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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2020

Ein schöner Roman, der mich mehr berührt hat, als erwartet

Perfectly Broken (Bedford-Reihe 1)
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MEINE MEINUNG
Nachdem meine Instagram Startseite absolut von diesem Buch überflutet wurde, wollte ich am liebsten einen großen Bogen darum machen. Letztendlich habe ich es geschenkt bekommen und habe mir ...

MEINE MEINUNG
Nachdem meine Instagram Startseite absolut von diesem Buch überflutet wurde, wollte ich am liebsten einen großen Bogen darum machen. Letztendlich habe ich es geschenkt bekommen und habe mir gedacht, dass ich ihm wohl doch noch eine Chance geben könnte. Das schlichte Cover gefällt mir ganz gut, auch wenn es nicht mein liebstes ist.

Nachdem ihre große Liebe verstorben ist, verlässt Brooklyn ihre Heimat und möchte in Bedford neu anfangen. Zu ihrem Glück hat sie schnell eine bezahlbare Wohnung gefunden, doch schnell stellt sich heraus, warum diese Wohnung noch unbewohnt ist: eine verschlossene Tür trennt ihr Apartment von dem ihres Nachbarns! Da sie keine Alternativen hat, zieht sie ein und wird nun stest von der Stimme ihres Nachbarn Chase begleitet. Ohne sich auch nie jemals gesehen zu haben, beginnen die beiden eine Freundschaft, die Brooklyn aus ihrer tiefen Trauer zu holen scheint und die sich langsam zu immer mehr entwickelt.

Brooklyns Leben war perfekt, der perfekte Freund, das perfekte Haus und ein süßer kleiner Welpe. Bis Thomas nach einem Unfall stirbt, was Brooklyn ebenfalls aus ihrem Leben reißt. Sie verkraftet den Tod ihrer großen Liebe nur schlecht und wünscht sich nichts sehnlicher, als ihn zurück zu haben. Sie hält sich nur durch ihre zahlreichen Bücher über Wasser und versinkt lieber in zahlreiche Fantasie-Welten, als sich ihrer eigenen Realität zu stellen.
Chase ist ein junger Mann, der weder Bad Boy noch Good Guy ist, sondern eine angenehme Mitte. Er ist nicht perfekt, aber herzlich und zuvorkommend, was ihn sehr sympathisch macht. Auch er läuft mit einem Päckchen herum, das ihn aber nicht weniger lebensfroh macht.

Mit beiden Charakteren hatte ich kein Problem, aber wahnsinnig überzeugen konnten sie mich auch nicht. Ich fand sie ganz süß zusammen, aber mir fehlte noch etwas mehr, was ihren Charakter hätte ausmachen können, sie blieben mir etwas zu oberflächig.

Die Handlung klang sehr interessant, was vor allem der Tür zwischen den Wohnungen geschuldet ist. So etwas habe ich vorher noch nicht gelesen und war ganz gespannt, wie das umgesetzt werden würde. So, wie die Autorin es letztendlich gemacht hat, fand ich es wirklich gut! Die zwei lernen sich tatsächlich eine lange Zeit nur durch die Tür kennen, ohne sich je gesehen zu haben, was die Beziehung der beiden wirklich auf deren Charaktereigenschaften zurückführen lässt. Natürlich sehen beide dabei auch noch wunderschön aus, aber so ging es eben um etwas anderes.
Insgesamt passiert sonst nicht sonderlich viel, aber das hat mir irgendwie gefallen. Es ist eine relativ ruhige Story, die am Ende natürlich mit einem etwas vorhersehbaren Höhepunkt überraschen musste, was sie aber nicht schlechter gemacht hat. Ich wurde tatsächlich auch emotional mehr berührt, als ich es erwartet hatte und habe gerne ein paar Stunden mit den Charakteren verbracht.

FAZIT
Eine schöne Geschichte mit einem gewissen Etwas, das es zu etwas aufregendem machte. Insgesamt aber eine eher ruhige Handlung mit etwas zu flachen Charakteren, die mir im Großen und Ganzen aber ein paar schöne Lesestunden beschert hat.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.04.2020

Mein Herz wurde gebrochen...

Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt
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MEINE MEINUNG
Nachdem mir "Wenn Donner und Licht sich berühren" so gut gefallen hat, war mir klar, dass ich mehr von der Autorin lesen möchte. Das Cover sieht so aus, als würde es zu WDULSB gehören und ...

MEINE MEINUNG
Nachdem mir "Wenn Donner und Licht sich berühren" so gut gefallen hat, war mir klar, dass ich mehr von der Autorin lesen möchte. Das Cover sieht so aus, als würde es zu WDULSB gehören und ich war erst ein wenig enttäuscht, als ich erfahren habe, dass es nicht zusammen hängt. So führt einen das Cover, so schön es auch ist, doch ein wenig in die Irre. Besonders, da der Klappentext so nichtssagend ist.

Nachdem Grace und ihr Mann sich nach jahrelanger Ehe getrennt haben und sie erfährt, wie er sie hintegangen hat, kehrt sie zurück in ihre Heimatstadt. Chester ist ein kleines Dörfchen, in dem mehr getratscht, als wirklich miteinander geredet wird und so wird die gescheiterte Ehe der Pastor-Tochter Gesprächsthema Nr. 1. Während Grace versucht, mit ihrem Schmerz umzugehen, trifft auf Jackson. Er ist das Monster der Stadt, verkörpert das Dunkle und das Böse und ausgerechnet er scheint Grace' Trauer zu verstehen...

Grace ist eine junge Lehrerin, verheiratet und als Tochter des Pastors in einer angesehen Familie aufgewachsen. Sie versucht stets, ihrer Mutter und ihrem (noch) Ehemann alles recht zu machen und ist bisher perfekte Vorzeige-Frau und -Tochter. Dass sie eine tiefe Trauer begleitet, zeigt sie niemanden. In ihrem gesamten Leben konnte sie sich immer auf jemanden verlassen, der ihre Entscheidungen trifft und damit hat sie sich bisher auch wohl gefühlt. Sie ist nicht zu einer selbstständigen Frau erzogen wurde und tut sich nun schwer damit, ihr Leben alleine auf die Reihe zu bekommen, auch wenn sie es langsam versucht.
Ich habe Grace schnell in mein Herz schließen können, auch wenn unsere Leben nicht unterschiedlicher sein könnten. Sie hat schon einige Schicksalsschläge einstecken müssen, doch lässt sie sich nie unterkriegen und kämpft immer weiter - auch wenn es ein stiller Kampf mit ihr selbst ist. Sie entwickelt sich im Laufe des Buches immer weiter und ich fand es super schön zu sehen, wie sich ihre Persönlichkeit immer weiter formt. Sie wird immer stärker und beginnt langsam zu wissen, was sie eigentlich wirklich möchte, das fand ich wirklich schön.

Jackson Emery ist ein junger Mann, der schon früh in seinem Leben gebrochen wurde. Er hatte keine schöne Kindheit, obwohl er liebende Eltern hatte und hat schon früh einen schweren Schicksalsschlag erlitten. Er ist vom Leben gezeichnet und gleichzeitig ein Kämpfer, der doch nicht aufgeben möchte. Für Cheston ist er ein Monster, das sich gefühllos und gemein verhält, doch schaut man hinter seine harte Fassade, hat der junge Mann ein weiches und verletzliches Herz. Er zeigt seine Gefühle nicht gerne, ist aber ein wahnsinnig gefühlvoller Mann, der immer zu den Menschen steht, die er liebt.
Jackson habe ich schnell nach dem ersten Kapitel aus seiner Kindheit in mein Herz geschlossen, direkt nachdem es mir gebrochen wurde. Ich kann verstehen, warum andere ihn nicht mögen, doch sie sollten ihm zunächst eine Chance geben. Er zieht sich selbst sehr zurück, aber sobald er einem vertraut, öffnet er sich und steht zu seinen Gefühlen. Ich hatte das Gefühl, er würde sein Leben in Chester ein wenig vergeuden, vor allem, weil er dort nicht einmal gemocht wurde. Auch seine Entwicklung hat mir wirklich gut gefallen.

Der Roman ist in der Ich-Form, abwechselnd aus den Perspektiven von Grace und Jackson verfasst worden. Der Schreibstil ist gleichzeitig locker und flüssig, aber auch emotional geladen. Brittainy C. Cherry hat es schon allein mit ihren Worten geschafft, mich so sehr an die Charaktere zu fesseln, dass gar nicht mehr eine große Handlung hätte passieren müssen.

Die Handlung war herzzerreißend. Wie bereits erwähnt haben mir die wenigen Szenen aus Jacksons Kindheit das Herz gebrochen, da liefen die Tränen wirklich ununterbrochen.
Aber auch Grace' Schicksal hat mir immer wieder Tränen in die Augen gebracht. Es werden hier einige wichtige Themen angesprochen, mit denen ich so nicht gerechnet hätte und für die für einige Leser*innen eventuell auch eine Trigger-Warnung nicht schlecht gewesen wäre. Dennoch muss ich sagen, dass die Autorin diese Thematiken wirklich wunderbar eingebracht und ausgeführt hat und ich froh bin, dass sie darüber geredet hat.

Das Zusammenspiel der Charaktere war gleichzeitig wunderschön und auch seltsam. Unterschiedlicher könnten sie gar nicht sein, aber irgendwie habend die beiden sich wunderbar ergänzt. Jeder hat in dem jeweils anderen das beste herausholen können, was mir sehr gefallen hat.

Allgemein ging es sehr viel darum, sich selbst zu finden und die eigene Persönlichkeit frei entwickeln zu dürfen - auch wenn Trauer und Schmerz dazugehören. Jeder Charakter, auch viele der Nebencharaktere, haben ihre eigene Geschichte, mit der sie jeweils unterschiedlich umgehen, doch alle haben sich im Laufe der Handlung wunderbar weiter entwickelt.

FAZIT
Ein herzzerreißender Roman, der zwei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten, auf ihrer Suche nach sich selbst begleitet. Unterstützt von Brittainy C. Cherry emotionsgeladenem Schreibstil und tiefen Schicksalsschlägen wurde hier ein wahrer Herzschmerz-Roman geschaffen, der nun definitiv zu meinen Lieblingsbüchern gehört.

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Veröffentlicht am 20.04.2020

Leider ein ganz großes Chaos!

Two can keep a secret
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MEINE MEINUNG
Mit "One Of Us Is Lying" ist die Autorin regelrecht durch die Decke geschossen - überall war das Buch zu sehen, jeder hat es gelesen und alle waren begeistert. Alle, außer mir. Ich habe das ...

MEINE MEINUNG
Mit "One Of Us Is Lying" ist die Autorin regelrecht durch die Decke geschossen - überall war das Buch zu sehen, jeder hat es gelesen und alle waren begeistert. Alle, außer mir. Ich habe das Buch damals angefangen, nach der Hälfte aber abgebrochen. Umso neugieriger war ich auf ihre Neuerscheinung, "Two Can Keep a Secret".

Ellery und ihr Zwillingsbruder Ezra müssen zu ihrer Großmutter nach Echo Ridge ziehen, oder wie sie es nennen: "Murderville". Dort ist ihre Mutter aufgewachsen und weggezogen, nachdem ihre eigene Schwester spurlos verschwand und auch vor nicht allzu langer Zeit verschwand ein weiteres Mädchen im gleichen Alter. Als jetzt ein weiteres Mädchen verschwindet, begibt Ellery sich auf die Suche nach dem Täter, gemeinsam mit Malcom, dem kleinen Bruder eines ehemals Angeklagten, der nicht für immer im bösen Schatten seines Bruders stehen möchte. Schnell finden sie heraus, dass jeder in der Kleinstadt Geheimnisse zu hüten scheint.

Der Roman ist in der Ich-Form, aus den wechselnden Perspektiven von Ellery und Malcolm geschrieben. Der Schreibstil war ganz okay, aber hat mir nicht wirklich zugesagt. Viele Passagen waren viel zu langatmig und allgemein bin ich nur langsam voran gekommen, obwohl ich eine sehr schnelle Leserin bin.

Auch mit den Charakteren hatte ich so einige Problemchen. Mit Ellery konnte ich nicht viel anfangen, da sind wir zwei einfach zu verschieden. Sie war mir ein wenig zu besessen davon, alle Geheimnisse der Stadt lüften zu wollen, sodass sie wichtige Dinge in ihrem Leben öfters ignoriert hat. Besonders war sie mir oft zu überzeugt von bestimmten Theorien, ohne dass sie sonderlich nachvollziehbar waren, sie war mir zu festgefahren.
Zu Malcolm kann ich kaum etwas sagen, er war mir nicht unsympathisch, aber viel von seinem Charakter ist nicht hängen geblieben.
Ezra, der nur eine Nebenrolle spielt, war mir aber sehr sympathisch. Bei ihm stimmte das Mittelmaß aus Hobby-Detektiv und normalen Leben, er wusste, wann er Grenzen ziehen musste und war nicht so versteift, wie Ellery es war. Leider haben wir von ihm viel zu wenig mitbekommen.

Und auch die Handlung konnte mich nicht vollends überzeugen. Ich finde die Idee super spannend und auch die Auflösung am Ende habe ich so nicht kommen sehen. Doch der Mittelteil dazwischen hat mich nicht zugesagt. Wie bereits erwähnt, haben mich viele Passagen gelangweilt, vieles schien ohne Bedeutung und eher belanglos. Dazu beigesteuert hat eben auch Ellorys Bessenheit davon, die Fälle lösen zu "müssen". Es wird sich auf zu kleine Details zu sehr festgefahren, sodass das große Ganze sehr verschwimmt und durcheinander gerät. Ich wusste häufig nicht, worum genau es eigentlich geht und was wirklich wichtig ist. Es war mir zu wirr, zu viel auf einmal, zu viele Handlungsstränge nebeneinander, sodass ich nicht einmal mitgeraten habe, wie ich es sonst bei Krimis gerne tue.

Genau aus dem Grund habe ich auch schon "One Of Us Is Lying" abgebrochen, ich schätze, mit der Autorin werde ich nicht mehr warm.

FAZIT
Eine interessante Idee, die sich leider in ein großes Chaos verstrickt, das den Lesespaß genommen hat. Die Charaktere konnten mich nicht begeistern und obwohl die Grundidee so gut klang, war die Handlung nichts Halbes und nichts Ganzes. Leider eine Enttäuschung.

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Veröffentlicht am 20.04.2020

Hatte mehr Potential...

All of Me
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MEINE MEINUNG
Das Cover ist mir in der Vorschau gleich ins Auge gesprungen und auch der Klappentext hat mein Interesse geweckt. Es ist zwar nichts Neues, aber solche Geschichten lese ich sehr gerne, weswegen ...

MEINE MEINUNG
Das Cover ist mir in der Vorschau gleich ins Auge gesprungen und auch der Klappentext hat mein Interesse geweckt. Es ist zwar nichts Neues, aber solche Geschichten lese ich sehr gerne, weswegen ich auch sehr gespannt auf die Version von K.L. Kreig war.

Shaw Mercer ist ein erfolgreicher Geschäftsmann, der eine glänzende Karriere vorweisen kann während sein Privatleben besser versteckt bleiben sollte. Besonders, da er der Sohn des amtierenden Bürgermeisters ist und dessen Wahlkampf mit seinen Geheimnissen ruinieren könnte. Um sich selbst in ein gutes Licht zu rücken und sich auch endlich dem Wunsch seiner Familie zu beugen, engagiert er Willow Blackwell, die in den nächsten Monaten seine Vorzeige-Freundin spielen soll.

Shaw Mercer war wir das ganze Buch über nicht geheuer. Er präsentiert sich als reicher Playboy, der den Kopf voll mit Sex hat. Dass er bei den stets vorhanden Gedanken überhaupt erfolgreich ein Unternehmen leiten kann, ist wohl bewundernswert. Ihm liegt nichts an ernsten Beziehungen und wechselt seine Partnerinnen lieber regelmäßig, aber erst nachdem er sie mit seinem besten Freund geteilt hat. Seiner Familie gegenüber verhält er sich zwar wie ein Engel, doch mich konnte er dennoch nicht begeistern.

Willow hingegen habe ich mehr gemocht. Sie hat in ihrem Leben schon einige Schicksalsschläge einstecken müssen und ist dennoch stark und selbstbewusst. Sie lässt sich nicht unterkriegen, auch wenn es häufig schwer ist, und kämpft stets weiter. Eigentlich ihr Job, Hörbücher einzusprechen, doch da sie dringend Geld benötigt und ihr Hauptjob kaum welches abwirft, ist sie nebenberuflich Escort-Dame, was ihr nun den Job bei Shaw erbringt. Was sie allerdings von ihm hält, erschien mir stets fragwürdig.

Geschrieben wurde der Roman in der Ich-Form, abwechselnd aus den Perspektiven von Willow und Shaw. Der Schreibstil ist sehr leicht zu lesen, sodass ich sehr schnell durch das Buch gekommen bin. Leider haben mich die Worte von Kreig allerdings nicht emotional berühren können. Während ich bei anderen Büchern schnell ein paar Tränchen verdrücke, blieb das hier komplett aus. Und eigentlich hatte das Buch genug Potential, mich zu Tränen zu rühren.

Doch damit wären wir auch schon bei dem Punkt angelangt, warum es mich eben nicht berührt hat. Die Handlung war deutlich fokussierter auf ihre Sex-Szenen, als ich es erwartet hatte, obwohl die Grundlage von einem Playboy und einer Escort-Dame gebildet wurde. LYX selbst beschreibt dieses Buch als "Zeitgenössische(n) Liebesroman", während ich es definitiv dem Erotik-Genre zugeordnet hätte. Schuld daran ist definitiv der Protagonist, der ungefähr nur an Sex denkt, und der Tatsache, dass sämtliche Probleme und Dramen mit Sex gelöst werden. Eigentlich mag ich es ja, wenn Bücher erotische Szenen haben, solange diese auch gut geschrieben wurden. Doch hier wirkte es mir zu oft fehlpatziert.

Dabei bietet die Handlung so viele spannende Ansätze, die das Buch zu mehr als nur zu erotischer Unterhaltung gemacht hätten. Willows Vergangenheit zum Beispiel ist super spannend. Wie bereits erwähnt, hat sie bereits einiges durchmachen müssen, was nach und nach aufgearbeitet wurde. Da hätte ich mir mehr Rückblenden gewünscht, um die Vergangenheit etwas greifbarer zu machen. Irgendwann hat man sich zwar das Bild zusammen puzzeln können, aber die Farben haben noch gefehlt. Es wäre sehr interessant gewesen, noch mehr über ihre Familie erfahren zu dürfen, doch leider ist das immer wieder in den Hintergrund geraten.

Auch Shaws Familie kam meiner Meinung nach viel zu kurz, obwohl sein Vater doch überhaupt Auslöser dieser Geschichte war. Ich hätte sie gerne mehr kennen lernen dürfen, vielleicht auch mehr Wahlkampf miterlebt und besonders Shaws Schwester war für mich ein sehr ungreifbarer Charakter. Ständig wird sie erwähnt, doch taucht sie so selten auf, dass ich mir kaum ein eigenes Bild bilden konnte. Nach dem Ende kann ich zwar verstehen, warum sie immer wieder zur Sprache gebracht wurde, aber es wirkte auf mich ein wenig zu platziert.

Während die Handlung eher ein wenig vor sich hinplätschert, erleben wir in der zweiten Hälfte eine kleine Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hätte. Zunächst war ich ganz begeistert von der Wendung, doch nachdem der Handlungsstrang schnell wieder fallen gelassen wurde und wir uns wieder ganz auf Sex konzentrieren konnten, war meine Begeistern schnell wieder verschwunden.

Und damit wären wir auch schon beim Ende, das mir zu sehr aus dem Nichts kam. Es hat einen ganzen Schwung neue Spannung gebracht, die auch endlich mehr Bezug auf Willows Vergangenheit nimmt. Doch leider war es einfach zu unpassend, sodass auch hier keine große Begeisterung aufkam.

FAZIT
Ein Buch, das großes Potential hatte, welches leider immer wieder verschenkt und gegen unangebrachte Sex-Szenen getauscht wurde. Während die Protagonistin als kleine Kämpferin auftritt und in ihrem Leben viel wegstecken musste, ist der Protagonist ein riesiger Sexist, der auch nicht mehr als "Bad Boy" durchgehen konnte. Die Spannung wirkte etwas zu sehr platziert, obwohl die Ansätze so gut gewesen wären.

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Veröffentlicht am 17.04.2020

Nicht perfekt, aber nah dran

Verloren sind wir nur allein
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Meine Meinung
Aufgrund des Covers hat das Buch sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Mir gefallen die Farbe, die Blumenverzierungen und die kleine Goldprägung in Kombination wahnsinnig gut. Die ...

Meine Meinung
Aufgrund des Covers hat das Buch sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Mir gefallen die Farbe, die Blumenverzierungen und die kleine Goldprägung in Kombination wahnsinnig gut. Die Autorin war mir vorher unbekannt, weswegen ich ohne eine bestimmte Erwartungshaltung an das Buch gegangen bin.

Sky ist gerade mit ihrer Mutter ins weit entfernte Texas gezogen, um dort ihren Highschool Abschluss zu machen. Beide haben einen Schicksalsschlag erfahren, den sie auf verschiedene Wege verarbeiten. Während Sky sich am liebsten von der Welt abschotten würde und niemanden an sich heran lässt, geht ihre Mutter offen in die Zukunft, was Sky nur noch wütender macht. Auch Jeff, der sich immer wieder in ihr neues Leben drängt, macht Sky nur noch frustrierter. Bis sie merkt, dass der Sunnyboy auch eine dunkle Seite hat und sie sich vielleicht gegenseitig helfen könnten…

Mit Sky konnte ich ehrlich gesagt nicht viel anfangen, auch wenn das jetzt erstmal hart klingt. Sie ist sehr stur und in ihrer Trauer so sehr versunken, dass sie sich keineswegs um die Gefühle anderer kümmert. Ich kann nicht sagen, wie ich mich in so einer Situation fühlen würde und möchte es auch nicht erfahren, doch hat mich ihr Verhalten ihrer Mutter gegenüber schnell gestört. In solchen Situationen hält man doch eigentlich noch stärker zusammen. Gleichzeitig habe ich ihre Reaktionen aber auch verstehen können und glaube, dass es so sehr realistisch ist, was sie wiederum zu einem guten Charakter macht. Auch ihre Entwicklung hat mir sehr gut gefallen.
Von Jeff erfährt der Leser nach und nach mehr. Er wirkt wie ein Strahlejunge, der niemals etwas böses gesehen hat. Stets freundlich, zufrieden und der perfekte Vorzeige-Junge. Doch auch ihn jagen Dämonen, die er niemals an der Oberfläche lassen möchte. Wo er mir im ersten Moment einfach zu perfekt war, konnte er mir schließlich auch seine unperfekte Seite zeigen, was ihn mir nur sympathischer gemacht hat.

Der Schreibstil von Mila Summers ist sehr leicht zu lesen, sodass ich die Seiten regelrecht geflogen bin. Sie konnte mich stets mit ihren Worten fesseln, hat mir sehr gut gefallen.

Die Handlung ist genau das, was der Klappentext verspricht. Wir erleben mit, wie Sky sich langsam wieder zur Normalität kämpft und in Jeff jemanden findet, der ihr mit seiner eigenen Dunkelheit dabei helfen kann. Die Grundstimmung ist etwas herunterziehend und zurückhaltender, auch wenn das Lesen mir dadurch nicht schwerer gefallen ist. Großartig mehr kann ich dazu auch nicht sagen, es ist eben das, was man erwartet. Natürlich wird man noch mit einem größeren Schocker überrascht, der sich auch ein wenig angekündigt hat, dem Buch aber noch das „gewisse Etwas“ für den Spannungsbogen geben konnte. Das war dann auch der Punkt, an dem mich meine Emotionen dem Buch gegenüber eingeholt haben und mir die Tränen die Wangen herunterliefen.

Das Ende war mir schließlich dann etwas „zu perfekt“, gleichzeitig hat es aber einen wirklich runden Abschluss gegeben.

Fazit
Ein schönes Buch, das trotz seines schweren Themas sehr angenehm zu lesen war. Der Schreibstil hat mich sehr gut durch die Handlung geführt und auch wenn die Charaktere mich nicht vollends überzeugen konnte, habe ich sie sehr lieb gewonnen. Das Buch ist nicht perfekt, aber nah dran und ich kann es jedem empfehlen, der gerne etwas tiefgründigere Jugendromane liest.

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