Gefühlsgewaltiges Highlight
Like words on our skin"Ich will. Ich will. Ich kann nicht." - S.105 Ibrahim
"Das Problem sind auch die Worte. Nicht die, die ausgesprochen werden, sondern die, die im Mund verbleiben, bis ihr Ablaufdatum erreicht ist. Ein ...
"Ich will. Ich will. Ich kann nicht." - S.105 Ibrahim
"Das Problem sind auch die Worte. Nicht die, die ausgesprochen werden, sondern die, die im Mund verbleiben, bis ihr Ablaufdatum erreicht ist. Ein ranziger Geschmack auf meiner Zunge, den ich runterwürge. Langsam gewöhne ich mich an ihn." - S. 183 Ibrahim.
Das ist mein zweites Buch der Autorin und ich war zu Tränen gerührt.
Sadia ist stark und selbstlos. Klug und loyal. Liebevoll und ehrlich. Aber was ist mit ihren eigenen Bedürfnissen?
Ibrahim ist loyal, aber zerbrochen. Er ist verloren und in die Enge getrieben.
Diese beiden berechen einem das Herz in schönster und schmerzhaftester Weise.
Es hat mich geschmerzt, ihnen zu folgen und ich habe es geliebt zu sehen, wie sie eventuell heilen.
Ja, Ibrahim hat mir am meisten weh getan, ich schätze weil ich ihn am meisten gefühlt habe, Sadia konnte ich auch gut verstehen, aber bei ihm hat es einfach mehr weh getan.
Themen wei Suizid, Druck, Vorurteile haben mich schwer getroffen.
Themen wie Verstehen, Zuhören und Hilfe annehmen haben mein Herz etwas leichter gemacht.
Familie ist nicht immer einfach und gerade der eigene Verstand kann einen in den Wahnsinn treiben.
Umso berührter war ich von dem Umgang zwischen Ibrahim und Sadia und umso stolzer auf ihre Entwicklung trotz dieses mehr als steinigen Weges.
Sadia habe ich angefeuert, ob nun in den Rückblicken oder auch in der Gegenwart, sie lernt für sich einzustehen und sich dabei trotzdem nicht selbst zu verlieren.
Ibrahim hat mir die Seele zerrissen und an einem ganz bestimmten Punkt mich zum Weinen gebracht. Umso glücklicher war ich über seinen Kampf.
Die Autorin schreibt realitätsnah und auch am Ende ist vielleicht nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen, aber in Arbeit mit Zielen, Träumen und Wünschen. Mehr konnte ich mir nicht erhoffen.
Ich kann sowohl Band eins als auch Band zwei nur empfehlen, um mal einen Einblick in eine andere Kultur zu bekommen, aber auch in die schwierigen und durchaus realen Umständen von Teenagern, Erwachsenen und ihren Kampf durch das Ganze hindurch.