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Veröffentlicht am 07.03.2021

Eine heruntergekommene Telefonzelle, die in der Vergangenheit immer Zentrum des Dorfes war...

Die kleine Bücherei in der Church Lane
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Lucy wird nach einem Zusammenbruch ins Krankenhaus eingeliefert und bekommt von ihrem Arzt absolute Ruhe verordnet. Denn Lucy ist ein Workaholic und kann langsam dem hohen Druck von ihrem Schulleiter und ...

Lucy wird nach einem Zusammenbruch ins Krankenhaus eingeliefert und bekommt von ihrem Arzt absolute Ruhe verordnet. Denn Lucy ist ein Workaholic und kann langsam dem hohen Druck von ihrem Schulleiter und der Schulbehörde nicht mehr standhalten - und das obwohl sie ihre Arbeit als Geschichtslehrerin liebt. Als sie eine Anzeige findet, in der ein kleines Haus in Little Maudley sehr günstig vermietet wird, einzig mit der Bedingung, sich ein wenig um die 96-jährige Nachbarin zu kümmern, beschließt sie, dass es sich gut anhört und sie dort ein halbes Jahr Pause machen will. Ganz ohne ein Projekt möchte sie die Zeit aber nicht verbringen und beschließt daher über die Zeit während dem Zweiten Weltkrieg und die Cotswolds zu recherchieren. Das Cottage ist wunderschön und Lucy fühlt sich dort auf Anhieb wohl, einzig die alte Dame Bunty reagiert nicht sehr erfreut über ihre zukünftige "Helferin". Lucy kann langsam wieder entspannen, beginnt Freunde zu finden und arbeitet an zwei Projekten mit, nämlich einem Jubiläumsband der WI und der Umnutzung der heruntergekommenen Telefonzelle. Wie viel diese Telefonzelle allen bedeutet, wird Lucy während den Recherchen zu dem Jubiläumsband erst richtig bewusst...

Rachael Lucas schreibt sehr schön und der Roman liest sich flüssig. Die Einteilung in Kapitel schafft Übersichtlichkeit. Die Themen sind vielfältiger, als man aus dem Titel und dem Klappentext schließen kann. Denn das Buch vereint viele historische Hintergründe mit der Geschichte einer Frau, die sich in einem kleinen Dorf integriert und dort nicht nur zur Ruhe kommt, sondern auch ein neues Leben beginnen kann.

Das Buch konnte mich mit der Zeit immer mehr fesseln, denn anfangs fand ich es etwas zäh, aber das war schon nach den ersten drei Kapiteln vorbei und ich habe gemerkt, welche Tiefe das Buch besitzt.

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Veröffentlicht am 04.03.2021

Eine starke Frau, die in einer männerdominierten Welt für sich einsteht

Das Kino am Jungfernstieg - Der Filmpalast
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Lili Paal, geborene Wartenberg, hat ihren Mann Albert Paal kurz vor dessen Einberufung in den Krieg geheiratet, da dieser keine Familie hat, wollte sie ihm den Krieg so erleichtern. Doch als dieser als ...

Lili Paal, geborene Wartenberg, hat ihren Mann Albert Paal kurz vor dessen Einberufung in den Krieg geheiratet, da dieser keine Familie hat, wollte sie ihm den Krieg so erleichtern. Doch als dieser als einer der ersten aus der Kriegsgefangenschaft in Frankreich nach Hamburg zurückkehrte, war Lili schwerkrank und brauchte seine Unterstützung. Doch die Ehe wurde aus reinem Pflichtgefühl heraus geschlossen und nun, da es Lili wieder besser geht und sie als Cutterin bei der Wochenschau arbeiten kann, besteht die Ehe mehr aus Pflichtgefühl als aus Liebe oder wenigstens Zuneigung. Seit vier Jahren hat Lili den Engländer John nicht mehr gesehen, mit dem sie den schweren Autounfall hatte, der ihnen beiden das Leben deutlich erschwert hat. Aber als sie ihn nun wiedertrifft, ist ihre Liebe wieder da. Nur die Lücken in ihrem Gedächtnis sind noch nicht wieder alle geschlossen. Wäre die Ehe mit Albert das einzige Problem, käme sie wahrscheinlich damit zurecht, doch ihre Halbschwester und ihr Schwager, bei denen sie zur Untermiete in einem Zimmer lebt, haben es nur auf ihr Eigentum abgesehen. Nachdem sie mithilfe von Albert das Kino in einen Tanzsaal umgebaut haben und so an die teure Technik kamen, mit der sie ihr eigenes Kino eröffnen konnten, machen sie sich nun die Naivität Alberts zunutze und wollen Lili auch noch das Trümmergrundstück ihres Elternhauses nehmen. Doch Lili hat nun die Kraft und wird für ihr Recht kämpfen...

Micaela Jary hat hier eine sehr gelungene Fortsetzung zum ersten Teil der Kino-Saga geschrieben. Die Handlung knüpft nahtlos an das Vergangene an und ist wieder so spannend wie im ersten Band. Peter und Hilde entpuppen sich noch mehr als Menschen, denen Geld mehr wert ist als alles andere. Albert ist leider nicht der liebevolle Ehemann, wie man ihn sich für Lili wünscht. Und Lili kämpft, nicht nur für Gerechtigkeit, sondern auch für ein selbstbestimmtes Leben und letztendlich auch für die Liebe.

Dieses Buch hat mich gefesselt, dass ich es kaum mehr aus der Hand legen konnte. Es knüpft so perfekt an den ersten Teil an und greift doch wieder andere Themen auf, dass es einfach perfekt passt. Einzig der Klappentext hat mich verwirrt, denn alles, was darin angekündigt wird, kommt entweder gar nicht oder erst sehr spät vor. Daher rate ich, diesen Text gar nicht erst zu lesen, sondern gleich mit dem Roman zu starten. Ansonsten konnte mich dieses Buch nur begeistern!

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Veröffentlicht am 02.03.2021

Eine kleine Fee sorgt für Unterhaltung

Maxi von Phlip (1). Vorsicht, Wunschfee!
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Paula lebt mit ihrem Papa in der Wohnung über dem Trödelladen "Goldenbergs Dinge", den ihr Papa betreibt. Dort gibt es immer Schätze zu entdecken. Doch diesmal sieht der Schatz etwas seltsam aus und eigentlich ...

Paula lebt mit ihrem Papa in der Wohnung über dem Trödelladen "Goldenbergs Dinge", den ihr Papa betreibt. Dort gibt es immer Schätze zu entdecken. Doch diesmal sieht der Schatz etwas seltsam aus und eigentlich soll diese grüne Flasche auch in den Altglascontainer, denn wer will schon eine alte Flasche kaufen?! Aber dann wird Kater Schnurr ganz wild und Paula entdeckt in der Flasche Augen, die sie böse anfunkeln. Als der Deckel dann geöffnet ist, kommt eine winzige Fee heraus, die von Radiergummi- auf Kugelschreibergröße anwächst. Paula ist verwirrt, denn Feen gibt es doch nicht wirklich... Doch die Fee stellt sich als Maxi von Phlip vor und erklärt, dass sie nun an Paulas Seite sein wird bis sie ihr so viel Gutes getan hat, dass die grüne Flasche sich rosa verfärbt hat....

Anna Ruhe hatte eine wirklich gute Idee mit diesem Buch, denn Maxi ist eine kleine, quirlige und ständig quasselnde Fee. Mit ihr kann Paula viel erleben und auch der Leser taucht mitten in die Geschichte ein. Sie schreibt sehr gut und die Wortwahl ist perfekt an das Grundschulalter angepasst. Auch die Kapitellänge ist gut geeignet für Erstleser.

Max Meinzolds Illustrationen sind wunderschön und untermalen die Geschichte perfekt. Seine Figuren sind lebendig und voller Details.

Das Buch hat meinen Kindern und mir sehr gut gefallen und wir haben eine wunderschöne Kuschelzeit beim Vorlesen verbracht. Auch meine Tochter mit vier Jahren hat die kleine Fee und Paula geliebt. Mein Sohn möchte das Buch nun nochmals alleine lesen, denn er findet die Geschichte so schön und die Schriftgröße konnte ihn überzeugen und seine Lust am Lesen stärken.

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Veröffentlicht am 02.03.2021

Wunderschön illustriert und liebevoll gereimt!

Edition Piepmatz: Seif dich ein, sagt das Schwein
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Auf sieben Doppelseiten werden alle wichtigen Dinge behandelt, die man beim Abendritual im Badezimmer tut, zum Beispiel das Hände waschen, Zähne putzen und Haare kämmen.

Sandra Grimm hat zu jeder der ...

Auf sieben Doppelseiten werden alle wichtigen Dinge behandelt, die man beim Abendritual im Badezimmer tut, zum Beispiel das Hände waschen, Zähne putzen und Haare kämmen.

Sandra Grimm hat zu jeder der Tätigkeiten ein Tier gewählt und dazu einen tollen Reim gebildet, wie zum Beispiel "Wasch die Tatze!, sagt die Katze.". Durch die einprägsamen Reime können Kleinkinder das Abendritual spielerisch erlernen.

Kathrin Wessel hat jede Doppelseite so wunderschön illustriert, dass auch ohne Text alles sofort ersichtlich ist und auch das pure Anschauen großes Vergnügen bereitet.

Das Buch ist so schön, dass meine Kinder beide sofort total verliebt waren in die verschiedenen Tiere, denn gerade die Beziehung von Elternteil und Kind ist immer so liebevoll dargestellt. Da für mich auch das Preis-Leistung-Verhältnis wichtig ist und dieses sehr gut ist, kann ich dieses Buch uneingeschränkt weiterempfehlen! Ich habe es auch schon als Geschenkidee für meine kleinen Neffen aufgeschrieben und werde es auf jeden Fall bei der nächsten Gelegenheit weiterverschenken.

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Veröffentlicht am 02.03.2021

Eine starke Frau in einer chaotischen Welt

Das Kino am Jungfernstieg
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1946: Lili Paal, geborene Wartenberg, ist vor einigen Jahren ihres Berufswunsches wegen von Hamburg nach Berlin gegangen. Dort hatte sie eine Stelle als Filmcutterin. Doch mit dem Ende des 2. Weltkriegs ...

1946: Lili Paal, geborene Wartenberg, ist vor einigen Jahren ihres Berufswunsches wegen von Hamburg nach Berlin gegangen. Dort hatte sie eine Stelle als Filmcutterin. Doch mit dem Ende des 2. Weltkriegs war auch ihr Beruf nicht mehr gefragt, denn das Nazi-Propagandaministerium drehte keine Filme mehr und die britischen Besatzer mussten erst wieder neue Genehmigungen erteilen. Doch Lili hatte trotzdem Erfolg, denn sie hat einen versteckten Film wiedergefunden und ihn so geschnitten, dass die Russen ihn genommen haben. Als sie nun eine dringende Genehmigung für eine Reise in ihre alte Heimat Hamburg braucht, wendet sie sich an das britische Amt und stößt dabei auf den Captain John Fontaine, der die Idee hat, dass sie mit ihm als seine Sekretärin nach Hamburg reisen kann, wenn sie sich mit ihm auf die Suche nach den verschollenen Filmnegativen des letzten Films Leon Casparis begibt. So kommt sie schließlich nach Hamburg und ist erschrocken, denn nicht nur der Stadt geht es schlecht, auch ihre Mutter befindet sich in einem miserablen Zustand. Da sich ihre Halbschwester Hilde und deren Mann nicht um die Mutter kümmern, bleibt nur Lilis Nichte Gesa. Sie erzählt Lili auch, dass ihre Mutter sagt, Oma sterbe bald und ein Besuch des Hausarztes bringe sowieso nichts mehr. Lili ist so erschrocken über die kaltherzige Art ihrer von jeher gemeinen Halbschwester, dass sie auch sonst nichts mehr schocken kann, denkt sie zumindest. Doch Hilde und ihr Mann treiben es noch bunter. Da Peter seine Schwarzmarktgeschäfte direkt in der Wohnung erledigt, herrscht dort immer reger Andrang. Aber auch die Pläne, das Kino am Jungfernstieg, das der Schwiegermutter gehört, zu schließen und das komplette Equipment in sein Hotel zu übernehmen und dort ein eigenes Kino zu eröffnen sind mehr als dreist, vorallem weil besagte Schwiegermutter noch lebt. Viele Gründe für Lili zu kämpfen und sich um ihr Kino zu bemühen...

Micaela Jary schreibt sehr gut. Ihr Schreibstil ist ehrlich, beschönigt nichts und passt sehr gut zur Zeit, die sie beschreibt. Der Leser weiß von der ersten Seite an, um welche Zeit es sich handelt und kann sämtliche Begebenheiten erkennen. Die Protagonisten sind allesamt Charaktere, die realistisch und sympathisch sind und ihre Rolle in der Handlung perfekt erfüllen.

Das Buch hat mich von der ersten Seite an gepackt, denn ich bin schon immer fasziniert von der Nachkriegszeit. Die Autorin hat es geschafft, innerhalb weniger Seiten die wichtigsten Hintergrundinformationen zu nennen und so eine gute Basis für den Fortgang der Geschichte zu schaffen. Eine Inhaltsangabe über diesen Roman zu schreiben, fiel mir gar nicht so leicht, da die Handlung so vielschichtig und interessant ist. Das offene Ende baut Spannung auf und man möchte sofort den nächsten Teil lesen, daher ist es auch wichtig, diese Reihe in der Reihenfolge zu lesen. Das Buch hat mich wirklich begeistert und ich freue mich schon sehr, nun den zweiten Band zu beginnen und wieder ganz in die Welt des Films einzutauchen!

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