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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2021

So eine wunderbare Fortsetzung!

Midnight Chronicles - Blutmagie
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Meine Meinung
Nachdem mich der erste Teil absolut begeistert hat, konnte ich den zweiten Teil kaum abwarten. Trotzdem war ich ehrlich gesagt ein wenig skeptisch, wie gut die Umsetzung funktionieren würde, ...

Meine Meinung
Nachdem mich der erste Teil absolut begeistert hat, konnte ich den zweiten Teil kaum abwarten. Trotzdem war ich ehrlich gesagt ein wenig skeptisch, wie gut die Umsetzung funktionieren würde, wenn das Protagonisten-Pärchen nun ein anderes ist. Gespannt und neugierig war ich dennoch und habe dem Buch sehr entgegen gefiebert. Das Cover ist wieder wunderschön, es passt natürlich perfekt zum vorherigen Teil und ich freue mich schon, irgendwann den gesamten Farbverlauf im Regal stehen zu haben!

Cain und Warden reden kaum noch ein Wort miteinander, obwohl die ehemaligen Kampfpartner sich vor wenigen Jahren noch blind verstanden haben. Als ein Ereignis sie auseinander reißt, löst sich auch das blinde Vertrauen dem anderen gegenüber und weicht einem Gefühl von Hass und Zerrissenheit. Doch plötzlich häufen sich die Vampirangriffe in Edinburgh und Cain und Warden müssen zusammen halten, um den Feind gemeinsam zu besiegen.

Cain ist eine junge Blood Huntress, die ihre Pflichten sehr ernst nimmt und alles dafür tut, um die perfekte Huntress zu werden. Sie ist gut darin, die Stadt vor Vampiren zu schützen und unterrichtet auch die jüngeren angehenden Hunter, um ihr Wissen weiterzugeben. Sie war mir unheimlich sympathisch, besonders weil sie einfach so gut ist. Trotz ihrer taffen und kämpferischen Art ist sie nämlich einfach nur liebenswürdig, wodurch ich sie schnell in mein Herz schließen konnte.

Warden hingegen ist eher der Rebell der Hunter. Er ist ein Einzelgänger, der ohne Partner auf die Jagd geht und seine eigenen Ziele verfolgt. Nach einem Schicksalsschlag ist er nicht mehr der gleiche und seine Gedanken kreisen sich nur noch um Rache. Er lässt sich nichts sagen und geht stets seinen eigenen Weg, auch wenn ihm das immer wieder Strafen und Jagdsperren einbringt. Man hat schnell gemerkt, dass er kein wahrer schlechter Mensch ist, sondern einfach nur ein gebrochener Junge, der seinen eigenen Frieden haben möchte. Mit der Zeit öffnet er sich immer mehr, was mir sehr gut gefallen hat, da ich ihn so immer mehr lieben gelernt habe.

Und auch die Dynamik zwischen den beiden hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn Cain zu Beginn davon ausgeht, Warden würde sie hassen, spürt man die ganz besondere Chemie zwischen den beiden auf jeden Fall schon. Auch ihr langsames Wieder-Kennenlernen hat mir wirklich gut gefallen, was besonders am authentischen Tempo lag. Da die beiden sich schließlich schon einmal blind vertrauen konnten, sind sie sich schließlich nicht ganz fremd gewesen, was man schnell gemerkt hat. Ich habe mich ziemlich in die beiden als Pärchen verliebt!

Der Roman ist in der Ich-Form aus den wechselnden Perspektiven von Cain und Warden geschrieben worden. Den Schreibstil von Laura Kneidl kenne ich bereits aus anderen Büchern und auch hier konnte er mich wieder absolut überzeugen. Sie hat die Gabe, mich mit ihren Worten so schnell zu fesseln, dass ich in Windeseile durch ihre Geschichten fliege.

Wie am Anfang schon erwähnt war ich ein wenig skeptisch, was den Protagonisten-Wechsel angeht und inwiefern das als Reihe funktionieren könnte. Ich nehme schon mal vorweg: es funktioniert großartig!

Wir lernen zunächst die Hunter und Huntress‘ aus Edinburgh kennen und begleiten sie ein wenig in ihrem Alltag als Jäger. Das Feeling von Edinburgh habe ich total geliebt, ich blicke sowieso schon immer ganz sehnsüchtig in die Stadt und würde so gerne dort einmal Urlaub machen, da hat das Setting wirklich perfekt gepasst.

Insgesamt fängt die Handlung sehr ruhig an, wodurch man sich zunächst sehr gut in der Welt zurecht finden konnte, was mir gut gefällt. Ich brauche, besonders bei Fantasy-Romanen, einen leichten und unkomplizierten Einstieg in Geschichten, was hier definitiv gut gelungen ist.

Leider zieht sich dieser ruhige Einstieg meiner Meinung nach ein wenig zu lang in den Mittelteil. Während Cain und Warden immer mehr wieder zueinander finden, passiert nämlich zunächst nicht ganz so viel. Es wurde zwar nicht langweilig und ist hier nur eine kleine Kritik von mir, dennoch hatten mir im Mittelteil ein paar mehr spannendere Szene gefehlt.

Das ändert sich dann zum Glück zum Ende hin und die spannenden Szenen häufen sich immer mehr. Es gibt einige große Überraschungen, mit denen ich wirklich nicht gerechnet hätte und auch der Showdown hat mich absolut überzeugen können. Von dieser Action hätte ich gerne im ersten Drittel noch ein wenig mehr gehabt, aber so hat es mir trotzdem wirklich gut gefallen.

Ich möchte auch noch einmal anmerken, dass ich die Mischung aus Romance und Fantasy hier wirklich sehr gelungen fand. Es geht nie zu viel nur um die Liebe, aber natürlich durfte sie auch nicht fehlen, was hier einfach perfekt vermischt wurde. Und auch das Prinzip der verschiedenen Hunter-Arten hat mich noch einmal begeistern können. Im ersten Teil habe ich dem irgendwie nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt, aber dafür ist mir hier noch einmal aufgefallen, wie gut ich das Prinzip finde!

Und auch wenn ich jetzt am liebsten direkt mit Cain und Warden weiterlesen würde, freue ich mich schon darauf, dass Roxys und Shaws Geschichte bald weitergehen wird. Die beiden sind hier nämlich auch immer mal wieder aufgetaucht, was mir sehr gefallen hat, und ich bin sehr gespannt!

Fazit
Eine wunderbare Fortsetzung, die mal wieder mit ihrer perfekten Mischung aus Romance und Fantasy begeistern konnte. Die Charaktere habe ich wieder gleich in mein Herz schließen können und die Handlung hat mich von der ersten Seiten an kaum mehr losgelassen. Im ersten Teil hätte ich noch ein wenig mehr Action vertragen können, was sich zuletzt aber doch noch ändern konnte.

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Veröffentlicht am 22.02.2021

Konnte mich sehr positiv überraschen

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MEINE MEINUNG
Den Hype um das Buch und allgemein die Autorin habe ich auf Instagram schon länger mitbekommen. Weil mich das Cover aber ehrlich gesagt nie sonderlich angesprochen hat, bin ich nie dazu gekommen, ...

MEINE MEINUNG
Den Hype um das Buch und allgemein die Autorin habe ich auf Instagram schon länger mitbekommen. Weil mich das Cover aber ehrlich gesagt nie sonderlich angesprochen hat, bin ich nie dazu gekommen, mir das Buch genauer anzuschauen, bis ich es als Mängelexemplar entdeckt habe und auf einmal doch neugierig wurde. Der Klappentext klang sehr viel versprechend und besonders die begeisterten Leserstimmen haben mich schließlich davon überzeugt, es mir zu kaufen.

Tamsin ist entschlossen ihr Leben zu ändern: sie zieht ins kilometerweit entfernte Pearly, wo sie ihr Literaturstudium beginnen und der Männerwelt den Rücken zukehren möchte. Doch schnell trifft sie auf Rhys, der sie auf eine Art und Weise fasziniert, die sie vorher nicht kannte und sie beginnt, ihren Männerhass aufzutauen. Doch Rhys hat ein großes Geheimnis: er saß seine gesamte Jugend im Gefängnis und lernt erst jetzt, in der "normalen" Welt wieder richtig leben zu können.

Tamsin wurde von sehr konservativen Eltern erzogen, die stets das perfekte Familienbild wahren wollten. Es ging stets darum, nach Außen perfekt zu wirken, schön auszusehen und bloß nicht aus dem Kleinstadtleben auszubrechen. Doch Tamsin war schon immer eine Träumerin, die mehr wollte. Als sich die Ereignisse überschlagen plant sie kurzerhand ihre Flucht aus der perfekten Welt und zieht nach Pearly, wo sie in eine heruntergekommene Wohnung zieht und ihrer großen Leidenschaft zur Literatur nachgeht. Tamsin ist super selbstbewusst, geht offen auf andere Menschen zu und versprüht stets eine so große Energie, dass ich mich schnell habe anstecken lassen. Ich mochte ihre Art und fand sie einfach unglaublich sympathisch.

Rhys ist mit 15 Jahren verhaftet und ins Gefängnis gesteckt worden, dass er unschuldig war, hat da aber niemanden interessiert und so musste er seine Strafe absitzen. Jetzt ist er endlich wieder frei, doch wo soll er nur anfangen? Im Gefängnis hat er sich eine harte Schale angeeignet, die es ihm nun schwer macht, selbstbewusst und offen in sein neues Leben zu starten. Da er seine gesamte Jugend verpasst hat, weiß er kaum, wie er im Kontakt mit anderen Menschen umgehen musste, er versteht viele Witze nicht und ist allgemein sehr zurückhaltend und verschlossen. Da kommt Tamsins gegensätzliche Art natürlich richtig, denn sie schafft es nach und nach immer mehr, den jungen Mann auftauen zu lassen. Insgesamt mochte ich ihn sehr, ich fand seinen Charakter sehr interessant und besonders seine Entwicklung hat mir gut gefallen. Ganz zum Bookboyfriend hat er es allerdings nicht geschafft.

Der Roman ist in der Ich-Form aus den wechselnden Perspektiven von Tamsin und Rhys geschrieben worden, sodass ein Einblick in die Gedankenwelt beider Protagonisten gewährleistet wurde. Das hat mir in diesem Roman sehr gut gefallen, weil ich Rhys sonst vermutlich gar nicht näher gekommen wäre. Der allgemeine Schreibstil der Autorin war sehr angenehm zu lesen und locker aufgebaut, sodass ich das Buch sehr schnell beenden konnte.

Die Handlung war mal etwas anderes, wenn auch nur im Grundgerüst.
Die Idee der unschuldigen Gefängnisstrafe war wirklich interessant und besonders Rhys' Weg zurück zu einem "normalen Leben" fand ich sehr spannend. Ich kann es natürlich kaum beurteilen, aber auf mich machte das alles einen recht authentischen Eindruck. Allgemein habe ich das Tempo der Entwicklungen und der Beziehung zwischen Tamsin und Rhys als sehr angenehm und nicht zu überstürzt empfunden. Ich habe die beiden sehr gerne auf ihrem Weg begleitet und die Geschichte von ihnen wirklich sehr genossen. Besonders, dass es nicht alles glatt läuft und auf den ersten Versuch perfekt funktioniert fand ich hier ganz besonders schön.

Ein wenig Kritik habe ich dennoch. Zunächst einmal war es mir an einigen Stellen etwas zu viel Drama oder eher zu hoch gepushtes Drama. Ich liebe Drama und es darf auch nicht wirklich fehlen, aber hier war mir es dann doch etwas zu viel. Zudem war mir das Ende viel zu schnell und plötzlich. Es ist sehr viel auf einen Schlag passiert und plötzlich lösen sich sämtliche Probleme wie in Luft auf, was ich etwas schade fand.

FAZIT
Ein super schöner Einstieg in die Reihe, der mir sehr gut gefallen hat. Die Idee ist etwas anderes, was die Charaktere wirklich besonders gemacht hat. Die Geschichte hätte zwar an der ein oder anderen Stelle auch etwas weniger Drama vertragen können und das Ende war mir etwas zu perfekt, aber insgesamt war ich von der Geschichte wirklich sehr begeistert.

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Veröffentlicht am 22.02.2021

Leider sehr wirr und unübersichtlich

Richer than Sin
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MEINE MEINUNG
Das Buch ist mir schon einige Male auf Instagram begegnet und weil der Klappentext ganz spannend klang, habe ich es mir schließlich gekauft. Es klang nach einer perfekten Enemies to Lover-Geschichte, ...

MEINE MEINUNG
Das Buch ist mir schon einige Male auf Instagram begegnet und weil der Klappentext ganz spannend klang, habe ich es mir schließlich gekauft. Es klang nach einer perfekten Enemies to Lover-Geschichte, die ich momentan total mag, weswegen ich mich total auf den Inhalt gefreut habe.

Die Riscoffs und Gables sind schon seit Jahrzehnten verfeindet und auch wenn sie in der gleichen Stadt leben, kommen sie sich niemals zu nahe. Bis Lincoln Riscoff an einem Abend auf Whitney Gable trifft und die beiden der Anziehungskraft nachgeben und gemeinsam im Bett landen. Es entfacht ein noch größerer Streit zwischen den Familien und Whitney verlässt schließlich mitsamt neuem Ehemann die Stadt. Jetzt, 10 Jahre später, kehrt sie zurück in ihre Heimatstadt und trifft auch endlich wieder auf Lincoln - doch ihre Liebe ist nach wie vor verboten.

Der Roman ist in der Ich-Form, wechselnd aus den Perspektiven von Lincoln und Whitney geschrieben worden. Zudem springt er regelmäßig zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit vor 10 Jahren hin und her. Und damit wären wir schon bei dem ersten Problem, welches ich mit dem Buch hatte. Ich bin leider nur wenig mit der Art zurecht gekommen, in der das Buch aufgezogen wurde. Zunächst waren die Kapitel unglaublich kurz, das kürzeste war nicht einmal 2 volle Seiten kurz! Das ist hier definitiv eine persönliche Präferenz, aber ich mag längere Kapitel deutlich, deutlich lieber. Ich finde leider immer, dass kurze Kapitel meinen Lesefluss deutlich beeinträchtigen, die kurzen Kapitel, die Perspektivwechsel und auch die andauernden Zeitsprünge haben diesen nämlich immer wieder unterbrochen. So fiel mir es mir sehr schwer, in das Buch zu finden und wirklich Spaß am Lesen zu haben.

Dabei hätte die Handlung so spannend sein können!
In der Vergangenheit geht es um Whitneys und Lincolns erste Annäherungsversuche, obwohl ihre Familien schrecklich verfeindet sind. Sie können trotzdem nicht ohne einander und es entwickelt sich ein Versteckspiel, das den ein oder anderen Spannungsmoment hervorbringt.
In der Gegenwart hingegen weiß die ganze Stadt bereits von Whitneys und Lincolns Vergangenheit und Whitney ist nicht sonderlich erpicht darauf, das Vergangene wieder hochkommen zu lassen. Doch schnell wird sie wieder in das Familiendrama hineingezogen und die Geschehnisse aus der Vergangenheit scheinen sich zu wiederholen.

Aber irgendwie konnte mich das ganze nicht sonderlich überzeugen und ich bin auch der Meinung, dass im Buch nicht sonderlich viel passiert ist.
Da ich schon weiß, wie die beiden auseinander gehen, fand ich die Kapitel der Vergangenheit ehrlich gesagt ziemlich langweilig. Es war ganz süß mit anzusehen, wie die beiden sich näher kommen und die wie Anziehungskraft zwischen ihnen immer größer wird, aber wie gesagt weiß ich eben schon, wie es enden wird, wodurch es doch sehr eintönig wurde. Und in der Gegenwart passiert einfach nicht viel erwähnenswertes. Ich muss sagen, dass ich einfach super enttäuscht bin.

Ich glaube, es wäre besser gewesen, die Geschichte wirklich chronologisch zu erzählen und eventuell mit dem Prolog als Cliffhanger enden zu lassen. So hätte das Potential der Handlung besser genutzt werden können und die Geschichte deutlich spannender erzählt werden können. In dieser Reihenfolge war die eine Hälfte des Romans für mich einfach nur langweilig - und ich muss es noch einmal betonen, es hätte sooo schön sein können, weil die Idee so gut ist!

Zu den Charakteren kann ich auch ehrlich gesagt gar nicht viel sagen, weil sie mir so oberflächig erschienen. Lincoln arbeitet, um von seiner Familie wieder richtig anerkannt zu werden und Whitney kehrt zurück in ihre Heimatstadt. Mehr kann ich zu ihnen gar nicht sagen. Da hätte ich mir noch mehr gewünscht, mehr Szenen, die ihren Charakter deutlicher darstellen, intensivere Szenen zusammen -irgendwas! Es war mir einfach zu platt und alles erschien mir zu belanglos.

FAZIT
Die Geschichte hätte so gut werden können, eine moderne Romeo und Julia-Geschichte, die einem das Herz zerreißt. Leider ist nicht wahnsinnig viel passiert und durch die dauerhaften Zeitsprünge wurde mir schnell zu viel vorweg genommen, wodurch der Inhalt der Gegenwart langweilig wurde. Wäre der Aufbau etwas anders gewesen, hätte ich vermutlich sehr viel Gefallen an diesem Buch finden können, so hat es mich leider einfach nur enttäuscht.

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Veröffentlicht am 22.02.2021

L.J. Shen schafft es immer wieder, mein Herz qualvoll zu brechen und es liebevoll wieder zusammen zu setzen!

All Saints High - Der Verlorene
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MEINE MEINUNG
Nachdem mir die ersten beiden Teile schon unglaublich gut gefallen haben, konnte ich den 3. und leider letzten Teil kaum abwarten. Das Cover ist schön, auch wenn ich der Meinung bin, dass ...

MEINE MEINUNG
Nachdem mir die ersten beiden Teile schon unglaublich gut gefallen haben, konnte ich den 3. und leider letzten Teil kaum abwarten. Das Cover ist schön, auch wenn ich der Meinung bin, dass zu der Reihe definitiv etwas dunkleres, ja schon düsteres deutlich besser gepasst hätte.

Als Lenora zu ihrem Vater nach Todos Santos zieht und beginnt, die gleiche High School wie Vaughn zu besuchen, ist er außer sich und fängt an, ihr das Leben zur Hölle zu machen. Als er ihr schließlich auch noch den sehnlichst gewünschten Praktikumsplatz an der renommiertesten Kunstschule in England wegschnappt, wird Lenora wütend und will sich an ihm rächen. Es beginnt ein tiefes Spiel aus Wut, Rache und aber auch Lust, bei dem die beiden sich immer näher kommen und schließlich hinter die Fassaden des jeweils anderen gucken können...

Lenora ist die geborene Künstlerin, als Tochter des Schuldirektors einer Kunstakademie ist sie schließlich in ein künstlerisches Leben hinein geboren. Sie liebt die Kunst, baut am liebsten Skulpturen aus recyceltem Material und fotografiert gerne zum Spaß. Als Vaughn nachts ihr Zimmer in der Akademie aufsucht und ihr einen gehörigen Schrecken einjagt, weiß sie, dass sie ihm das nächste Mal selbstsicherer und mutiger gegenüberstehen möchte. Sie verändert sich, färbt ihre Haare schwarz, lässt sich Piercings stechen und trägt schließlich sogar in der stechenden Hitze in Todos Santos nur schwarze Kleidung. Sie will Vaughn nie wieder verletzlich gegenüber stehen und das zeigt sie ihm auch. Während ihre Mitschüler*innen ihr das Leben zur Hölle machen, bleibt sie stark, standhaft und schlagfertig und hält den Kopf immer oben. Obwohl sie in einigen Bereichen ihres Lebens zwar noch immer etwas unsicher ist, ist sie eine bewundernswert selbstsichere Figur, die ich über alles geliebt habe. Ich mochte ihre bissige Art Vaughn gegenüber, ihre Liebe zur Kunst und ihr komplettes Verhalten. Während ich bei vielen Charakteren häufig über ihre Handlungen den Kopf schütteln musste, habe ich Lenny einfach absolut verstanden und so schnell in mein Herz geschlossen. Sie ist einfach besonders, gibt nichts auf die Meinungen anderer und zieht ihr Ding durch, was ich einfach klasse fand!

Vaughn gehört wie auch schon sein Vater zu seiner Jugend, zu den heißesten und begehrtesten Jungs der Schule. Er ist bekannt für seine öffentliche Sex-Geschichten, lässt jedes Mädchen mal ran und spielt jederzeit mit seinen Grenzen, was ihn häufig in Schwierigkeiten bringt. Er hält nicht viel vom Lächeln, er sagt, es tut ihm im Gesicht weh, weswegen er stets mit schlecht gelaunter Miene herumläuft. Er ist unnahbar, kühl und distanziert und gleichzeitig wird er ständig mit einem heißen Gott verglichen. Aber er liebt die Kunst, genauso wie Lenny. Am liebsten arbeitet er an Skulpturen, ganz klassisch aus Stein und in seinen Arbeiten kann er sich einfach fallen lassen. Nur dort traut er sich zu, die Gefühle zu zeigen, die er sonst so sorgsam versteckt. Und er versteckt wirklich einiges, unter anderem ein schreckliche großes Geheimnis, das ihm zu dem macht, was er mittlerweile ist.
Während ich Lenny einfach absolut geliebt habe, hat Vaughn es mir wirklich schwer gemacht, ihn zu mögen. Er verhält sich (Lenny gegenüber) wie ein absolutes Arschloch, gibt nichts auf die Meinungen anderer und ist einfach nur wirklich gemein. Er hat eine wirkliche böse Ader, unter der momentan wie gesagt besonders Lenny leidet, aber gleichzeitig merkt man auch schnell, wie zerbrechlich und verletzlich er ist. Mit der Zeit habe ich ihn immer mehr in mein Herz schließen können und besonders sein Geheimnis hat mir schließlich das Herz gebrochen.

Der Roman ist in der Ich-Form aus den wechselnden Perspektiven von Lenny und Vaughn geschrieben worden. Es beginnt mit den beiden im Alter von 12 beziehungsweise 13 Jahren, woraufhin nach wenigen Seiten ein Zeitsprung von 5 Jahren folgt. Danach verläuft das Buch chronologisch ohne weitere größere Zeitsprünge. Der Schreibstil der Autorin ist wirklich klasse. Obwohl es sich wirklich leicht und schnell lesen lässt, versprühen ihre Sätze gleichzeitig eine gewisse Schwere und Tiefe. Sie schreibt einerseits sehr emotional, andererseits auch sehr explizit, sie nimmt da wirklich kein Blatt vor den Mund.

Die Handlung erhält zu Beginn eine Trigger-Warnung, die wirklich sehr notwendig ist. Vom hübschen, pastellfarbenen Cover darf man sich ehrlich nicht täuschen lassen!

Wir beginnen wie gesagt in der frühen Jugend der beiden Protagonisten, die sich beide in der Kunstakademie in England aufhalten. Nach dem Zeitsprung wechseln wir nach Todos Santos, an die All Saints High, wo nun auch etwa die erste Hälfte des Romans spielt. Das Setting ist uns ja schon aus den vorherigen Teilen bekannt und wir tauchen wieder ein in die Welt der reichen, schönen und verwöhnten Jugendlichen. Und schnell befinden wir uns mitten in der Schussbahn von Vaughn und Lenny, die sich in einem regelrechten Krieg gegeneinander befinden. Sie machen sich beide das Leben schwer, aber vor allem Vaughn spielt mit seiner Dominanz Lenny gegenüber und lässt sie das immer wieder wissen. Während einige Szenen hier schon wirklich heiß werden, dominiert ganz klar das Gefühl von Wut und Hass, wodurch eine wahnsinnig hohe Spannung entstand, dass ich das Buch einfach nicht zur Seite legen konnte.

In der zweiten Hälfte wechselnd wir nach England, besser gesagt an die Kunstakademie, die sich in einer alten Burg befindet. Der Szenenwechsel hat mir unglaublich gut gefallen, es sind richtige Dark Academia-Vibes entstanden, die ich momentan total liebe. Und auch die Stimmung ändert sich. Obwohl Lenny und Vaughn natürlich nicht plötzlich beste Freunde werden, wird die Verbindung zwischen den beiden deutlich emotionaler und auch leidenschaftlicher. Besonders Vaughn wirkt wie ausgewechselt, er öffnet sich immer mehr und zeigt endlich die Fassade hinter seiner perfekten Maske. Die Entwicklungen zwischen den beiden, das Feuer, die Leidenschaft, aber auch die emotionale Verbindung haben mir unglaublich gut gefallen. Ich habe es geliebt, dabei zuzusehen, wie die Charaktere immer mehr zu sich selbst finden und somit auch zueinander finden konnten.

Was mir letztendlich das Herz brechen konnte, war Vaughns großes Geheimnis. Im Laufe des Buches gibt es immer wieder kleine Andeutungen und obwohl es rückblickend doch schon so offensichtlich war, hat es mich bei der Enthüllung wirklich kalt erwischt. Es ist absolut widerlich und mal wieder hat LJ Shen es geschafft, die schrecklichste Seite der Menschen hier abzubilden.

Insgesamt muss ich auch noch anmerken, dass das Buch wirklich kranke Szenen bereithält. Nach meinem Gefühl ist dieses Buch wirklich das heftigste, düsterste und krankeste der ganzen Reihe. Es gibt so viele Szenen, die mich total schockiert und mit offenem Mund zurück gelassen haben und das waren nicht mal die schlimmsten. Wie gesagt gräbt die Autorin hier wirklich in den düstersten und kaputtesten Seiten der Menschheit und zeichnet ein unglaublich schreckliches Bild. Das Buch ist wirklich nichts für schwache Nerven und jeder, der sich da ein wenig unsicher ist, sollte ganz klar die spoilernde Trigger-Warnung lesen.

FAZIT
Ein Buch über zwei verlorene Seelen, die in ihrem Hass und ihrer Wut so heftig zueinander finden, dass es auf jeden Fall Spuren auf meinem gebrochenen Leser-Herz hinterlassen hat. LJ Shen zeichnet wirklich wunderbare, aber vor allem gebrochene Charaktere, die ihre schrecklich traurigen Geschichten miteinander teilen und erst dadurch wieder heilen können.

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Veröffentlicht am 22.02.2021

Eine spannende Geschichte, die leider viel Potential verschenkt hat

Sweet Little Lies
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MEINE MEINUNG
Mit Kylie Scotts Büchern erlebe ich immer wieder eine Achterbahn der Gefühle, leider nicht so, wie man es sich vielleicht wünscht. Während ich die einen liebe, komme ich mit den anderen kaum ...

MEINE MEINUNG
Mit Kylie Scotts Büchern erlebe ich immer wieder eine Achterbahn der Gefühle, leider nicht so, wie man es sich vielleicht wünscht. Während ich die einen liebe, komme ich mit den anderen kaum zurecht. Aber ich wäre nicht ich, würde ich nicht doch jede Neuerscheinung von ihr noch einmal probieren. Das Cover finde ich total schön, der Kontrast zwischen dem dunklen Blau und zarten Rosa passt so perfekt zum Inhalt, wie der Titel auch.

Betty möchte ihren Verlobten Thom verlassen, er ist langweilig, scheint sie nie richtig wahrzunehmen und ist wegen seinem Job als Versichungsvertreter kaum zu Hause. Also zieht sie die Reißleine, packt all ihre Sachen und lässt gerade ihren Verlobungsring zurück, als ihre gemeinsame Wohnung plötzlich explodiert. Schnell findet Betty sich in einem ihr völlig fremden Leben voller Geheimnisse, Agenten und Waffe wieder - und Thom ist ein Teil davon...

Betty ist stolze Besitzerin einers erfolgreichen Blumenladens, den sie über alles liebt. Sie wird viel für Hochzeiten gebucht, was ihr einerseits Spaß macht, sie aber andererseits immer an sich selbst erinnert. Bevor Thom aufgetaucht ist, war sie eine große Romantikerin, die von der großen Liebe und der perfekten Hochzeit geschwärmt hat. Doch als all das einfach nichts werden wollte, hat sie sich einfach nur noch eine sichere Zukunft mit einem Mann gewünscht, damit sie wenigstens nicht einsam endet. Und obwohl Thom ihr genau gegeben hat, fehlte ihr schnell die Leidenschaft zwischen den beiden und das einsame Gefühl trat auch wieder ein. Als sie plötzlich das andere Leben von Thom entdeckt, wird ihr ganzes Leben aus den Bahnen gerissen. Trotzdem verarbeitet sie all das recht schnell und findet sich überraschend gut zurecht. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber ihr Verhalten in all diesen Situationen war mir etwas zu perfekt, zu heldenhaft.
Trotzdem habe ich sie schnell in mein Herz geschlossen und obwohl sie ein wenig oberflächig war, mochte ich ihren Charakter wirklich sehr.

Thom scheint der "perfekte" Ehemann zu sein, der seiner Frau zuhört, ihr sagt, dass er sie liebt und sie immer den Film aussuchen lässt. Dass er beim Sex immer das Licht ausmacht und sie regelmäßig aus dem Badezimmer aussperrt, weckt in Betty ein komisches Gefühl. Sie fidnet Thom zu langweilig, denkt er sei etwas prüde und ist sich sicher, dass er sie nicht liebt. Dass er in Wahrheit ein hart ausgebildeter Geheimagent ist, der sich sein Geld mit streng geheimen und tödlichen Missionen verdient, ahnt sie natürlich nicht.
Mit Thom musste ich mit der Zeit erst warm werden, vermutlich ging es Betty genauso. Er ist sehr verschlossen, was natürlich zu seinem Job gehört, aber dadurch wirkt er einfach sehr unnahbar. Er hat in seinem Leben keine wirklcihen Erfahrungen mit normalen Beziehungen zu Menschen gesammelt, weswegen er emotional häufig etwas unbeholfen wirkt. Gleichzeitig öffnet er sich Betty gegenüber immer mehr, wodurch auch ich als Leserin immer mehr Zugang zu ihm finden konnte und mich schließilch in ihn verliebt habe.

Der Roman ist in der Ich-Form aus Bettys Perspektive geschrieben worden, was natürlich perfekt passt. So tappsen wir gemeinsam mit ihr ein wenig im Dunklen und erfahren erst nach und nach mehr über Thoms geheimes Doppelleben. Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt sehr angenehm und leicht zu lesen, weswegen ich regelrecht durch die Seiten geflogen bin.

Aber kommen wir mal zur Handlung. Der Klappentext klang auf jeden Fall super spannend - wenn es richtig umgesetzt wird, liebe ich die Mischung aus Spannung, Action und Leidenschaft. Mit einem Blick auf die geringe Seitenzahl von unter 300 Seiten war ich allerdings schon ein wenig skeptisch und leider hat sich meine Erwartung in dem Sinne ein wenig erfüllt.

Wir werden gemeinsam mit Betty in die Handlung geworfen und wissen zunächst einmal nicht wirklich, was passiert. Während Betty in das geheime Leben ihres (Ex-)Verlobten geführt wird, lernen auch wir die Nebencharaktere und die Welt der Agenten kennen. Leider wurde es mir ab hier etwas wirr. Wir lernen zahlreiche Nebencharaktere kennen, die allesamt nach Tieren benannt werden und somit ein gedankliches Chaos bei mir ausgelöst haben. Gleichzeitig befinden die Figuren sich in einer brenzligen Sitationen, die sehr actionreich ist, dadurch aber vom Tempo her auch recht schnell verläuft. Es gibt viele Fluchten, viele Verräter und ein Chaos, bei dem ich keinen wirklichen Durchblick hatte. Es verlief mir einfach zu schnell und zu hektisch.

Nach dem ersten großen Chaos bekommen wir einen kleinen Moment zum Durchatmen, in dem Betty und Thom auch vernünftig miteinander reden können. Es werden ein paar Fragen geklärt, die auch mir die ganze Zeit im Kopf herum geschwirrt sind und so langsam beginne ich, die Handlung immer mehr zu mögen. Das vorherige Chaos lichtet sich ein wenig, ich komme mehr hinterhet und die Handlung hat mich so gefesselt, dass ich gar nicht aufhören kann, zu lesen.

Das Ende dagegen hat mir wieder eher weniger gefallen. Es gibt natürlich ein paar große Höhepunkte, es passieren schreckliche Dinge und natürlich darf ein großer Twist nicht fehlen, doch leider hat mich diese Umsetzung nicht mehr zu 100% abholen können.

Insgesamt muss ich sagen, dass das Buch für seinen Inhalt einfach zu wenige Seiten hatte. Dadurch war das Tempo dermaßen rasant, dass ich wie gesagt häufig nicht mitgekommen bin. Es wirkte immer wieder zusammen gequetscht, was ich total schade fand. Das Buch hatte mit der Idee definitiv das Potential für eine super spannende, aufregende und leidenschaftliche Geschichte, doch so fehlte einfach noch etwas. Ein paar kleine Szenen zwischen Betty und Thom mehr, ein paar Erklärungen zu Thom(s Arbeit) oder oder oder. Mit ein paar Seiten mehr, hätte mich das Buch auf jeden umhauen können!

FAZIT
Eine spannende Idee, die mich durch ihre Umsetzung leider etwas enttäuscht hat. Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, der Grundgedanke war echt spannend, aber leider war das Buch viel zu kurz, um all den Inhalt gut herüber bringen zu können. Das Tempo war einfach zu schnell, sodass es häufig sehr wirr wurde und zusammen gequetscht wirkte. Ich hätte mir wirklich ein paar Kapitel mehr gewünscht!

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