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Veröffentlicht am 30.01.2023

Nina und die Wunderweiber

Die Wintergarten-Frauen. Der Traum beginnt
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Brandenburg, 1917: Nina von Veltheim lebt mit ihrer Familie auf Gut Neu-Mahlen. Sie wartet schon sehnsüchtig auf die Ankunft ihres Vaters, der heute für eine kurze Zeit auf Heimaturlaub von der Front kommen ...

Brandenburg, 1917: Nina von Veltheim lebt mit ihrer Familie auf Gut Neu-Mahlen. Sie wartet schon sehnsüchtig auf die Ankunft ihres Vaters, der heute für eine kurze Zeit auf Heimaturlaub von der Front kommen soll. Doch statt ihm kommt ein junger Mann, der ihr die Todesnachricht überbringt. Für Nina und ihre Familie bricht eine Welt zusammen, dennoch ist allen bewusst, dass sie das Gut weiterführen müssen. Nina vermisst ihren Vater am meisten, denn er war ihr größter Bewunderer und hat ihren selbstinszenierten Theaterstücken mit einer Freude beigewohnt und sie in ihrem Glauben an sich selbst gestärkt wie kein anderer. Als ihr Zwillingsbruder Carlos 1921 dann beschließt, sein ganzes Geld zusammenzunehmen und es Nina für einen Neustart in der Stadt des Theaters und der Kultur Berlin zu geben und ihr so bei der Erfüllung ihres Traumes zu helfen, ist Nina ihm unendlich dankbar und freut sich sehr. Aber ein Neubeginn ist schwerer als gedacht und Nina hat mit so manchen Vorurteilen zu kämpfen.

Charlotte Roth schafft es in diesem Roman, die Goldenen Zwanziger realistisch zu schildern und zeigt einerseits die glänzende Welt des Theaters, aber auch das glanzlose Dahinter und andererseits die vielen Probleme durch die Hyperinflation, die Rückgewandtheit der Männer und die vielen politischen Umbrüche. Die historischen Hintergründe werden gut in die Handlung eingebunden und anhand der drei Protagonistinnen und ihrer Freunde eindrücklich erzählt. Nina von Veltheim ist eine sehr mutige, aber auch sture junge Frau, die es dem Leser nicht immer leicht macht, sie zu mögen, dennoch ist sie bewundernswert für ihre Überzeugungen und die Art der Umsetzung. Der Roman ist meist kurzweilig, was durch die wechselnden Erzählperspektiven und Zeitsprünge begünstigt wird, weist aber dennoch manchmal kleine Längen auf.

Ich finde diesen Auftaktband der Wintergarten-Frauen sehr interessant und habe mich gut unterhalten gefühlt. Die Art und Weise wie die Autorin schreibt gefällt mir sehr gut, dennoch konnte sie mich durchgehend fesseln. Trotzdem werde ich die Reihe weiterlesen und bin schon sehr auf den zweiten Teil gespannt.

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Veröffentlicht am 28.01.2023

Gemeinsam mit Toffi die Erde erforschen

Toffi erforscht die Erde
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Toffi, der kleine Affe, geht heute mit seinen beiden Freunden Lina, dem Schaf, und Fips, dem Frosch, wandern. Denn beim Wandern kann man die Erde am besten entdecken und das hat Toffi heute vor. So bemerkt ...

Toffi, der kleine Affe, geht heute mit seinen beiden Freunden Lina, dem Schaf, und Fips, dem Frosch, wandern. Denn beim Wandern kann man die Erde am besten entdecken und das hat Toffi heute vor. So bemerkt er, dass alle Steine unterschiedlich aussehen, will ein Loch graben, das so tief ist, bis nichts mehr kommt, und er malt mit Steinen. Die drei Freunde erleben ganz viele und erklären sich dabei Dinge über die Entstehung von Steinen, Bergen oder Vulkanen.

Judith und Marcus Weber ist es gelungen, in diesem übersichtlichen Pappbilderbuch ganz viel Wissen über die Erde zu vermitteln. Gemeinsam mit den Illustrationen von Marta Costa ist die Geschichte sehr gelungen. Die Zeichnungen sind sehr farbenfroh und freundlich und ergänzen die, in kindgerechter Sprache formulierten, Texte perfekt. Einzig die Altersempfehlung ab zwei Jahren ist etwas unpassend, da würde ab drei Jahren besser passen.

Meine sechsjährige Tochter war von dem Pappbilderbuch total begeistert. Obwohl ich anfangs dachte, dass sie vielleicht schon etwas zu groß für das Buch ist, war dem überhaupt nicht so. Durch die Erklärungen zu verschiedenen Themen rund um die Erde regt das Buch zum Nachdenken und Hinterfragen an, sodass sie nun schon länger immer wieder neue Fragen stellt und das Gelernte wiederholt und sich so einprägt. Richtig gelungen und sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 27.01.2023

Mara lebt ihren Traum!

Zimtfieber
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Mara hat in ihrem Leben bisher nur Liebe von ihrer Granny Mary erfahren, denn in den Augen ihrer Eltern und ihrem Bruder Matt ist sie ein Taugenichts, der nichts auf die Reihe bringt und Herausforderungen ...

Mara hat in ihrem Leben bisher nur Liebe von ihrer Granny Mary erfahren, denn in den Augen ihrer Eltern und ihrem Bruder Matt ist sie ein Taugenichts, der nichts auf die Reihe bringt und Herausforderungen lieber aus dem Weg geht. Doch als ihre Granny nun überraschend an einem Herzinfarkt verstorben ist und sie als Erbin des Cafés eingesetzt wurde, spürt sie, was ihre Granny ihr eigentlich alles zugetraut hat. Sie nimmt das Erbe natürlich an und freut sich darauf, das Café wiederzueröffnen und das Glück in den Augen ihrer Kunden zu sehen. Denn gerade ihren Eltern konnte sie nie etwas recht machen und auch jetzt versuchen sie, ihr die Übernahme des Cafés auszureden und sie zu einem Verkauf der Immobilie in Bestlage zu überreden. Doch in ihr erwacht ein Kampfgeist, den sie so noch nicht von sich kennt und sie lässt sich auch durch diverse Attentate auf ihr Café nicht davon abbringen. Auch ihr Nachbar Cliff bestärkt sie in ihrem Tun, was er trotz ihrer kurzen Affäre ja nicht zu tun bräuchte.

Madita Tietgen schreibt so fesselnd, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Mara und Cliff sind so sympathisch, dass der Leser sie einfach ins Herz schließen muss. Außerdem passen sie einfach so perfekt zusammen, auch wenn ihnen das nicht bewusst ist, sodass man immer wartet, wann sie es endlich selbst bemerken. Die Kulisse in Dublins Innenstadt ist sehr gut gewählt.

Ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit durchgelesen und hätte gerne noch viel mehr über Mara und Cliffs Liebesgeschichte erfahren. Ich liebe den Schreibstil der Autorin und auch die Handlung war so fesselnd, dass ich einfach nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Die Zimtschnecken von Granny Mary wurden natürlich direkt nachgebacken und haben meiner Familie und mir so lecker geschmeckt, dass sie viel zu schnell aufgegessen waren und eigentlich schon wieder gebacken werden müssten, um unsere Lust darauf zu stillen. Einfach ein perfekt gelungener Roman - gut, dass der nächste Teil schon bereitliegt!

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Veröffentlicht am 26.01.2023

Einschlafen mit Lieselotte

Gute Nacht, Lieselotte!
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Jeden Abend geht die Bäuerin eine Runde über ihren Hof und sieht nach, ob ihre Tiere schon schlafen. So besucht sie die Schweine, die Ziege und das Pony, die Hühner, den Hund und zuletzt Lieselotte, die ...

Jeden Abend geht die Bäuerin eine Runde über ihren Hof und sieht nach, ob ihre Tiere schon schlafen. So besucht sie die Schweine, die Ziege und das Pony, die Hühner, den Hund und zuletzt Lieselotte, die aber noch nicht schläft, sondern durch den Stall tobt. Erst dann setzt sie sich in ihren gemütlichen Sessel, liest doch kurz in einer Zeitschrift, bevor auch ihr die Augen zufallen.

Alexander Steffensmeier hat mit seiner Kuh Lieselotte eine wunderschöne Kinderbuchfigur erschaffen, die von Klein bis Groß alle Kinder anspricht. So richtet sich dieses Pappbilderbücher an Kinder ab zwei Jahren. Es sorgt durch die unaufgeregte Erzählweise in kurzen Reimen für Entspannung und eignet sich perfekt als Gute-Nacht-Geschichte. Die Illustrationen sind wie gewohnt wunderschön.

Meine Tochter liebt die Kuh Lieselotte, denn sie sorgt immer für Lacher. Auch ich finde sie wunderschön und mag es, wie diese Geschichte sich schon an die Kleinsten richtet. Die Tiere sind klassische Bauernhoftiere und Kindern ab zwei Jahren sicherlich bekannt, sodass sie sich sofort angesprochen fühlen und mitreden können. Ein sehr empfehlenswertes Pappbilderbuch für die Schlafenszeit!

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Veröffentlicht am 25.01.2023

Ein wunderschöner, herzzerreißender Roman

Shatter and Shine (Faith-Reihe 2)
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Hazel ist am Boden, denn die letzte Zeit hatte viele schreckliche Schicksalsschläge auf Lager und sie immer wieder auf den Boden zurück gedrückt. Doch nun spürt sie, dass es aufwärts gehen könnte. Deshalb ...

Hazel ist am Boden, denn die letzte Zeit hatte viele schreckliche Schicksalsschläge auf Lager und sie immer wieder auf den Boden zurück gedrückt. Doch nun spürt sie, dass es aufwärts gehen könnte. Deshalb beginnt sie auch wieder mit dem Gebärdensprachkurs, den sie neben ihrem Studium gibt und so vielen Menschen hilft, sich in ihrer Gehörlosigkeit zurechtzufinden. In dieser ersten Stunde kommt auch ein neuer Schüler in ihren Unterricht - Cameron. Er ist verschlossen und wirkt nicht, als hätte er großes Interesse daran, die Gebärdensprache zu erlernen. Doch Hazel spürt, dass da etwas ist und auch ihr Herz schlägt in seiner Gegenwart plötzlich schneller. Darum gibt sie nicht auf und bemüht sich um ihn - und schafft es nach einiger Zeit, dass er sich etwas öffnet.

Sarah Stankewitz hat einen sehr emotionalen Roman mit einem ernsten Thema geschrieben, darum war auch die Triggerwarnung zu Beginn des Buches angebracht und wichtig. Die Geschichte von Hazel und Cameron ist sehr emotional und von Höhen und Tiefen geprägt, sodass sie sehr realistisch wirkt. Die Fortsetzung der Reihe ist ihr sehr gut gelungen, denn obwohl sie neue Protagonisten gewählt hat, die im ersten Band nur am Rand vorkamen, ergänzt sich alles perfekt.

Schon der erste Teil der Reihe hat mich sehr gefesselt, darum hatte ich auch auf einen ähnlich bewegenden zweiten Band gehofft und wurde nicht enttäuscht. Ich mag es sehr, dass die Protagonisten gewechselt haben, aber auch Sky und Carter noch Teil der Handlung sind und man den Fortgang deren Beziehung sieht. Natürlich hatte ich auch wieder mehrmals Tränen in den Augen, denn das Erlebte von Cameron ist einfach schrecklich, aber wie er und Hazel sich gegenseitig stützen, hat mich sehr bewegt - und das zeichnet die Autorin aus, denn die, von ihr geschilderten Emotionen wirken immer so realistisch und gehen mir direkt ans Herz. Ein Buchhighlight schon ganz zu Beginn des neuen Jahres! Einfach wunderschön!

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