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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2024

Zwischen Vulkan und Milchstraße

Meer Gefühle mit dir
1

Lara lebt den großen Traum. Sie zieht als digitale Nomadin auf die Kanareninsel La Palma, ehe es zu ihrem Traumziel Südamerika weitergeht. Doch leider sieht die Wirklichkeit alles andere als traumhaft ...

Lara lebt den großen Traum. Sie zieht als digitale Nomadin auf die Kanareninsel La Palma, ehe es zu ihrem Traumziel Südamerika weitergeht. Doch leider sieht die Wirklichkeit alles andere als traumhaft aus, denn Lara tappt in die Liebesfalle von Tonio, vernachlässigt Arbeit und ihre Pläne und endet stattdessen als ungeliebte Geliebte. Der Vulkanausbruch auf La Palma verhilft Lara zur Flucht, und so kommt sie auf Gran Canaria bei einer Freundin unter, um sich erst einmal neu zu sortieren und ihre Wunden zu lecken.

Ich war tatsächlich schon mehrmals auf La Palma, allerdings VOR dem Vulkanausbruch, und konnte mich daher in die Anfangsszenen der Flucht richtig gut hineinfühlen. Gran Canaria hingegen kannte ich nicht, und da hat mir der Roman wahnsinnig spannende Ecken der Insel aufgezeigt, die ich so gar nicht erwartet hätte. Mein Bild von der Touristeninsel werde ich da eindeutig revidieren müssen!

Lara lernt auf Gran Canaria den Einheimischen Aday kennen, der sie und uns Lesende mit jeder Menge spannender Informationen über die Geschichte der Insel versorgt. Überhaupt war Canario Aday ein wirklich charmanter Protagonist, und ich wünsche, ich könnte das Gleiche von Lara behaupten. Leider nimmt Lara die Sache mit dem Wundenlecken zu ernst, und so erleben wir über weite Strecken des Romans eine unentschlossene, in Selbstmitleid versinkende Heldin. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich persönlich anders ticke, aber ich hatte anfangs wirklich meine Schwierigkeiten, mit ihr warm zu werden. Da war Aday mit seiner anpackenden und positiven Haltung gleich viel zugänglicher, und ich mochte vor allem seine offene und liebe Art – und ganz besonders seine Mama, mit der es eine ganz witzige, wischtuchschwingende Szene gibt, bei der ich wirklich lachen musste!

Mir hat dieser Roman Gran Canaria von einer ganz neuen Seite präsentiert und wirklich Lust auf die Kultur und Landschaft dieser Insel gemacht!

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Veröffentlicht am 18.03.2024

Frühlingsgeheimnisse

Das kleine Bücherdorf: Frühlingsfunkeln
0

„Wie zur Hölle kann es sein,
dass die schlimmste Nacht meines Lebens
zugleich auch die schönste war?“

Der Frühling führt uns zurück ins schottische Bücherdorf Swinton-on-Sea, und nicht nur wir kehren ...

„Wie zur Hölle kann es sein,
dass die schlimmste Nacht meines Lebens
zugleich auch die schönste war?“

Der Frühling führt uns zurück ins schottische Bücherdorf Swinton-on-Sea, und nicht nur wir kehren dorthin zurück, sondern auch Nate. Ihn und Shona verbindet eine Freundschaft aus Jugendtagen, als sie gemeinsam mit Alfie ein unzertrennliches Trio waren. Doch Alfie ist damals bei einem Unfall verstorben, und Nate hatte Swinton verlassen und ist ein erfolgreicher Autor geworden.

Wie immer bezaubert die Geschichte mit ihren liebenswerten und skurrilen Bewohner*innen, aber auch einer tragischen Story. Da wird nicht nur seicht in der schönen Aussicht gebadet, sondern Katharina Herzog mutet ihren Charakteren einiges zu, was diese aushalten und verkraften müssen. Dennoch bleibt ein feiner, englischer Humor nicht auf der Strecke, sondern sorgt für die genau richtige bittersüße Note.

Eine Sache hat mir allerdings den Zugang dieses Mal ein wenig erschwert: Heldin Shona haben wir im ersten Teil der Reihe als abweisend, zickig und vielleicht sogar ein wenig fies erlebt. Hier im zweiten Band wird Shona plötzlich zur Sympathieträgerin und freundet sich sogar mit ihrer Erzfeindin Vicky an, der sie im letzten Teil noch das Leben schwer gemacht hat. Diese Wandlung geschieht nicht langsam und mitfühlbar, sondern so abrupt, dass es sich beim Lesen für mich wie zwei völlig unterschiedliche Figuren angefühlt hat: Auf der einen Seite die zickige Winter-Shona, und nun plötzlich gibt es eine liebenswerte Frühlings-Shona. Diese Entwicklung war beim Lesen leider nicht nachzuvollziehen und kam zu abrupt.
Am Ende entwickelte die Handlung zudem einige dramatische Szenen, die ich in dieser Ausprägung nicht gebraucht hätte. Leider sind für mich in diesem Band die wirklichen Emotionen den sehr dramatischen Ereignissen zum Opfer gefallen, so dass der Roman seine Stärke nicht ganz ausspielen konnte.

Nachdem ich den Herbstband bereits kenne und sehr mochte, bin ich nun gespannt auf den Abschluss mit dem bald erscheinenden Sommerband.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Die Gangstertochter und der Einzelgänger

Sturmjahre
1

In den Vorgängerbänden hatten wir eine kleine Annäherung zwischen Keillan und der Lehrerin von Foxgirth erlebt. Beide eher zurückhaltend und ein wenig schüchtern. Daher hatte ich mich auf eine eher zarte, ...

In den Vorgängerbänden hatten wir eine kleine Annäherung zwischen Keillan und der Lehrerin von Foxgirth erlebt. Beide eher zurückhaltend und ein wenig schüchtern. Daher hatte ich mich auf eine eher zarte, ruhige Liebesgeschichte in diesem dritten Band eingestellt.

Tja, stattdessen schickt die Autorin Isabella Mac Conallta ins Rennen, die Tochter von Edinburghs gefürchtetstem Unterweltboss, und die junge Dame mit eigenem Kopf und Willen wirbelt die ganze Geschichte ordentlich durcheinander und sorgt dafür, dass dieser Roman an die Spitze meiner Lieblingsreihe katapultiert wird! Isabella soll nämlich mit einem schnöseligen Engländer zwangsverheiratet werden, und da tritt sie lieber die Flucht an und landet ausgerechnet in Foxgirth und geradezu in den Armen von Keillan.

Es war pures Lesevergnügen für mich, denn die Spannung zwischen dem eher bedächtigen Keillan und der wilden Isabella sorgt für so viele wunderbare Situationen, Dialoge und vor allem Gefühle, das war einfach nur wunderbar zu lesen. Auch beim Setting hat sich die Autorin einen genialen Kniff einfallen lassen, der eine wahnsinnige Bereicherung für diese Reihe war. Ich hätte es niemals für möglich gehalten, aber dieser dritte Teil hebt die Reihe noch einmal auf ein neues Level. Neben starken Gefühlen bietet die Story auch eine schöne Portion Dramatik und Spannung, und vor allem mit Isabella eine so wunderbare Protagonistin, die frischen Wind in Keillans Leben und in die Geschichte bringt.

Ganz große Leseempfehlung für die ganze wunderbare Sturmjahre-Saga und vor allem diesen dritten Band!

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Veröffentlicht am 16.03.2024

Krönendes Finale

Heimkehr auf die Kamelien-Insel
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Sylvia wähnt sich endlich am Ziel all ihrer Träume! Das Glück mit ihrem geliebten Maël ist perfekt und wird gekrönt von dem gemeinsamen Kind, das sie unter dem Herzen trägt. Auch der Betrieb auf der Kamelieninsel ...

Sylvia wähnt sich endlich am Ziel all ihrer Träume! Das Glück mit ihrem geliebten Maël ist perfekt und wird gekrönt von dem gemeinsamen Kind, das sie unter dem Herzen trägt. Auch der Betrieb auf der Kamelieninsel läuft hervorragend, eine neue Kosmetiklinie ist in Arbeit.
Doch dann trägt der Wind erst so ein Gefühl herbei, und schließlich bricht ein wahrer Sturm los, und zwar nicht nur ein Sturm an Ereignissen, sondern auch tatsächlich ein zerstörerisches Naturereignis, das die Kamelieninsel verwüstet.

Der Abschlussband der Reihe rund um die Kamelien-Insel in der Bretagne bringt noch einmal alle Stärken der Autorin zur Geltung: Wir haben actionreiche Szenen, dramatische Ereignisse, aufwühlende Begegnungen, einige zu überwindende Hindernisse und letztendlich einen großen Zusammenhalt. Nachdem im letzten Band Sylvia so sehr unter dem Erscheinen von Maëls Verflossener Chloe zu leiden hatte, fand ich es nun äußerst amüsant, dass nun Maël selbst in einer ähnlichen Zwickmühle steckt. Seine Mutter Fabienne ist pflegebedürftig, und während er mit ihr nichts zu tun haben will, ermutigt ihn Sylvia nachdrücklich, sich um sie zu kümmern. Diesen nun umgekehrten Zugzwang fand ich wirklich spannend zu lesen. Im übrigen begeisterten mich einmal mehr die wunderbaren Frauenfiguren in den Romanen von Tabea Bach. Die Frauen sind in ihrer Unterschiedlichkeit und ihrem Zusammenhalt so großartig geschildert, das ist eine wahre Freude beim Lesen. Gerade Solenn ist mir als Charakter sehr ans Herz gewachsen. Einzig das Ende hätte ich mir ein klein wenig anders gewünscht. Da kamen mir zu viele rettende Engel ins Spiel, die ich so nicht gebraucht hätte. Da hätte ich mir ein Herausschaffen aus der Krise aus eigener Kraft gewünscht.

Insgesamt jedoch ein würdiger Abschluss dieser wirklich großartigen Reihe, die mir sogar noch ein wenig besser gefällt als die Salzgarten-Reihe!

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Wirbelsturm zwischen Kirschblütenblättern und Schafen

Kirschfieber
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Da kommt Violinistin Cherry einmal aus ihrem Probenalltag heraus und wagt sich mit ihrer Fiddle in die Einöde eines irischen Sees, und prompt wird sie vom Leben bestraft: Nicht nur dass bei einem Zusammenprall ...

Da kommt Violinistin Cherry einmal aus ihrem Probenalltag heraus und wagt sich mit ihrer Fiddle in die Einöde eines irischen Sees, und prompt wird sie vom Leben bestraft: Nicht nur dass bei einem Zusammenprall mit einer Schafherde ihre geliebte Violine aus Kirschholz zu Bruch geht, nein auch ihre Finger erleiden eine gefährliche Verletzung. Und als ob dies nicht genug Ironie des Schicksals wäre, geht der ganze Unfall mit Fergus Doyle und seinen Schafen versehentlich live auf Instagram!

Da sind die PR-Teams gefragt, um den Schaden gering zu halten, und die haben die grandiose Idee, Fergus und Cherry in bester Eintracht zu inszenieren. Allerdings prallen mit der temperamentvollen Violinistin und dem ruhigen CEO einer Versicherungsgesellschaft Welten aufeinander.

Es ist ein kleiner, wohliger Kosmos, in den uns die Von-Cider-bis-Liebe-Reihe immer wieder zurückbringt, und auch in diesem Band treffen wir auf viele liebgewonnene Charaktere. Dieses Mal wird jedoch alles mächtig von einem Sturm durcheinandergewirbelt, nämlich von der temperamentvollen Cherry Storm. Diese Frau ist als Protagonistin einfach eine Wucht, denn sie bringt Leidenschaft und Authentizität mit und verkörpert ein starkes und modernes Frauenbild. So wünscht man sich Protagonistinnen! Aber auch Fergus steht dem in nichts nach und bringt in die Geschichte viel emotionale Tiefe, eine tragische Vergangenheit und starke Gefühle ein.

Für mich ist der wunderbare und bildhafte Schreibstil der Autorin ein Merkmal, das die Lektüre dieser Reihe zu so einem ergreifenden und emotional aufwühlenden Lesevergnügen macht. Und vor allem mag ich es, dass inhaltlich konsequent mit Vorurteilen und Klischees aufgeräumt wird.

Von Herzen kann ich für diesen Band und die ganze Reihe eine Leseempfehlung aussprechen.

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