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Veröffentlicht am 05.08.2022

"Die Welt gehört den Tapferen"

Das Haus des Schicksals
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Prättigau in der Schweiz 2015: Eleonora, die Tochter von Rosalba, hat zum Jahresbeginn die Baufirma ihrer Mutter übernommen. Doch der Betrieb läuft schlecht, was nicht zuletzt daran liegt, dass durch eine ...

Prättigau in der Schweiz 2015: Eleonora, die Tochter von Rosalba, hat zum Jahresbeginn die Baufirma ihrer Mutter übernommen. Doch der Betrieb läuft schlecht, was nicht zuletzt daran liegt, dass durch eine Gesetzesänderung viele große Baufirmen auf den Markt drängen und den kleineren Betrieben durch günstigere Preise die Aufträge wegschnappen. Eleonare ist verzweifelt und kämpft für ihre Firma, doch nichts fruchtet. Erst das Kennenlernen von Flurin, der selbst Mitinhaber einer sehr großen Baufirma ist, lenkt sie etwas von ihrer Verzweiflung ab und schenkt ihr schöne Stunden...

Ladina Bordoli schafft es, den Leser zu fesseln und mit in die Handlung zu ziehen. Die drei Protagonistinnen der Reihe sind sehr starke und mutige Frauen, die alle ihren Kampf gegen die Männerwelt und deren frauenfeindliche Meinungen ausfechten, dennoch verraten sie ihre Passion, das Maurerhandwerk niemals und finden ihren Weg. Die Kenntnisse der Autorin über da Bauhandwerk sind während dem Lesen immer wieder spürbar und machen die Trilogie authentischer. Auch die Anfeindungen der Schweizer gegenüber den Saisonarbeitern aus Italien und Protugal wirken nicht klischeehaft, sondern realistisch und dadurch berühren sie den Leser sehr.

Ich bin begeistert von dieser Reihe um die Mandelli-Frauen und kann sie bedingungslos weiterempfehlen. Innerhalb kürzester Zeit habe ich alle drei Teile durchgelesen und bin gerade etwas traurig, dass es keinen vierten Teil mehr geben wird. Dennoch finde ich das Ende der Reihe sehr rund und gelungen.

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Veröffentlicht am 04.08.2022

Löre & Luc - zwei beste Freunde

Löre & Luc – Unser lautes Leben (1). Folge 1: Wir ziehen um / Folge 2: Ich gehe allein Brötchen holen
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Löre und Luc sind beste Freunde und wohnen sogar nebeneinander. Damit sie auch miteinander sprechen können, wenn sie in ihren Zimmern zuhause sind, haben sie ein Dosentelefon. Doch heute zieht Löre um ...

Löre und Luc sind beste Freunde und wohnen sogar nebeneinander. Damit sie auch miteinander sprechen können, wenn sie in ihren Zimmern zuhause sind, haben sie ein Dosentelefon. Doch heute zieht Löre um und ist traurig, denn sie tauschen mit ihrer Nachbarin die Wohnung und ziehen nach oben in die größere Wohnung, weil Löres Mama ein Baby bekommt. Aber am Ende bemerkt sie, dass sie umsonst traurig war, denn das Dosentelefon funktioniert immer noch und ihr neues Zimmer ist auch ziemlich schön. Natürlich übernachtet auch Luc wieder bei ihr, denn dann können sie stundenlang quatschen und sogar gemeinsam frühstücken. Allerdings mögen sie kein Müsli, wie Löres Mama es geplant hat. Also dürfen sie gemeinsam Brötchen holen gehen, was in einer so großen Stadt wie Berlin schon etwas besonderes ist und die beiden Freunde wollen natürlich alles richtig machen. Deshalb wird es auch ein richtiges Abenteuer!

Das Hörspiel eignet sich sehr gut für Kinder ab drei Jahren. Die Sprache ist einfach und die Geschichten sind kindgerecht, denn die Spannung ist gut auszuhalten und die Handlung realistisch, sodass Kinder auch etwas daraus lernen können.

Uns gefallen die Geschichten von Löre und Luc sehr gut und wir mögen die verschiedenen Stimmen der Sprecher sehr. Die Geschichtenlänge ist genau richtig und auch perfekt als Einschlafgeschichte.

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Veröffentlicht am 03.08.2022

Eine neue Generation der Mandelli-Familie geht ihren Weg...

Das Bauwerk der Sehnsucht
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1978 am Comer See: Rosalba ist im letzten Jahr für einige Zeit in der Schweiz gewesen und hat dort im Betrieb ihres Cousins mitgearbeitet. Denn auch Rosalba hat den Beruf der Muratrice ergriffen, wie auch ...

1978 am Comer See: Rosalba ist im letzten Jahr für einige Zeit in der Schweiz gewesen und hat dort im Betrieb ihres Cousins mitgearbeitet. Denn auch Rosalba hat den Beruf der Muratrice ergriffen, wie auch schon ihre Mutter Aurora. Als sie nun ein Jahr nach dieser Reise wieder in die Schweiz reisen möchte, aber diesmal um in schweizer Betrieben zu arbeiten und deren Arbeitsweisen kennenzulernen, ist Aurora nicht begeistert und wirft ihr vor, nur dorthin zu wollen, um den Architekten Remo wieder zu sehen. Natürlich weiß Rosalba selbst, dass auch Remo ein Grund für diesen Auslandsaufenthalt ist, dennoch ist sie tief mit ihrer Heimat am Comer See verwurzelt und würde ihre Familie und den mütterlichen Betrieb nie für immer zurücklassen wollen. Leider machen die Schweizer ihr den Anfang sehr schwer und letztendlich arbeitet Rosalba doch wieder bei ihrem Cousin und entlastet diesen, damit er sich von seiner Krankheit kurieren kann. Währenddessen wächst auch die Zuneigung zwischen ihr und Remo weiter...

Ladina Bordoli hat einen fesselnden und sehr gut zu lesenden Schreibstil, sodass die Seiten nur so dahinfliegen. Ihre Darstellung der italienischen Familienbande sind sehr realistisch, ebenso die des emotionalen Zwiespalts der Protagonistin. Auch die guten Beschreibungen der Kulisse und der Werke der jungen Maurerin tragen dazu bei, dass sich der Leser immer gut zurechtfindet und sich in der gesamten Handlung integriert fühlt.

Ich liebe diese Saga rund um die Familie Mandelli und bin begeistert vom Mut und der Stärke dieser Frauen. Durch die Zeitsprünge zwischen den einzelnen Bänden wird es nicht langweilig, trotzdem hat man beim Lesen nie das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Diese Reihe gehört eindeutig zu meinen Jahres-Highlights und ich bin schon sehr auf den dritten und letzten Teil gespannt!

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Eine kulinarische Reise nach Kalifornien

Ein Fest im Grünen – Sommerküche
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Erin Gleeson hat in ihrem neuen Kochbuch "Ein Fest im Grünen - Sommerküche" ihr vorhaben, Kalifornien neu zu entdecken umgesetzt. Denn obwohl die Fotografin in Kalifornien aufwuchs, kannte sie noch längst ...

Erin Gleeson hat in ihrem neuen Kochbuch "Ein Fest im Grünen - Sommerküche" ihr vorhaben, Kalifornien neu zu entdecken umgesetzt. Denn obwohl die Fotografin in Kalifornien aufwuchs, kannte sie noch längst nicht alle Orte und Landschaften dort. In einem Geländewagen fuhr sie mit Mann und Kindern durch das Land und zeigt in ihrem Buch auch ihre verschiedenen Unterkünfte. Auch einige Kurztrips waren noch nötig, um das Land endlich von jeder Seite aus gesehen zu haben. Auch ihr Blog "The Forest Feast" widmet sich der Heimat und der typischen Küche dort.

Dieses Kochbuch mit seinen rund hundert vegetarischen Rezepten ist übersichtlich in sieben Kategorien, wie Snacks, Salate, Frühstück oder Desserts gegliedert. Aber auch Reisetipps rund um das Reisen im Van sind ein Bestandteil des Buches. Die Fotografien, die die Gerichte, aber auch die Ferienhäuser und Landschaften zeigen, sind sehr stimmungsvoll und machen Lust auf mehr.

Schon das Cover hat mich sofort angesprochen, weshalb ich mir das Buch genauer angesehen habe - und ich muss sagen, ich liebe das ganze Erscheinungsbild sehr. Durch die vielen Fotos ist es nicht nur ein Kochbuch, sondern erinnert an ein Reisejournal. Die Rezepte selbst sind sehr übersichtlich gestaltet und enthalten nur so viel Text, wie zum unkomplizierten Nachkochen nötig ist, trotzdem wird nicht auf eine Beschreibung und Erklärung des Gerichts verzichtet, aber dem Rezept selbst vorangestellt. Uns haben alle nachgekochten Essen geschmeckt, am Besten fanden wir aber das Süßkartoffel-Chili, dicht gefolgt von den gratinierten Parmesankartoffeln, den Pasta mit veganer Sauce und dem Kartoffel-Linsen-Salat. Ich werde sicherlich noch häufig in diesem tollen Buch blättern und in meinem Kopf nach Kalifornien reisen, natürlich auch in kulinarischer Form, beim Verzehren der nachgekochten Gerichte!

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Eine Ärztin mit unverarbeitetem Kindheitstrauma

Ein Stern macht noch keinen Himmel
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Janne ist Landärztin in Pfaffingen, im tiefsten Baden-Württemberg, und verbringt ihre Tage damit, alle möglichen Krankheitsbilder zu behandeln. Doch eines Tages hat sie ein Erlebnis in einer Gastwirtschaft, ...

Janne ist Landärztin in Pfaffingen, im tiefsten Baden-Württemberg, und verbringt ihre Tage damit, alle möglichen Krankheitsbilder zu behandeln. Doch eines Tages hat sie ein Erlebnis in einer Gastwirtschaft, das Erinnerungen in ihr heraufbeschwört, mit denen sie erst einmal nichts anzufangen weiß. Als das Verdrängen nichts mehr bringt, muss sie sich doch auf die Spurensuche begeben. Gut, dass ihr neuer Bekannter Leon ihr immer zur Seite steht und sie in allem unterstützt, auch wenn Janne mit vielem alleine klarkommen muss...

Eva Pantleon hat hier einen sehr tiefgründigen und nachdenklichen Roman geschaffen, der aber trotz seiner vielen ernsten Situationen den Leser immer wieder zum Lachen bringt. Janne ist eine sehr starke Persönlichkeit, die eigentlich immer funktioniert und auch für andere stark ist, doch irgendwann schafft auch sie es nicht mehr, die bruchstückhaften Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit zu verdrängen. Gemeinsam mit dem Leser begibt sie sich dann auf eine nervenaufreibende und teilweise traurige Reise in die Vergangenheit.

Ich hatte mich auf einen locker leichten Roman eingestellt, denn weder das Cover noch der Klappentext lassen eine derartige Tiefe und solch ernste Themen erahnen. Doch obwohl ich nicht darauf vorbereitet war, hat mir der Roman gefallen und ich habe immer wieder versucht, mich in die Protagonistin zu versetzen, was mir aber leider nicht immer gelungen ist.

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