Ein absolut fesselnder historischer Roman
Der Gesang der BienenMüstertal im Schwarzwald im Jahre 1152. Der Zeidler Seyfried lebt mit seiner Frau Elsbeth und den Kindern Anna, Jasper und Lise in einem etwas abgelegenen Haus. Seine Aufgabe als Zeidler war es, den Honig ...
Müstertal im Schwarzwald im Jahre 1152. Der Zeidler Seyfried lebt mit seiner Frau Elsbeth und den Kindern Anna, Jasper und Lise in einem etwas abgelegenen Haus. Seine Aufgabe als Zeidler war es, den Honig und die Waben seiner Bienenvölker und der wilden Völker im Wald zu sammeln und dann an Klöster oder Burgen zu liefern. Als Elsbeth durch ihre, von ihrem Vater, dem Apotheker, erlernten Fähigkeiten in Schwierigkeiten gerät, muss Seyfried sie retten. Mit Hilfe von Hildegard von Bingen versucht er, seine Familie zu retten und hat diverse Aufgaben zu meistern.
Die Charaktere Seyfried, Anna, Hildegard von Bingen und auch alle anderen können vom Leser sofort verstanden werden und schaffen es, dass man sich so in sie hineinversetzen kann, dass man die eigene Umwelt vergisst.
Die geschichtlichen Hintergründe wurden vom Autor sehr gut recherchiert. Zum Beispiel die Beschreibung der mittelalterlichen Baustelle oder auch die finanziellen Schwierigkeiten, die der Bau des Klosters für Hildegard von Bingen mit sich brachte. Auch die Zeidlerei, die mir komplett unbekannt war, wurde sehr gut erklärt und man hat viele Einblicke bekommen.
Der Roman hat mich von Anfang an gefesselt. Der Wechsel der verschiedenen Personen, über die berichtet wird und teilweise auch Ortswechsel halten die Spannung immer aufrecht. Niemals wurde es mir auch nur eine Seite langweilig. Faszinierend war, dass am Ende des Buches die vielen Einzelstränge der Handlung auf wunderbare Weise einen gemeinsamen Abschluss fanden, ohne dass es unrealistisch wirkte.
Der Schreibstil des Autors ist so anschaulich und leicht zu lesen, dass die Seiten nur so dahinfliegen.
Ralf H. Dorweiler hat mich mit diesem Buch überzeugt und ist einer meiner Lieblingsautoren geworden.