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Veröffentlicht am 07.06.2024

Der Kampf um die eigenen Träume

Gut Friesenhain - Zwischen Traum und Freiheit
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Ein Gestüt in der Nähe von Ibbenbüren im Münsterland, 1895: Der Gutshof Friesenhain ist bekannt für seine Pferdezucht. Schon allein deshalb hegen alle Mitglieder der Grafenfamilie eine große Liebe zu den ...

Ein Gestüt in der Nähe von Ibbenbüren im Münsterland, 1895: Der Gutshof Friesenhain ist bekannt für seine Pferdezucht. Schon allein deshalb hegen alle Mitglieder der Grafenfamilie eine große Liebe zu den großen, eleganten Tieren. Vorallem Luise, die ältere der beiden Töchter, genießt die Zeit auf den Pferden und kann hier eine Freiheit erleben, die es in ihrem sonstigen Leben nicht gibt. Auch Clara, die jüngste der drei Geschwister, fühlt sich den Pferden sehr verbunden, denn seit sie ein kleines Mädchen war, interessiert sie sich für alle Belange des Gestüts weit über die Liebe zu den Tieren hinaus. Nur zu gerne würde sie irgendwann das Gut führen, das aber wird ihrem großen Bruder Wilhelm einmal gehören. Obwohl dieser seit einem schweren Reitunfall des Vaters den Pferden und ihrer teilweisen Unberechenbarkeit misstrauisch gegenübersteht. Alle drei Geschwister haben mit den Zwängen der Gesellschaft zu kämpfen, erwarten die Eltern doch, dass sie die angedachten Pläne erfüllen. Dennoch pflegen die zwei Schwestern und auch Wilhelm eine enge Freundschaft zu Marie, der Tochter des Stallmeisters, die als Halbwaise vom Vater aufgezogen wurde und nun selbst beinahe das Amt eines Stallmeisters ausführt, denn sie liebt Pferde und hat ein Verständnis für die Tiere, wie es sehr modern und fortschrittlich ist. Doch vorallem Luise hält es seit einer Versammlung des Frauenvereins, der sie beiwohnen durfte, kaum mehr aus zwischen den gesellschaftlichen Konventionen und dem Druck, der auf sie ausgeübt wird, sich all dem zu Beugen und der Familie keine Schande zu bereiten, wie die Eltern es nennen...

Lotte Grünewald schildert die Lebenssituationen der drei jungen Frauen und auch des Grafensohnes sehr anschaulich und lebendig. Schnell hat man als Leser das Gefühl, selbst Teil der Handlung zu sein. Obwohl die Protagonisten in einer sehr konservativen und wenig fortschrittlichen Umgebung aufwachsen, entwickeln sie sich zu modernen und weltoffenen Menschen. Was ihnen wiederum das Leben nicht erleichtert, denn die Erwartungen der Eltern sind groß und setzen sie unter Druck. Vorallem das Thema der Frauenrechte steht im Mittelpunkt des Romans und zeigt, wie wichtig der Einsatz unserer Vorfahrinnen war, damit wir heute ein so selbstbestimmtes und gleichberechtigtes Leben führen können.

Als ich das Buch begonnen habe, war ich wirklich gespannt, was mich erwartet, denn ich habe bisher ausschließlich Positives über diesen Roman gehört. Und es hat sich bereits auf den ersten Seiten gezeigt, dass ich mich dieser Meinung anschließen werde. Innerhalb kürzester Zeit war ich bereits in der Mitte des Buches angelangt und konnte mich kaum mehr lösen, denn ich wollte immer weiterlesen. Ich mag die drei jungen Frauen, die so unterschiedliche Träume haben, aber dennoch immer füreinander da sind und eine die andere trösten und verstehen kann. Auch Wilhelm war mir sofort sympathisch und es gefällt mir, wie er neben dem Sozialdemokraten Max Brugge, eine so elementare Rolle einnimmt und die modernen Männer dieser Zeit vertritt. Nun bin ich schon sehr auf den zweiten Band gespannt und freue mich, dass ich nicht jetzt schon endgültig Abschied von Gut Friesenhain nehmen muss, sondern noch zwei weitere Teile dieser wunderbaren Reihe auf mich warten!

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Veröffentlicht am 06.06.2024

Tag der offenen Tür bei Polizei und Feuerwehr

Duden Leseprofi – Mit Bildern lesen lernen: Einsatz bei Feuerwehr und Polizei
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Die beiden Kinder Ben und Emmi dürfen nun endlich zur Mini-Feuerwehr. Ben sogar erst genau seit heute, denn heute feiert er seinen sechsten Geburtstag. Er hat sogar seine Geburtstagsluftballons mitgebracht ...

Die beiden Kinder Ben und Emmi dürfen nun endlich zur Mini-Feuerwehr. Ben sogar erst genau seit heute, denn heute feiert er seinen sechsten Geburtstag. Er hat sogar seine Geburtstagsluftballons mitgebracht und eine Geburtstagstorte gibt es am Ende diesen spannenden Tages sogar auch noch. So viel wie an diesem Tag haben die beiden Kinder noch nie erlebt und freuen sich, bald wieder bei der Mini-Feuerwehr dabei zu sein.

Auch bei der Polizei ist Tag der offenen Tür. Gemeinsam mit Papa gehen Leo und Lisa durch die Polizeiwache. Sie besichtigen die Notrufzentrale, die Gefängniszelle und sehen ein Polizeimotorrad und ein -auto. Sogar im Flugsimulator dürfen sie einmal einen Hubschrauber fliegen. Nach diesem tollen Tag möchten Leo und Lisa später auch einmal Polizisten werden.

Katharina Wieker hat in diesen zwei kurzen Erstlese-Geschichten genau den Geschmack von Kindern zwischen vier und sechs getroffen, denn sie sind spannend und haben Feuerwehr und Polizei zum Thema. Die Texte sind in einfacher Sprache und kurzen Sätzen verfasst. Alle komplizierten Begriffe sind in Bildform in den Texten abgebildet, sodass sich die Geschichten leicht und unkompliziert lesen lassen. Sollte ein Bild nicht erkannt werden, sind diese nochmals in einem Bildregister am Ende der Geschichte abgebildet. Auch Suchbilder mit einer Frage bilden immer den Anfang eines neuen Kapitels und regen so zum Mitmachen und genauerem Hinsehen an.

Meine siebenjährige Tochter hat die Geschichten voller Begeisterung gelesen. Denn sie kam sehr flüssig durch die Texte und hatte so ein Erfolgserlebnis, ein Buch innerhalb kurzer Zeit ganz alleine beendet zu haben. Auch die Illustrationen haben uns sehr gut gefallen, sodass wir dieses Buch auch einmal herschenken werden, sobald sich die Gelegenheit dazu ergibt.

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Langeweile gibt es nicht!

Mir ist (fast) nie langweilig!
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Eigentlich ist dem kleinen Mädchen nie langweilig, denn sie geht zur Schule, zum Ballett-Unterricht und sie lernt Ukulele spielen, außerdem sind auf dem Tablet ganz viele Serien, die sie noch sehen möchte ...

Eigentlich ist dem kleinen Mädchen nie langweilig, denn sie geht zur Schule, zum Ballett-Unterricht und sie lernt Ukulele spielen, außerdem sind auf dem Tablet ganz viele Serien, die sie noch sehen möchte und Spiele, die sie spielen kann. Doch als Papa sagt, dass jetzt Schluss sei mit der Bildschirmzeit, wird ihr plötzlich langweilig. Aber Papa findet das richtig gut und sagt zu ihr: "Weißt du, in der größten Langeweile kommen einem die besten Ideen." Also sucht sie nach etwas Interessantem zum Spielen und findet einen großen Pappkarton. In ihm reist sie in fantastische Welten. Am nächsten Tag reist sie mit einem selbst gemalten Bild zum Spaghettimonster und füttert es. Außerdem kann sie mit der drehenden Waschmaschine zur Astronautin werden. Und gemeinsam mit dem Nachbarsjungen wird sie klitzeklein und die Beiden lernen die Bewohner der Wiese kennen.

Anna Milbourne widmet dieses Bilderbuch dem Leben außerdem von Bildschirmen, denn auch dort können Kinder viel erleben. Schließlich haben sie alles, was sie dafür brauchen, immer in ihrem Kopf dabei! Zusammen mit den farbenfrohen und kindgerechten Illustrationen von Asa Gilland wird das Buch perfekt und verspricht viele schöne Lesestunden, in denen garantiert niemandem langweilig wird!

Meine Tochter mochte das Bilderbuch sofort, denn auch sie kennt Langeweile, kann sich aber doch immer gut beschäftigen, wenn sie dann nicht einfach ans Tablet oder vor den Fernseher darf. Ich finde es toll, dass die Autorin zeigt, wie einfach es ist, die Zeit spannend zu verbringen, ohne von Außen beeinflusst zu werden.

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Veröffentlicht am 01.06.2024

Ein sehr informativer Ratgeber, den jeder gelesen haben sollte!

Plötzlich Intensivpatient
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Niemals ist man darauf vorbereitet, dass ein Angehöriger oder anderer nahestehender Mensch auf der Intensivstation behandelt werden muss. Deshalb handelt es sich dabei immer um eine schwierige Situation. ...

Niemals ist man darauf vorbereitet, dass ein Angehöriger oder anderer nahestehender Mensch auf der Intensivstation behandelt werden muss. Deshalb handelt es sich dabei immer um eine schwierige Situation. Denn der Kranke kämpft nicht nur um sein Leben, sondern auch die Angehörigen müssen mit diesen neuen Gegebenheiten umgehen. Dabei gibt es viel Wissenswertes rund um die Behandlungsmethoden, den Pflegealltag und das Verhalten als Besucher auf einer Intensivstation. Zusätzlich berichtet die 31 Jahre alte Simone über ihren langen Aufenthalt auf einer Intensivstation und schildert ihre ganz persönlichen Erfahrungen.

Alexandra Wittmann arbeitete viele Jahre als Krankenschwester auf einer Intensivstation, weshalb sie in diesen Ratgeber für alle Angehörigen von Patienten, die dort liegen, herausgegeben hat. Denn sie kennt nur die Seite der Pflegekräfte und Ärzte, sondern auch die Empfindungen der Angehörigen. In diesem Buch erläutert sie in einfacher Sprache, ohne viele Fachbegriffe, was auf einer Intensivstation passiert, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, warum ein Mensch so viele Schläuche an sich und um sich herum hat und wie man sich als Besucher am besten verhält, was den Kranken guttut und wie man sie in ihrem Genesungsprozess unterstützen kann. Mit viel Einfühlungsvermögen, Fachwissen und trotzdem kurzweilig und nicht zu übertrieben ausführlich erklärt sie alles Wichtige.

Dieses Buch hat mich sehr beeindruckt, denn ich arbeite selbst als Krankenschwester in einer Notaufnahme und weiß um so manche Situation, mit der Angehörige nur schwer umgehen können. Leider bleibt nicht immer die Zeit, um sich auch noch um die Familienmitglieder zu kümmern. Deshalb schätze ich diesen Ratgeber sehr und finde, dass jeder ihn einmal gelesen haben sollte, denn wenn der Fall einmal eingetreten ist, haben viele bestimmt nicht mehr die Geduld, ein Buch zu lesen. Ich mag die Art von Alexandra sehr, wie sie mit viel Einfühlungsvermögen schreibt, aber dennoch sachlich bleibt. Den perfekten und sehr berührenden Abschluss des Buches bildet das Interview mit Simone, die so vieles durchgemacht hat und nun andere Menschen an ihrer Krankheitsgeschichte teilhaben lässt.

Ein rundum gelungener Ratgeber, der in jedem Bücherregal stehen sollte!

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Veröffentlicht am 28.05.2024

Conni im Baumhaus-Ferienlager

Abenteuerspaß mit Conni 1: Conni im Ferienlager
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Conni geht in diesem Jahr zum ersten Mal in ein Ferienlager. Aber sie ist ganz schön aufgeregt, denn ihre Freunde Paul, Anna und Billi können nicht mit. Darum würde sie auch mit ihrem Papa direkt wieder ...

Conni geht in diesem Jahr zum ersten Mal in ein Ferienlager. Aber sie ist ganz schön aufgeregt, denn ihre Freunde Paul, Anna und Billi können nicht mit. Darum würde sie auch mit ihrem Papa direkt wieder nach Hause fahren, als er sie ins Ferienlager bringt. Doch dann trifft sie schon am Parkplatz auf Tamino und seinen Vater Alexandros, der im Lager kochen wird. Gemeinsam helfen sie, die Kochutensilien ins Zelt zu bringen. Dabei lernen sich Tamino und sie schon besser kennen. Schon am Abend gefällt es Conni ziemlich gut, denn Sara ist auch ein sehr nettes Mädchen. Allerdings ist da auch immer Lotte, die so ganz anders ist als der Rest und häufig absichtlich das Gegenteil von dem tut, was die anderen von ihr verlangen. Nur seltsam, dass Conni sie während der ersten Nacht leise schluchzen hört und auch in der zweiten Nacht muss sie von den Betreuern getröstet werden. Warum bemüht sie sich denn dann nicht wenigstens ein wenig, Freunde zu finden?

Barbara Iland-Olschewski erzählt in diesem Abenteuer von Conni von ihrem ersten Aufenthalt in einem Ferienlager. Somit richtet sich die Geschichte an Kinder ab acht Jahren. Da die Illustrationen von Sabine Legien auf jeder Seite zu sehen sind, eignet sich das Buch auch sehr gut zum Vorlesen. Allerdings sieht Conni etwas verändert aus, sodass sie sich von der Conni aus den Pixi-Büchern etwas unterscheidet.

Ich habe das Buch gemeinsam mit meiner siebenjährigen Tochter im Wechsel gelesen. Die Geschichte ließ sich flüssig vorlesen, eignet sich aber auch schon sehr gut für Erstleser. Wir mochten es, wie Conni neue Freunde findet und anfangs zwar aufgeregt war, sich aber dann auf das Abenteuer einlässt und so eine tolle Zeit verbringt. Nun freuen wir uns auf weitere Abenteuer von Conni und sind gespannt, was sie noch alles erleben wird.

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