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Veröffentlicht am 29.04.2022

Ein Mordfall im idyllischen Österlen

Der Tod macht Urlaub in Schweden
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Der berühmte Mordermittler Peter Vinston wurde von seinem Arzt zu einem Urlaub gezwungen, um sich von seinen plötzlichen, wohl stressbedingten Ohnmachtsanfällen zu erholen. Dazu ist er von Stockholm nach ...

Der berühmte Mordermittler Peter Vinston wurde von seinem Arzt zu einem Urlaub gezwungen, um sich von seinen plötzlichen, wohl stressbedingten Ohnmachtsanfällen zu erholen. Dazu ist er von Stockholm nach Österlen gekommen, denn hier lebt auch seine Ex-Frau Christina mit seiner Tochter Amanda und ihrem neuen Mann. Doch er ist es nicht gewohnt, nichts zu tun und tut sich etwas schwer. Er hat allerdings auch kaum Zeit sich daran zu gewöhnen, denn gemeinsam mit Christina findet er die Leiche der berühmten Immobilienmaklerin Jessie Anderson. Sofort wird ihm klar, dass die örtliche Polizei es noch nie mit einem potentiellen Mordfall zu tun hatte und er unterstützt sie etwas. Das passt dem Polizeichef L.G. sehr gut, der Ermittlerin Tove Esping aber weniger, denn sie freut sich über ihren ersten Fall und fühlt sich nun zur Assistentin degradiert.

Dem Autorenduo de la Motte und Nilsson ist hier ein unterhaltsamer und kurzweiliger Krimi gelungen, der durch die immer vorhandene leichte Spannung und die vielen verdächtigen Personen besticht. Denn neben vielen wunderschönen Schauplätzen, spielen auch viele sehr unterschiedliche Persönlichkeiten eine Rolle und verleihen dem Krimi so eine besondere Note.

Ich mochte den Krimi sehr und würde ihn als Wohlfühl-Krimi bezeichnen. Gerade die relativ normalen Ermittler haben mir sehr gut gefallen, denn sie sind nicht so schrullig oder seltsam, wie es in vielen Büchern gerade der Fall ist. Auch der Fall an sich ist sehr gut gelungen, da so viele verschiedene Verdächtige vorhanden waren, war es unmöglich, den wahren Mörder zu enttarnen und es war bis zum Ende spannend. Ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Teil der Reihe und hoffe, dass nicht allzu viel Zeit vergeht, bis er erscheint.

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Veröffentlicht am 28.04.2022

Zwei Frauen, zwei Babys, ein Vater

Doppelt oder nichts, sagt das Glück
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Emily ist vor nicht allzu langer Zeit nach Heiligenhafen an der Ostsee gezogen, denn ihr Mann Peter musste beruflich dorthin und sie hat sich in die alte Villa am Strand sofort verliebt. Ihr Haus liebt ...

Emily ist vor nicht allzu langer Zeit nach Heiligenhafen an der Ostsee gezogen, denn ihr Mann Peter musste beruflich dorthin und sie hat sich in die alte Villa am Strand sofort verliebt. Ihr Haus liebt sie weiterhin, doch ihr Mann ist momentan so wenig bei ihr, dass sie sich einsam fühlt. Gerade in der ersten Zeit der langersehnten Schwangerschaft konnte sie ihr Heim kaum verlassen, da ihr ständig übel war und sie war so viel allein. Aber das ändert sich jetzt, denn sie hat sich zum Geburtsvorbereitungskurs angemeldet. Leider macht die Schwangere neben ihr keinen Hehl daraus, dass sie vom Stillen und der normalen Geburt nichts hält. Da ist schlechte Stimmung bei der Hebamme und den anderen Kursteilnehmerinnen vorherbestimmt, aber Emily greift ein und versucht zu schlichten, was ihr sogar ein bisschen gelingt. Nach dem Kurs sieht sie besagte Schwangere in schlechtem Zustand auf dem Flur sitzen und kann nicht anders, als ihr zu helfen. Das wird der Beginn einer zarten Freundschaft sein, wovon beide aber noch nichts wissen. Wovon sie auch nichts wissen ist, dass der Peter, über den beide sprechen, derselbe ist und sie das alles noch auf eine harte Probe stellen wird...

Der neue Roman von Liane Mars klingt auf den ersten Blick und wenn man dem Klappentext Glauben schenken mag, eher vorhersehbar und oberflächlich. Beim Lesen stellt sich aber heraus, wie viele Gedanken sich die Autorin rund um dieses, doch eher unkonventionelle Szenario gemacht hat und dass viel Tiefgang und Feingefühl im ganzen Roman steckt. Durch die einfache und gut zu lesende Sprache fliegen die Seiten nur so dahin.

Niemals hätte ich mir das erwartet, als ich mit dem Lesen begonnen habe. Denn die Freundschaft der Frauen ist herzerwärmend und doch spannungsgeladen und macht die Handlung so unvorhersehbar und interessant. Ich mochte Leonie anfangs weniger, da sie ihre Rolle wirklich überzeugend gespielt hat, doch mit der Zeit kann man immer weiter hinter die Maske blicken und sieht die wahre, verletzliche Leonie. Emily dagegen mochte ich von Anfang an, auch wenn sie mir oft etwas zu passiv und offensiv reagiert hat, aber das ändert sich ja im Laufe der Zeit. Insgesamt ein sehr überraschender Roman, der mich mit seiner außergewöhnlichen Geschichte fesseln konnte.

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Veröffentlicht am 27.04.2022

"Du brauchst keine Angst zu haben."

Schlaf gut, kleiner Waschbär – ein Bilderbuch für Kinder ab 2 Jahren
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Der kleine Waschbär spielt gerade mit seinem Freund, dem Eichhörnchen. Sie klettern auf einen Baum und spielen Verstecken. Doch der kleine Waschbär wird von einem Vogelnest mit vier Babyvögeln abgelenkt ...

Der kleine Waschbär spielt gerade mit seinem Freund, dem Eichhörnchen. Sie klettern auf einen Baum und spielen Verstecken. Doch der kleine Waschbär wird von einem Vogelnest mit vier Babyvögeln abgelenkt und deshalb von seinem Freund gefunden. Erst als die Mutter der Amselbabys ihn fragt, ob er denn nicht nach Hause müsse, bemerkt er, dass es schon langsam dunkel wird. Das Eichhörnchen flitzt gleich los und auch der kleine Waschbär macht sich auf den Weg. Doch in der Dunkelheit erkennt den richtigen Weg nicht mehr und findet nur mithilfe eines Glühwürmchens seinen Bau wieder. Seine Mutter ist überglücklich, schließlich hatte sie sich schon Sorgen um ihren kleinen Schatz gemacht. Endlich wiedervereint kuscheln sie sich auf die Spitze ihres Lieblingskastanienbaumes und sprechen über die Angst, die der kleine Waschbär in der Dunkelheit hatte und seine Mama kann ihn beruhigen...

Lea Käßmann hat einen kindgerechten Schreibstil, der von Kindern ab zwei Jahren sehr gut verstanden werden kann. Ihre Geschichte hat eine gewisse Spannung, was die kleinen Zuhörer gespannt lauschen lässt, aber das Ende beruhigt sie wieder und gibt ihnen die Sicherheit, niemals alleine zu sein. Gepaart mit den Illustrationen von Lara Walczyk ist das Kinderbuch sehr gelungen. Der Stil der Illustratorin ist sehr realistisch und bildet die Tiere und Pflanzen wie in der Natur ab, was wunderschön ist. Auch haben ihre Zeichnungen viele Details, die teilweise erst nach mehrmaligem Ansehen entdeckt werden.

Meine Tochter mochte das Buch sofort sehr gerne, denn die Geschichte war zwar spannend, aber trotzdem war sie am Ende beruhigt und hatte weniger Angst vor der Dunkelheit, die sie nicht so gerne mag. Da Vorlesegeschichten rund um Tiere immer sehr beliebt bei uns sind, mochten wir das Buch noch etwas lieber. Gerade das Zitat: "Du brauchst keine Angst zu haben. Denk an das kleine Licht, das dir den Weg nach Hause gezeigt hat. Das Licht ist stärker als jeder Schatten." ist mir schnell im Kopf geblieben, denn es fasst den Inhalt des Buches sehr gut zusammen und vermittelt zudem die Botschaft, dass Gott immer da ist und uns beschützt.

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Veröffentlicht am 26.04.2022

Eine junge Frau, die ihren Träumen folgt

Der Salon. Wunder einer neuen Zeit
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Hebertshausen 1956: Helene, aber von allen Leni genannt, hat bei ihrer Mutter im Friseursalon ihre Ausbildung zur Frisöse gemacht. Sie mag ihren Beruf sehr gerne, aber das kleine Dorf wird ihr zu eng und ...

Hebertshausen 1956: Helene, aber von allen Leni genannt, hat bei ihrer Mutter im Friseursalon ihre Ausbildung zur Frisöse gemacht. Sie mag ihren Beruf sehr gerne, aber das kleine Dorf wird ihr zu eng und sie sehnt sich nach einer neuen Arbeitsstelle in einem der moderen Salons Münchens. Doch so einfach ist es nicht, denn ihre Mutter kann die Arbeit kaum alleine bewältigen und sie müssen Lenis Bruder Hans das Medizinstudium in München finanzieren. Doch als sie in einer Zeitschrift das Stellengesuch des Salons Keller, wagt sie den Schritt und bewirbt sich heimlich. Ein Traum geht in Erfüllung, als sie die Zusage für die Stelle bekommt und endlich in der Großstadt arbeiten darf, aber natürlich lebt sie weiter bei ihrer Mutter und lässt diese nicht vollkommen allein.

Julia Fischer hat ein besonderes Thema für ihre Familiensaga gefunden, denn das Friseurhandwerk steht doch eher selten in Romanen, umso interessanter ist es. Ihr Schreibstil liest sich flüssig, auch die Wortwahl ist gut und oft an die Sprache der 50er Jahre angepasst, was alles authentischer erscheinen lässt. Insgesamt bemerkt man immer wieder, wie gründlich die Autorin rund um die damalige Zeit, aber auch um das Berufsbild der Frisöse recherchiert hat.

Ich habe mich sehr auf den Roman gefreut, konnte aber nicht so in die Geschichte abtauchen, wie ich es mir gewünscht hätte. Denn teilweise wurden Situationen sehr langatmig beschrieben, was den Lesefluss gestört hat. Allerdings haben mir die Kulisse und die vielen Details rund um den Beruf des Friseurs sehr gefallen. Auch die Zitate aus vergangenen Gesprächen, die Julia Fischer immer wieder in das aktuelle Geschehen einflicht, sind mir immer sehr positiv aufgefallen. Das Ende konnte mich aber leider gar nicht begeistern, ich hoffe, dass es dem zweiten Teil dient und dieser mich mehr begeistern kann als dieser erste.

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Veröffentlicht am 25.04.2022

Eine faszinierende Reise in die Welt der Viren

Das geheime Leben der Viren
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Gerade seit das Corona-Virus überall auf der Welt grassiert, ist das Thema Viren und wie sie den Mensch krankmachen immer präsent. Allerdings wäre es vermessen, zu sagen, dass alle Viren die Gesundheit ...

Gerade seit das Corona-Virus überall auf der Welt grassiert, ist das Thema Viren und wie sie den Mensch krankmachen immer präsent. Allerdings wäre es vermessen, zu sagen, dass alle Viren die Gesundheit der Menschen stören, denn es gibt so viele verschiedene, die auch das Gegenteil davon bewirken und so das ökologische Gleichgewicht der Erde halten. Doch zuerst sollte man wissen, wie ein Virus aufgebaut ist und wie er sich vermehrt, um dann auf die verschiedenen Arten und die Verbreitung zu kommen. So dreht sich dieses Sachbuch für Kinder- und Jugendliche rund um die geheimnisvolle Welt der Viren und beantwortet viele Fragen auf kindgerechte und spielerische Weise.

Dieses Kinderbuch wurde von einer großen Gemeinschaft von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen geschrieben, die alle auf unterschiedlichen Gebieten forschen, es sich aber zur Aufgabe gemacht haben, Kinder für Wissenschaft und Forschung zu begeistern und so auch für eine nachhaltigere Welt zu sorgen. Nach dem Lesen dieses Buches ist klar, dass sie ihrem Ziel ein wenig näher gekommen sind, denn die Sprache und die Erklärungen sind perfekt für Kinder und machen sie neugierig, sodass sie noch mehr über dieses Thema erfahren wollen.

Die Illustrationen von Mariona Tolosa Sisteré passen perfekt zum Inhalt und verbinden die Ernsthaftigkeit des Themas mit dem Spaß am Entdecken. Denn ihre Zeichnungen sind allesamt lustig und so voller Details, die einladen, die Seiten lange und ausgiebig zu betrachten.

Meine Kinder und ich finden das Buch sehr gelungen. Denn gerade in den letzten beiden Jahren war das Thema Corona-Virus und Pandemie in aller Munde. Doch meine fünfjährige Tochter hat sich schwer damit getan und oft nicht richtig verstanden, warum manche Maßnahmen gerade jetzt sinnvoll und wichtig sind. Anhand dieses Bilderbuches konnte ich ihr vieles noch besser erklären und mit ihr über die vergangene Zeit sprechen. Ganz nebenbei hatten wir auch großen Spaß als Familie, denn auch mein zehnjähriger Sohn war ganz interessiert, wurde doch alles wunderschön grafisch dargestellt.

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