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Veröffentlicht am 29.07.2021

Hattie kehrt in ihre Heimat zurück und findet dort ihre Liebe zu Eseln...

Der kleine Eselhof an der Küste
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Hattie hat die letzten zwei Jahre in Paris verbracht. Doch nun reicht es ihr, denn nach einem Streit mit ihrem Chef, beschließt sie, wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Im kleinen Dorf Gillypuddle in ...

Hattie hat die letzten zwei Jahre in Paris verbracht. Doch nun reicht es ihr, denn nach einem Streit mit ihrem Chef, beschließt sie, wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Im kleinen Dorf Gillypuddle in Dorset ist alles unverändert und sie freut sich, wieder dort zu sein. Dennoch erinnert sie alles an ihre verstorbene Schwester Charlotte, denn überall in ihrem Elternhaus hängen Fotos von ihr. Da Hatties Eltern nie mit ihrem Weggang nach Paris einverstanden waren und immer wollen, dass sie studiert, wie ihre Schwester Charlotte, ist es nicht leicht für sie. Vorallem weil Hattie nie studieren möchte. Als sie dann die Esel an der Steilküste entdeckt, fühlt sie sich sofort wohl und merkt, wie sehr sie Tiere liebt. Doch die Besitzerin Jo, die den Gnadenhof für Esel alleine betreibt, ist mehr als eigen und macht es Hattie nicht leicht...

Tilly Tennant schreibt sehr flüssig und es gibt auch keine Längen in der Handlung. Ihre Protagonisten sind allesamt sympathisch, haben aber trotzdem alle eine Vergangenheit, die sich mehr oder weniger auch auf die Gegenwart auswirkt und deren handeln bestimmt. Die Kulisse ist wunderschön beschrieben, sodass der Leser sich alles sehr gut vorstellen kann.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Einzig die Protagonistin Hattie ist mir etwas zu sprunghaft und ich konnte deren Denkweise nicht immer ganz nachvollziehen. Dafür sind mir aber die Esel umso sympathischer und ich merke mal wieder, dass ich Esel wirklich sehr sehr gerne mag. Das war auch der Grund, warum ich dieses Buch mit dem Esel auf dem Cover und dem Buchrücken unbedingt lesen wollte. Dieser Roman unterhält den Leser sehr gut und eignet sich perfekt, um in der Welt um das kleine Dorf herum abzutauchen und das Fernweh ein wenig zu stillen.

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Veröffentlicht am 27.07.2021

Zwei Leben, die sich zufällig kreuzen...

Wir für uns
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Josie ist 41 Jahre alt und hat eine Beziehung mit einem verheirateten Mann, der seine Frau und seine beiden Kinder niemals verlassen würde für sie. Doch nun ist sie schwanger und weiß nicht mehr, wie es ...

Josie ist 41 Jahre alt und hat eine Beziehung mit einem verheirateten Mann, der seine Frau und seine beiden Kinder niemals verlassen würde für sie. Doch nun ist sie schwanger und weiß nicht mehr, wie es weitergehen soll, denn sie liebt Kinder, aber ein Kind ohne Vater großziehen ist eine Herausforderung vor der sie zurückschreckt. Außerdem möchte Bengt das Baby nicht, denn er hat schließlich schon Kinder und möchte das alles nicht noch einmal. Er will sie von einer Abtreibung überzeugen und sie dazu überreden. Josie braucht aber noch Zeit und entscheidet sich schließlich für das Kind und gegen Bengt...

Katharina, aber von allen Kathi genannt, muss ihren Mann beerdigen, der einfach in seinem Sessel eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht ist. Nun steht sie alleine da und weiß nicht so richtig, wie es weitergehen soll. Die Totenstille, die nun im Haus herrscht strengt sie an, denn früher war es auch immer still, aber ab und zu hat wenigstens noch jemand gehustet, geschnarcht oder mit der Zeitung geraschelt. Durch einen Zufall landet Josie in Kathis Küche und irgendwie kommen sich die beiden Frauen näher...

Mein Lieblingszitat über das Leben aus diesem Buch lautet:

"Es besteht aus lauter Augenblicken, die sich unaufhörlich aneinanderreihen. Ohne Pause und ohne erkennbare Logik. Jeder Augenblick für sich genommen ist einmalig, aber wir sind so in uns gefangen, so damit beschäftigt, irgendwelchen Idealen hinterherzurennen, dass wir sie alle an uns vorbeiziehen lassen. Wir schenken ihnen keine Beachtung. Und irgendwann sind wir dann alt und stellen fest, dass wir unser ganzes Leben verpasst haben."

Barbara Kunrath hat einen emotionalen, einfühlsamen und sehr gut zu lesenden Schreibstil. Die Themen einer Risikoschwangerschaft und die drohende Trisomie 21, die familiären Probleme sämtlicher Personen und die Schweigsamkeit der Protagonisten, wo Gespräche oft helfen könnten, sind allesamt keine leichte Kost und regen den Leser zum Nachdenken an. Aber die Autorin schafft es, das alles in eine wunderschön erzählte Handlung einzubetten und dem ganzen so etwas die Negativtät zu nehmen. Sehr gelungen ist ihr auch der Perspektivwechsel zwischen Kathi und Josie, sodass der Leser noch mehr über die Gedanken der Protagonisten erfährt.

Ich habe mich sehr auf diesen neuen Roman der Autorin gefreut, denn sie konnte mich schon mit ihrem vorherigen Werk überzeugen. Die Sprache liest sich so flüssig, dass man keine Probleme hat, schnell voranzukommen. Gerade die Probleme in den Familien haben mich sehr zum Nachdenken gebracht und werden mich noch länger beschäftigen. Auch die Freundschaft der beiden so unterschiedlichen Frauen ist sehr bewegend und tiefgründig.

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Veröffentlicht am 24.07.2021

Ein wunderbarer Sommer auf Lovett Island...

Lovett Island. Sommernächte
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Maci will endlich etwas wagen und hat sich auf den Tipp eines Freundes hin auf die Stelle als Staff auf der Luxusinsel Lovett Island beworben. Sie weiß zwar nicht so richtig, was sie dort erwartet, aber ...

Maci will endlich etwas wagen und hat sich auf den Tipp eines Freundes hin auf die Stelle als Staff auf der Luxusinsel Lovett Island beworben. Sie weiß zwar nicht so richtig, was sie dort erwartet, aber sie will es unbedingt, denn sie will sich nie mehr von ihren Eltern vorschreiben lassen, was sie zu tun hat, das hat sie schon zu lange. Eigentlich ist die Personalchefin der Staffs Peyton nicht begeistert von ihr, denn sie ist viel zu unsicher und unerfahren für den Job, aber Maci schafft es letztendlich doch noch, sie zu überzeugen und ihr wenigstens eine Chance zu geben. Dank den beiden anderen jungen Frauen Karlee und Violet verliert Maci rasch ihr prüdes Outfit und sammelt viele neue Erfahrungen, wenn auch nicht alle nur positiv sind... Sie verliebt sich in die Insel und das Leben dort und entdeckt noch vieles mehr, was ihr in ihrem bisherigen Leben verwehrt gewesen war...

Emilia Schilling schreibt so toll und flüssig, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Die Sprache ist modern, aber nie zu übertrieben. Die Protagonisten erfüllen ihre Funktion in der Handlung perfekt, denn Blair ist so von sich selbst und ihren Bedürfnissen eingenommen, wogegen Violet eine wunderbare Freundin und Teamplayerin ist. Auch die anderen Charaktere sind sehr gut gestaltet und wachsen dem Leser schnell ans Herz. Dank der Sichtwechsel zwischen Maci, Blair und Violet wird die Handlung zusätzlich interessanter und spannender. Das Leben auf der Insel und die Örtlichkeit selbst sind so gut beschrieben, dass sich der Leser schnell auf der Insel zurechtfindet und das Fernweh nicht lange auf sich warten lässt.

Ich habe das Buch innerhalb eines Tages gelesen und war richtig traurig, denn ich kann nicht sofort mit dem zweiten Teil weiterlesen, da ich ihn noch nicht besitze, was bei diesem fiesen Cliffhanger wirklich gemein ist. Nur zu gerne wäre ich gerade selbst auf Lovett Island, denn das Fernweh ist gerade riesengroß...

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Veröffentlicht am 23.07.2021

Gomi mag nicht mehr das tun, was alle tun...

Die Seepferdchen-Bande. Gomi tanzt aus der Reihe
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Das Seepferdchen Gomi hasst tanzen, deshalb trödelt es immer ganz schrecklich herum, wenn die Tanzstunde bei Madame Hippocamp ansteht. Ihre beiden Freundinnen Schnebbi, die immer nur ans Essen denkt, und ...

Das Seepferdchen Gomi hasst tanzen, deshalb trödelt es immer ganz schrecklich herum, wenn die Tanzstunde bei Madame Hippocamp ansteht. Ihre beiden Freundinnen Schnebbi, die immer nur ans Essen denkt, und Plicki, die alles über die Meeresbewohner weiß, mögen die Tanzstunden auch nicht und müssen oft auf dem Bestrafungsstein sitzen. Gomi beschließt, dass sie nicht mehr mitmacht und erinnert sich an eine Geschichte, die sie einmal gehört hat. Denn hinter dem Tangwald soll der Meeresgott Neptun leben und diesen möchte sie endlich sehen und ihn dazu bringen, dass er sie blitzschnell zaubert. Mit ein wenig Überzeugungsarbeit bringt sie ihre Freundinnen dazu, sie zu begleiten und zu dritt brechen sie auf...

Kerstin Kropac hat hier ein wunderbares Abenteuer geschrieben, das Kinder fesselt, da es spannend und lustig zugleich ist. Die drei Seepferdchen sind so liebenswürdig, dass man sie einfach mögen muss. Und auch die Andersartigkeit der drei, die sich so deutlich von den anderen Seepferdchen unterscheiden, ist niemals negativ, sondern wirklich positiv und zeigt, dass jeder andere Stärken hat.

Tatjana Beimler hat das Buch wunderschön illustriert und farbenfroh gestaltet und so das Lesevergnügen noch vergrößert.

Meine Kinder und ich haben das Buch voller Vergnügen gelesen und uns dabei amüsiert, denn das Abenteuer ist spannend und lustig zugleich. Auch die Botschaft der Autorin kommt klar heraus und hilft, Kindern zu erklären, warum nicht alle Menschen gleich sein müssen und es niemals schlimm ist, wenn man anders ist. Einfach ein wunderschönes Kinderbuch, das sowohl zum Vorlesen als auch für Erstleser geeignet ist.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Ein idyllisches Dorf, in dem die Ordnung durch einen Todesfall durcheinander gerät...

Adria mortale - Bittersüßer Tod
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Das kleine Dorf Pesaro del Monte piccolo Cattolica im Jahre 1958: Die beiden deutschen Freundinnen Sonja und Elke fahren mit dem Roller von Rüsselsheim bis an die Adria. Als sie sich jedoch verfahren und ...

Das kleine Dorf Pesaro del Monte piccolo Cattolica im Jahre 1958: Die beiden deutschen Freundinnen Sonja und Elke fahren mit dem Roller von Rüsselsheim bis an die Adria. Als sie sich jedoch verfahren und ihnen das Benzin ausgeht, müssen sie gezwungenermaßen in dem kleinen Dörfchen übernachten. Aus dieser einen Nacht werden aber mehr, denn der junge Dorflehrer Kilian Rossi versteht es, die Damen zu umgarnen und zu unterhalten, außerdem spricht er als gebürtiger Bozener Deutsch. Alles ändert sich aber schlagartig, als genau dieser Lehrer tot aufgefunden wird und die Pensionswirtin Federica sich gezwungen sieht, den Commissario Garibaldi zu informieren. Die Warnung "Wem nützt es? Wem schadet es?" wird ihr noch lange im Kopf herumgeistern...

Margherita Giovanni ist das Pseudonym der Autorin Brigitte Pons. Sie schreibt sehr gut, denn das Buch liest sich flüssig und weist keine langatmigen Abschnitte auf. Die Handlung rund um den Todesfall ist sehr komplex und von der Autorin sehr gut aufgebaut.

Dieser Krimi ist etwas ganz besonderes und ich habe ihn sehr gerne gelesen. Gerade die Besonderheiten der Italiener in Kombination mit den Deutschen, die von Vorurteilen geprägt sind, ist sehr interessant und gelungen. Auch der geschichtliche Hintergrund kommt immer wieder in den Vordergrund, aber niemals zu dominant, sodass eine gelungene Mischung aus Landschaft, Kriminalroman, Kultur und Geschichte entstanden ist.

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