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Veröffentlicht am 16.04.2021

Ein Leben voller Rätsel und Geheimnisse....

Piccola Sicilia
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Deutschland, 1942: Moritz Reincke meldet sich freiwillig beim Propagandaministerium, denn er wittert eine Chance, seine Leidenschaft endlich professionell zu machen und Filme und Fotografien zu machen. ...

Deutschland, 1942: Moritz Reincke meldet sich freiwillig beim Propagandaministerium, denn er wittert eine Chance, seine Leidenschaft endlich professionell zu machen und Filme und Fotografien zu machen. Allerdings war ihm nicht bewusst, dass er viel Schreckliches miterleben wird auf seinen Einsätzen in Tunis. In Deutschland hat er seine Verlobte Fanny zurückgelassen, die noch kurz vor seinem erneuten Einrücken an die Front schwanger geworden ist von ihm. In Tunis zeichnet sich immer mehr ab, dass die Deutschen das Land nicht mehr lange halten können. Als Moritz seine Chance nutzen und mit dem letzen Flugzeug das Land verlassen will, wird er in der letzten Minute doch noch aus dem Flugzeug geworfen, weil ein ranghöherer SS-Offizier seinen Platz benötigt. Zu allem Übel wird er auch noch angeschossen und ist nun ganz allein gestellt in einem Land, in dem jeder die Deutschen hasst...

Sizilien, heute: Nina, Archäologin aus Berlin, bekommt von ihrem früheren Bekannten und Kollegen Patrice Bescheid, dass sie schnell nach Sizilien kommen solle, er wäre da etwas auf der Spur, womit sie eventuell auch ihren Großvater Moritz finden könnte. Nina hat gerade eigentlich ganz andere Probleme, denn sie befindet sich mitten im Scheidungsverfahren von ihrem Mann und weiß nicht so recht, wie es denn nun weitergehen soll. Spontan beschließt sie doch zu fliegen und bereut diesen Beschluss nicht.

Daniel Speck hat einen unverkennbaren Schreibstil, der mich immer wieder an ein Drehbuch erinnert, sodass ich mir viele der Szenen wie einen Film vorstellen kann. Da die Kapitel in viele einzelne Absätze untergliedert sind, ist es immer übersichtlich, was bei einem Roman mit über 600 Seiten durchaus hilfreich ist. Seine Charaktere sind allesamt sehr realistisch und jeder hat seine Eigenheiten, was sehr positiv ist.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen, auch wenn es sich an manchen Stellen etwas in die Länge gezogen hat. Insgesamt war es eine sehr fesselnde Familiengeschichte, die auch viele tragische Momente beinhaltete. Die Hintergrundrecherchen, die Geschichte und die lokalen Gegebenheiten betreffend, ist perfekt vom Autor durchgeführt worden und führt zu einem wirklich gelungenen Roman, der Vergangenheit und Gegenwart sehr gut miteinander vereint.

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Veröffentlicht am 15.04.2021

Zwei kleine, wilde Wildschweine allein auf der Suche nach ihrem Papa

Mops und Fidel suchen ihren Papa
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Mops und Fidel sind zwei kleine Wildschweine, die bei ihrer Mama leben. Doch Mama nervt, denn sie will, dass sie sich ihr Essen selber suchen und darauf haben die beiden ja mal gar keine Lust. Deshalb ...

Mops und Fidel sind zwei kleine Wildschweine, die bei ihrer Mama leben. Doch Mama nervt, denn sie will, dass sie sich ihr Essen selber suchen und darauf haben die beiden ja mal gar keine Lust. Deshalb beginnen sie durch den Wald zu laufen und ihren Papa zu suchen, weil der ist bestimmt viel netter als die Mama und lässt seine Kinder faul daheim bleiben während er das Essen besorgt. Aber so einfach ist die Suche gar nicht und sie treffen erst einmal viele andere Tiere bevor sie endlich ihren Papa, den Wildschweineber Eberhard finden.

Anja Fröhlich hat eine einfache und sehr kindgerechte Sprache, die sich auch sehr gut vorlesen lässt. Ihre Geschichte ist unterhaltsam und lustig. Die beiden kleinen Wildschweine sind witzig und man muss sie einfach lieb haben.

Betina Gotzen-Beek ist eine wunderbare Illustratorin, die die Geschichte perfekt in Bilder gefasst hat. Auf jeder Seite sind viele kleine Details, die auch nach mehrmaligem Anschauen noch entdeckt werden können.

Meinen beiden Kindern hat das Buch sofort sehr gut gefallen und auch ich fand es toll. Das Zusammenspiel von Illustration und Text ist perfekt gelungen. Die Länge eignet sich auch sehr gut als Gute-Nacht-Geschichte. Das Thema der Alleinerziehenden ist für mich etwas weit hergeholt, allerdings ist das kein Grund für mich, das Buch schlechter zu bewerten.

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Veröffentlicht am 13.04.2021

"Aber die Liebe ist die größte unter ihnen."

Die Bucht der Wünsche
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Willa lebt mit ihrer jüngeren Schwester Harper in einem gemeinsamen Apartment. Sie sind viel mehr als nur Schwestern, denn Willa ist Mutterersatz seit dem Tod der Mutter, beste Freundin und Pflegerin, ...

Willa lebt mit ihrer jüngeren Schwester Harper in einem gemeinsamen Apartment. Sie sind viel mehr als nur Schwestern, denn Willa ist Mutterersatz seit dem Tod der Mutter, beste Freundin und Pflegerin, als Harper schwer an Leukämie erkrankt war. Seither fühlt sich Willa sehr für sie verantwortlich, was ihr Leben nicht unbedingt nur stressfrei macht. Denn Harper will leben und macht auch gefährliche Dinge, die sie schon immer unbedingt einmal ausprobieren wollte. Da Willa auch viel zu schüchtern ist, um Männer anzusprechen, will Harper ihr helfen und versucht sie mit Sean, einem Kunden aus Willas Coffeeshop zu verkuppeln. Aber so einfach ist das nicht... und bevor es richtig ernst werden kann, kommt das Leben ihnen in die Quere und macht vieles schwerer, als sie es sich jemals ausgemalt hätten...

Debbie Macomber hat einen sehr flüssigen und einfach zu lesenden Schreibstil. Der Aufbau des Buches durch die Kapitel, die von Willa oder Sean abwechselnd in der Ich-Form erzählt werden, ist sehr gelungen, denn die verschiedenen Sichtweisen schaffen Abwechslung und machen so alles interessanter.

Ich bin schon lange großer Fan der Autorin und habe mich umso mehr über diesen neuen Roman von ihr gefreut. Wie immer ist es einfach wunderschön, wenn auch an vielen Stellen sehr traurig. Besonders bewegt hat mich das Vorwort, das so vieles erklärt und das Buch noch besonderer macht, denn man merkt, dass Debbie Macomber hier vieles verarbeitet, was sie in letzter Zeit erlebt hat. Das Thema Krebs ist nicht einfach und doch hat sie es geschafft, eine wunderbare Geschichte darum zu schreiben...

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Veröffentlicht am 12.04.2021

Viele tolle Lieder zum Mitsingen!

Alle meine Frühlingslieder-Klassiker
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Diese CD beinhaltet viele Lieder zum Thema Frühling, wie zum Beispiel "Immer wieder kommt ein neuer Frühling", "Stups, der kleine Osterhase", "Liebe, liebe Sonne", "Alle Vögel sind schon da" oder "Es tönen ...

Diese CD beinhaltet viele Lieder zum Thema Frühling, wie zum Beispiel "Immer wieder kommt ein neuer Frühling", "Stups, der kleine Osterhase", "Liebe, liebe Sonne", "Alle Vögel sind schon da" oder "Es tönen die Lieder". Diese Lieder sind zwar alle bekannt und doch habe ich sie schon lange nicht mehr gehört.

Der Sänger Martin Pfeiffer, der alle diese Lieder singt, hat eine schöne, angenehme Stimme, der man durchaus länger zuhören kann. Auch die Begleitung der Instrumente ist angenehm und gut gewählt.

Meine 4-jährige Tochter hat diese CD von mir vor zwei Wochen bekommen. Seither hört sie diese einmal am Tag durch. Doch ich muss sagen, dass sie mich als Mutter bisher noch nicht stört, was wirklich für die Musik spricht. Sie singt immer mit und ist großer Fan dieser Klassiker. Gerade jetzt, da sie den Kindergarten aufgrund der aktuellen Lage nicht besuchen kann, fehlt ihr das Singen dort. So lernt sie die Lieder trotzdem und hat gute Laune beim Mitsingen.

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Eine starke Frau, die ihr Leben ihrer Passion widmet!

Die Bildhauerin
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Camille Claudel wurde 1864 geboren. Sie war das älteste von drei Geschwistern und hatte es dadurch nicht immer leicht. Die Eltern stritten oft, zumindest dann, wenn der Vater zuhause war. Die Mutter konnte ...

Camille Claudel wurde 1864 geboren. Sie war das älteste von drei Geschwistern und hatte es dadurch nicht immer leicht. Die Eltern stritten oft, zumindest dann, wenn der Vater zuhause war. Die Mutter konnte Camille und ihrem jüngsten Sohn Paul oft nicht das geben, was diese gebraucht hätten, sondern schimpfte viel und war nur stolz auf ihre folgsame Tochter Louise. Camille entdeckte während der Sommerurlaube in Villeneuve ihre Liebe zum Ton und dem Formen von Plastiken. So richtet sie ab diesem Zeitpunkt ihr ganzes Leben danach aus und wird vom Vater immer unterstützt. Als sie 1881 dann nach Paris ziehen, damit Paul das Lycée besuchen kann, kann auch Camille endlich auf die Académie Colarossi gehen. Dort lernt sie ihre beiden Freundinnen Amy und Emily kennen, die ihre besten Freundinnen werden. Zusammen üben sie und werden bald vom Lehrer und Bildhauer Boucher weiter unterrichtet und gefördert. Doch als dieser irgendwann den Prix de Rome erhält und damit ein Stipendium in Florenz, wo er die Kunst dort studieren kann, übernimmt sein gefeierter Bildhauerkollege Rodin. Camille verspürt von Beginn an eine Anziehung, die sie nicht erklären kann. Denn einerseits lobt er ihre Arbeit und baut auf ihren Kunstverstand, andererseits ignoriert er sie und hilft ihr kaum, an ihren Arbeiten Dinge zu verbessern. Als sich das ändert, fragt sie sich jedoch, ob ihre Anziehung immer nur gut für sie sein wird....

Pia Rosenberger hat das Leben, der mir komplett unbekannten Camille Claudel sehr spannend erzählt. Die Hintergründe hat sie gründlich recherchiert, was durch umfassende Informationen immer wieder deutlich wird, denn das Leben Claudels ist weitgehend mit dem Lebens Rodins verbunden, was es sicherlich nicht immer einfach gemacht hat. Sie hat vieles sehr emotional geschildert, sodass der Leser viele Handlungsweisen der Protagonisten nachvollziehen kann.

Dieser Roman über das Leben der Camille Claudel hat mich fasziniert, denn er ist so voller Gefühl, dass ich zeitweise gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Das Leben dieser Frau ist geprägt von ihrer Liebe zur Kunst, aber auch zu Rodin, dem sie heillos verfallen ist. Ihre Stärke ist faszinierend, ich konnte ihren Egoismus aber nicht immer nachvollziehen, denn sie war sich den Konsequenzen oft erst viel zu spät bewusst.

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