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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2023

Entspanntes Lauschen und zur Ruhe kommen

Komm zur Ruhe, lieber Schatz! Geschichten, die garantiert beruhigen
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Im Alltag kommt es immer zu Situationen, in denen es zu großen Gefühlen kommt und es einer friedlichen Problemlösung bedarf. Denn Marie Marienkäfer möchte endlich auch einmal alleine Pfannkuchen backen, ...

Im Alltag kommt es immer zu Situationen, in denen es zu großen Gefühlen kommt und es einer friedlichen Problemlösung bedarf. Denn Marie Marienkäfer möchte endlich auch einmal alleine Pfannkuchen backen, auch dann noch als ziemlich viel schiefgeht. Ebenso möchte Wildschweinkind Freddy nicht im Schlamm baden, bevor es richtig spielen möchte, obwohl es nur seinem eigenen Schutz vor der Sonne dient. Auch das kleine Lamm Susi ist genervt, denn ihre beiden Brüder streiten ständig, ihre Cousine schmatzt und alle anderen Schafe sind heute so laut und unruhig, aber erst als Mama sie kitzelt wird ihre Stimmung wieder besser.

Kirsten Vogel thematisiert in ihren neun kurzen Geschichten ganz alltägliche Schwierigkeiten, wie Wut, schlechte Laune, Trauer oder Sorgen. Gemeinsam mit den kleinen Waldtieren lernen Kinder beim Hören der Geschichten, wie so manches Problem ganz einfach gelöst werden kann. Sabine Bohlmann liest die Geschichten sehr ruhig und toll betont vor, auch die Stimmen der verschiedenen Tiere ahmt sie toll nach.

Meine Tochter lauscht dem Hörbuch nun schon zum wiederholten Mal und liebt die verschiedenen Geschichten. Ich finde es richtig gelungen, wie die Autorin ganz alltägliche Situationen schildert und dann direkt tolle Lösungen anbietet und so zeigt, dass alles ganz friedlich ablaufen kann und am Ende trotzdem alle glücklich und zufrieden sein können. Allerdings stelle ich fest, dass mich die Stimme von Sabine Bohlmann auf die Dauer etwas anstrengt.

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Die bewegende Freundschaftsgeschichte der vier Frühlingstöchter

Das Pensionat am Holstentor: Frühlingstöchter
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Lübeck, 1899: Das Pensionat am Holstentor ist eine Schule für höhere Töchter, die dort auf ihr späteres Leben vorbereitet werden sollen. Nora kommt als letzte von sechs Schülerinnen in die Abschlussklasse, ...

Lübeck, 1899: Das Pensionat am Holstentor ist eine Schule für höhere Töchter, die dort auf ihr späteres Leben vorbereitet werden sollen. Nora kommt als letzte von sechs Schülerinnen in die Abschlussklasse, denn auf dem Gut, wo sie eigentlich mit ihrer Familie lebt, kann gerade niemand richtig für sie sorgen, da die Mutter krank darniederliegt, der Vater schon längere Zeit in Italien weilt, die Hauslehrerin gekündigt hat und ihr Bruder Henry in der nächsten Zeit viel in Lübeck zu tun hat. Nora freut sich gar nicht, doch als sie erfährt, dass auch ihr Kindheitsfreund Karl nach Lübeck gehen wird, stimmt sie zu und hofft, auch in der Stadt noch Zeit mit dem unstandesgemäßen Freund verbringen zu können. Aber der Start in der Stadt verläuft holprig. Erst die Begegnung mit den zukünftigen Mitschülerinnen, vorallem Lotte, Agnes und Fanny, wecken in Nora ein Vorfreude auf die zukünftige Zeit. Auch die neue Lehrerin Fräulein Petersen gibt den Mädchen das Gefühl, selbst wichtig zu sein und wird schnell zu einer engen Vertrauten.

Anna Perbandt erzählt die Geschichte der vier Frühlingstöchter sehr fesselnd, sodass die Seiten nur so dahinfliegen. Ihr Schreibstil ist flüssig, ohne komplizierte Satzbauten oder Fremdwörter. Die Handlung ist durchweg kurzweilig und schildert die Situation von Frauen zur Jahrhundertwende sehr realistisch.

Ich habe mich sofort in der Handlung wohlgefühlt und mich schnell als Teil des Geschehens gefühlt. Leider endet das Buch aber mit einem offenen Ende, das so einige Fragen aufwirft, weshalb ich nun ungeduldig auf den zweiten Teil warten muss...

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Veröffentlicht am 10.09.2023

Zwei mutige Frauen finden in den Kew Gardens ihr Glück

Die Töchter von Kew Gardens
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London, 1940: Daisy heiratet spontan ihre große Liebe Rex, denn er befindet sich bei der Bomberstaffel der Royal Air Force und kann jederzeit an die Front abberufen werden. Es bleiben ihnen nach der Heirat ...

London, 1940: Daisy heiratet spontan ihre große Liebe Rex, denn er befindet sich bei der Bomberstaffel der Royal Air Force und kann jederzeit an die Front abberufen werden. Es bleiben ihnen nach der Heirat auch nur noch wenige Tage, dann muss er gehen und Daisy ängstigt sich jeden Tag um ihn. Da ihre Arbeit im Innenministerium sehr eintönig ist, lenkt auch diese sie kaum ab. Als dann ihre Mutter vorschlägt, sie könne sich ja in den Kew Gardens bewerben und dort, wie sie während dem Ersten Weltkrieg, als Gärtnerin arbeiten, wagt Daisy den Schritt. Beth arbeitet als Krankenschwester und mag ihr Arbeit, auch wenn sie eigentlich Medizin studieren möchte, was aber ihr Vater nicht erlaubt. Vom jamaikanischen Arzt Gus Campbell erfährt sie von einer Annonce der Kew Gardens, die neben Gärtnerinnen auch nach Medizinern suchen, die Interesse an der Forschung zu Arzneimitteln aus heimischen Pflanzen haben. Beth wittert nach kurzem Überlegen ihre Chance und bewirbt sich. Beim Warten vor dem Bewerbungsgespräch lernt sie Daisy kennen und die beiden verstehen sich auf Anhieb. Allerdings ist Beth enttäuscht, als sie nicht bei der Forschung, sondern als Gärtnerin eingestellt werden soll. Schließlich wagen aber beide Frauen den Schritt ins Neue und beginnen gemeinsam einen Schrebergarten anzulegen, um den Menschen zu zeigen, dass die Selbstversorgung mit Gemüse und Obst aus dem eigenen Garten auch auf der kleinsten Fläche möglich ist. 
Posy Lovell beschreibt in ihrem zweiten Roman über die Kew Gardens die Geschichte zweier junger Frauen, die es wagen, in den Gärten etwas Neues zu probieren und mit Freundschaft und Erfolg belohnt werden. Da schon Daisys Mutter Ivy während dem Ersten Weltkrieg als Gärtnerin in der Gartenanlage beschäftigt war, deren Geschichte im ersten Band der Reihe erzählt wird, bekommt nun die neue Generation während dem nächsten schrecklichen Krieg eine neue Chance, sich um den wunderschönen Park zu kümmern. Allerdings können die Bücher problemlos einzeln gelesen werden, Vorkenntnisse sind nicht zwingend notwendig.
Bereits der erste Roman der Autorin über die Kew Gardens hat es mir angetan und unheimlich gut gefallen, sodass ich mich auf das Wiedersehen mit den bekannten Personen gefreut habe. Schon nach kürzester Zeit war ich total gefesselt und konnte kaum mehr aufhören zu lesen, denn die Schicksale von Daisy und Beth sind sehr bewegend und haben mich tief berührt.

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Veröffentlicht am 09.09.2023

Eine unterhaltsame und informative Reise durch die Schlösser und Paläste rund um die Erde

Ich weiß mehr! Schlösser und Paläste
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Überall auf der Erde haben sich große Herrscher Schlösser und Paläste erbaut. Genau wie die Länder, in denen sie stehen, und die Erbauer, sind auch die Gebäudeanlagen sehr unterschiedlich. So führt die ...

Überall auf der Erde haben sich große Herrscher Schlösser und Paläste erbaut. Genau wie die Länder, in denen sie stehen, und die Erbauer, sind auch die Gebäudeanlagen sehr unterschiedlich. So führt die Reise zur Verbotenen Stadt in Peking, nach Alhambra in Spanien, dem Topkapi-Palast in Istanbul, dem Hamptom Court Palace in London, dem Fort Amber in Jaipur, dem Schloss Versailles, dem Katharinenpalast in St. Petersburg und schließlich zum Schloss Neuschwanstein in Bayern.

Diese großen und prächtigen Bauten üben auf Kinder eine große Faszination aus, sind sie doch in Größe und Ausstattung sehr beeindruckend. Die Autorin Megan Cullis hat eine sehr gute Mischung aus bekannten Gebäuden getroffen, die dann von Illustrator Barry Ablett originalgetreu gezeichnet wurden. Dank der vielen Klappen sind viel mehr Informationen im Buch erhalten, als auf den ersten Blick ersichtlich. Die Erklärungstexte sind allesamt kurz und in gut verständlicher Sprache formuliert.

Meine beiden Kinder sind total begeistert von diesem Buch. Sie lieben es, die Klappen zu öffnen und dahinter noch mehr Details zu entdecken. Das Gelesene saugen sie dann auf wie ein Schwamm, um mich dann mit ihrem breiten Wissen über das Thema zu überraschen. Toll ist auch, dass ihnen nicht jede der Palastanlagen bekannt war und sie so noch neue Orte kennengelernt haben. Mal wieder ein rundum gelungenes Sachbuch für Kinder aus dem Usborne-Verlag.

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Veröffentlicht am 07.09.2023

Außergewöhnliche Taten erfordern Mut!

Die Engel von Berlin
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1931: Die junge, lebenslustige und manchmal sehr direkte Londonerin Martha möchte die einmalige Chance nutzen und sich das, sich stark verändernde Deutschland bei einem dreiwöchigen Camp der Pfadfinderinnen ...

1931: Die junge, lebenslustige und manchmal sehr direkte Londonerin Martha möchte die einmalige Chance nutzen und sich das, sich stark verändernde Deutschland bei einem dreiwöchigen Camp der Pfadfinderinnen einmal selbst ansehen. Denn während sie gemeinsam mit der Berlinerin Annegret die Mädchen im Grunewald betreut und ihnen die Grundsätze der Pfadfinder näherbringt, ergibt sich immer wieder die Chance in die Stadt zu gehen und den Umbruch, der durch Hitler angestoßen wird, mit eigenen Augen zu sehen. Da Martha sich schon immer sehr für Politik interessiert hat, weiß sie, welche Gefahr hinter den vielen Anhängern Hitlers steckt, die dem Führer und seinen Ideologien blind folgen. Berlin gefällt ihr, trotz der drohenden Gefahr und sie würde am liebsten bleiben, vorallem auch wegen Hans, der ihr durch seinen Mut imponiert und sich schnell in ihr Herz geschlichen hat. Doch sie muss nach London zurück und kann nur tatenlos zusehen, wie der Schrecken seinen Lauf nimmt. Annegret dagegen ist durch ihren Ehemann Friedrich viel näher an der Partei, als ihr lieb ist, denn mit dessen Eintritt in NSDAP wird auch ihr Leben anders, soll sie doch keinen Kontakt mehr zu den jüdischen Nachbarn und der achtjährigen Fanny haben, die für sie doch wie eine eigene Tochter ist. Aber Annegret widersetzt sich und gibt ihr bestes, um den jüdischen Familie Mandel und Fanny zu helfen.

Hanna Lucas schildert in diesem Roman Zeitgeschichte so fesselnd und authentisch, dass es nur schwer möglich ist, bei dem dramatischen Schicksal der Protagonisten kein Mitgefühl zu entwickeln. Da die Handlung bereits 1931 beginnt, ist es den Lesern möglich, die verschiedenen Personen schon vor dem Beginn des Krieges und der extremen Judenverfolgung kennenzulernen, sodass das, was dann passiert noch mehr berührt. Da London und Berlin jeweils ein Schauplatz sind, erfährt der Leser zwei verschiedene Sichtweisen auf das weltpolitische Geschehen, was die Handlung noch interessanter werden lässt.

Mir war schnell klar, dass dieses Buch leider viel zu lange auf meinem Stapel ungelesener Bücher gelegen hat und war nun sehr froh, es endlich zu lesen, denn ich war schnell total mitgerissen von den schrecklichen Geschehnissen, aber auch dem Mut von Martha und Annegret, die beide niemals ihr Ideale vergessen und in ihrem Rahmen weiter die Grundsätze der Pfadfinder gelebt haben. Besonders gelungen fand ich auch den Pro- und Epilog, die der Geschichte einen Bezug zur Gegenwart geben, aber auch das weitere Schicksal der Familie noch in kurzer Form erläutert haben. Ein rundum perfekter Roman, der durch seine hohe Authentizität überzeugt.

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