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Veröffentlicht am 31.12.2023

Und manchmal braucht es einfach eine Freuschrecke...

Hanni braucht eine Freuschrecke
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Hanni hat heute schlechte Laune, denn wenn man schon morgens direkt nach dem Aufstehen auf einen Legostein tritt, danach das Saftglas umfällt und Mama auch noch einen Ausflug mit dem Zug machen will, da ...

Hanni hat heute schlechte Laune, denn wenn man schon morgens direkt nach dem Aufstehen auf einen Legostein tritt, danach das Saftglas umfällt und Mama auch noch einen Ausflug mit dem Zug machen will, da ist das doch vorprogrammiert. Doch Mama tröstet Hanni und sagt, dsas sie einfach nach einer Freuschrecke suchen müssen, dann wird alles wieder gut. Es dauert aber, bis sie nach der endlos dauernden Bahnfahrt eine Freuschrecke finden. Aber irgendwann ist es soweit und Hanni ist wieder glücklich!

Judith Merchant erzählt in diesem Bilderbuch gemeinsam mit Illustratorin Trixy Royeck über diese ganz speziellen Tage, die schon schlechtgelaunt beginnen und die wirklich jeder kennt. Die Geschichte lässt sich wunderbar flüssig vorlesen und wird noch lustiger, wenn man auf die vielen Zeichnungen von Trixy Royeck achtet.

Oh wie hasse ich diese Tage, wenn entweder ich selbst oder meine Kinder mit schlechter Laune aufstehen und den ganzen Tag über motzig sind. Da ist es doch toll, dass diese Situation wohl niemandem unbekannt ist. Und wenn man dann von Hanni und ihrer Freuschrecke liest, steigt die Laune ganz von selbst.

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Veröffentlicht am 30.12.2023

"Es gibt immer irgendwo jemanden, der froh ist, dass du geboren wurdest!"

See you on Venus
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Mia weiß, dass sie seit ihrer Geburt ein Verfallsdatum hat, das früher als das ihrer Mitmenschen ist. Nicht nur darum hat sie ihren Fotoblog auch "Verfallsdatum" genannt. Leider ist ihr angeborener Herzfehler ...

Mia weiß, dass sie seit ihrer Geburt ein Verfallsdatum hat, das früher als das ihrer Mitmenschen ist. Nicht nur darum hat sie ihren Fotoblog auch "Verfallsdatum" genannt. Leider ist ihr angeborener Herzfehler nicht die einzige Einschränkung mit der sie leben muss. So muss sie ihre meiste Zeit im Haus ihrer Pflegefamilie zubringen, denn ihr Herz ist zu schwach und die rettende Operation erst in einigen Tagen. Obwohl sich ihre Pflegeeltern um sie kümmern, ist da doch keine emotionale Nähe. Dabei fehlt doch gerade diese, wenn man wie Mia sein ganzes Leben in Kinderheimen oder Pflegefamilien verbringt. Bevor Mia aber sterben muss, möchte sie sich noch einen großen Wunsch erfüllen und ihrer leiblichen Mutter in die Augen sehen und sie fragen, warum sie nicht bei ihr bleiben konnte. Dafür muss sie aber nach Spanien reisen... Eigentlich wollte sie diesen Trip mit ihrem besten Freund Noah unternehmen, nach dessen Tod steht sie nun wieder alleine da. Da kommt ihr der traurige und vollkommen fertige Kyle wie gerufen. Hat sie ihn doch schließlich vor seinem Sprung vom Rand des großen Wasserfalls gerettet und weiß auch, dass diese Reise in ein fremdes Land ihm guttun kann...

Victoria Vinuesa erzählt in diesem Roman über eine ganz besondere Liebe. Denn Kyle geht nicht unbedingt freiwillig auf diese Reise, was er Mia anfangs deutlich spüren lässt. Doch mit der Zeit lernen sich die beiden besser kennen und können sich auch immer besser leiden. So wird aus dem Zweckverhältnis eine Freundschaft und schließlich Liebe. DIe Autorin erzählt die gesamte Geschichte aus zwei Perspektiven, sodass Mia und Kyle gleichermaßen zu Wort kommen und der Leser beide Seiten kennenlernt. Die Erzählweise ist sehr emotional und berührt nicht nur wegen Mias Erkrankung und Kyles Trauma, sondern auch wegen Mias Zerrissenheit, denn sie kann sich einfach nicht vorstellen, von irgendjemandem auf dieser Welt gewollt zu sein.

Bei diesem Roman war ich wirklich gespannt, was mich erwartet, denn obwohl die Themen durch den Klappentext bekannt waren, wusste ich nicht, was die Autorin daraus macht. Aber ich wurde gleich zu Anfang positiv überrascht und hätte das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand gelegt. Ich mag Mia, mit ihren Macken und teilweise etwas komischen Weltanschauungen, ebenso gerne wie den verzweifelten und trotzdem total liebenswürdigen und aufopferungsvollen Kyle. Und nun bin ich wirklich neugierig auf den Film...

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Veröffentlicht am 30.12.2023

Die allerbeste Folge von Löre und Luc!

Löre & Luc – Unser lautes Leben (8). Folge 15: Ich brauche keine Windel mehr / Folge 16: Mama und Papa rasten aus
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Löre ist heute etwas enttäuscht, denn ihr motziger Nachbar hat sich beschwert, dass sie mit ihren Windeln den ganzen Müllcontainer voll macht und so gar kein Platz mehr für seine Abfälle ist. Sie braucht ...

Löre ist heute etwas enttäuscht, denn ihr motziger Nachbar hat sich beschwert, dass sie mit ihren Windeln den ganzen Müllcontainer voll macht und so gar kein Platz mehr für seine Abfälle ist. Sie braucht ja nur noch nachts eine Windel, aber auch die möchte sie nun nicht mehr hinmachen und endlich so groß wie Luc sein, der gar keine Windeln mehr braucht. Beim gemeinsamen Übernachten bei Luc probiert Löre es auch gleich aus. Leider funktioniert es nicht, aber sie gibt nicht auf und zuhause klappt es dann! Nun ist Löre auch endlich groß und windelfrei!

Löre und Luc treffen ihre beiden Nachbarn im Hausflur und die erzählen, dass sie gerade so einen Lärm machen, weil sie ihr Wohnzimmer renovieren. Also erst Tapete ab, dann neue Farbe drauf und das mit Actionpainting. Das ist so cool, dass Löre und Luc beschließen, das auch in Löres Wohnzimmer zu machen. Sie machen sich an die Arbeit und haben ganz schöne Mühe, die Tapete von der Wand zu bekommen. Umso mehr Spaß macht es dann, als sie die Farbe auftragen können. Nur komisch, dass Mama und Papa so sehr schimpfen. Erst später verstehen sie es und machen sich unverzüglich daran, ihren Fehler auszubügeln. Hoffentlich freuen sich Mama und Papa dann darüber.

Löre und Luc sind beste Freunde und erleben immer wieder etwas neues. Dabei nehmen sie ihre Zuhörer mit in ihre kleine Berliner Welt. Da die beiden Nachbarn sind, machen sie alles gemeinsam. Den drei Autoren gelingt es mit jeder Folge, neue Aspekte ihres Lebens zu erzählen und Kindern wunderbar spannende Geschichten zu erzählen. So fliegt die Zeit beim Zuhören nur so dahin und es ist immer wieder überraschend, wenn dann bereits knapp 70 Minuten vergangen sind.

Meine Kinder und ich lieben Löre und Luc, aber so lachen wie bei der Wohnzimmer-Verschönerungsfolge mussten wir bisher noch nie. Es war einfach nur lustig, wie die beiden voller Elan erst das Wohnzimmer und dann Löres Zimmer renoviert haben. Insgesamt finden wir die CD einfach perfekt gelungen, denn auch die Windelfrei-Folge handelt über ein wichtiges Thema für Kinder.

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Veröffentlicht am 28.12.2023

... und manchmal braucht es ein ganzes Dorf!

Die Kinder des Don Arrigo
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Der elfjährige Natan lebt mit seinen Eltern, seinem jüngeren Bruder Sami und seinem Onkel Herrmann in Berlin. Schon früher musste er mitansehen, wie eines Nachts jüdische Geschäfte, Synagogen und andere ...

Der elfjährige Natan lebt mit seinen Eltern, seinem jüngeren Bruder Sami und seinem Onkel Herrmann in Berlin. Schon früher musste er mitansehen, wie eines Nachts jüdische Geschäfte, Synagogen und andere Orte, an denen Juden sich wohlfühlten, in Flammen aufgingen. Damals hat sein Vater sein Lachen verloren, dabei war er immer dabei, eine Geschichte oder einen Witz zu erzählen, um damit seinen Mitmenschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und seine Botschaften weiterzutragen. Dann wurde die Judenverfolgung immer schlimmer udn die Braunhemden wurden immer mehr. Einfach so holten sie dann auch den Vater ab und Natan konnte nur tatenlos dabei zusehen. Als es immer schlimmer wurde, hat es an der Tür geklopt und eine Frau hat darum gebeten, dass Natan mit ihr kommen soll, denn sie bringe ihn nach Israel. Nun beginnt Natans Reise, denn über Umwege landet er schließlich mit seiner Gruppe im kleinen Dorf Nonantola, wo erst einmal Ende des unsteten Lebens ist und Natan spürt, wie das ganze Dorf darum bemüht ist, den jüdischen Kindern zu helfen. Allen voran Don Arrigo, der örtliche Pfarrer, der mit viel Mut und Einfallsreichtum seine schützende Hand über die Kinder hält.

Ivan Sciapeconi schildert die Flucht und die lange Reise mit schließlicher Rettung aus der Sicht des elfjährigen Jungen Natan. Somit sind die Gefühle und Erlebnisse häufig sehr einfach und trotzdem bewegend erzählt. Dass der gesamte Roman auf einer Tatsache beruht, macht alles noch faszinierender und beeindruckender. Es ist zwar schade, dass gerade Natan eine Erfindung des Autors ist, allerdings macht es das Geschehen deswegen nicht weniger interessant.

Ich bin immer noch ganz beeindruckt, wie es einem kleinen Dorf in Italien gelungen ist, so viele jüdische Kinder vor den deutschen Nazis und den italienischen Faschisten zu verstecken und zu schützen. Allerdings fand ich die Erzählweise aus kindlicher Perspektive teilweise etwas schwierig, denn ich hatte oft das Gefühl, die Situationen werden verkannt oder sehr vereinfacht dargestellt. Außerdem war auch die Sprache teilweise sehr kindlich, was zwar zu einem sehr flüssigen und schnellen Lesen geführt hat, mich aber trotzdem nicht so gepackt hat, als hätte ein Erwachsener erzählt. Insgesamt ein berührender Roman, der aber manchmal etwas zu oberflächlich und kindlich ist.

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Veröffentlicht am 28.12.2023

Gemeinsam können wir es schaffen!

Die Zirkusprinzessin. Nur Mut, Mila!
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Mila ist eine gradiose Seiltänzerin und übt gerade schon für ihre eigene Nummer im Zirkus ihrer Eltern. Doch das Lampenfieber macht ihr schwer zu schaffen, schließlich kann sie nicht mit Puddingknien auftreten. ...

Mila ist eine gradiose Seiltänzerin und übt gerade schon für ihre eigene Nummer im Zirkus ihrer Eltern. Doch das Lampenfieber macht ihr schwer zu schaffen, schließlich kann sie nicht mit Puddingknien auftreten. Auch die Tricks ihrer Zirkusfreunde helfen ihr nicht weiter. Erst die Idee von Clown Puck hilft - sie nimmt ab jetzt ihren Kater Star mit aufs Seil und macht gemeinsam mit ihm ihre Vorführung. Und siehe da, die Knie sind nur noch wie Bananen und Mila kann ihre eingeübten Kunststücke vorführen. Sogar ein Absturz vom Seil macht nichts mehr aus, denn niemand lacht sie aus. Nur der Applaus ist nach einem zweiten geglückten Versuch noch größer!

Nina Weger erzählt in diesem Bilderbuch über das Lampenfieber und die Angst zu versagen. Auf kindgerechte und mitfühlende Art und Weise berichtet sie von Strategien, die helfen können und zeigt so, dass Mut sich bezahlt macht. Carola Sieverding hat die Geschichte wunderschön illustriert, sodass schon das alleinige Ansehen des Buches ein großes Vergnügen ist.

Meine Tochter liebt Mila, denn sie ist ein bezauberndes Mädchen, das am Ende all ihren Mut zusammen nimmt und mit großem Applaus und viel Stolz auf sich selbst belohnt wird. Ein rundum gelungenes und wunderschönes Kinderbuch!

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