in die Perspektive von Allegra. Die ersten paar Seiten will ich das gar nicht, ich will zurück zu Pax und Holly. Allegra ist unbequem. Aber dann beginne ich aufzumerken. Fange allmählich an, die wahre Lela zu erkennen und zu verstehen. Zu ihrem Kern vorzudringen und sie ganz zu erfassen, während sie den Fotografen Andy kennenlernt und mit ihrem neuen Vermieter Maverick chattet. Allegra nimmt mich mit nach Skid Row in eine Welt, die ich vorher so nicht gekannt habe. Und auf einmal ist die junge Frau nicht mehr verschlossen oder unbequem, sondern Allegra hat sich mit ihrer Geschichte sozusagen von hinten in mein Herz geschlichen. Ich leide mit ihr, teile ihre Ängste und auch die schönen Emotionen. Ich mag auch sehr, wie gut der Titel zur Geschichte passt. Manche Dinge kann ich nun auch rückblickend besser verstehen. Und ich bewundere Lelas Engagement, ihre Tatkraft und ihren Mut.
Danke, liebe Kim, dass du mir als Leserin das zumutest! Dass wiederum du den Mut hast, unbequeme Heldinnen und unschöne Wirklichkeiten zu Wort kommen zu lassen und zu benennen!
Und nun soll ich als nächstes wohl mit dem aufbrausenden und unsympathischen Micah weitergehen? Den manchmal noch nicht einmal seine Geschwister mögen? Ausgerechnet der?