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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2022

Ein Serienmörder treibt sein Unwesen...

Nebelopfer
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Am Morgen eines nebligen Tages im Februar wird die Mordkommission Itzehoe an einen neuen Tatort gerufen. Dort wurde ein Mann an einem Baum hängend vorgefunden. Auf den ersten Blick sieht es nach einem ...

Am Morgen eines nebligen Tages im Februar wird die Mordkommission Itzehoe an einen neuen Tatort gerufen. Dort wurde ein Mann an einem Baum hängend vorgefunden. Auf den ersten Blick sieht es nach einem Suizid aus, doch das Schild, das an seinem Hals baumelt, spricht eine andere Sprache, denn es steht dort, dass der Tote mutwillig falsch ausgesagt hat und so dafür gesorgt hat, dass Cord Johannsen lebenslänglich ins Gefängnis musste. Die Ermittler stehen vor einem Rätsel und müssen sich nun nochmals mit dem alten Fall auseinandersetzen. Aber bevor sie auch nur auf eine neue Spur gestoßen sind, wird schon eine neue Leiche gefunden...

Romy Fölck hat hier einen spannenden und sehr fesselnden Krimi geschaffen, der durch seine Undurchschaubarkeit und winterliche Stimmung besticht. Die Kulisse mit dem nasskalten und nebligen Wetter passt perfekt zu einem Krimi, der im Marschland nahe der Elbe spielt. Die Ermittler sind sehr realistisch und haben neben ihrer harten Arbeit auch Probleme im Privatleben, was sich auch auf ihre Stimmungen und die Arbeit auswirkt, was alles wirklicher und authentischer wirken lässt.

Schon der Einstieg in den Krimi war sehr spannend und hat mich neugierig gemacht, auf welche Art von Fall ich hier wohl stoßen werde. Da ich bisher noch keinen der Vorgängerbände gelesen habe, wusste ich nicht, was auf mich zukommt und war positiv überrascht, dass man auch ohne Vorkenntnisse der Protagonisten keine Probleme mit dem Verständnis hat und sich trotzdem sofort als Teil der Mordkommission fühlen kann. Der Fall an sich war einfach grandios, denn der Täter war bis zum Schluss nicht zu erraten und es verliefen viele Spuren ins Leere, was die Spannung immer weiter gesteigert hat. Ich werde mir mit Sicherheit noch die Vorgängerbände besorgen und diese lesen, denn das Ermittlerteam hat mich vollkommen überzeugt.

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Veröffentlicht am 23.04.2022

Die Welt der Berufe wunderschön dargestellt!

Aufklappen und Entdecken: Berufe
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Warum braucht es ein Team, um ein Flugzeug zu fliegen? Reicht da denn nicht der Pilot und ein paar Flugbegleiter? Nein! Denn auch der Gepäckfertiger, der Bodenlotse, der Fluglotse und viele andere Berufsgruppen ...

Warum braucht es ein Team, um ein Flugzeug zu fliegen? Reicht da denn nicht der Pilot und ein paar Flugbegleiter? Nein! Denn auch der Gepäckfertiger, der Bodenlotse, der Fluglotse und viele andere Berufsgruppen haben Arbeit bevor ein Flugzeug starten kann. Auf diese Weise werden viele Arbeitsfelder vorgestellt und durch das Öffnen der Klappen noch weiter erläutert.

Auf vierzehn Seiten zeigt die Autorin Lara Bryan alles rund um das Thema Berufe. Viele Informationen werden erst nach dem Öffnen von einer der achtzig Klappen entdeckt. So schafft sie es, hundert Berufsbilder auf so wenigen Seiten vorzustellen, ohne dass es aber überladen oder überfordern wirkt. Durch die wunderschönen, farbenfrohen und detailreichen Illustrationen von Wesley Robbins wird das Buch perfekt.

Meine Kinder lieben das Buch sehr, denn es werden nicht nur gängige Berufe, wie der Postbote und der Maler erwähnt, sondern auch besondere wie die Lektorin, der Stadtrat oder die Therapeutin. Die Illustrationen sind so gelungen und erklären vieles grafisch, sodass die Autorin auf lange Texte verzichten konnte. Die Altersempfehlung ab fünf Jahren finde ich angemessen, es können aber auch schon jüngere Kinder etwas mit dem Buch anfangen, wenn sie dann auch noch nicht alles so gut verstehen wie die älteren Kinder. Hervorzuheben ist auch die Qualität und das Preis-Leistungsverhältnis, denn beides ist hervorragend und überzeugt mich sehr.

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Veröffentlicht am 22.04.2022

Eine schwere Zeit, die den Glauben an eine bessere Zukunft beinahe unmöglich macht

Die Hafenschwester (3)
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Hamburg 1923: Krankenschwester Martha und Schiffsbau-Ingenieur Paul leben mit ihren drei Kindern Rudi, Fredi und Ella in der Nähe des Hafens. Rudi macht nun bald sein Abitur, seine Noten geben keinen Anlass ...

Hamburg 1923: Krankenschwester Martha und Schiffsbau-Ingenieur Paul leben mit ihren drei Kindern Rudi, Fredi und Ella in der Nähe des Hafens. Rudi macht nun bald sein Abitur, seine Noten geben keinen Anlass zur Sorge, allerdings sein Lebenswandel schon, denn er bleibt abends oft lange weg und trinkt oft zu viel Alkohol. Fredi und Ella sind dagegen brav und fügen sich den Regeln der Eltern. Auch nach dem Abitur ist Rudi eher ein unsteter Mensch und genießt sein Leben in vollen Zügen, was ihm dann während seines Jurastudiums große Probleme bereitet. Martha und Paul haben aber noch mehr Probleme als nur die Sorge um ihren ältesten Sohn, denn die Hyperinflation hat sie in kürzester Zeit um ihre Ersparnisse gebracht, die doch dazu gedacht waren, das Medizinstudium von Ella zu finanzieren und auch das Studium Fredis, der sich aber noch nicht auf einen Berufswunsch festgelegt hat. So hat Familie Studt es nicht leicht und Martha arbeitet weiterhin sehr hart im Krankenhaus als Oberschwester im OP, aber auch in der Beratungsstelle für Frauen und bei ihren Krankenbesuchen außerhalb des Krankenhauses.

Melanie Metzenthin hat mit diesem dritten und letzten Teil die Familiensaga rund um die Familie Studt perfekt abgerundet. Es ist ihr gelungen, sämtliche Figuren aus den vorherigen Romanen in diesem wieder eine Rolle spielen zu lassen und deren Lebensweg zu einem runden Ende zu führen. Auch der historische Hintergrund wurde sehr gut recherchiert und viele Grausamkeiten, die leider der Realität entsprechen, wurden realistisch geschildert und nicht beschönigt. Vieles hat sie so bildlich geschildert, dass der Leser das Gefühl hat, selbst Teil der Handlung zu sein und die Geschichte nun live miterleben zu können.

Die Reihe rund um die Hafenschwester Martha hat mich sehr gefesselt und ich habe die 700 Seiten des letzten Teils in kürzester Zeit gelesen. Alles ist so ergreifend und emotional, dass ich oft richtig mitgenommen war und auch gar nicht mehr zu lesen aufhören konnte. Da die Zeitspanne der Handlung sehr lang ist, konnte ich gar nicht alles in der kurzen Inhaltsangabe unterbringen und habe mich wirklich schwergetan, dem ganzen gerecht zu werden. Ich muss der Autorin ein großes Lob aussprechen, denn diese Saga war einfach unfassbar gut und ich finde es wirklich schade, dass es nun keinen weiteren Teil mehr geben wird.

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Veröffentlicht am 20.04.2022

Die Geschichte der Dampfschifffahrt spannend geschildert

Mit Volldampf über den Atlantik
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David Macaulay, der Autor und Illustrator des Buches, ist selbst im Alter von zehn Jahren mit seiner Familie mit einem Dampfschiff in die USA ausgereist. Anhand seiner eigenen Geschichte nimmt Macaulay ...

David Macaulay, der Autor und Illustrator des Buches, ist selbst im Alter von zehn Jahren mit seiner Familie mit einem Dampfschiff in die USA ausgereist. Anhand seiner eigenen Geschichte nimmt Macaulay seine Leser mit auf eine Reise durch die Geschichte der Dampfschifffahrt. Doch es begann natürlich alles bei den beschwerlichen und langen Reisen auf Segelschiffen, die immer abhängig vom Wind waren und somit eine genaue Reisedauer niemals vorhersehbar war. Bis zum 19. Jahrhundert waren sie das einzige Transportmittel über die Weltmeere. Es gab aber schon erste Ideen für Dampfmaschinen, so hat der Engländer Thomas Newcomen die erste zuverlässige dampfbetriebene Maschine 1710 entwickelt. Um damit ein Schiff anzutreiben, dazu fehlte natürlich noch viel, doch ein Anfang war gemacht und viele Erfinder machen sich nun an die Verfeinerung und Verbesserung der Technik, sodass 1783 das erste dampfgetriebene Boot mit Schaufelantrieb vorstellen konnte. Nun macht die Technik große Fortschritte bis dann 1912 die Titanic, das bekannteste Dampfschiff, ihre Jungfernfahrt antreten konnte.

David Macaulay ist ein sehr begabter Autor und Illustrator, denn beides ergänzt sich perfekt. Gerade die Texte sind nicht zu lang und immer mit reichlich Zeichnungen rundum versehen, sodass der Text immer nochmals in Form von Abbildungen erklärt wird. Auch sind Sprache und Wortwahl niemals zu kompliziert, um Kindern und Jugendlichen das Lesen des Buches nicht zu erschweren und die Faszination an der Technik zu wecken.

Mein zehnjähriger Sohn ist begeistert von diesem Buch. Ich habe gemeinsam mit ihm täglich einige Seiten gelesen und wir hatten beide großen Spaß daran, Neues zu entdecken und zu lernen. Auch die Vielfältigkeit des Inhalts ist groß und dadurch bleibt das Buch immer spannend, denn es werden technische Details der Dampfantriebe geklärt, aber auch der Bau der Schiffe selbst und als roter Faden zieht sich die persönliche Geschichte des Autors durch die gesamte Handlung. Ich kann das Buch daher nur allen empfehlen, die technikbegeisterte Kinder haben oder aber selbst großes Interesse an der Geschichte der Schifffahrt haben, denn nicht nur Kinder können hier noch viel Neues lernen...

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Veröffentlicht am 20.04.2022

Willkommen in Lütteby

Die Liebe tanzt barfuß am Strand
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Lina lebt bereits seit sechs Jahren wieder in Lütteby, denn nachdem ihr Ex-Verlobter sie kurz vor der Hochzeit abserviert hat, ist sie in ihre Heimatstadt zurückgekehrt. Sie arbeitet im Tourismus-Büro ...

Lina lebt bereits seit sechs Jahren wieder in Lütteby, denn nachdem ihr Ex-Verlobter sie kurz vor der Hochzeit abserviert hat, ist sie in ihre Heimatstadt zurückgekehrt. Sie arbeitet im Tourismus-Büro und hilft ihrer Großmutter in deren Lädchen und es geht ihr gut dabei. Sie ist nach diesen vielen Jahren auch endlich dabei, den Trennungsschmerz zu vergessen und wieder in die Zukunft zu blicken. Doch dann stürzt ihr Chef Thorsten schwer und Lina und ihre Kollegin Rantja bekommen kurzfristig einen neuen Vorgesetzten, den arroganten, aber attraktiven Jonas Carstensen. Obwohl Lina keine Lust auf eine neue Beziehung hat, bemerkt sie doch, dass Jonas Schmetterlinge in ihrem Bauch fliegen lässt...

Gabriella Engelmann schreibt wunderschön und schafft es, den Leser innerhalb kürzester Zeit mit in das zauberhafte Städtchen Lütteby zu nehmen. Ihre Protagonistin Lina ist sehr sympathisch und realistisch, denn trotz ihrer 35 Jahre hat sie sich noch nicht auf eine bestimmte Zukunftsvorstellung festgelegt und trägt immer noch die Last einiger vergangener Erlebnisse mit sich herum.

Mir hat der Reihenauftakt der Lütteby-Reihe sehr gut gefallen und ich habe mich sofort in dem kleinen und sehr familiären Städtchen wohlgefühlt. Denn obwohl alles auf den ersten Blich so zauberhaft und romantisch wirkt, haben alle Bewohner auch ihre eigenen Probleme und Eigenheiten, mit denen sie bei ihren Mitmenschen anecken. Einzig der Klappentext hat mich etwas gestört, denn er verrät viel zu viel und macht so das Ende des Buches etwas kaputt. Trotzdem bin ich schon sehr auf den zweiten Teil gespannt, der aber nicht mehr allzu lange auf sich warten lässt.

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