Sehr enttäuschend!
Lessons from a One-Night-StandMEINE MEINUNG
Das E-Book wurde mir während der Netgalley-Challenge zur Verfügung gestellt. Aus diesem Grund bin ich auch überhaupt erst auf das Buch aufmerksam geworden, der Klappentext klang interessant ...
MEINE MEINUNG
Das E-Book wurde mir während der Netgalley-Challenge zur Verfügung gestellt. Aus diesem Grund bin ich auch überhaupt erst auf das Buch aufmerksam geworden, der Klappentext klang interessant und ganz witzig, weswegen ich sehr gespannt auf die Umsetzung war. Erst im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass ich das Autoren-Duop bereits von ihrem Buch "Flirting with Fire" kannte, welches mich nicht überzeugen konnte.
Holly ist die neue stellvertretende Rektorin der High School in einem Dorf in Alaska. Noch vor ihrem ersten Arbeitstag dort trifft sie auf Austin und hat mit ihm einen heißen One Night Stand in seinem Jeep. Dass ausgerechnet er der beliebte Coach ihres neuen Arbeitsplatzes ist, hätte sie nie erwartet und schon ist sie in aller Munde.
Holly ist eine junge Frau, die noch etwas unsicher in ihrem Leben steht und definitiv noch an ihrer Autorität arbeiten sollte. Dennoch setzt sie sich für ihre Schüler ein und bemüht sich darum, es jedem Recht zu machen. Dafür dass sie als Rektorin eine sehr hohe Position hat, ist sie etwas zu schüchtern und zurückhaltend. Sie steht nicht gerne im Mittelpunkt, schon gar nicht als Stadtgespräch wegen eines One Night Stands.
Austin ist der Held der Stadt. Eigentlich würde er viel lieber in Kalifornien leben und hatte ganz andere Pläne für sein Leben, doch das Schicksal machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Nun lebt er also in seiner Heimatstadt und hat ganz andere Verpflichtungen, als er sich jemals hat vorstellen können.
Beide Charaktere waren relativ schwach gehalten und haben sich auch kaum weiter entwickelt. Als einmal das Charakterbild der beiden fest stand, ließ sich nicht mehr viel daran rütteln. Unsympathisch waren sie mir zwar nicht, aber wirklich warm geworden bin ich auch nicht. Zudem fehlte mir definitiv die heiße zwischen ihnen.
Zudem tauchen zahlreiche Nebencharktere auf, die bei schnell zu großer Namens-Verwirrung geführt haben. Besonders Austins Familie ist riesig, da habe ich ständig alle durcheinander gebracht.
Nachdem Holly und Austin also bei ihrem Techtelmechtel seinem Jeep erwischt und fotografiert wurden, wurde die Geschichte auf dem Stadtblog geteilt, sodass schnell jeder Mitbewohner darüber Bescheid wusste. Im Folgenden wird also über nichts anderes geredet, von niemanden. Es geht um nichts anderes und irgendwie wurde das auf Dauer wirklich anstrengend. Ständig ging es darum, dass die zwei sich ja nun bedeckt halten müssen und dass auf dem Blog ja schon wieder etwas über sie aufgetaucht ist. Meine Güte, irgendwann hat es sich doch auch mit dem Thema, oder? Wie bereits erwähnt fehlte mir auch einfach die Anziehungskraft zwischen den beiden, weswegen mich das ganze Drama um deren Verbindung schnell genervt hat.
Es geht, eher am Rande, auch noch um Hollys Vater, wegen dem sie überhaupt erst nach Alaska gezogen ist. Die Handlung lief wie gesagt eher nebenher, plätscherte vor sich hin und bot dann einen ziemlich aufgebauschten Höhepunkt, der viel zu schnell wieder fallen gelassen wurde.
Ebenfalls sehr anstrengend war das Thema College. Ich weiß, dass in Amerika die "Verpflichtung" ein College zu besuchen deutlich höher ist, als es hier in Deutschland mit Unis ist. Dennoch war es ein wehleidiges Thema, das Austins Geschwister anging und immer wieder angeschnitten wurde. Leider wurde es mir hier auch zu schnell und plötzlich einfach fallen gelassen. Dafür, dass es fast dauerhaft thematisiert wurde, war mir die Beendigung der Diskussion einfach zu fade. Hier hätte man zahlreiche Argumente bringen können, warum das College kein Muss ist und wie man auch ohne erfolgreich sein könnte, doch leider hieß es plötzlich nur "Dann geh halt nichts aufs College" und fertig war das Thema.
Zuletzt geht es auch viel um Zukunftspläne, Berufsauswahl und das, was man einstecken muss, um seinem Traum nachgehen zu können. Aber auch diese Gespräche verliefen stets sehr eintönig, wodurch sich alles sehr im Kreis gedreht hat.
Allgemein hätte das Buch als kurze Novelle deutlich besser funktioniert. Es hat in der Taschenbuch Ausgabe 384 Seiten und ist damit so dick, wie etwa jedes andere Buch des Genres. Doch leider war mir das zu viel, es ist zu oft nichts passiert, zu oft wurde sich wiederholt und insgesamt hat sich die Handlung sehr gezogen.
Geschrieben wurde der Roman übrigens in der Ich-Form, wechselnd aus Hollys und Austins Perspektive. Von dem Schreibstil war ich kein großer Fan, auch wenn er nicht wirklich schlecht war. Ich weiß nicht, ob das an dem Dokument meines E-Books lag, oder ob das Buch wirklich so formatiert wurde, aber auch hier wurde mein Lesefluss häufig gestört. Es gibt super viele Absätze, eigentlich immer nach etwa 5-6 Zeilen, was super anstrengend ist. Absätze sind für mich kleine Brüche, die etwa Szenenwechsel, kleine Zeitwechsel von wenigen Stunden oder ähnliches darstellen. Aber hier gab es Absätze, wenn eine Person ihre wörtliche Rede beendet hat, oder wenn der Protagonist vom Stuhl aufgestanden ist und das war super anstrengend.
FAZIT
Eine lustige Idee, die auch viel Potential gehabt hätte, das leider verschenkt wurde. Es hat sich sehr gezogen, vieles wurde wiederholt und die Figuren haben sich im Kreis gedreht. Es fehlte die prickelnde Anziehungskraft und eine spannende Handlung, stattdessen gab es ein großes Namens-Chaos und flache Geschehnisse. Die Reihe werde ich nicht weiter verfolgen.