Ein Mord beim Ereignis des Jahres
Fräulein vom Amt – Der Tote im KurhausBaden-Baden, 1924: Die ganze Stadt ist im Ägypten-Fieber, denn im Kurhaus findet eine Aufführung von Verdis Oper "Aida" statt und danach eine rauschende Premierenfeier, die ebenfalls ganz unter dem Motte ...
Baden-Baden, 1924: Die ganze Stadt ist im Ägypten-Fieber, denn im Kurhaus findet eine Aufführung von Verdis Oper "Aida" statt und danach eine rauschende Premierenfeier, die ebenfalls ganz unter dem Motte "Ägypten" steht. Auch Alma und Emmi werden bei dem Fest anwesend sein und die ausgelassene Stimmung genießen. Diese wird aber schnell getrübt, als gegen 2 Uhr nachts die Leiche des Tenors Josef Wittich vor dem Kurhaus aufgefunden wird. Ausgerechnet die Replik einer ägyptischen Statue soll die Tatwaffe gewesen sein. Alma will eigentlich mit dem ganzen nichts zu tun haben, doch Emmi hat den ganzen Abend mit dem Tenor getanzt und die Blicke vieler Gäste auf sich gezogen, vorallem da ihr Liebhaber August Leuschner sehr eifersüchtig war und Alma ihn den ganzen Abend ablenken musste. Also macht Alma sich auf die Suche nach Hinweisen auf Augusts Unschuld und findet so manches andere Details heraus, das vielleicht lieber im Verborgenen hätte bleiben sollen...
Das Autorenduo Dorothea Böhme und Regine Bott, das hinter dem Namen Charlotte Blum steckt, versteht es, die 1920er in seinen schilerndsten Farben, aber dennoch sehr realistisch, zu schildern. Gerade der Beruf des Fräuleins vom Amt, also einer Dame, die im Postamt die Telefonverbindungen herstellt, ist sehr interessant und passt perfekt zu Protagonistin Alma Täuber. Die Kombination aus historischem Roman und Krimi ist sehr gelungen, denn so bleibt die Handlung immer spannend, dreht sich aber nicht nur nach der Suche nach dem Mörder, sondern vermittelt auch viel Lebensgefühl der damaligen Zeit.
Ich habe diesen Roman innerhalb eines Tages gelesen, denn ich war total begeistert. Schon der erste Band war toll und die Protagonistin Alma ist mir richtiggehend ans Herz gewachsen, sodass ich nun unbedingt erfahren wollte, wie es ihr weiterhin ergangen ist, schließlich liegen zwei Jahre zwischen den beiden Romanen. Auch die Reise in das alte Ägypten und das Gehabe der britischen Kolonialisten war interessant und mir bisher noch nicht bekannt. Alles in allem eine sehr gelungene Reihenfortsetzung!